Beat Jans Eltern –Beat Jans (58), Präsident der SP-Regierung in Basel, will Bundesrat werden. Dies gab er am Freitagnachmittag an einer Pressekonferenz im Berner Kantonalhaus bekannt. Jans betonte seine deutsche Herkunft und sagte, seine Mutter sei in der schwierigen Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA ausgewandert.
Damit möchte er seine bescheidene Kindheit in einem einzigen Block hervorheben. Sein Vater arbeitete in der Metallverarbeitung, seine Mutter war Verkäuferin. Jans studierte Landwirtschaft auf Universitätsniveau, setzte seine Ausbildung zum Agrartechnologen fort und schloss sein Studium der Umweltwissenschaften an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) ab. Er war zehn Jahre lang Nationalrat und Vizepräsident der SP Schweiz.
Jans meinte, dass das Recht, für das höchste Amt des Landes zu kandidieren, für Menschen seiner Herkunft alles andere als selbstverständlich sei. Es wäre ihm eine Ehre, der Schweiz in dieser Funktion zu dienen; er habe großen Respekt vor dem Schweizer Bildungssystem, das Menschen aus allen Gesellschaftsschichten die Möglichkeit biete, im Berufsleben voranzukommen.
Damit konnte Jans mit Mustafa Atici gleichziehen. Der Basler SP-Nationalrat türkischer Herkunft hatte nach der Rücktrittserklärung von Alain Berset als einer der ersten öffentlich seine Absicht verkündet, für den Bundesrat zu kandidieren. Er wäre der erste Aussenseiter, der als Landeshauptmann eines Bundeslandes amtiert. Beat Jans wurde von den Nationalräten Sarah Wyss und Eric Nussbaumer sowie Alt-Ständerätin Anita Fetz gefragt, warum Atici nicht dabei sei.
Seit Beat Jans haben vier weitere Deutschsprachige ihre Kandidatur für den Bundesrat angekündigt. Neben Jans gehören dem Rat der Berner Nationalrat Matthias Aebischer, der Schweizer Ständerat Daniel Jositsch und der Basler Nationalrat Mustafa Atici an. Die SP-Fraktion im Bundeshaus wird am 25. November über die Wahl abstimmen.
Jans wird oft gefragt, wo der Basler Nationalrat Mustafa Atici sei und warum er heute nicht hier sei, da er ebenfalls für den Bundesrat kandidiere. Bei der SP Basel-Stadt fragte Atici, ob er dabei sein wolle oder nicht. «Ich habe ihn gefragt», sagt Beat Jans. Mustafa und ich sind gute Freunde; seine Söhne nennen mich «Onkel». Sie verstanden sich sehr gut. Eine Delegiertenversammlung entscheidet, wer kandidieren kann.
Auch Beat Jans empfiehlt sie für den Bundesrat: Er ist ein Leistungsträger, dem man Verantwortung anvertrauen kann. Er kennt die Berner Flora und Fauna bestens. Er kennt die Mitglieder des Bundesrates gut und ich habe keine Zweifel, dass er gut mit ihnen zusammenarbeiten würde.
Laut Nationalrätin Sarah Wyss ist er mit der Kritik gut umgegangen. Für unsere Demokratie ist es essenziell, dass Kritik an der Regierung gehört und berücksichtigt wird. Weil ich an ihn als Mensch und Politiker glaube, bin ich stolz, seine Kandidatur zu unterstützen.“
Eric Nussbaumer, SP-Nationalrat, singt ein Loblied auf seine Parteikollegen. Beat Jans scheine ein toller Allround-Teamplayer mit Teamgeist zu sein. Er sei bescheiden und habe statt zu prahlen einen realistischen Blick auf das Mögliche. Alles, was er mit ihm gemacht habe, werde ihm in bester, freundlichster und glücklichster Erinnerung bleiben. Deshalb sei er heute hier: um Beat Jans bei seiner Kandidatur für den Bundesrat zu unterstützen.
