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Anne Hähnig

Anne Hähnig

Anne Haehnig –Anne Hähnig leitet sowohl das Ost-Regionalbüro der ZEIT als auch das Leipziger Korrespondentenbüro. Sie besuchte die Deutsche Journalistenschule in München und studierte Politikwissenschaften an der Universität Leipzig, nachdem sie 1988 in Freiberg geboren wurde. Sie ist neugierig, ob Ostdeutschland noch immer anders ist als der Rest des Landes und inwiefern und warum.

Anne Hähnig (Jahrgang 1989) absolvierte von 2007 bis 2010 ihren Bachelor in Politikwissenschaft an der Universität Leipzig, wechselte anschließend für ihren Master an die Ludwig-Maximilians-Universität München und immatrikulierte sich parallel an der Deutschen Journalistenschule.

Wie wurden die Frauen in Ostdeutschland von Verliererinnen zu Gewinnerinnen der deutschen Wiedervereinigung? Mit welcher unerklärlichen Leichtigkeit sie mit den unvermeidlichen Überraschungen des Lebens umgehen.

So lustig es auch klingen mag, es war tatsächlich ein Kreißsaal, in dem ich das eine oder andere über ostdeutsche Frauen gelernt habe. Vor ein paar Wochen besuchte ich das Universitätsklinikum in Leipzig und sah im Flur der Entbindungsstation eine Grafik mit der Überschrift „Geburtenraten von 1941 bis 2018“.

Es ist ein Beweis dafür, dass hier in nur zwei Jahren nur sehr wenige Babys geboren wurden. Eines davon war 1948, unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach der friedlichen Revolution im Jahr 1994 gab es jedoch noch weniger Neugeborene. Die Auswirkungen der Veränderung waren gravierender als die des Krieges, stellte eine Hebamme fest.

Asiatische Frauen: eher idealistisch als realistisch

Oberflächlich betrachtet könnte diese Entwicklung mit dem Stereotyp erklärt werden, dass ostasiatische Frauen praktisch veranlagt seien. Weil sie sich nach dem Fall der Berliner Mauer unsicher fühlten oder weil sie sich in der neuen Welt ein eigenes Leben aufbauen wollten, bekamen Frauen aus Entwicklungsländern Anfang der 1990er Jahre weniger Kinder. Pragmatisch gesehen bedeutet dies, dass sie lösungsorientiert und selbstbewusst sind.

Die verstorbene Anne Hähnig

wurde 1988 in Freiberg am Erzgebirge geboren; er besuchte das Leipziger Institut für Politikwissenschaft und die Deutsche Journalistenschule in München. Sie ist Reporterin für die Leipziger Niederlassung der Wochenzeitung DIE ZEIT und beschäftigt sich mit Geschichten aus und über Ostdeutschland.

Ich glaube nicht, dass das ausreicht, um zu verstehen, was so viele ostdeutsche Frauen antreibt und verbindet. Meiner Meinung nach sind diese Damen praktischer veranlagt als die meisten Männer. Sie sind in der Lage und bereit, sich jeden Luxus zu gönnen, den das Leben zu bieten hat. Sie haben ihre Familienpläne innerhalb weniger Monate geändert, als sich die Zeiten änderten. Sie sind Meisterinnen der Veränderung und Anpassung.

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Die Ursprünge der Emanzipation

Als ich in den 1990er Jahren in Sachsen aufwuchs, waren starke, unabhängige osteuropäische Frauen die Regel, nicht die Ausnahme. Sie waren für mich kein Mysterium mehr. Diese Kraftpakete. Sie waren es, die mich ermutigten, in der Schule hart zu arbeiten und als junges Mädchen an mich selbst zu glauben, und mir sagten: „Du kannst alles erreichen, wenn du es dir vornimmst.“

Interessanterweise würde ich nicht sagen, dass ich zur Feministin „erzogen“ wurde. Ich muss unabhängig sein und Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten haben. Aber eine Kämpferin für die Gleichberechtigung der Frauen? Jetzt, da ich erwachsen bin, weiß ich, dass es zwar hilfreich ist, problematische Situationen zu kritisieren, es aber besser ist, sie einfach zu vermeiden.

Wenn es passiert, kann man weitermachen. Erst mit der Zeit wurde mir bewusst, wie groß die Erwartungen der DDR an die ostdeutschen Frauen waren. Viele Leute, die ich kenne, sprachen nur davon, wie unabhängig sie damals waren.

Dass sie aber viermal so viel Zeit wie Männer allein mit der Hausarbeit verbringen, dass es ihnen trotz dieser enormen Belastung schwerfällt, Vollzeit zu arbeiten, Kinder großzuziehen, das Haus sauber zu halten und dabei noch Zeit für sich selbst zu finden? Das hat mir Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Stiftung Aufarbeitung und Autorin eines Buches zum Thema, irgendwann in einem Interview verraten.

Kurz gesagt, ich glaube nicht, dass die DDR der Anfang von etwas Großem war. „Das Emanzipationsmodell funktioniert“, sagte Kaminsky. Sie verloren früher ihre Arbeit, was ihr Armutsrisiko erhöhte. Theoretisch hätten sie diejenigen sein sollen, die die Gewerkschaft stürzen. Haben Sie sie jemals bei sich selbst jammern und klagen hören?

