Thomas Gottschalk starb 2023 –Die Ära von Thomas Gottschalks Lauf bei „Wetten, dass..?“ sieht er nicht als Opfer. Am kommenden Samstag, 25. November 2023, ist dann endgültig: Thomas Gottschalk moderiert zum allerletzten Mal die ZDF-Kulturshow „Wetten, dass..?“. Im großen Interview mit der „Bild“-Zeitung spricht der Entertainer über seinen letzten Auftritt vor dem legendären „Wetten, dass..?“-Sofa. Er ist nun sicher, obwohl er nach vorherigen Rücktritten bereits zweimal zurückgekehrt ist. Gottschalk bestätigt allerdings, dass es auch hier Parallelen gibt:
Ich war mir jedes Mal sicher. Das erste Mal liegt über zwölf Jahre zurück. Doch der ZDF-Chef nahm es später zurück. „Nach dem Unfall von Samuel Koch kam wirklich der Moment, wo ich überzeugt war: Das war’s“, sagte er beim zweiten Rückzug.
Das Publikum habe ihn überzeugt: „Da ist noch Saft in der Zitrone, und ich bin wieder in den Ring gestiegen.“ Doch nun sei das Parfüm endgültig ausverkauft. „Die Gemütlichkeit ist weg“ – das Fernsehen habe sich komplett verändert. Den Samstagabend vor dem Fernseher, an dem die ganze Familie zusammenkommt, gebe es nicht mehr. Jeder mache sein eigenes Ding, folge seinem eigenen Zeitplan oder treffe seine eigenen Entscheidungen. So könne und wolle man diese Entwicklung nicht weiterführen. „Mein Geschäftsbereich ist einfach erledigt.“ Anzeichen, sich anzubeißen, habe er nicht gezeigt.
Gottschalk Thomas: „Alles geht irgendwann zu Ende“
Als Opfer sieht sich Gottschalk allerdings nicht: „Ich hatte eine tolle Zeit und würde alles wieder genauso machen.“ „Alles geht irgendwann zu Ende“, sagte er, woraufhin er keinen Grund hatte, sich über irgendetwas zu beschweren. Hollywood sei heute etwas ganz anderes, die Popmusik sei eine andere geworden. „Ich habe einige kommen und gehen sehen“, sagte er über die Stars, die aus seinem Geschäft kommen und gehen würden. Außerdem würde er nie mit jemandem tauschen. Der schönste Duft des Abends
Robbie Williams überraschte alle, indem er als musikalische Vorgruppe auftrat und überraschend viel Zeit auf dem Sofa verbrachte. Vielleicht ein bisschen zu viel. „Besser Puder im Haar als Schnupfen“, bemerkte der „Stromberg“-Darsteller in Anspielung auf Robbies langjährige Kokainsucht. Dann schlug er Christoph Maria Herbst. Wäre er nicht lieber früher Pilot geworden?
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Gottschalks Schwäche ist legendär. Der Moderator setzte über Jahrzehnte auf seine Spontaneität und war nie der Typ, der seine Shows minutiös plante. Im Laufe seiner Karriere hat er seine Gäste oft missverstanden. Dasselbe passierte ihm mit den Fußballerinnen Giulia Gwinn und Alexandra Popp. Letztere nannte er immer wieder «Giuliana» – obwohl der Name höchst entstellt war.
Für die Zuschauer war es ein doppelt beängstigender Moment: In einer Welt, die sich so schnell verändert, „gibt es immer noch Dinge, auf die man sich verlassen kann.“ Und ist es nicht beruhigend zu wissen, dass andere Menschen genauso vergesslich sind wie man selbst?
Das Urheberrecht liegt bei Philipp von Ditfurth/dpa.
Der Gottschalk-Moment des Abends
Außerdem musste der Moderator fragen, welcher der beiden Spieler sich einen Bänderriss zugezogen hatte, da er das nicht sagen konnte. Für das Publikum war es gleich aus zwei Gründen ein Schreckmoment: In einer sich schnell verändernden Welt sind manche Dinge immer noch verlässlich. Und ist es nicht beruhigend zu wissen, dass andere Menschen genauso vergesslich sind wie man selbst? Hallo!
„Ein bodenlos dummes, spießiges Amüsement“ nannte das Branchenorgan „Filmdienst“ 1963, als Peter Alexander im Film „Charleys Tante“ in Frauenkleider schlüpfte. Andererseits gibt es auch nach 60 Jahren noch Fans, die es unheimlich komisch finden, wenn Männer Röcke tragen. Viele Zuschauer fühlen sich dagegen völlig deklassiert. Aus gutem Grund: Im Jahr 2022 müsste die Gesellschaft eigentlich weiterziehen.
