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Trio Eugster Familie

Trio Eugster Familie

Trio Eugster Familie – Paul Eugster (1936), Guido Eugster (1936), Alex Eugster (1937) und Viktor „Vic“ Eugster (1940) lernten alle verschiedene Instrumente von ihrem Vater, der aktives Mitglied eines Dübendorfer Männerchors war. Sie hatten eine Schwester und verbrachten ihre Wochenenden beim Musizieren im Keller der Familie, wo ihre Eltern mit Pauke und Taktstock mitmachten. Die Gewinner des Musikwettbewerbs erhielten Medaillen für den ersten und zweiten Platz.

1959 gewannen die vier singenden Brüder den überaus populären Amateurwettbewerb „Grand Prix Brunnenhof“ von Radio Zürich. Es folgten kleinere Schweizer Tourneen sowie Fernseh- und Radioauftritte in Kindersendungen. 1962 entstanden die ersten Albumaufnahmen, die jedoch wenig Erfolg hatten. Inzwischen wurde Guido Geschäftsmann, Alex Gitarrenbauer und Viktor Bauzeichner. Als die Zahl der Auftritte zunahm, musste Bruder Paul im Oktober 1967 schliesslich aus beruflichen Gründen gehen; heute ist er Hotelier in St. Moritz.

Vic Eugster war der vielseitigste der Eugster-Brüder. Er führte zwei Restaurants, arbeitete als Plattenproduzent für andere Musiker und engagierte sich in der Politik. Zur Erinnerung: Als die Eugster-Brüder Vic, Alex und Guido Ende der Sechzigerjahre auf die Idee kamen, Gassenhauer im Dialekt zu singen, machte man sich über sie lustig. Die Beatles, die Bee Gees und Les Sauterelles dominierten damals die Schweizer Hitparade. Die beliebtesten Hits sind auf Englisch.

Die drei Brüder, die sich Trio Eugster nennen, spielen Lieder wie «Oh läck du mir», «Jetzt muess de Buuch weg» und «Ganz de Bappe». Und das mit mehr Erfolg als erwartet. 100.000 Tonträger haben die Brüder seit 1970 verkauft.

Laut der «Schweizer Illustrierten» handelt es sich dabei um «einen Riesenerfolg auf dem Schweizer Popmusikmarkt, fast schon eine Sensation, wenn man bedenkt, dass eine Eigenpressung von 10'000 Exemplaren bereits als Hit gilt.» Das Magazin selbst begründet den Erfolg des Trios mit den Worten: «Jeder kann sich mit ihnen identifizieren, jedenfalls jeder Durchschnittsschwede.»

Die Brüder haben 20 Studioalben veröffentlicht, von denen über 2 Millionen Exemplare verkauft wurden. Weit über 100 Mal traten sie im Fernsehen auf. Die Medien nennen sie die „erste Schweizer Boyband“. Der ruhigste der drei Eugster-Brüder ist Vic, Jahrgang 1940. Alex übernimmt die Soli, während Guido mit seinen Imitationen für Lacher sorgt.

Doch Vic ist der Kitt, der das Trio zusammenhält. Vic Eugster spielt die Soli bis heute lieber nicht. Jahre später sagte er in einem Interview mit Tele Top: „Ich hatte immer Probleme mit textintensivem Lernen.“ Einmal sang er ein Solo und verwechselte dabei versehentlich den Text. Er hätte von einem fliegenden Strauß singen sollen, aber stattdessen sang er von einem fliegenden Strauß. Das Konzert musste wegen des unkontrollierbaren Gelächters der Brüder unterbrochen werden.

Unsere Familie war arm. Die Brüder musizierten schon seit ihrer Kindheit. Mama macht mit, singt und musiziert. Und wenn Tanten und Onkel die Eugsters in Dübendorf besuchen, müssen die Kinder ein bisschen singen. Vic Eugster sagt im Interview mit «Blick»: «Wir hatten nichts dagegen, es zu tun, aber uns war nicht immer danach.»

Der Vater ist Kranführer und Metzger. Er arbeitet in Doppelschichten, um seinen sechs Kindern eine Chance auf eine gute Ausbildung zu geben. Vic Eugster verrät dem «Blick», dass seine Familie in Zukunft aus armen Verhältnissen kommen wird: «Unsere Familie war extrem arm. Mutter verdient sich etwas dazu, indem sie zu Hause Militäruniformen und BHs näht; von den Kindern wird erwartet, dass sie mithelfen und den kleinen Bastarden der Familie das Kämpfen beibringen.»

Ihr Debüt gaben die vier Brüder 1967, also ganz am Anfang ihrer Karriere. Als die Geschwister Eugster beschlossen, die Musik professionell zu betreiben, entschied sich ihr ältester Bruder Paul dagegen. Er plante, in St. Moritz ein Hotel zu eröffnen.

Die Brüder Eugster gründeten 1971 ein Plattenlabel. Vic wird die Firma nun leiten. Die Brüder sind Musikproduzenten, die sowohl mit eigenen als auch mit fremden Werken arbeiten. So entstand zusammen mit Hans Gmür und Ines Torelli der Hit «Gigi von Arosa». Die Musik der drei Brüder kommt nicht bei allen gut an.

Ihre Musik bezeichnete die deutsche Liedermacherin Tinu Heiniger 1979 in einem Song als „Unterhaltungsschrott“. Das lassen sich die Brüder nicht gefallen. Sie ziehen vor Gericht und gewinnen schließlich. Lieder über Hengst werden verboten und Schallplatten zensiert.

