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George Robinson Krankheit: Der Schauspieler im Rollstuhl nach Genickbruch

George Robinson Krankheit

George Robinson Krankheit –Innerhalb weniger Tage im Sommer 2015 wurde das Leben von George Robinson völlig auf den Kopf gestellt. Ein unglückliches Tackling während eines Rugby-Spiels brachte Robinson ins Krankenhaus. Der ehemalige Student filmte die Szene und postete sie auf Instagram. Ein Bild zeigt ihn wenige Minuten vor dem Spiel, das andere zeigt ihn schnarchend im Bett. Robinson brach sich während des Spiels das Schlüsselbein und sitzt seither im Rollstuhl.

Ncuti Gatwa machte während seiner Schulzeit noch weitere prägende Erfahrungen. Als er 1994 mit seiner Familie, mitten im Genozid, aus Ruanda nach Schottland floh, waren sie eine von nur «drei schwarzen Familien in ganz Edinburgh», wie er heute sagt. Eine Gruppe junger Männer dürfte sogar eine Hassseite über ihn im Internet veröffentlicht und ihn als Teenager rassistisch belästigt haben.

Auch Aimee Lou Wood machte in der Schule ein oder zwei ähnliche Erfahrungen. Die 25-Jährige beschwerte sich gegenüber dem Guardian, dass sie wegen ihres Aussehens zum Ziel von Mobbing geworden sei. Ein junger Mann ließ sie insbesondere ständig beschneiden, weil ihre Zähne nicht dem Standard entsprachen; er gab ihr den Namen „Bugs Bunny“, der offenbar hängen blieb. Als Erwachsene konfrontierte sie ihr Haustier aus Kindertagen mit seinen Kommentaren.

Anders und mit Mut

Robinson, Gatwa und Wood haben mehr gemeinsam als nur einen aufregenden Tag in der Schule: Sie alle haben es als professionelle Schauspieler geschafft. Sie spielen Schlüsselrollen und tragen dazu bei, dass die Besetzung der britischen Netflix-Serie Sex Education eine der vielfältigsten auf allen Streaming-Diensten ist.

Im Mittelpunkt stehen drei SchauspielerInnen abseits des Mainstreams mit bemerkenswerten Hintergründen, die der Jugend von heute Mut machen und das Gefühl vermitteln, dass sie gut sind, so wie sie sind.

Tatsächlich ist Sex Education die Art von Sendung, die man sich vor 20 Jahren in der Schule gewünscht hätte. Damals galten jugendfreundliche Sex-Feste wie American Pie als legitime Unterhaltungsform. Die Handlung in Sex Education ist ähnlich; auch hier stehen hormongeplagte Schüler im Mittelpunkt. Aber die Geschichte wird auf eine völlig neue Art erzählt.

So porträtiert Gatwa Eric, den besten Freund der Serien-Hauptfigur Otis Milburn (Asa Butterfield), der nicht nur schwarz, sondern auch schwach ist. Gatwa selbst findet es bemerkenswert, wie seine Figur in der Serie dargestellt wird: „Wenn wir im Fernsehen schwache Charaktere sehen, sind sie einfach nur schwach, um schwach zu sein“, erklärt er dem „Independent“ das Problem. Und dennoch: „Niemand ist einfach nur ein Weichei. Wir sind alle im Spektrum, weil wir alle Menschen sind.“

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Deshalb sei es laut Gatwa großartig, dass Eric in der Serie „seine eigene Geschichte und seinen eigenen Weg“ bekommt. Auch wenn die Produktion nicht explizit als LGBT-freundlich gekennzeichnet ist, erlebt seine Figur alles, was ein queerer Jugendlicher durchmacht: Selbstzweifel, familiären Stress, Mobbing in der Schule, zerbrochene Freundschaften, gewalttätige Begegnungen und Liebeskummer.

In Staffel 2 der Netflix-Serie gibt George Robinson endlich sein Debüt. Robinson spielt Isaac, Maeve (Emma Mackey) und Robinsons neuen Nachbarn, die beide im Rollstuhl sitzen. Die Serie verherrlicht Isaacs starke Abhängigkeit von seinem Bruder weder, noch nutzt sie sie aus. Isaac ist einfach da; er und Maeve gehen auf Partys und spielen alberne Saiteninstrumente wie jeder andere Teenager.

Und als er eine Treppe nicht mehr herunterkommt, kommt ihm das Sportteam der Schule zu Hilfe. Die Serie zeigt immer wieder diese kleinen Anspielungen auf Teamwork, Akzeptanz von Vielfalt und Mut, ohne die Probleme unterrepräsentierter Gruppen zu beschönigen.

Die Stream-Crew

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Jackson (Kedar Williams-Stirling), der beliebteste Schüler der Moordale High School und Schwimmstar, ist das Kind zweier Lesben; seine Mutter ist weiß und sein Vater schwarz. Auch in der Truppe der reichen Kids gibt es ein schwaches Glied, und niemand scheint das zu hinterfragen. Die Macher von „Sex Education“ setzen zudem auf eine vielfältige Besetzung. Unter den Schülern der Moordale High finden sich Mathe-Nerds und Cosplay-Girls, dünne und kurvige Mädchen und sogar Mädchen mit Hasenzähnen.

Auch das übergreifende Thema der Serie, Sex, wird gekonnt behandelt. Asexualität ist nur eines von vielen Tabuthemen, die Otis und seine Mutter Jean Milburn (Gillian Anderson) in ihren Therapiesitzungen mit den Schülern der Moordale High ansprechen. Dabei gilt immer der Tenor: Egal, was du tust oder wie du dich fühlst, du bist in Ordnung, so wie du bist.