Nussbaumer hatte bereits angekündigt, dass er selbst für den Bundesrat kandidieren würde, wenn niemand anders als Daniel Jositsch seine Kandidatur erklären würde. Nachdem Beat Jans seine Ausführungen auf Französisch wiederholt hatte, sprach er anschliessend einige Sätze auf Italienisch.
Besonders wertvoll seien die Erfahrungen in der Umsetzung. Besonders wertvoll seien seine 2,5 Jahre Erfahrung als Regierungspräsident des Kantons Basel-Stadt. Die Zusammenarbeit in diesem Sextett sei schwierig, weil sie viel Vertrauen erfordere und die Fähigkeit, kreative Lösungen für Probleme zu finden. Jans behauptet, er könne gut mit Kritik umgehen. Zudem habe er nach eigener Aussage eine enge Bindung zum Berner Parlamentsdienst.
Beat Jans würde sich nach eigenen Worten dazu inspirieren lassen, dem Schweizer Volk zu dienen, wenn er die Möglichkeit dazu hätte. „Als Kind einer Arbeiterfamilie bin ich in einem Hochhaus aufgewachsen. Meine Mutter war berufen. Dass ich heute hier vor Ihnen stehe, halte ich nicht für selbstverständlich. Es gibt nicht viele Menschen auf der Welt mit meinem Stammbaum, die eine Chance hätten, für ein Amt zu kandidieren.“
Teil dieser Regierung zu sein und zum Wachstum und zur Entwicklung des Landes beizutragen, wäre für ihn eine unglaubliche Ehre. Beat Jans scheint es Alain Berset auch gleichtun zu wollen, indem er für den Bundesrat kandidiert. Der Präsident des Kantons Basel wird am Freitagmorgen zu Gast sein.
Der 58-jährige Beat Jans verfügt laut TA über ein geradezu herausragendes Profil: Der ehemalige Umweltschützer und Landwirt verfügt über Führungserfahrung, sass im Bundesparlament und geniesst breiten Rückhalt. Basel ist zudem seit über einem halben Jahrhundert ohne Bundesrat. Das Umweltdepartement ist bereits Albert Rösti zugeteilt.
Ins Rennen geht Jans Beat: Er sei «extrem motiviert», Bundesrat zu werden, sagt der Basler Regierungspräsident. Und teilt einen Seitenhieb gegen Christoph Blocher aus. Verantwortlich für den einprägsamsten Werbeslogan, den man sich vorstellen kann, ist die Basler Altständerätin Anita Fetz. Beat Jans «kann Bundesrat werden», sagt sie; «Er will Bundesrat» und «die Region Basel hofft, dass es diesmal klappt.»
Die Gerüchte um Jans als Nachfolger von Alain Berset begannen praktisch in der Sekunde, in der Berset im Juni seinen Rücktritt bekannt gab. Am Freitag kündigte der Präsident des Schweizer Kantons Basel seine Kandidatur für das Amt des Bundesrats an: «Ich habe mich entschieden, für das Amt des Bundesrats zu kandidieren und tue dies mit großer Begeisterung.» Er betrachte die Schweiz als ein unglaubliches Land mit dem besten politischen System, das er je gesehen habe.
Der 59-Jährige betonte, er habe der Schweiz viel zu verdanken. Nachdem seine Mutter den Haushalt verlassen hatte, sei er in einem Mietshaus mit anderen Arbeitern aufgewachsen. Es gebe wohl nicht viele Länder, in denen jemand meiner Abstammung Präsident werden könne. Ohne Zufall, gute Schulen und Stipendien hätte er es nicht geschafft.
