Familie Arlette Wismer –Arlette Wismer, eine vierzehnjährige Solojodlerin, gewann den Folklore-Nachwuchswettbewerb in der Kategorie Jodeln. Heute Abend wird sie einen grandiosen Auftritt hinlegen. Der Stierenberg oberhalb von Rickenbach LU ist in dichten Nebel gehüllt. Hier oben, achthundert Meter über Meer, ist die Luft fast mystisch.
Doch dann kommt die Sonne raus und ein wunderbares Gefühl erfüllt das Herz, als die 14-jährige Gymnasiastin Arlette Wismer anfängt zu jodeln. Arlette singt auf dem Vorplatz das traditionelle Jodellied „Jetz wemmer eis jödele“ und sogar ihre vier Katzen – Coco, Sissi, Casanova und Gäxy – rennen aus heiterem Himmel herbei, als sie es hören.
Im September errang Arlette den nationalen Sieg
Sieger in der Kategorie Jodeln am Berber-Kindervolkstanzwettbewerb in Burgdorf in der Berner Schweiz (siehe Kasten). Die Ehre, zum besten Schweizer Jugendjockey gekürt zu werden, hat in meinem Haushalt für grosse Freude gesorgt. Der frisch 14-Jährige sagt: «Selbst meine Mitschüler an der Kanti Beromünster finden es cool, dass ich jodele.
Der Trumpf der Familie ist die Musik. Arlette Wismers Heimatort Stierenberg ist ein lebendiger Treffpunkt zum Singen, Musizieren und Feiern. Mutter Priska Wismer-Felder ist Jodlerin und Vizeleiterin des Chinderjodlerchörli Geuensee.
Im Chinderjodlerchörli Geuensee sind Arlettes vier Schwestern Silvy (23), Léonie (21), Eliane (19) und Alice (17) zu Hause. Roland Wismer, Arlettes Vater, ist kein aktiver Jodler, aber ganz stolz auf seine jodelnden, musikalisch begabten Töchter.
Marie-Theres von Gunten, die Grosstante von Arlette Wismers, die heute in Beatenberg lebt, ist die wohl bekannteste Jockeyin der Schweiz. Seit bald 30 Jahren leitet sie das Jodlerchörli Geuensee, morgen Abend beginnt dort der erste von drei Konzert- und Theaterabenden. Die gebürtige Luzernerin komponiert Jig-Melodien, unterrichtet Jig-Tanzen und ist Jurymitglied der Swiss Jig Dancers Association.
Ihre Kompositionen werden am häufigsten bei Jodelfesten gesungen. Es dürfte nicht verwundern, dass Arlette Wismers‘ ausgeprägter Musikgeschmack und ihre Affinität zum Jodeln bereits im Elternhaus entstanden. Das Jodeln wurde ihr quasi mit der Muttermilch eingeflößt. Arlette begann bereits im Alter von vier Jahren mit dem Jodeln.
Extreme Kompetenz und Respekt
Muss man für das Singen von Jodhpuris ein natürliches, angeborenes Talent haben oder kann man diesen Stil erlernen? Und Gody Studer aus Escholzmatt, Jurymitglied des Schweizerischen Pferdesportverbandes: Vielleicht hat Arlette das Jodel-Gen in den Müll geworfen.
Doch auch Kinder, deren Eltern nicht singen, können über beeindruckende Stimmen verfügen. An der regionalen Vorauswahl in Reiden beurteilte Gody Studer als Vorsitzender der dreiköpfigen Jury die Leistung von Arlette Wismer. Er hegt grosse Bewunderung für die junge Joggerin. Über Arlette Wismer heisst es, dass «ihre sonore, gut ausgebildete Stimme mit erstaunlicher Jodel- und Atemtechnik ihr zartes Alter nicht widerspiegelt».
