Helena Wisbert Alter – Zum Sommersemester 2022 verstärkt Prof. Emeritus Helena Sophie Wisbert den Fachbereich Volkswirtschaftslehre. Im Interview gibt sie Kommilitoninnen und Kommilitonen wertvolle Ratschläge und spricht über ihre Vergangenheit und Zukunftspläne.
Lady Wisbert, Sie werden demnächst an der School of Business der Universität Grundlagenkurse im Automobilbereich unterrichten. Warum sind Sie die richtige Person für diese Herausforderung?
Meine gesamte akademische Laufbahn drehte sich um die Automobilindustrie, von Praktika bis hin zu meiner Diplomarbeit und Dissertation, die ich allesamt während meiner Tätigkeit für den Volkswagen-Konzern schrieb. Den größten Teil meines Berufslebens habe ich in der Automobilwerbung und -promotion verbracht. Als Vertreter des Vorstands habe ich während meiner dreijährigen Tätigkeit dort die Markteinführung der ersten Elektrofahrzeuge von Škoda in Deutschland überwacht.
Ich hatte das Glück, an einigen der ersten strategischen Entscheidungen zum Thema Elektromobilität und anderen wichtigen Bereichen, wie der Digitalisierung von Geschäftsmodellen, beteiligt zu sein. Diese frühen Arbeiten auf diesem Gebiet haben mir gute Dienste geleistet und ich nutze sie jetzt in meinen Vorlesungen, indem ich konkrete Beispiele anbiete, um abstrakte Konzepte zu ergänzen. Darüber hinaus sind meine fünf Jahre Lehrerfahrung irrelevant.
Ich bin gespannt, was Ihre Aufmerksamkeit an der Automobilindustrie erregt. Was uns an der Automobilbranche begeistert, ist nicht nur der enorme Einfluss, den sie auf unsere Volkswirtschaften hat, sondern auch der Fahrspaß und die Unabhängigkeit, die sie uns bietet.
Die Freiheit, jederzeit seine Sachen packen und losfahren zu können, ist einer der größten Luxusgüter der modernen Zeit. Aus akademischer Sicht fasziniert mich auch die aktuelle Umbruchphase in der Automobilindustrie. Die Beschäftigung mit diesem Thema deckt ein breites Spektrum ab.
Was sind Ihre langfristigen Ziele als Professor?
Als Dozent ist es mein Ziel, den Studierenden das theoretische Wissen und die praktischen Fähigkeiten zu vermitteln, die sie benötigen, um neue Trends im Automobilsektor kritisch zu bewerten. In meinen eigenen Studien konzentriere ich mich auf die Erforschung neuartiger Mobilitätsideen wie Ridesharing und anderer Formen gemeinsamer Fortbewegung.
die Vielfalt der Abonnementmodelle und digitalen Ökosysteme in der Automobilindustrie. Außerdem möchte ich dazu beitragen, das Automobilstudium über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinaus voranzubringen, damit in naher Zukunft mehr internationale Studierende Kurse im Automobilgeschäft belegen können.
Gibt es einen Abschiedsrat, den Sie einem Studenten geben würden?
Wenn Sie eine Hausarbeit schreiben oder andere Recherchen durchführen, konzentrieren Sie sich am besten auf ein Thema, das Ihr Interesse weckt. Das sind fantastische Neuigkeiten für die akademische Zukunft des Studenten. Der Kontakt mit anderen Studenten und der Austausch von Ideen machen Ihre Zeit in der Schule nicht nur angenehmer, sondern helfen Ihnen auch bei Prüfungen.
Ehemalige Studentin der FOM, Frau Helena Wisbert
Gut, dass die FOM Hochschule Düsseldorf eine Rheinländerin aus Neuss beschäftigt. Professorin Helena Wisbert ist Expertin für Digital- und Social Media-Marketing, ihr Studienfach ist Betriebswirtschaftslehre.
Kanzler Harald Beschorner überreichte ihr im Hochschulzentrum ihre Ernennungsurkunde. Die 34-Jährige sagte: „Ich freue mich sehr auf meine Aufgaben.“ Auch wenn sie zunächst zum Studium der Betriebswirtschaftslehre an die Heinrich-Heine-Universität wechselte und 2008 dann zu Volkswagen wechselte, betrachtet sie Neuss nach wie vor als ihre dauerhafte Heimat.