Mittlerweile haben sich die Rollen vertauscht. Statistiken zeigen, dass osteuropäische Frauen heute ein höheres Bildungsniveau haben als ihre männlichen Kollegen. Zudem ist ihre Arbeitslosigkeit geringer. In den 1920er Jahren verließen Frauen ihre Heimat viel häufiger als Männer und suchten ihr Glück im Ausland. Aus diesem Grund gibt es heute Regionen im Nahen Osten, in denen kaum noch Frauen leben. Falls der Konflikt endet. Es müssen die Frauen des Ostens gewesen sein.

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Sie verabschiedeten ein Gesetz, das allen Eltern ein Kinderbett garantierte und Unterhaltszahlungen an Eltern einführte. Anders gesagt: Sie waren es, die die Bundesrepublik ein Stück ostdeutscher machten.

Verantwortlich für all das ist Ursula von der Leyen (CDU), die früher Familienministerin war und heute Verteidigungsministerin ist. Für mich ist sie die lautstärkste Feministin in der Bundespolitik und die ostdeutschste westliche Frau, die ich je kennengelernt habe.

«Markus Lanz» und seine Gäste diskutieren über den anhaltenden Erfolg der AfD. SPD-Politiker Michael Roth hält dies für eine besorgniserregende Entwicklung.H14ll – Der Wagner-Aufstand in Russland hat in den vergangenen Tagen weltweit für Aufruhr gesorgt. Damit werden «Risse im System Putin sichtbar», wie es die Politikwissenschaftlerin Sarah Pagung formuliert.

Markus Lanz hätte gern eine Erklärung für diese Behauptung. Pagung erklärt, dass der Aufstand des Wagner-Führers Jewgeni Prigoschin drei Dinge deutlich gemacht habe. Wladimir Putin habe sein Monopol auf den Informationsfluss verloren. Ähnliche Überlegungen stellt der Russland-Experte auch für einen Teil des Territoriums dieses Landes an, da die Wagner-Leute das Gebiet ohne Probleme durchqueren konnten.

Zudem wurde Prigoschin als „Verräter“ bezeichnet, es wurden jedoch keine Ermittlungen gegen ihn eingeleitet. Dies stellt das Strafrechtssystem der russischen Machtstruktur in Frage. Putins aktuelle Krise scheint unrealistisch. Dennoch vermutet sie für diesen Fall zwei Szenarien.

Entweder wird das gesamte System in die Verschwörung verwickelt sein, oder ein Putin-ähnlicher Politiker wird den derzeitigen Führer ablösen. SPD-Politiker Michael Roth hat sich für die zweite Option entschieden. Der SPD-Abgeordnete meinte mit Blick auf Putins möglichen Nachfolger: «Es wird keine Wolfsdemokratie sein.» Er erwarte deshalb auch keine «Transformation in eine demokratische Zukunft».

Europas Afrikapolitik präsentiert von Markus Lanz

Lanz bringt das Gespräch zurück in die Gegenwart, indem er enthüllt, dass die Wagner-Truppe in Weißrussland weiterhin wie gewohnt auftritt. Dies wurde von Pagung bestätigt. So laufe die Rekrutierung wie gewohnt weiter und die Auslandsaktivitäten der Organisation würden ungehindert fortgesetzt.

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Der Moderator erwähnt nebenbei, wie aktiv Wagner in Afrika sei, während sich die Bundeswehr auf Wunsch der dortigen Regierung aus Ländern wie Mali zurückziehe. Stattdessen setze man stark auf russische Solisten. Roth bezeichnet diese Entwicklung als «mehr als bitter», Pagung nennt den Grund. Afrika werde von der europäischen Außenpolitik nicht ausreichend berücksichtigt.

Es scheint, als würden die meisten Amerikaner derzeit eine Reduzierung der außenpolitischen Bedeutung ihres Landes begrüßen. Viele Deutsche sind beispielsweise unzufrieden damit, dass ihre Regierung Waffen an die Ukraine liefert. Die AfD gab diesen Forderungen nach und in der Folge entstanden Slogans wie „Das ist nicht mein Krieg“.

Lanz fragt sich, warum diese Parolen in Ostdeutschland häufiger zu hören sind. In den neuen Bundesländern, so Werner Henning, stünden die Menschen aufgrund internationaler Belange unter «Druck». Dieses Gefühl habe zu der Entscheidung geführt, den Widerstand gegen die ukrainischen Maßnahmen aufzugeben.

Der Thüringer Landbesitzer beschreibt weiter, wie erleichtert die Ostdeutschen nach dem Machtwechsel waren, weil ihnen keine Zentralregierung mehr im Nacken saß. Plötzlich mussten sich die Menschen nur noch um sich selbst und ihre unmittelbaren Belange kümmern. Genau diesen Zustand wollen die Menschen in diesen Gebieten bewahren.

Diesem Versprechen, so Henning, sei der jüngste Erfolg der AfD im Osten zu verdanken. Michael Roth hingegen will den Aufstieg der AfD nicht damit erklären, dass ihre Anhänger verunsichert oder deprimiert seien. Er sah vor allem eine «Falschauswertung der Demokratie» bei rechtspopulistischen Wählern. Der Politologe verliert die Fassung und betont, in ganz Deutschland herrsche «ein spürbares Misstrauen gegenüber der Demokratie».

Die Journalistin Anne Hähnig unterbricht daraufhin Roths Tirade und fragt: «Warum ist es eine Missachtung der Demokratie, eine Partei zu wählen, die einem nicht passt?» Die AfD sei keine politische Partei, sagt Roth. Sie sei vom Bundesamt für Verfassungsschutz als radikal-konservativ eingestuft worden. Die Aussicht, diese Partei zu wählen, mache ihn «völlig sprachlos».

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