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Christian Olearius Vermögen: Der Milliardär und Miteigentümer der Warburg Bank

Christian Olearius Vermögen

Vermögen von Christian Olearius – Der Banker-Mammut-Warburg-Mammut-Deal Momentan braucht jemand dringend Geld. Die Gründer Max Warburg (73) und Christian Olearius (79), beide Banker bei den Hamburger Cum-Ex-Ermittlungen, verkaufen ihre Mehrheitsbeteiligung an Industria Wohnen an Dieter Becken (70), Bauunternehmer beim Hamburger Immobilienentwickler. Spekulationen in der Finanzbranche gehen davon aus, dass der endgültige Preis über 500 Millionen Euro liegen könnte.

Der Druck auf Christian Olearius ist groß. Als Miteigentümer der Hamburger Warburg Bank hatte er zwischen 2008 und 2011 bei umstrittenen Cum-Ex-Geschäften 169 Millionen Euro erwirtschaftet. Diese Steuern wurden wohl nie gezahlt. Das Finanzministerium war mit Olearius‘ Warburg Bank am Limit angelangt und forderte riesige Summen zurück. Die Cum-Ex-Skandale lassen die Hamburger nicht mehr los.

Die Hamburger, darunter Olaf Scholz (SPD), ihr voraussichtlicher künftiger Bundeskanzler und Erster Bürgermeister, haben einen Untersuchungsausschuss eingerichtet, der den Fall aufklären soll. Scholz behauptete, er könne sich nicht an Einzelheiten ihrer drei Treffen in den Jahren 2016 und 2017 zu den Steuerfragen rund um Cum-Ex mit Olearius erinnern. 155 Millionen Euro zahlte die Warburg Bank zurück. Sie besteht jedoch darauf, dass die Rückzahlung kein Schuldeingeständnis sei und sie keine Steuerhinterziehung begangen habe.

Nach Angaben des Bonner Landgerichts war Christian Olearius‘ enger Vertrauter, Generalbevollmächtigter und Warburg-Mitarbeiter der alleinige Täter. Der Mann war im Juni dieses Jahres wegen Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit seinen Cum-Ex-Geschäften zu einer hohen Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Das Urteil des Gerichts wurde nicht bestätigt.

Das dürfte auch Sie neugierig machen: Was erwartete Kahrs nach aktuellen Cum-Ex-Informationen vom Bafin-Chef?

Nach diesem Maßstab der Justiz könnte Christian Olearius als Miteigentümer der Bank eine ähnliche oder sogar noch härtere Strafe erwarten. Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung. Eine formelle Anklage gegen ihn wurde bislang nicht erhoben. Zwar sind harte Zeiten unvermeidlich, doch Olearius scheint sich für diese Zeiten ein Polster von Hunderten Millionen Euro anzuschaffen.

Die 1873 gegründete Degussa Bank mit Sitz in Frankfurt ist die größte Anteilseignerin der Bank: Christian Olearius und Max Warburg. Diese umfassende Liste ist unerlässlich, um die Sichtweise des Bankers auf Mega-Deals zu verstehen. Diese sind die Domäne der Investmentfondsfamilie „Industria Wohnen“ und lange Zeit die einzige nennenswerte Einnahmequelle der Bank.

Dieter Becken, Hamburgs bedeutendster Immobilienentwickler, hat die Mehrheit an dem Unternehmen erworben, das einen Immobilienfonds mit über 18.000 Einheiten in ganz Deutschland im Wert von 3,9 Milliarden Euro verwaltet. Darüber hinaus erhielt die Becken-Gruppe eine Spende über weitere 1.500 Einheiten.

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Nach bescheidenen Anfängen in Hamburg 1978 ist der Maurer-Autodidakt Dieter Becken heute mehrere hundert Millionen Dollar wert. Die Becken-Gruppe im Finnlandhaus beschäftigt mittlerweile 86 Mitarbeiter. In Kürze wird die 159-Personen-Wohngemeinschaft „Industria Wohnen“ einziehen. Beide Gruppen werden aber weiterhin eigenständig agieren.