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Themen wie Depressionen, Ängste und sexuelle Übergriffe werden ohne Feingefühl oder Sentimentalität präsentiert, wirken aber nie übertrieben. Das Publikum hat nie den Eindruck, dass ein Thema aufgrund seiner Vielfältigkeit vermieden wird. „Sex Education“ versucht nicht, künstlich inklusiv zu sein.

George Robinsons Krankheit: Nach Genickbruch im Rollstuhl

Die TV-Serie «Sex Education», die im Herbst mit einer dritten Staffel an den Start gehen soll, ist eine Metapher für einen Trend, der bei Streaming-Diensten schon länger zu beobachten ist: mehr Diversität. Eine aktuelle Studie analysierte das Geschlecht der Hauptdarsteller in Netflix-Originalfilmen und -Serien aus den Jahren 2018 und 2019.

Auch schwarze Charaktere tauchen deutlich häufiger auf als in den Werken traditioneller Hollywood-Studios. Gleiches gilt für die Menschen, die in der Kameraabteilung arbeiten. American Pie: Hier kämpft eine fast ausschließlich weiße und heterosexuelle Gruppe von Teenagern gegen die Tücken von Aufklärung und Aufklärung, ein Begriff, der ältere Produktionen altmodisch erscheinen lässt.

Und in der Ära der Teenie-Horrorfilme („Scream“, „Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast“) waren es natürlich immer heterosexuelle kleine Kids, die mit ihren eigenen Unsicherheiten, Eifersuchts- und Beziehungsproblemen kämpften, bevor sie den mörderischen, maskierten Gangstern zum Opfer fielen. Aus heutiger Sicht fast unvorstellbar.

Streamingdienste wie Netflix, Amazon und Co. könnten die TV-Landschaft verändern, indem sie ihren Produzenten mehr Gestaltungsspielraum geben, was für die wachsende Serienvielfalt verantwortlich sein könnte. Christine Heinlein, Co-Autorin des Drehbuchs zur Netflix-Originalserie «Wir sind die Welle», sagte Medien wie der «Süddeutschen Zeitung» im November, die Absetzung einer Sendung bei einem Streamingdienst sei einfacher als bei einem traditionellen TV-Sender.

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Diese größere Freiheit schafft mehr Abwechslung. Wer einen schwarzen Charakter in seiner Geschichte haben möchte, muss nicht mehr erklären, warum oder was diese Wahl bedeutet. Das hat sich radikal geändert; vielleicht ist der Charakter einfach schwarz und es gibt keine Klischees, die gepflegt werden müssen. Eine solche blasierte Haltung würde „die Handbremse lösen, die man im eigenen Kopf hat“. Mehr Vielfalt innerhalb der Teams sei wünschenswert, aber „kein Muss“.

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Dennoch ist eine Serie wie Sex Education in der heutigen Zeit der Streaming-Optionen einzigartig. Während ähnliche Teenie-Produktionen wie Riverdale, Teen Wolf und Tote Mädchen lügen nicht nach Vielfalt streben, kann man dasselbe über die Art und Weise sagen, wie diese Bemühungen dargestellt werden.

Charaktere, die nerdig, schwul oder einer ethnischen Minderheit angehören, geraten am Ende der Geschichte oft in den Hintergrund. Jeder der männlichen Hauptdarsteller hat konventionelle Sixpacks und straffe Oberarme, während die Hauptdarstellerinnen alle Modelproportionen haben.

Homosexualität kommt in deutschen Teenieserien wie «Dark» kaum vor, es sei denn, eine Figur will mit einem Wohnmobil auf einem abgelegenen Parkplatz etwas Verwegenes unternehmen, fast so, als wären wir in den Neunzigern. Auch in der erschreckend realistischen Darstellung des Teenagerlebens in «How to Sell Drugs Online (Fast)» ist für nicht-heterosexuelle Liebesgeschichten kein Platz. Lenny (Danilo Kamperidis) sitzt ohnehin im Rollstuhl.

Das Problem liegt jenseits des Suchers. Forscher der Universität Rostock bestätigten, dass das Marketing von Streamingdiensten Konsumenten oft in die Irre führt. Der Studie zufolge sind in deutschen Produktionen auf Netflix, Amazon Prime, Sky und anderen Streamingdiensten nach wie vor fast 90 Prozent der Charaktere weiß. Rund ein Viertel der deutschen Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund, diese Gruppe ist in den Ergebnissen der Studie jedoch deutlich unterrepräsentiert.

Auch in vielen anderen Teilen der Welt ist dies noch immer der Fall. Sicher, es gab einige Vorzeigeprojekte, die mit viel Tamtam gestartet wurden, wie etwa Amazons „Transparent“-Serie über die Entdeckung einer Transgender-Identität, aber die Mehrheit der Produktionen zeichnete laut den Forschern ein anderes Bild. Robinson wuchs in Maxey auf, stammte jedoch ursprünglich aus Nottingham.

Während seiner Zeit an der Stamford School nahm er an Schulaufführungen teil. Robinson ist, wie seine Filmfigur, Tetraplegiker und aufgrund einer Rückenmarksverletzung an einen Rollstuhl gefesselt. Der Unfall ereignete sich 2015, als er 17 Jahre alt war und in Südafrika Rugby spielte. Robinson besuchte die Universität von Birmingham, um Philosophie zu studieren, bevor er für die Rolle in Sexualkunde gecastet wurde.

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