Klaus Maria Brandauer krank – Der österreichische Schauspieler und Regisseur Klaus Maria Brandauer wurde am 22. Juni 1943 als Klaus Georg Steng im steirischen Bad Aussee geboren. Klaus Maria Brandauer hatte nach dem Tod seiner Frau und Selbstmordgedanken „die Orientierung verloren“. Nach diesem Erlebnis wurde dem Schauspieler klar: „Um sich mit minderwertigen Dingen zu beschäftigen, bleibt einfach nicht genug Zeit.“
Biografie
Sein leiblicher Vater, Georg Steng, war deutscher Zollbeamter und seine Mutter, Maria Brandauer, war Österreicherin; Marias Vor- und Mädchennamen nahm er als Teil seiner Bühnenidentität an. Seine frühen Jahre verbrachte er bei seinen Großeltern in Altaussee. Dann zog er mit seiner Familie um und ließ sich an Orten wie Kehl am Rhein und Grenzach bei Basel nieder, was laut Brandauer seine schauspielerische Leistung beeinflusste.
Brandauer wuchs streng katholisch auf. Nach dem Abitur 1962 schrieb er sich an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart ein, verließ das Studium jedoch nach nur zwei Semestern.
Theater
Sein Schauspieldebüt gab er 1963 am Landestheater Tübingen in Shakespeares Maß für Maß als Claudio. Anschließend wurde er für das Wiener Theater in der Josefstadt engagiert. Einem größeren Publikum wurde er erstmals 1970 durch seinen Auftritt in Fritz Kortners letztem Stück Emilia Galotti am Theater in der Josefstadt bekannt. Seit 1972 ist Brandauer als Ensemblemitglied und Regisseur am Wiener Burgtheater tätig.
In den 1970er Jahren etablierte er sich als einer der renommiertesten Bühnenkünstler im deutschsprachigen Raum. Er glänzte in mehreren Shakespeare-Stücken in der Regie von Otto Schenk. Sein Regiedebüt gab er 1973 am Theater in der Josefstadt mit Shakespeares Wie es euch gefällt. Brandauers andauernde Auseinandersetzung mit den Schriften seines Zeitgenossen Arthur Schnitzler ragt aus dem Kanon zeitgenössischer Autoren heraus.
2006 inszenierte er eine Produktion von Bertolt Brechts Dreigroschenoper im wiedereröffneten Admiralspalast in Berlin, in der unter anderem Katrin Sass und Campino in den Hauptrollen zu sehen waren. Die Proben gingen weiter, während die Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen waren, da die Wiedereröffnung des Veranstaltungsortes zum 50. Todestag Brechts auf der Kippe stand. Fast 70.000 Menschen sahen die Show in nur sieben Wochen, was sie zu einer der erfolgreichsten Theatershows aller Zeiten machte, obwohl sie bei ihrer Premiere gemischte Kritiken erhielt und allgemein verrissen wurde.
Fast zeitgleich, am 9. September 2006, hatte Brandauer an der Oper Köln die Uraufführung von Richard Wagners Liebesoper Lohengrin. 2007 war Klaus Maria Brandauer als Wallenstein in Peter Steins Großprojekt zu sehen, das gemeinsam mit dem Berliner Ensemble inszeniert wurde.
Hollywood-Produktionen und Heimvideos
Als er zum ersten Mal im Fernsehen auftrat, waren es praktisch ausschließlich Theateraufnahmen oder Fernsehfassungen von Theaterstücken. 1981 spielte er Hendrik Höfgen in der Verfilmung von Mephisto nach dem gleichnamigen Roman von Klaus Mann unter der Regie von István Szabó und wurde weltweit bekannt. Brandauer spielte zusammen mit Szabó in Oberst Redl und Hanussen. Mephisto gewann den Oscar für den besten fremdsprachigen Film, aber alle drei Filme waren nominiert.
Im James-Bond-Film Sag niemals nie spielte Brandauer den Bösewicht Maximilian Largo, dem Sean Connery gegenüberstand. An der Seite von Sean Connery war Brandauer auch im vielbeachteten Spionagethriller Das Russlandhaus zu sehen. Es gibt nicht viele Österreicher, die in Hollywood groß rausgekommen sind, Brandauer ist einer von ihnen. In den USA hat er mehr Kritikerpreise gewonnen als jeder andere deutschsprachige Filmschauspieler.
Für seine Darstellung des Baron Bror Blixen-Finecke in Jenseits von Afrika wurde er sowohl für den Golden Globe als auch für den Oscar nominiert. Brandauer trat 2003 auf, als die Deutsche Filmakademie noch in den Kinderschuhen steckte. Er spielte an der Seite von Sebastian Koch in der internationalen Verfilmung von Walter Matthias Diggelmanns Roman Das Verhör des Harry Wind, die im Januar 2008 in die Kinos kam. Im Mai und Juni 2008 drehte Brandauer Tetro in Argentinien unter der Regie von Francis Ford Coppola.
Außerdem!: Viele Zusatzevents
Anlässlich des Mozartjahres 2006, dem 250. Geburtstag des Komponisten, wurde Brandauer zu einer Brieflesung eingeladen. Täglich senden die regionalen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten eine vom Komponisten vertonte Brieflesung. Neben seiner Tätigkeit als Dozent am Max Reinhardt Seminar in Wien ist Brandauer auch Leiter des Vereins „Poesie im Ausseerland“, der jährlich mit Studierenden des Seminars kulturelle Veranstaltungen organisiert, darunter auch Aufführungen von William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“.
persönlich
Nachdem er die Regisseurin und Drehbuchautorin Karin Brandauer kennengelernt und geheiratet hatte, blieb Brandauer mit ihr bis zu ihrem Tod im Jahr 1992 zusammen. 1963 ging aus ihrer Ehe ein Junge namens Christian hervor. Brandauer heiratete im Juli 2007 die Theaterprofessorin Natalie Krenn in der Berliner Nikolaikirche. Christian, sein Sohn, war Trauzeuge. Brandauers zweiter Sohn Ferdinand wurde Anfang Mai 2014 in Wien geboren.
Für Brandauer und Krenn ist es das erste gemeinsame Kind. Klaus Maria Brandauer lebt derzeit zwischen Altaussee, Wien, Berlin und New York City. Der Tod von Karin Brandauer kam aus dem Nichts. Nach über 30 Ehejahren verstarb Klaus Maria Brandauers erste Frau, seine Jugendliebe, im jungen Alter von 47 Jahren an Krebs. Gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Stern“ verriet der Schauspieler, dass er damals Selbstmordgedanken hatte:
«Ich war total überrascht. Das ist ziemlich unfair», sagte der 69-Jährige in einem Interview. Plötzlich macht nichts mehr Sinn und man ist völlig verloren. Man hat den Weg verloren. Und er sagte: «Ja, solche Momente gab es», als er gefragt wurde, ob er schon einmal an Selbstmord gedacht habe. Über die Umstände seiner Auferstehung will Brandauer nicht sprechen: «Es sollte alles mir gehören.» Trotz «grenzenlosen Verlusts» habe er auf den Weg zurückgefunden, der ihm vorgezeichnet war, «in der Hoffnung auf die Solidarität anderer Menschen, Güte, Liebe.»