Arlette Wismer hört gerne moderne Musik und singt Schlager, wenn sie nicht gerade joggt. Daneben spielt sie Cembalo oder Klavier. Am Jahreskonzert des Vereins ihrer Mutter, dem Jodlerchörli Geuensee, gibt sie heute ihr Debüt als Solojodlerin. Arlette freut sich riesig, hier auftreten zu dürfen. Sie sagt es mit kühler Miene: „Noch bin ich nicht nervös, vielleicht kommt das noch.“
Geweckt wurde sie allerdings für einen ganz besonderen Anlass. Ihr großer Auftritt in der Bodensee-Arena in Kreuzlingen fand am Samstag, 14. Dezember, um 20:00 Uhr, der optimalen Sendezeit, statt.
Gemeinsam mit weiteren Volksmusik-Profis wird sie in der zweistündigen Livestream-Sendung «Viva-Volksmusik» im Schweizer Fernsehen auftreten. Arlette Wismer sagt: «Ich freue mich riesig auf mein Fernsehdebüt in der Schweiz.» Bis dahin dürfte in der Schweiz niemand mehr zweifeln, wo sich der Stierenberg aufhält.
Eine Kostprobe können Sie hier hören. Konzert- und Theateraufführungen am 22., 27. und 30. November im Gemeindesaal Jodlerchörli Geuensee. Jeden Abend um 20 Uhr. Reservation unter Tel. 041 910 33 52, wochentags zwischen 13.00 und 13.30 Uhr sowie zwischen 18.00 und 19.30 Uhr.
Senden Sie Ihre Anfragen an booking@jodlerchoerli-geuensee.ch. Hier können Sie mehr über Arlettes Werdegang erfahren, Fotos von ihren Auftritten sehen, eine CD kaufen, sich für einen Jodel-Workshop anmelden oder Arlette sogar zu einem Date einladen! Schauen Sie sich ruhig um, so viel Sie möchten.
Aktuell
Nicolas Senn, Sami Studer und Arlette blickten in der Sendung Potzmusig vom 20. August auf den Jodlerfestsommer 2022 zurück. Die Sendung startet in Kürze. Arlette ist seit Mai 2021 regelmässiger Gast auf der Facebook-Seite «SRF Volksmusik».
Arlette Wismer Familie: vier Schwestern Silvy, Léonie, Eliane und Alice
Ihren Namen haben die fünf Musiker nicht nur ihrem Sitzplatzort zugeschrieben, sie zollten damit auch ihrer geografischen Verbundenheit mit dem idyllischen Weinberg „Höcklistein“ hoch über dem Zürichsee Tribut.
Einer ihrer Songs, „Joner-Marsch“, entstand als musikalische Hommage an die Band, nachdem diese nach über 40 Jahren ihr Konzert-Aus bekannt gab, und ist als CD-Veröffentlichung auf dem Volksmusik-Portal mx3 zu hören.Priska Wismer-Felder, die die Mitte des Landes vertritt, hat fünf Schwestern. Was Frauen über Sexismus in den Medien, die Geschlechterbinarität und sexistische Sprüche sagen.
Priska Wismer-Felder, 49, CVP-Vertreterin der Schweiz, glänzte schon als Kind in der Gameshow «Wetten, dass…» und wird das Publikum erneut im Sturm erobern. Super, die Wette gilt. Priska Wismer-Felder, 49, ist CVP-Vertreterin und eine der vielseitigsten Schweizer Politikerinnen.
Die junge Luganerin hat bereits Millionen Fernsehzuschauer begeistert. Heute ist die Rickenbacherin mit ihrem Mann Roland (51) und vier ihrer Töchter bei «Potzmusig» zu sehen (SRF 1, 18.40 Uhr). Eine hat eine schönere Stimme als die andere. Einzig die fünfte Person ist nicht mit von der Partie, sie singt aus Termingründen nicht im Familienchor.