„Persönliche Ernennung aller Bundesrichter“
Jans ist seit über zweieinhalb Jahren Basler Regierungspräsident, nachdem er zehn Jahre im Nationalrat war. Dass er die bernische Arbeitsweise nicht verlernt hat, merkt man ihm an, denn er hat seine Kandidatur auch auf Französisch und Italienisch publiziert. Und er scheute sich nie, seinen tiefen Respekt für das Amt des Bundesrats auszudrücken. Dass dies eine Herausforderung ist, soll ihm bewusst sein. «Aber die inländischen Anforderungen gefallen mir sehr.»
Jans nutzte alle Qualitäten – Managementerfahrung, Vernetzung in der Bundesregierung, Führungsqualitäten und Teamgeist -, die Bundestagskandidaten am meisten schätzen. Auch für die Zusammenarbeit mit dem Bundesrat äußerte er sich optimistisch. «Ich kenne und respektiere jeden.» Die meisten Leute im Deutschen Bundestag kenne er noch immer.
Jans sitzt seit bald zweieinhalb Jahren nicht mehr im Kongress. Unterstützung erhielt er allerdings von dieser Seite: Gemeinsam mit Alt-Ständerätin Anita Fetz, dem Basler SP-Nationalrat Eric Nussbaumer und der Basler Nationalrätin Sarah Wyss trat Jans vor die Medien.
Gleichzeitig traten Alt-Ständerätin Anita Fetz, die Basler SP-Präsidentin Lisa Mathyss, SP-Nationalrat Beat Jans, SP-Nationalrat Eric Nussbaumer und Nationalrätin Sarah Wyss (nicht im Bild) vor die Medien.
Gleichzeitig traten Alt-Ständerätin Anita Fetz, die Basler SP-Präsidentin Lisa Mathyss, SP-Nationalrat Beat Jans, SP-Nationalrat Eric Nussbaumer und Nationalrätin Sarah Wyss (nicht im Bild) vor die Medien.
Anthonio A. Aeex
Nussbaumer beschrieb Jans als detailorientierten und analytischen Arbeiter und sagte: „Sensationsgier ist nicht sein Ding.“ Und er sagte, Jans und seine Frau hätten zwei Töchter großgezogen und beide hätten erfolgreiche Karrieren gehabt.
Auch ein topaktueller SP-Typ. Dieser Ruf dürfte ihm in der Partei helfen. Manchen würde eine Verjüngung guttun, auch wenn sie erkennen, dass er aufgrund seines Alters etwas weniger nützlich ist. Darauf angesprochen, antwortete der 59-Jährige, er fühle sich für den Posten gerüstet und gesund. Dank seiner 16 und 18 Jahre alten Töchter werde er zudem täglich mit der Welt der Millennial-Generation in Berührung kommen.
Ein guter Trompetenspieler ist er alles andere als. Jans ist neben seinen Schweizer Politikerkollegen Matthias Aebischer aus Bern, Daniel Jositsch aus Zürich und Mustafa Atici aus Basel der vierte Kandidat, der seine Kandidatur erklärt hat.
Jans‘ Herkunft als Basler und Städter war ein doppelter Trumpf, den er bei seinem Auftreten kaum einsetzte. Nach dem Rücktritt von Hanspeter Tschudi aus dem Bundesrat im Jahr 1973 hatte Basel dort keinen Vertreter mehr. Jans stach jedoch nicht durch die Betonung seiner Herkunft aus der Masse hervor. Auf die Frage „Ich habe genug zu bieten, egal woher ich komme“, antwortete er mit folgenden Worten:https://youtu.be/4cGkH0jPRUE
Er sehe den drohenden Militärputsch gelassen, sagte er, denn er schätze sein derzeitiges Amt als Regierungspräsident. Es sei ein Angebot, wenn er sich um den Posten bewerbe. Nichts, stellte er klar, dürfe darauf hindeuten, dass es ihm an Motivation mangele. Jans spielte auf Christoph Blocher (SVP) an, ohne dessen Namen zu nennen: „Ein späterer Bundesrat hat einmal gesagt, er hätte das Amt ungern angenommen.“