Komplizierte Cum-Ex-Abkommen hatten die Hamburger Warburg Bank im Griff. Finanzinstitute, Händler und Broker können bereits gezahlte Steuern zurückfordern. Da keine Beweise für Steuerhinterziehung erbracht werden konnten, behielt die Stadt Hamburg 2016 47 Millionen Euro an Rückerstattungen ein. 2017 schaltete sich das Bundesfinanzministerium ein und forderte weitere 43 Millionen US-Dollar.

Parlamentarische Untersuchungskommissionen gehen dem Vorwurf nach, hochrangige SPD-Abgeordnete hätten ungehörigen Einfluss auf das Finanzministerium genommen. Im Zentrum des Streits stehen der frühere Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz und der frühere Finanzminister Peter Tschentscher.

Christian Olearius, Minderheitseigentümer von Warburg, traf sich 2016 und 2017 mehrfach mit Scholz (SPD). Gegen Olearius wurde wegen möglicher erheblicher Steuerhinterziehung ermittelt. Olearius‘ Treffen mit Scholz wurden in seinem Tagebuch dokumentiert. Sämtliche gegen Scholz und Tschentscher erhobenen Vorwürfe wurden von ihnen widerlegt.

Reinvermögen von Christian Olearius: 50 Milliarden Euro (geschätzt)

Die von der Warburg Bank zwischen 2007 und 2011 geschuldeten Steuernachzahlungen in Höhe von 155 Millionen Euro wurden bis Ende 2020 vollständig beglichen. Dies sei allerdings „nicht als Schuldeingeständnis zu werten“. Vielmehr wolle das Finanzinstitut seinen Rechtsstreit mit der Steuerbehörde IRS fortsetzen. Grund für die Mega-Deals seien die steigenden finanziellen Risiken bei der Projektentwicklung, so Beckens.

Früher hatte Olearius in der Hansestadt einen Ruf, heute hat er einen ganz anderen. Zwischen 2006 und Ende 2019 erhob die Staatsanwaltschaft Köln 15 Anklagen wegen schwerer Steuerhinterziehung gegen Olearius und weitere Teilnehmer an Cum-Ex-Geschäften. Die 280 Millionen Euro Steuerausfälle, die Olearius und Max Warburg, dem zweiten Mitglied der Warburg-Gesellschaft, verursacht hatten, sind offenbar fast vollständig zurückgezahlt worden.

Kontrollen für Familienbanken

Seit 2022 leiten Markus Bolder und Stephan Schrameier, zwei nicht miteinander verwandte Männer, gemeinsam die Unternehmerbank Warburg. 2021 forderte der Aufsichtsrat der Warburg Bank Christian Olearius‘ Sohn Joachim und dessen Stiefbruder Peter Rentrop-Schmid zum Rücktritt auf. Christian Olearius ist gesetzlich verpflichtet, seine Warburg Bank-Aktien durch einen unabhängigen Dritten verwalten zu lassen.

Christian Olearius widersetzt sich dem Druck des Verwaltungsrats, seine Aktien zu verkaufen. Wie Max Warburg braucht Olearius eine mittelfristige Strategie für die Zukunft seiner Beteiligungen, und Warburg hat umfassende Pläne für die Zukunft seiner Bankaktien gemacht, indem er sie innerhalb seiner Familie weitergibt.

Olearius könnte eine Fusion mit einer anderen Hamburger Bank wie Berenberg oder Donner & Reuschel anstreben oder vermögende Privatpersonen als weitere Eigentümer bei der Warburg Bank anwerben, falls das Hamburger Konsortium nicht zustande kommt.

Neue Führung wagt Neuanfang

Bolder und Schrameier, die beiden neuen Bankpräsidenten von Warburg, sprachen derweil kaum noch miteinander. Die Hypothekenbank wurde an die Münchener Hyp verkauft und die W&Z Fintech GmbH von Nicholas Ziegert, CEO des Bantleon-Investmentfonds Warburg Invest, gekauft. Aufgrund geringerer als erwarteter Verkaufserlöse wurde 2022 eine Sonderdividende ausgeschüttet.