Dort arbeitete sie mehrere Jahre im Vertrieb und Marketing und pendelte gelegentlich zur Skoda-Zentrale nach Prag. Neben ihrer Tätigkeit als Werbeträgerin für Volkswagen hielt Wisbert regelmäßig Vorlesungen an der Technischen Universität Braunschweig. Den Kontakt zum Rheinland verlor sie jedoch nie und kehrte nach dem Schützenfestbesuch immer wieder dorthin zurück.
Von Nicole Lange
Den Entschluss, in die Region zurückzukehren, fasste die 34-Jährige bereits im vergangenen Jahr. Vor zwei Semestern begann sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FOM, heute ist sie Professorin. Wisbert sei „so vielseitig im Marketing und eine hervorragende Bereicherung für die FOM“, schwärmte Kanzler Beschorner in seiner Dankesrede. Das Vertrauen der Volkswirtin, ihr eigenes Interesse am Reitsport in die Lehre integrieren zu können, wurde durch ihre ersten Arbeitstage bestärkt.
Dr. Helena Wisbert lehrt einen Studiengang im Automotive-Bereich mit Schwerpunkt Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfsburg. Darüber hinaus hat sie im August 2022 gemeinsam mit dem Institutsgründer Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer die Leitung des Center for Automotive Research (CAR) in Duisburg übernommen.
Die Geburtsurkunde der gebürtigen Neusserin passt bestens zu ihren heutigen Aufgaben: Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf promovierte Wisbert an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt a. Oder im Bereich Automobilökonomie.
Helena Wisbert Alter: 34 Jahre
Nach ihrem Studium arbeitete sie für den Volkswagen Konzern, zunächst in der Volkswagen Zentrale in Wolfsburg und dann bei Skoda in Mlada Boleslav, wo sie mehrere Jahre blieb. 2018 wechselte sie den Beruf und ist heute Professorin für Betriebswirtschaftslehre an der renommierten FOM Hochschule in Düsseldorf. 2022 musste sie sich an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften immatrikulieren.
Prof. M. Wisbert. Sie ist Expertin auf dem Gebiet des Automobils. Gleich zu Beginn gibt es ein Thema zum Nachdenken: Wird es im Jahr 2030 überhaupt noch Autos in ihrer heutigen Form geben?
Es werden immer mehr Autos erschwinglich, so viel ist sicher. Neue Technologien wie alternative Antriebsmethoden, Fahrzeugdigitalisierung und autonomes Fahren werden sie noch stärker verändern als in den letzten 30 Jahren.
Wie werden sich Ihrer Meinung nach die einzelnen Verkehrsmittel in den nächsten Jahrzehnten entwickeln?
Auf 1.000 Menschen im fahrfähigen Alter kommen in Deutschland 580 private Pkw. Dies ist repräsentativ für die Bedeutung des Autos in Deutschland. Doch das Monopol des Automobils im Individualverkehr beginnt zu bröckeln.
Eine allmähliche Entwicklung hin zu einer größeren Vielfalt an Verkehrsmitteln wird bereits heute ermöglicht, beispielsweise durch eine fortschrittliche Verkehrs- und öffentliche Raumplanung in städtischen Gebieten, die erstmals die Entwicklung alternativer, wettbewerbsfähiger Mobilitätsstrategien ermöglicht. Dieser fortschreitende Wandel ist in den Stadtregionen von Newess bereits spürbar.
Wer wird Verbraucherdrohnen für den persönlichen Transport bauen und verkaufen – etablierte Automobilhersteller wie Volkswagen, Mercedes-Benz, BMW usw. oder Start-ups?
Die deutschen Autohersteller BMW, Mercedes und Volkswagen haben gerade die Herkulesaufgabe erhalten, das Auto neu zu gestalten. Und zwar im weiteren Sinne, einschließlich Software und Hardware. Im Vergleich zu anderen Branchen fällt der Automobilsektor als besonders ungewöhnlich auf. Die Revolution auf dem Quarzuhrenmarkt und die Revolution auf dem Mobiltelefonmarkt verblassen im Vergleich zur Komplexität der Automobilrevolution.
Viele neue Mobilitätsdienstleister und Marken werden auf den Markt kommen, während einige langjährige Akteure den Markt verlassen werden. Die Fähigkeit, mit einer breiten Palette von Zulieferern zusammenzuarbeiten und große Investitionen in die neue Richtung zu tätigen, ist für deutsche Automobilhersteller von großem Wert. Die deutsche Automobil- und Zulieferindustrie hat in den letzten Jahren eine Vorreiterrolle in Forschung und Entwicklung (F&E) eingenommen, insbesondere in den Bereichen autonomes Fahren und Elektrifizierung des Antriebsstrangs.
