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Matthias Platzeck Krankheit

Matthias Platzeck Krankheit

Matthias Platzeck Krankheit – Der deutsche Politiker Matthias Platzeck wurde am 29. Dezember 1953 in Potsdam geboren. Er war ein Jahrzehnt lang, von 2002 bis 2013, brandenburgischer Ministerpräsident und 2005 und 2006 amtierender Parteivorsitzender. Von 2014 bis zu seinem Rücktritt nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine 2022 leitete er das Deutsch-Russische Forum. Als die DDR zusammenbrach, arbeitete er als Umwelthygieniker, zunächst bei der Grünen Liga für Umweltschutz,

Anschließend war er 1990 als parteiloser Abgeordneter der Grünen in der DDR in der Regierung Hans Modrow tätig und schließlich als Abgeordneter der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der freien und endgültigen Volkskammer. In den Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung war Platzeck Mitglied der konservativen Partei Bündnis 90 und von November 1990 bis November 1998 Umweltminister des Landes Brandenburg unter der Koalitionsregierung von Manfred Stolpe.

Nach seiner Ablehnung der Fusion von Bündnis 90 und den Grünen im Jahr 1993 lehnte er zunächst den Beitritt zu einer politischen Partei ab, tat dies jedoch schließlich als Minister in einer SPD-Alleinregierung. Von November 1998 bis Juni 2002 war Platzeck Oberbürgermeister von Potsdam. Am 26. Juni 2002 wurde er Nachfolger von Stolpe als Ministerpräsident des Landes Brandenburg. Seit Juli 2000 ist er Landesvorsitzender der SPD in Brandenburg.

Vom 15. November 2005 bis zum 10. April 2006 war er Bundesvorsitzender der SPD. Nach zwei Wiederwahlen in den Jahren 2004 und 2009 trat Platzeck aus gesundheitlichen Gründen am 26. August 2013 als SPD-Landesvorsitzender und am 28. August 2013 als Ministerpräsident zurück.

Familie

Platzeck stammt aus einer Arztfamilie; beide Eltern arbeiteten im medizinischen Bereich. 1978 heiratete er Ute Bankwitz, die Ehe ließ sich 1984 scheiden. Zwei der drei Mädchen sind eineiige Zwillinge. Ihre Mutter, die seit 2005 wieder ihren Mädchennamen trägt, zog sie ab dem Alter von vier oder sechs Jahren alleine auf. Nachdem er seit 2005 mit der zehn Jahre jüngeren Jeanette Jesorka zusammenlebte, heiratete Platzeck sie 2007.

Ausbildung und Karriere

Von 1960 bis 1966 besuchte er eine reguläre Grund- und Mittelschule in Potsdam und ab der siebten Klasse die Erweiterte Sonderoberschule in Kleinmachnow, heute Weinberg-Gymnasium. Nach dem Abitur 1972 meldete er sich bei der NVA, um seine erste Wehrdienstverpflichtung abzuleisten. Er immatrikulierte sich 1974 an der Technischen Universität Ilmenau und schloss sein Studium zehn Jahre später, 1979, als Diplom-Ingenieur in Biologischer Kybernetik ab.

Bevor Platzeck 1980 Direktor für Wirtschaft und Technologie der Materialtechnischen Versorgung am Kreiskrankenhaus Bad Freienwalde wurde, war er 1979 und 1980 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Lufthygiene am Hygiene-Institut des Bezirks Karl-Marx-Stadt tätig. Bei der Hygiene-Inspektion Potsdam, bei der er von 1982 bis 1990 tätig war, leitete er die Abteilung Umwelthygiene. Von 1982 bis 1987 besuchte er den Abendlehrgang Umwelthygiene an der Berliner Akademie für Medizinische Ausbildung.

Karriere in der Politik

Im April 1988 engagierte sich Platzeck politisch, indem er der „Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz und Stadtentwicklung (ARGUS)“ in Potsdam beitrat. Im Mai 1989 trat er zunächst der LDPD bei, verließ diese jedoch wieder. Seine kurze Mitgliedschaft in der DDR-Blockpartei verheimlichte Platzeck später gegenüber seiner Fraktion Bündnis 90 und der Enquete-Kommission des Brandenburgischen Landtags zur Untersuchung der SED-Diktatur. Platzeck wurde im Dezember 1989 in den Bundessprecherrat der Grünen Liga berufen und vertrat die Grüne Liga von Dezember 1989 bis Februar 1990 am Zentralen Runden Tisch der DDR in Berlin.

ARGUS war im November 1989 Gründungsmitglied der Grünen Liga. Von Februar bis April 1990 war er Minister ohne Geschäftsbereich der Grünen in der DDR in der Regierung von Ministerpräsident Hans Modrow. Klaus Schlüter war im Auftrag der Grünen Liga in die Regierung Modrow entsandt worden.

