Wo lebt Rita Süssmuth heute? – Am Samstag, 18. März 2023 wurde die Neusser Prof. Dr. Rita Süssmuth im Rahmen eines Festakts im Rathaus vor über 150 Gästen als erste Ehrenbürgerin der Stadt geehrt. Kurz darauf wurde Rita Süssmuth im Alten Ratssaal in das „Goldene Buch“ der Stadt vereidigt.
Altbürgermeister Hermann Wilhelm Thywissen, Erzbischof Kardinal Josef Krings, Unternehmer Wilhelm Thywissen und Stadtrat Clemens Freiherr von Schorlemer-Lieser sind gemeinsam zu sehen, in der ersten Reihe steht Prof. emeritus Dr. Rita Süssmuth. Sie war Helmut Kohls erste Bundesministerin für Kinder und Familie. In ihrer ersten Amtszeit kam das Ministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit hinzu.
Bürgermeister Breuer sagte in seiner Laudatio, die Arbeit von Rita Süssmuth auf das Thema „Frauen“ zu beschränken, sei eine Beleidigung ihres „unermüdlichen“ Einsatzes für und an der Republik. Die gebürtige Wuppertalerin und langjährige Neusserin ist seit weit über fünfzig Jahren in der Quirinusstadt zu Hause.
Sie hatte großen Einfluss auf die Politik und das gesellschaftliche Zeitgeschehen in Deutschland. Der Weg der Politiker sei nicht immer leicht gewesen, schrieb Bundestagsabgeordneter Hermann Gröhe in einer Laudatio. Sie sei eine beeindruckende Kämpferin und geschickte Brückenbauerin gewesen, die an die Überzeugungskraft des Wortes geglaubt habe. Wer ihr Unbehagen bereitet habe, habe ihr eigentlich ein Kompliment gemacht, sagte Gröhe.
Süssmuth bedankte sich in einer Rede bei allen und richtete eine besondere Bitte an Bürgermeister Reiner Breuer und die Mitglieder des Stadtrates, da sie gelobte, Ehrenbürgerin ihrer Stadt zu werden. Sie wünscht sich, dass die Stadt Neuss als Anerkennung für ihre Ehrenbürgerschaft alle zwei Jahre einen Jugendpreis verleiht.
Das Preisgeld soll laut Süssmuth ein Anreiz für Jung und Alt sein, gemeinsam an der Verbesserung der Stadt zu arbeiten. Ich möchte sie bei diesem Vorhaben an meiner Seite haben. Wenn ich einen Preis stiften könnte, dann für innovative Vorschläge zur Belebung unserer Städte. „Alt mit Jung“, so Süssmuth.
Professorin Doktor. Rita Süssmuth bedankte sich bei der Entgegennahme der Auszeichnung und gedachte ihres verstorbenen Mannes, den sie vor seinem Tod nach Neuss geholt hatte. Die Adelige sagte: „Ich werde Neuss nie verlassen.“
Die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth ist zur Ehrenbürgerin der Stadt Neuss ernannt worden. Die 86-jährige CDU-Abgeordnete erhielt ihre Urkunde vom Stadtrat. Sie ist die erste Frau, der diese Ehre in der nordwestfälischen Stadt am Rhein zuteil wird.
Die frühere Bundesbildungsministerin wurde Ende des Jahres vom Stadtrat gewählt. Sie betonte, sie sei eine ganz normale Bürgerin und wolle sich von den Ehrungen nicht zu sehr „dominieren“ lassen. Dass diesmal auch eine Frau in Betracht gezogen wurde, sei sie allerdings erleichtert.
Diese Meldung wurde am 19. März 2023 im Deutschlandfunk ausgestrahlt. Am vergangenen Freitag, 17. Februar, wurde Rita Süssmuth 80 Jahre alt. Tagesblatt-Redakteurin Angela Brünjes sprach aus Neuss mit Süssmuth.
Göttingen/Berlin. Mit einer Handbewegung verscheucht sie den Bambi. Rita Süssmuth gewann den Preis 1988. Als Gesundheitsministerin brüstete sie sich damit, die Ausbreitung des Aids-Virus energisch und erfolgreich eingedämmt zu haben. Kompakt schwingt sie die 2,5 Kilogramm schwere Trophäe immer noch durch ihr Berliner Büro.
Obwohl sie als «Lovely Rita» bekannt ist, war die Christdemokratin in der Politik nicht immer erfolgreich. Einerseits weiß jemand wie Süssmuth, dass Kompromisse das Lebenselixier der Politik sind, falsche Kompromisse jedoch nur zu gebrochenen Versprechen führen. Süssmuth hat ihre Ziele als Ministerin und Bundestagspräsidentin erreicht und engagiert sich weiterhin in zahlreichen Projekten. Am 17.
Die Erziehungswissenschaftlerin tauchte aus dem Nichts auf der Bonner politischen Bühne auf. 1985 trat sie als Ministerin für Jugend, Familie und Gesundheit in Helmut Kohls Kabinett ein. Wenige Monate später folgte der Vorschlag, sich um ein Bundestagsmandat zu bewerben. Parteifreunde hatten den Wahlkreis bereits überprüft und festgestellt, dass es Göttingen war.
Wo lebt Rita Süssmuth heute: Wuppertal
Sie erinnert sich: «Ich kannte Göttingen bis dahin nur von der Universität.» Die «Spannungen und Distanzen zwischen Göttingen und dem Umland» seien ihr nicht bewusst gewesen. Dann erfuhr sie, dass das Eichsfeld zum Wahlkreis gehörte und sich eine andere Kandidatin bereits Chancen auf einen Einzug in den Kongress ausgerechnet hatte. Mit nur wenigen Wochen Vorbereitungszeit gelang es Süssmuth, sich durchzusetzen.
