Vermögen: Michael Kühne – wie viel Geld hat Michael Kühne wirklich – Der Milliardär Klaus Michael Kühne gilt als reichster Mensch Deutschlands. Sein Vermögen wird vom US-Mediensender „Bloomberg“ auf 40,1 Milliarden Dollar oder rund 37,6 Milliarden Euro geschätzt. Der Großteil davon stammt aus seinem Besitz an öffentlich gehandelten Aktien. Für 15,1 Milliarden Dollar oder 14,4 Milliarden Euro ist sein Anteil am Logistikunternehmen Kühne + Nagel verantwortlich. Sein Großvater hat das Unternehmen gegründet und er leitet es seit Jahren.
Die 9,87 Milliarden Dollar oder 9,39 Milliarden Euro aus seinen Hapag-Lloyd-Aktien und die 1,5 Milliarden Dollar oder 1,4 Milliarden Euro aus seinen Lufthansa-Aktien sind für ihn weitere Vermögensquellen.
Stiftung, Zustiftung
Der 85-Jährige verfügt über reichlich finanzielle Mittel. Ich frage mich, wie es mit seinem Ruf weitergeht. Kühne hat keine Erben, denen er sein Vermögen vererben könnte. Kühne sprach kürzlich mit dem «Manager Magazin» über seine Zukunftspläne. Das Manager Magazin berichtet, dass Kühne sein Vermögen der Kühne-Stiftung hinterlassen will, deren Präsident er ist. «Wenn ich jetzt zusammenbrechen sollte, wäre mein engster Schweizer Berater, Thomas Staehelin, Vizepräsident», fügt Kühne hinzu.
Der Haken war, dass er 75 Jahre alt war. „Wir revitalisieren derzeit sowohl die Holding als auch den Stiftungsrat und erwarten, dass in naher Zukunft zumindest einer mit einer geeigneten Struktur entstehen wird. Sie sollten es untereinander regeln, wenn es irgendwelche Unsicherheiten gibt“, sagt er. Unklar ist, was die neue Führung der Stiftung mit den Anteilen machen wird, wenn sie die Leitung übernimmt. Kühne ist der Ansicht, dass der „Kern“ von Kühne + Nagel aus einer Mehrheitsbeteiligung bestehen sollte.
Aber auch in diesem Fall lässt sich kein Dogma finden. Wenn sich herausstellen sollte, dass es keine gute Idee war, der Masse zu folgen, «müssen die Verantwortlichen anrufen», argumentiert er.
Gesamtvermögen
Klaus-Michael Kühne ist laut der Forbes-Liste der weltweiten Milliardäre mit einem Vermögen von 28,9 Milliarden Euro der 44. reichste Mensch der Welt. Noch im Juli 2021 lag sein Vermögen auf Platz 3 in ganz Europa. Der Großteil davon ist in Aktien deutscher Logistikunternehmen investiert. Dank einer 30-prozentigen Beteiligung am Schifffahrts- und Logistikkonzern Hapag-Lloyd verfügt er aktuell über rund 10,8 Milliarden Euro.
Die von ihm geerbte Kühne + Nagel AG ist die Hauptquelle seines 14,65 Milliarden Euro schweren Vermögens. 53,3 Prozent der Aktien des Unternehmens hält er, unter anderem über die 1993 von ihm gegründete Kühne Holding AG. Eine 10-Prozent-Beteiligung an der Immobilienfirma Signa Prime ist nur ein Beispiel für viele kleinere Beteiligungen im Wert von mehreren hundert Millionen Euro. Kühne hat keine Geschwister, und er und seine Frau haben keine Kinder. Nach seinem Tod wird sein Vermögen von der gemeinnützigen Kühne-Stiftung mit Sitz in Schindellegi, Schwyz, verwaltet.
Die Stiftung erhält sein gesamtes Vermögen und damit auch seine Mehrheitsbeteiligung an der Kühne + Nagel AG. Dem zehnköpfigen Kuratorium gehören unter anderem Jörg Dräger, ehemaliges Mitglied des Verwaltungsrats der Bertelsmann Stiftung, und Jörg Wolle, Verwaltungsratspräsident der Kühne + Nagel AG, an. Jörg Dräger ist seit dem 1. April 2022 geschäftsführender Direktor des Kühne-Kuratoriums und hat damit die Kontrolle über den Nachlass von Klaus-Michael Kühne.
Weniger als die Hälfte des aktuell prognostizierten Vermögens von Klaus-Michael Kühne von 28 Milliarden wurde ihm 2020 geschätzt. Den Großteil der Vermögensanhäufung machen Aktien von Hapag-Lloyd und der Kühne + Nagel AG aus. War eine Hapag-Lloyd-Aktie im Sommer 2020 noch rund 50 Euro wert, stieg sie seither auf über 450 Euro, fiel auf 210 Euro und stabilisierte sich dort.
Damit hat sich der Job mehr als verdreifacht. Die Aktien der Kühne + Nagel AG stiegen im gleichen Zeitraum um über 50 Prozent, von rund 30 Euro auf 44 Euro. Wie Tech-Startups profitiert auch Klaus-Michael Kühne von der weltweiten Pandemie.