1993 beteiligte er sich als Mitglied des brandenburgischen Landesverbandes von Bündnis 90 an der Diskussion um die geplante Fusion gegen die Grünen. Er und andere, darunter Günter Nooke, konnten sich jedoch nicht durchsetzen und so gründete die von Nooke, Platzeck und Pohl geführte Fraktion 1993 das Bürgerbündnis als Gegenpol zur Fusion. Am 6. Juni 1995 wurde Platzeck Mitglied der SPD. Im Juni 1998 wurde er in den Landesvorstand des Landes Brandenburg und am 8. Dezember 1999 in den Bundesvorstand der SPD gewählt.

Vom 8. Juli 2000 bis zum 26. August 2013 war er SPD-Landesvorsitzender in Brandenburg. Nach einer Krisensitzung des Parteivorstands am 1. November 2005 erklärte sich Matthias Platzeck bereit, beim nächsten Bundesparteitag für das Amt des SPD-Bundesvorsitzenden zu kandidieren, nachdem Franz Müntefering am 31. Oktober 2005 auf seine Kandidatur verzichtet hatte. Er wurde vom Bundesparteitag am 15. November 2005 in Karlsruhe mit 512 Ja-Stimmen zum Bundesvorsitzenden gewählt.

zwei Gegenstimmen und eine Enthaltung, insgesamt 99,4 Prozent. Nur Kurt Schumacher schnitt besser ab und erhielt 244 von 245 möglichen Stimmen. Matthias Platzeck war vom 20. Juni 2005 bis 8. Dezember 2005 auch Vorsitzender des Ostdeutschen Sozialdemokratischen Forums. Nach einem ersten Hörsturz zur Jahreswende 2005/2006 erlitt Platzeck am 11. Februar 2006 aufgrund neurologischer und Kreislaufprobleme einen Zusammenbruch. Nach einem „erheblichen Hörsturz“ am 29. März 2006 erlitt Platzeck am 3. April 2006 einen zweiten Hörsturz.

Er benötigte umfassende medizinische Betreuung. Platzeck legte deshalb am 10. April 2006 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Bundesvorsitzender der Partei nieder. Sein Stellvertreter Kurt Beck übernahm das Amt kommissarisch, bis er auf dem SPD-Parteitag am 14. Mai 2006 zum Vorsitzenden der SPD gewählt wurde.

Mitglied des Parlaments

Platzeck wurde im März 1990 in die erste demokratisch gewählte Volkskammer der DDR gewählt, obwohl er keiner politischen Partei angehörte. Dort bekleidete er das Amt des Parlamentarischen Geschäftsführers der Grünen Partei Bündnis 90. Von der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 bis zur Einberufung des ersten gesamtdeutschen Bundestages im Dezember 1990 war er einer der 144 Abgeordneten der Volkskammer. Platzeck, der auf dem Landesticket von Bündnis 90 antrat, wurde im Oktober 1990 in den brandenburgischen Landtag gewählt.

Obwohl er im September 1992 sein Amt als Umweltminister und Abgeordneter niederlegte, blieb Platzeck bis zum 19. September 1992 Mitglied der Fraktion Bündnis 90. Die Koalition mit SPD und FDP zerbrach am 22. März 1994. Der neuen Partei Bündnis 90/Die Grünen trat er nicht bei, da er die Fusion der beiden Parteien 1993 ablehnte. Nach seinem Austritt aus der SPD im Jahr 2002 trat Platzeck erst 2004 erneut zur Wahl in den brandenburgischen Landtag an.

2005 wurde er per Direktmandat im Bezirk Potsdam II gewählt, 2009 im Bezirk Uckermark I. Er erklärte, 2014 aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für ein öffentliches Amt zu kandidieren. Platzeck legte sein Landtagsmandat nach der Vereidigung des neuen Landtags am 14. September 2014 nieder.

Vize-Minister

Am 22. November 1990 wurde er Minister für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung unter Ministerpräsident Manfred Stolpe von SPD, FDP und Bündnis 90. Erst 1994 konnte er seinen Ministerposten nach der Abspaltung von Bündnis 90 behalten. Grund dafür war eine Meinungsverschiedenheit mit Fraktionschef Günter Nooke über Ministerpräsident Stolpes Verbindungen zur Stasi. Nach der Landtagswahl 1994 berief Ministerpräsident Stolpe den parteilosen Umweltminister erneut in die SPD-Bundesregierung.

Platzeck war maßgeblich an der Gründung des Nationalparks Unteres Odertal im September 1995 und der Umwandlung von 40 % des Landes Brandenburg in Natur- und Landschaftsschutzgebiete beteiligt. Bekannt wurde er durch mehrere Fernsehauftritte nach der Oderflut im Sommer 1997. Seitdem wird er von Reportern und Hochwasserhelfern als „Deichmeister“ bezeichnet, nach dem Protagonisten aus Theodor Storms Der Schimmelreiter. Vom 27. November 1991 bis 12. Oktober 1994 und erneut vom 4. November 1998 bis 4. November 1998 als Vertreter Brandenburgs im Bundesrat.

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