Als die Universität Göttingen Süssmuth im Dezember 2016 die Dorothea-Schlözer-Medaille verlieh und Wettig-Danielmeier mit einer Laudatio würdigte, erzählten die beiden Politiker ihre Geschichten. Sie vertraten «Positionen, die man von einem CDU-Mitglied nicht erwartet hätte», wie Wettig-Danielmeier es formulierte.
Süssmuth habe sich vieler Themen angenommen und Lösungen dafür gefunden, etwa der Anerkennung von Elternzeit bei der Rente während ihrer Zeit als Frauenministerin oder der Schwierigkeiten durch die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl und Aids während ihrer Zeit als Gesundheitsministerin. Die Laudatio rief auch in Erinnerung, dass es Christo mit seiner Berichterstattung über den Reichstag in Berlin „ohne Sie nie gegeben hätte.“
Inzwischen sind sie Freunde geworden. Sie erinnert sich, dass sie anders als ihre Vorgänger im Amt der Bundestagspräsidentin bei der Verhüllung des Reichstags 1995 nicht nachgegeben und Christo seinen Süssmuth-Antrag überreicht habe.
Genau das wünscht sie sich: Sie sagte einmal: „Universität, Kunst und Kultur waren für mich immer der Sauerteig“ und betonte, sie sei offen für neue Ideen und Fragen. Während ihrer Zeit als Göttinger Abgeordnete war Süssmuth viel unterwegs und kam von einem ihrer zahlreichen Termine stets mit einem vollen Terminkalender an Gesprächen mit Wählerinnen und Wählern zurück.
Ihr Terminkalender war vollgepackt mit allem, von ruhigen Gesprächen in Hinterzimmern bis zu lebhaften Reden in überfüllten Bierhallen, und sie versäumte es nie, ihren Gastgebern eine Runde Bier auszugeben. Außerdem half sie dabei, den Grenzübergang Friedland und das Hauptquartier des Bundesgrenzschutzes (heute Bundespolizei) in Duderstadt zu retten. Dass Göttingen einen ICE-Halt hat und die Bahnstrecke zwischen der Stadt und Erfurt über die Eichenberger Kurve verlängert wurde, sind Pluspunkte.
Anders war dies beim Projekt „Forum für Wissenschaft und Technik“, das als Wissenschaftszentrum in der Lokhalle geplant war. Auf der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover war es von außen sichtbar, verschwand aber kurz darauf im Boden. Damals sei man gescheitert, räumt Süssmuth ein, mit dem Projekt Forum Wissen an der Universität Göttingen versuche man es nun aber erneut, denn „es ist wichtig, Ergebnisse und Prozesse der Wissenschaft an die Öffentlichkeit zu bringen.“
Der Bambi ist eine von vielen Trophäen, die die Anrichte ihres Büros in Berlin schmücken. 1988 gewann sie den Fernseh- und Medienpreis des Magazins Burda. «Das war mein Durchbruch», sagt sie. Die Frau ist dafür bekannt, auffällige Brillen und auffälligen Schmuck zu tragen, bevor das cool war. Die Verleihung der riesigen goldenen Bambi-Statue machte im Fernsehen Schlagzeilen.
Ihre Bekanntheit ist noch einmal gestiegen. Seitdem müssen Rita Süssmuths politische Gegner bei ihren geschäftlichen Aktivitäten auf ihre warmherzige und fröhliche Persönlichkeit Rücksicht nehmen.Süssmuth: Das ist nachvollziehbar. Es besteht kein Zweifel daran, dass ich als junges Mitglied der Christlich Demokratischen Union und mit der Erwartung in die Politik eingestiegen bin, dass ein Katholik nichts falsch machen kann.
Obwohl ich nach außen hin ruhig und gelassen wirkte, hatte ich in Wirklichkeit einen sehr feurigen Kern. Es ging mir nicht darum, bestimmte Überzeugungen dem Konformitätsprozess zu opfern. Ich hielt es zum Beispiel für entscheidend, dass die deutsche Bundeskanzlerin meine Position zu Artikel 218 verstand, bevor die Abtreibungsdebatte begann.
Es geht um moralische Überzeugungen. Ich habe nie geglaubt, dass härtere Strafen die Gesellschaft für ihre Bewohner sicherer machen würden. Auch die Art und Weise, wie eine Person mit alltäglichen Konflikten umgeht, ist ein wichtiger Gesichtspunkt. Das war mir immer wichtig, wenn ich eine politische Karriere anstrebte. Und in der Politik geht es um Kompromisse – notwendig, aber unvollkommen. Wegen dieser schlechten Kompromisse hatte ich oft Mühe, über die Runden zu kommen.
Ich war derjenige, der die Gründung einer deutsch-türkischen Universität vorgeschlagen hat. Beziehungen zu anderen Akademikern sind von entscheidender Bedeutung. In der politischen und diplomatischen Situation, in der wir uns derzeit mit der Türkei befinden, geht es um mehr als nur Brüskierungen und Konfrontationen. Es geht darum, weiterhin mit ihnen zu sprechen und ihre Rechte zu schützen.
Sie ist Honorarprofessorin an der Georg-August-Universität und war dort als Lehrbeauftragte tätig. Für ihr Engagement zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter an der Universität Göttingen wurde ihr im Dezember die Dorothea-Schlözer-Medaille verliehen.
Ich habe mich sehr für das College begeistert und das ist immer noch so. Die Frage, wie man Spitzenforschung der Öffentlichkeit zugänglich machen kann, beschäftigt mich in letzter Zeit. Einerseits finde ich das Thema Frauen in akademischen Führungspositionen interessant und unmittelbar anwendbar. Beisiegel, zur Verfügung gestellt, damit es für solche Zwecke verwendet werden kann.