Die Warburg Bank 2022 verlor in diesem Jahr 34,6 Millionen Euro an Geschäftsvolumen, nach einer „schwarzen Null“ im Jahr zuvor. Bolder sagte, die Zahlen seien „sicherlich nicht zufriedenstellend“, aber man habe die Aufwendungen im Zusammenhang mit der „strategischen Neuausrichtung“ berücksichtigt.

Mit anderen Worten: Bis 2022 wird die Warburg Bank ihren eigenen Handelsbetrieb „faktisch eingestellt“ haben. Die Erträge aus dem Wertpapierhandel sanken 2022 auf 2,3 Mio. Euro, rund ein Drittel gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Vollzeitstellen können wir von 640 auf 650 reduzieren, indem wir den 50 Mitarbeitern, die freiwillig ihren Arbeitsplatz aufgegeben haben, Abfindungen anbieten.

Zwei der zehn bestehenden Standorte, Osnabrück und Braunschweig, werden geschlossen. Ein komplett neues zentrales Datenbanksystem soll bis 2026 voll einsatzfähig sein. Die zentrale Datenverarbeitungsanlage der Volks- und Raiffeisenbanken, Atruvia (ehemals Fiducia-GAD), soll Gerüchten zufolge in Kürze auch von Warburg genutzt werden. Ausgenommen sind einmalige Ereignisse wie Abschreibungen – Rückgänge bei verkauften Beteiligungen und Anpassungen für Dinge wie Vermögensverkäufe.

Aus dem Bericht geht hervor, dass Warburg für 2022 ein besseres Betriebsjahr als 2021 erwartet. Der Überschuss von rund 71 Millionen Euro sei größtenteils auf die gestiegenen Zinsen zurückzuführen. Das vorläufige Ergebnis ging allerdings um rund 13 Prozent auf rund 84 Millionen Euro zurück. Bis 2023 werde, wie vom Vorstandsvorsitzenden geplant, ein „ausgeglichenes Ergebnis“ erwartet.

Das Ziel ist, bis 2024 einen positiven Cashflow zu erzielen und einen internen ROIC von 8 % zu erreichen. Die Unternehmenskultur wurde seit der Gründung stark von den Gründern geprägt. Bis 2024 wird sich die Unternehmenskultur jedoch ändern und mehr Wert auf Eigeninitiative und Projektmanagement legen. Beides würde es deutlich einfacher machen, potenzielle Käufer für das Haus zu gewinnen.

Die Verwicklung der Warburg Bank in Cum-Ex-Geschäfte könnte ihrem Ruf schaden. In der Firmenkultur ist das seit längerem verankert. Nobel. In Diskussionen über die Warburg Bank fiel das Adverb früher nie. Wer in den gemütlichen, holzgetäfelten Räumen nahe der Hamburger Binnenalster einmal Kaviar und Hummermedaillons gegessen hat, wird sich an dieses Erlebnis sicher gerne erinnern.

Christian Olearius, der größte Anteilseigner der Bank und der Mann an der Spitze, regierte die Geschäftswelt jedoch eher mit Gier als mit Adel. Und das nicht nur an der Basis, wo die Leute ihre Steuerlast minimieren wollten, weil «der Teufel rauskommt», sondern auch an der Spitze, wo die Kreditgeber bereit waren, für kreative Methoden zur Steuervermeidung mehr zu zahlen.

Olearius wurde entlassen, weil er in Cum-Ex-Geschäfte verwickelt war, ein hochriskantes Geschäft, das den deutschen Staat schwer belastete. Die Bankenaufsicht Bafin forderte den 77-Jährigen auf, zum Jahresende von seinem Posten als Vorstandschef zurückzutreten, und er kam dieser Aufforderung nach.

Dennoch erwarten viele, dass er hinter den Kulissen weiterhin eine entscheidende Rolle spielen wird. Sein Sohn Joachim ist derzeit Vorstandsvorsitzender der Bank, während Bernd Thiemann, ein langjähriger Geschäftskollege, den Vorstandsvorsitz übernommen hat. Selbst Olearius‘ größte Fans glauben nicht, dass er der Richtige ist.

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