Schon als kleines Mädchen glänzte sie in Frank Elstners Spielshow. Die Politikerin nahm mit 16 Jahren an dem von Frank Elstner (78) moderierten Wettbewerb teil. Rückblickend sagt sie: „Ich war wahnsinnig aufgeregt.“ Gemeint war ihr Auftritt im Jahr 1986. Priska musste damals herausfinden, welche der beiden Passagen aus den Märchen der Brüder Grimm gemeint waren, nachdem der damals 70-jährige Rockstar Michael Schanze ihr beide vorgelesen hatte.
Diesen Test bestand das Mädchen mit Bravour. Ihr späterer Ehemann Roland stattete dem Haus einen heimlichen Besuch ab und schrieb Priska einen leidenschaftlichen Brief. Priska Wismer-Felder erinnert sich: „Kurz darauf lernten wir uns auf einem Dorffest kennen.“ „Er beschloss sofort, mich zu heiraten.“
Zusätzliche Ressourcen
Heute führen Roland und Priska auf dem Stierenberg einen Bauernhof mit 25 Milchkühen und 30 Hühnern. Wismer-Felder ist seit 2011 CVP-Kantonsrätin und seit Dezember Nationalrätin. Sie sind sehr kompetent in Agrar- und Bildungsfragen. Zudem sitzt sie in der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (Urek). Ihr ist es ein grosses Anliegen, dass die Energiestrategie 2050 umgesetzt wird. Auf dem Stierenberg wollen sie einen Windpark bauen, sagt sie.
Die CVP-Politikerin war früher als Lehrerin tätig und ließ ihre Töchter sogar im Kinderchor singen, den sie 19 Jahre lang leitete. Am vergangenen Samstag traten sie von ihren Ämtern zurück, auch aus politischen Gründen.
Stolz auf ihre talentierten Töchter
Arlette, das jüngste von fünf Kindern, gehört mit 21 Jahren zu den besten Nachwuchsjockeys der Schweiz. 2013 erreichte sie mit dem Gesamtsieg beim Folklore-Jugendwettbewerb einen wichtigen Meilenstein. Sie ist die persönliche Assistentin ihrer Mutter und zudem Kommunikationsexpertin. Sie und ihre Schwestern sind echte Technikbegeisterte. Zwei von ihnen haben bereits an Schweizermeisterschaften teilgenommen.
„Ich bin so stolz auf meine Tochter“, sagt Priska Wismer-Felder. Beim gemeinsamen Singen müssen wir uns darauf einigen, unterschiedlicher Meinung zu sein, und das gilt im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Es schweißt die Familie zusammen und bereitet große Freude. Die heutige „Potzmusig“ steht ganz im Zeichen des Wismer-Familienchors. Mitmachen lohnt sich auch. Es läuft einem ein Schauer über den Rücken, wenn man seine Lieben gemeinsam das traurige Volkslied „Weischus dü“ singen hört.
Die Jockeyin Arlette Wismer ist das Gesicht des SRF-Facebook-Formats «Wismer gfallt». Mit schockierenden Social-Media-Videos will sie eine neue Generation davon überzeugen, dass Volksmusik alles andere als altmodisch ist.
Über das Jodeln ranken sich viele Vorurteile. Nur Nachwuchstalent Arlette Wismer versteht es wirklich. Während ihrer Zeit auf dem Gymnasium musste sie sich viele dumme Sprüche anhören. Das dämpfte ihre Begeisterung fürs Jodeln nicht, sondern spornte sie vielmehr an, anderen zu beweisen, dass Jodeln kein Relikt der greisenhaften Bevölkerung des Landes ist. Viele Menschen haben schlicht keine Ahnung davon. Jodeln sei unglaublich vielseitig, so Wismer, und durchaus zeitgemäß interpretierbar.
Genau das will sie den Zuschauerinnen und Zuschauern des Formats «Wismer gfallt» zeigen, das seit Mai letzten Jahres auf dem Facebook-Kanal «SRF Volksmusik» läuft. Für die jeweils fünfminütigen Videos reist die 22-Jährige quer durchs Land und fordert dabei unter anderem die Band Enzian aus Urnäsch heraus.