1981 löste sich die Band auf. Die Karriere des Musikers hätte beinahe ein tragisches Ende gefunden. Auf dem Rückweg von Bern nach Dübendorf nach einem der letzten Konzerte der Brüder wurden sie von einem Geisterfahrer angegriffen. Für die Brüder war es nur knapp. Vic Eugster bezeichnete diese Zeit später als „das schlimmste Erlebnis unserer Karriere“.

1982 debütieren die Brüder noch einmal im Fernsehen. Während einer Samstagabendshow im Schweizer Fernsehen werden ihnen die Kehlen durchgeschnitten. Die Serie heißt «Iischtige bitte» und läuft zwei Staffeln lang. Danach löst sich das Eugster-Trio auf. Vic Eugster macht jedoch weiterhin Musik.

Trio Eugster Familie: Guido Eugster, der Klavierstimmer Alex Eugster und der ehemalige Landvermesser und spätere Gastwirt Vic Eugster

Im Herbst 1973 erhielten sie für über 150.000 verkaufte Alben in der Schweiz eine „Goldene Langspielplatte“. Am 9. November 1974 wurden sie mit dem „Goldenen St. Galler Bären“ ausgezeichnet. Durch zahlreiche Fernsehauftritte und Tourneen bis 1979 wurde die Gesangsgruppe über die Schweizer Grenzen hinaus bekannt. Besonders zufrieden sind die Eugsters mit ihren Auftritten auf Tourneen in den USA und Japan.

Ihr grösster Hit war die Single «Söll emal tschu!» (1978; CH #2), die auf einer Szene aus der Fernsehsendung Teleboy basierte, in der das Trio «Eugster» oft Sketche aufführte. In einem Fall bekam ein etwas gebrechlich wirkender älterer Mann die Fernbedienung eines Modellflugzeugs in die Hand gedrückt, woraufhin er fälschlicherweise glaubte, er könne das Flugzeug nun selbst fliegen. Daraufhin schrie er verzweifelt: «Dä söll emal tschu!»

Über 700'000 Alben und knapp eine Million Singles dürfte die Gruppe zu diesem Zeitpunkt verkauft haben. Mehrere Jahre tourte die Band durchs Land und verdiente pro Auftritt 6000 Franken oder mehr. Das muss man ihnen lassen. 1982 bekam die Band mit der Single «Iischtige bitte» sogar eine eigene TV-Show. 1979 sang der Berner Singer-Songwriter Tinu Heiniger.

Die ganz Populären mit ihren Musikmaschinen, Immobilienmaklern und Flachbildfernsehern. Der Berner Liedermacher und spätere Kopp-Anwalt Jacob Stickelberger hörte es im Radio und beschwerte sich über Heiniger, der sein Album aufgrund eines Gerichtsbeschlusses remastern lassen musste.

Etwa Mitte der 1980er-Jahre begannen die drei, kleinere Schritte zu machen. Später schrieb Alex Eugster Songs für andere Bands, etwa «Miir si vo dr Füürwehr» für das Löschzugchörli Interlaken. Vic Eugster und Sepp Trütsch kreierten zusammen ein Gesangsduett («S isch Polizeistund»).

Nach seinen Anfängen im Grosshandel wechselte Guido Eugster in die Immobilienbranche. Mit den zwielichtigen Geschäften war Schluss, nachdem er seine Immobilienfirma verkauft hatte. Da der Firmenname Eugster Immobilien weiterhin im Umlauf war, wurde das Eugster-Trio immer wieder für die Vorfälle verantwortlich gemacht, obwohl es lange Zeit keine Verbindung mehr zur Firma hatte.

Vic Eugster übernahm das Plattenlabel Activ von seinem Bruder Alex, der bis dahin Hausproduzent des Labels war. 1991 kaufte Vic neben seinen anderen Akquisitionen auch Tell Records und Alex leitet heute die Geschäfte von Activ in Deutschland. Viele Künstler, wie Stefanie Lindbergh, James & Rose, Edo Leonardi, Michel Villa, Walter Lietha, das Kapfenburg Quintett, Nico, Voli Geiler und Walter Morath, die Kapelle Meiezyt, Dölf Mettler, das Rimo Quintett, die Lyssacher Schwyzerörgelifründe, das Schwyzerörgeli-Trio Wiedmer-Zbinden-B Dann lasst es uns in die Tat umsetzen.

1994 nahm die Band Eugster ihr 25-Jahre-Jubiläumsalbum Trio Eugster auf und nahm eine Techno-Version ihres Hits „Oh läck du mir“ auf. Der Einsendeschluss für den Wettbewerb von Activ Records war Juni 1997. K-Tip brachte die Schlagzeile jedoch am 3.

Dezember 1997: «Das Trio Eugster profitiert vom eigenen Konkurs – Gläubiger verlieren 4,2 Millionen Franken»; angeblich wurde das wertvolle Bandarchiv mit zahlreichen Folk- und Rockaufnahmen kurz vor dem Wettbewerb zu einem Schnäppchenpreis an die neu gegründete Trio Eugster AG verkauft, statt es zur Schuldentilgung zu verwenden.

Diese bösen Täter. – Wenn Sie etwas anders machen könnten, was würden Sie ändern? Heute arbeitet Vic Eugster als Gastwirt in einem Gasthof. Das Eugster Trio tritt nun mit Ländlerbands auf und interpretiert traditionelle Melodien mit brandneuen Texten neu.

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