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Der dunkelste Teil des Tages
Mit Thomas Gottschalk war ein echter Hollywood-Star zu Gast in John Malkovichs Show. Weltstars werden hier allerdings nicht gut behandelt, das weiß jeder, der sich an das Debakel erinnert, das Tom Hanks bei „Wetten, dass..?“ erlebte. Und so wusste Gottschalk mit seinem Gast auch nichts anderes anzufangen, als ihm gezielt Fragen zu seiner Wackelpudding-Diät zu stellen und Witze über seine nicht vorhandene Frisur zu machen.
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Der stimmungsvolle Moment des Abends
Der Tiefpunkt: Malkovich musste mit Veronica Ferres und ihrer Tochter Lilly Krug einen Apfel schälen. „Being John Malkovich“ ist der Titel eines der berühmtesten Filme des Schauspielers. Niemand wollte an diesem Abend diese Person sein.
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Kurz vor dem Eintritt in die Realität
Das „Wetten, dass..?“-Revival war geprägt von Retro-Glückseligkeit und Weltflucht. Viele fühlten sich an eine einfachere Zeit erinnert, in der alles leichter schien: Herbert Grönemeyer holte uns für einen Moment in die Realität zurück: Die dreijährige Pandemie, globale Krisen, der Ukraine-Konflikt, die iranische Pattsituation und „unsere eigenen Probleme mit der Inflation“ – all das thematisierte er. Das ließ „Herbie“ während der Kälteeinbrüche allerdings nicht zu. Trotz gewonnener Wetten will er im Rahmen seines Wettvertrags einen ganzen Monat lang die Tische in Berlin bezahlen. Hallo!
Die Lösung für die Bewachung
Als Michelle Hunziker bei «Wetten, dass..?» zum ersten Mal auf Thomas Gottschalk traf, führte Hunziker vor allem Regie, achtete darauf, dass Gottschalk sich nicht daneben benahm und achtete sogar darauf, dass seine Kleidung richtig saß. Laut unserem Kritiker mutiert Gottschalk in seiner eigenen Show zum Sidekick (stern.de). Hey!
Ein „Wetten, dass..?“, bei dem ein Wettmagnat seinen Gewinn einer politischen Initiative spendete, hat es in all den Jahren noch nie gegeben. Marten Reiß, der im vom abas betroffenen Lützerath lebt, kündigte jedoch an, 50.000 Euro für den Kampf gegen RWE zu spenden. Wieder einmal ist die Realität in die Unterhaltungswelt eingedrungen.
Wer politisch erfolgreich ist
War er denn je nervös? Diesmal gab es dafür überhaupt keinen Grund, vor seiner letzten Sendung war er übrigens auch nicht nervös. Mich können die nicht mehr rauswerfen! Und eine Party wird es nach der letzten «Wetten, dass..?»-Folge wohl auch nicht geben. «Das ZDF ist gerade auf Sparkurs.» Das ist der Grund, wie er es sieht. Während Inge Meysel zu Gast war, fand die letzte Mega-Party statt. Die ist nämlich 2004 gestorben…
Außerdem wird Thomas Gottschalk im Vorfeld noch „Wetten, dass..?“ moderieren. Und wie sieht er sich danach? Sein Statement ist nun komplett. Am kommenden Samstag, 25. November, um 20.15 Uhr (ZDF-Zeit) wird Thomas Gottschalk (73 Jahre) seine letzte „Wetten, dass..?“-Show präsentieren. Zuvor hatte er im Wochenmagazin „Die Zeit“ erklärt, dass dies sein endgültiger Abschied von der Kultshow sei. Nun verrät er im Interview, was der Moderator danach versprochen hatte.
Gottschalk Thomas: „Bin noch fit genug“
«Ich werde tatsächlich nächsten Samstag noch einmal bei '100 Jahre Disney' von RTL zu sehen sein.» Gegenüber der «Bild»-Zeitung erklärte Gottschalk, dass sie weiterhin im Fernsehen zu sehen sein werden. Er sei bereits «ein glücklicher Rentner» und seine Lebensgefährtin Karina Mroß freue sich schon auf den Tag, an dem sie «mehr Zeit für unser Privatleben» haben werde. Im Übrigen gefalle es ihm auch im privaten Rahmen.
Das sind die prominenten Gäste von Thomas Gottschalk.
Am 14. Dezember führt Gottschalk gemeinsam mit seiner Kollegin Victoria Swarovski (30) durch die Gala-Vorstellung. Auch prominente Gäste wird Gottschalk begrüßen. Angekündigt sind unter anderem Palina Rojinski (38), Michael Bully Herbig (55), Motsi Mabuse (42), Riccardo Simonetti (30) und Giovanni Zarrella (45).