Kühnes Wirken in seiner Heimatstadt Hamburg
Der vermögende Unternehmer und Investor wurde am 2. Juni 1937 in Hamburg geboren und tritt regelmäßig in der Hansestadt auf. Klaus-Michael Kühne und seine Frau Christine Kühne wohnen derzeit in Schindellegi, Schwyz, Schweiz. Der gebürtige Hamburger bleibt jedoch seiner Heimat durch die Finanzierung privater und öffentlicher Projekte stark verbunden.
Zudem war er Mitbegründer der Kühne Logistics University, die seit 2007 seinen Familiennamen trägt. Sein „nachhaltiges Engagement für den Auf- und Ausbau der Logistikwissenschaften in Hamburg und sein Einsatz beim Bau der Elbphilharmonie“ brachten ihm 2007 eine Honorarprofessur des Hamburger Senats ein. Seit 2014 ist die Profifußballabteilung des Hamburger SV eine eigenständige Einheit des Vereins und Klaus-Michael Kühne ist in der Sportwelt als Anteilseigner der HSV Fußball AG bestens bekannt.
Nettovermögen von Michael Kühne: 34,8 Milliarden USD (geschätzt)
Seit 2010 hat er dem HSV kontinuierlich Geld für Spielertransfers, Firmenanteile, Darlehen und die Namensrechte am Stadion zur Verfügung gestellt, die über die Kühne + Nagel AG abgesichert wurden. Nachdem er es einen Monat, bevor er im Juni 2018 die Förderung des HSV offiziell einstellte, als „schlechteste Investitionsentscheidung meines Lebens“ bezeichnet hatte, hält er die über 100 Millionen Euro, die er in sein eigenes Hotel in Hamburg investiert hat, allerdings für gut angelegt.
Das im trendigen Rotherbaum gelegene The Fontenay ist ein 5-Sterne-Luxus-Hostel mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurant in der Nähe von Hamburg, dessen Ziel es war, „das beste Hotel Deutschlands“ und „eines der besten Hotels Europas“ zu sein. Klaus-Michael Kühne kündigte im Gespräch mit Bunten eine Spende von fünf Millionen Euro an die Elbphilharmonie an. Er schlug vor, anstelle der historischen Staatsoper ein neues Opernhaus zu bauen und die volle Zahlung im Voraus anzubieten.
Kühne ist mit 10 Prozent am Bauunternehmen Signa Prime beteiligt, das René Benko vorstellt, und rekrutiert einen Freund, der Geschäftsführer der Signa Holding ist. Aus Naturschutzgründen wurde das Projekt jedoch auf Eis gelegt.
Kühne + Nagel AG ist ein international führendes Unternehmen.
Klaus-Michael Kühne diversifiziert sein Firmen- und Privatvermögen vor allem in den Logistiksektor. Mehr als 200 verschiedene Unternehmen weltweit sind direkt oder indirekt im Besitz der Kühne + Nagel AG. Seine eigene Investmentgesellschaft, die Kühne Holding AG, verstärkt seine Kontrolle über das Unternehmen. Die Holding hat kürzlich weitere Staatsanteile gekauft und damit ihren Gesamtanteil an der Lufthansa auf 17,5 Prozent erhöht.
Damit ist Klaus-Michael Kühne der größte Einzelaktionär der deutschen Fluggesellschaft. Das Unternehmen Kühne + Nagel AG ist an über tausend Standorten weltweit tätig und beschäftigt fast 80.000 Mitarbeiter. Während der Nazizeit profitierte das Unternehmen wie viele andere enorm von der staatlichen Infrastruktur und wurde Teil der Kriegsökonomie. Das Unternehmen steht seit Jahren in der Kritik, weil es sich bis 2015 nicht öffentlich zu diesem Thema geäußert hat.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte sich das Unternehmen am Aufbau der amerikanischen Gehlen-Organisation, aus der später der heutige Bundesnachrichtendienst hervorging. 1955 stand Kühne + Nagel ganz oben auf der Liste der Tarnfirmen des Gehlen-Apparats der CIA. Laut Geheimdienstspezialist Erch Schidt-Eenboom war Gehlens Kontaktperson zur Bundesregierung an drei verschiedenen Standorten innerhalb von Kühne + Nagel angesiedelt:
Zum einen am Firmensitz in Bremen, zum anderen in der Niederlassung in München und zum dritten in Bonn. Alfred Kühne, der Vater des heutigen Vorstandsvorsitzenden Klaus-Michael Kühne, hatte durch seine staatlichen Verbindungen großen Nutzen für das Unternehmen.
Beteiligung am HSV
Der Millionär hat die Unterstützung des HSV inzwischen eingestellt. Seit 2010 war er ein verlässlicher Geldgeber für HSV-Darlehen und Aktienumtausch. In einem im Juni 2018 veröffentlichten Interview mit der Sport Bild erklärte Klaus-Michael Kühne, dass er nicht länger als Sponsor des HSV auftreten werde. Klaus-Michael Kühne ist zu 20,57 Prozent Anteilseigner des HSV. Er behauptet, mehr als 100 Millionen Euro in den Verein investiert zu haben. 60.000.000 in Aktien.
Trotz seines Erfolgs gibt es auch Kritik an ihm. Während viele in Klaus-Michael Kühne einen Geschäftsmann mit Wurzeln in Hamburg sehen, ärgern sich andere über seinen festen Wohnsitz in der Schweiz. Nach seinem Umzug in die Schweiz wurde Klaus-Michael Kühne nicht nur zu einem der reichsten Deutschen, sondern auch zu einem der reichsten der Welt.