Erwarten Sie, dass Mobility-as-a-Service-Optionen (MaaS) zunehmen und den Besitz eines Autos überflüssig machen werden? Was genau bedeutet das für die Automobilbranche?
Carsharing, Bikesharing, Shuttle-Dienste sowie der öffentliche Nah- und Fernverkehr sind Beispiele für „Mobility as a Service“, auch „Mobility as a Service“ (Anm. d. Red.) genannt, Dienstleistungen, die den Menschen von der Last des Fahrzeugbesitzes und -unterhalts entlasten.
Ja, ich denke, der Bedarf an einem Auto wird abnehmen, da es mehr Alternativen gibt. Dienstleistungen wie Auto-Abonnements stehen mir als Verbraucher mittlerweile zur Verfügung und sind dem Leasing-Modell aufgrund ihres hohen Komfortfaktors und ihrer Flexibilität weit überlegen. Carsharing und andere MaaS-Produkte sind in Großstädten bereits funktionsfähig, was für die Kunden praktisch ist.
Die einzige verbleibende Hürde aus Sicht der Anbieter ist die Schaffung eines tragfähigen Geschäftsmodells. Aufgrund des bisher mangelnden Erfolgs haben große Autohersteller wie BMW, Mercedes und Volkswagen kürzlich die Zusammenarbeit mit ihren jeweiligen Carsharing-Unternehmen abgebrochen.
Neue Mobilitätsdienstleister sind in diesem Bereich immer präsenter. Für die Automobilindustrie bedeutet dies, dass sich die Automobilhersteller zunehmend als Mobilitätsdienstleister verstehen und die Anzahl der von ihnen bewegten Mobilitätseinheiten zu einem relevanteren Erfolgsmaßstab wird als die Anzahl der verkauften Autos.
Welche Bedeutung hat Software heute in einem typischen selbstangetriebenen Auto und wie wahrscheinlich ist es, dass diese Bedeutung in Zukunft noch weiter zunimmt?
Heutzutage spricht man häufig von einem „softwaredefinierten Auto“, wenn sein Betrieb zunehmend durch Software gesteuert wird, die nachträglich aktualisiert oder geändert werden kann und für weitere Entwicklungen offen ist. Die Digitalisierung des Automobils schreitet rasant voran. In einem typischen modernen Automobil stecken 100 Millionen Zeilen Code. Im Boeing 787 Dreamliner sind es „nur“ vierzehn Millionen Zeilen Code.
Wann werden in Deutschland endlich vollständig autonome Fahrzeuge auf allen Straßen und Autobahnen zugelassen?
Autonomes Fahren unterliegt einigen Einschränkungen. Branchenschätzungen gehen davon aus, dass autonome Fahrfunktionen der ersten beiden Generationen autonomer Fahrzeuge bis 2030 käuflich zu erwerben sein werden. Von einer globalen Lösung könne zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Rede sein.
Was wird Ihrer Meinung nach in den nächsten 12 bis 24 Monaten in der Automobilindustrie angesichts der derzeitigen weltweiten Lieferengpässe und der steigenden Inflation passieren?
Obwohl die Auftragsbücher in den letzten Monaten überliefen und die Produktion wieder zunimmt, sind die Puffer schnell aufgebraucht, sodass die Automobilhersteller gezwungen sind, mit höheren Rabatten ihre Lagerbestände zu verschieben. Dies hat die Gewinnmarge der Unternehmen geschrumpft. Das Ergebnis ist, dass die deutsche Automobilindustrie im Jahr 2023 viel zu erwarten hat.
Das Center for Acquired Resistance hat Niederlassungen in Duisburg und Peking. Bitte klären Sie unsere Leser über die Bedeutung der chinesischen Automobilindustrie auf. Der chinesische Automarkt ist riesig und allein das macht ihn so wichtig. In China werden jedes Jahr etwa 20 Millionen Autos verkauft, was es zum größten Automarkt der Welt macht. Die USA liegen mit etwa 14 Millionen Menschen auf Platz zwei.
Im Gegensatz zu den USA wächst China immer noch. In diesem Jahr ist es im Vergleich zu 2020 um fast 9 Prozent gestiegen. Darüber hinaus ist China mittlerweile die Heimat einiger der stärksten Konkurrenten in der Elektrofahrzeugbranche. Der chinesische Autohersteller BYD überholt Tesla als größter Hersteller von Elektrofahrzeugen, wenn Hybride miteinbezogen werden.