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Sabine Mehne Kinder

Sabine Mehne Kinder

Sabine MehneKinder – Mit dem Auszug der Kinder trennten sich Sabine und Bert Mehne räumlich. Wie nah sie sich sind, zeigt sich an der räumlichen Nähe ihrer Wohnungen.

eine Lücke lokalisieren

Sabine Mehne zitiert oft den Vergleich: „Wenn Hühner zu eng beieinander sitzen, können sie gewalttätig werden; wenn man sie trennt, sind sie glücklicher.“ Nachdem ihre drei Kinder vor einigen Jahren ausgezogen sind, haben sie und ihr Mann Bert beschlossen, eine unkonventionelle Wohnform auszuprobieren: Sie fühlen sich zwar immer noch als Paar, haben aber jeweils eine eigene Wohnung, die durch eine gemeinsame Tür verbunden ist.

Ihre nagelneuen Wohnungen in Darmstadt-Kranichstein sind großzügig, lichtdurchflutet und barrierefrei, mit nur geringen Designunterschieden. Über ihrem Sofa steht eine goldene Sonne, warme Gelbtöne dominieren das Bild, er liebt es in sachlichen Anthrazittönen, eine rote Küchenwand setzt nach über 45 Ehejahren einen Farbtupfer, um die Unterschiede zu zeigen. Sabine, 64, erzählt, als sie und ihr Mann sich vor sieben Jahren trennten und in eine eigene Wohnung zogen, gingen ihre Freunde davon aus, sie würden sich klammheimlich scheiden lassen.

Wir reagierten einfach auf eine völlig andere Lebenssituation, als wir auszogen und umzogen. Sie hatten dort 27 Jahre lang mit ihrer Familie gelebt, aber jetzt, da sie auf sich allein gestellt waren, stellten der Physiotherapeut und der Architekt fest, dass das Haus für ihre Bedürfnisse einfach zu groß war.

Die Antwort auf morgen

Über die Erkrankung, die sie vor 27 Jahren fast das Leben kostete, sagt Sabine Mehne: „Diese Krebserkrankung hat mir viel abverlangt, ich habe mich oft nach Ruhe gesehnt.“ Zudem musste sie ernüchternd feststellen, dass ihr bisheriges Zuhause nicht für ihr hohes Alter ausgelegt war: „Ich musste damals teilweise die Treppen hochkriechen, weil mir die Kraft nicht mehr reichte – unser Haus war ja recht offen gebaut, mit acht Ebenen.“

„Nach ihrer Genesung musste sie immer noch daran denken, dass ihr Mann, der acht Jahre älter war als sie, eines Tages ihre Pflege brauchen würde. „Ich bräuchte einen eigenen sicheren Hafen, um eine solche Situation zu überstehen. Wir hoffen, unseren Lebensabend zusammen verbringen zu können, aber zuerst müssen wir einen geeigneten Rahmen dafür finden.“

Das Paar sitzt eingekuschelt auf der Couch, die Hände gefaltet, und Sabine Mehne diskutiert, wie es wäre, wenn einer von beiden zuerst gehen müsste. Weder gedämpft noch kontrolliert, sondern mit harter und ungeschminkter Klarheit. Sabine Mehne argumentiert, dass dies ungewöhnlich sei, weil die meisten Menschen lieber nicht darüber nachdenken würden, bis es unbedingt nötig sei.

Sollte einer von uns sterben, könnte der andere seine Unabhängigkeit bewahren, indem er die Verbindungstür wieder versiegeln lässt und dann seine Wohnung vermietet oder verkauft. Meine Nahtoderfahrung machte mich furchtlos im Angesicht des Todes und ermöglichte es mir, offen darüber zu sprechen. „In einem großen Haus in unserer alten Straße lebten zwei oder drei Frauen in den Achtzigern oder Neunzigern allein. Ihre Männer waren schon lange tot, aber in diesem Alter beginnt man kein neues Leben“, erklärt Bert Mehne.

Da sie noch in einem Alter waren, in dem ein Umzug einen Neuanfang bedeutete, beschlossen er und seine Frau, sich auf die letzte Phase vorzubereiten. Den Umzug beschreibt Sabine Mehne als bewusst „mit wenig Gepäck“, denn das Paar „wollte es nicht unseren Kindern überlassen, den ganzen Müll, der sich über die Jahre angesammelt hat, entsorgen zu müssen.“

Zukunftsweisender Aufbruch

Da die neuen Wohnungen keinen Innenraum hatten, mussten sich die Mehnes von ihren Haustieren und vielen Habseligkeiten trennen. Wir hätten tatsächlich geweint, gesteht Sabine Mehne. „Aber wenn wir alles Alte mitgenommen hätten, wären unsere Gedanken in der Vergangenheit stecken geblieben“, mischt sich ihr Mann ein. Sabine Mehne erklärt: „Ich habe meinen Mann mit 19 kennengelernt und habe eigentlich nie alleine in einer eigenen Wohnung gelebt.“ Als ihre jüngste Tochter auszog, habe sie den nagenden Wunsch nach etwas Neuem, Eigenem verspürt.

Folgen Sie Ihrem eigenen Zeitplan und nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen. Nachdem sie in der Zeitung von dem Bauprojekt gelesen hatten, entschieden sie sich, es sofort zu bekommen. Da das Gebiet unbebaut war und sich die Baupläne noch in der Konzeptphase befanden, konnten sie ihre eigenen Ideen einbringen. Denken Sie an die feuerfeste Trenntür, die im Falle eines Kampfes effektiv zugeschlagen werden kann.

Seit Beginn der Trennung sei das deutlich seltener geworden, sagt Sabine Mehne. «Mein Mann und ich hatten nach seiner Pensionierung, als wir noch Hausbesitzer waren, so viel Zeit miteinander wie nie zuvor. Das war an manchen Tagen zu wenig Trost, und er ging mir auch auf die Nerven.» Sie hatten damals über eine mögliche Trennung gesprochen: «Wollen wir uns bis zum Schluss sehen? Und was, wenn wir nicht mehr zusammen sein wollen?» Jetzt, da dieser gegenseitige Störfaktor weggefallen ist, können beide aufatmen.

Sie lachten viel und fanden endlich die Freiheit, ihr Leben in ihrem eigenen Tempo zu gestalten. Die Trenntür blieb tagsüber offen und nachts geschlossen. Ab und zu ging sie um 20 Uhr ins Heu, um morgens als Erstes aufzustehen und Yoga zu machen. Manchmal schlief sie beim Hören von Jazz-CDs ein. Für Sabine Mehne „war das während unserer Familienzeit mit den Kindern sehr praktisch, weil wir so alle Schichten abgedeckt hatten.“

Die Autorin und Referentin Sabine Mehne stammt aus Darmstadt. Sie war Physiotherapeutin und systemische Familientherapeutin, bevor sie 1995 an Krebs erkrankte. Seit 25 Jahren ist sie als Referentin zum Thema Nahtoderfahrungen tätig und hält Vorträge und Lesungen mit Experten wie dem Kardiologen und Nahtoderfahrungsforscher Pim van Lommel.

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