Götz George Vermögen –Die öffentliche Wahrnehmung von Schauspielern ist geprägt von Stereotypen wie rote Teppiche, Glanz und Glamour. Schauspieler und BFFS-Vorstand Hans-Werner Meyer: „Laut der vom BFFS in Auftrag gegebenen BEMA-Studie verdienen 60% der Schauspieler weniger als 20.000 Euro brutto im Jahr und bewegen sich damit gefährlich nahe an der Armutsgrenze.“ Rund 4% der Bevölkerung verdienen mehr als 100.000 Euro im Jahr und entsprechen damit dem Glamour-Image-Stereotyp.
Im Gegensatz zur Film- und Fernsehbranche, wo Nebendarsteller meist Tages- oder Pausenverträge abschließen, gibt es an den Theatern immer häufiger Akkord- und immer seltener werdende Festpreisverträge. Bei diesen Theaterverträgen werden nur die erbrachten Leistungen vergütet. Einwöchige Studien- und Prüfungszeiten werden nicht vergütet. Es ist unmöglich, auf diese Weise seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Etwa 1.000 € pro Monat
Diese Studie, für die 710 Schauspielerinnen und Schauspieler im ganzen Land zu ihrer Karriere und ihrem Privatleben befragt wurden, liefert einen weiteren Beweis dafür, dass die Zeiten immer schlimmer werden. Die Ergebnisse zeichnen ein düsteres Bild. Nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben bleibt den 60 Prozent der Befragten, die weniger als 20.000 Euro im Jahr verdienen, weniger als 1.000 Euro im Monat.
Schauspielerin Bettina Zimmermann vom BFFS sagt: „Hinzu kommt, dass man als vertragsangestellter Schauspieler permanent ‚Arbeit sucht‘ und damit hohe Anzeigekosten hat. Ein einfacher Antrag reicht uns nicht. Der Weg führt direkt an die Leistungsgrenze der Grundversicherung.“
Obwohl Beiträge zur Arbeitslosenversicherung vom Gehalt abgezogen wurden (zumindest bei Wochenverträgen und längeren Verträgen), hatten nur 33 % der 710 Schauspieler Anspruch auf Arbeitslosengeld I. Andere „beruflich arbeitslose“ Personen mit kürzerer Beschäftigungsgeschichte haben keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld, da der Gesetzgeber für diese Personen keine Sozialhilfe vorsieht.
Bei schlechter Arbeitsmarktlage wurden sie sofort in die sogenannte Grundsicherung „Bürgergeld“ eingestuft. Damit endet die zweite Phase des Arbeitslosengeldes Hartz IV am 1. Januar 2023. Unter Berücksichtigung einer angemessenen Miete, Heizung und Krankenversicherung beträgt der neue Grundbetrag für Alleinstehende 502 Euro im Monat. Warmwasser und Strom sind im Preis nicht enthalten. Diese müssen von den Zählerständen abgezogen werden.
Die verbleibenden 15 Euro pro Tag reichen nicht aus, um ausreichend am kulturellen Leben teilzunehmen oder für die Altersvorsorge zu sparen. Nach jahrelangen Verhandlungen mit dem Produzentenbündnis einigten sich die beiden Gewerkschaften BFFS und Ver.di im Juni 2018 endlich auf Lohnänderungen für Film- und Fernsehschaffende.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, eine Reduzierung der Höchstarbeitszeit von 13 auf 12 Stunden und verstärkte Eingangstests für neue Mitarbeiter stehen ebenfalls auf der Liste. Die Zeit, die man mit Maske oder in der Umkleide verbringt, zählt als Arbeitszeit.
Altersarmut ist allerdings nach wie vor eine Gewissheit. Die hochkomplexen und vielseitigen Tätigkeiten darstellender Künstler sind ausnahmslos atypische Beschäftigungsformen auf dem Arbeitsmarkt, die nur bedingt mit den sozialen Sicherungssystemen kompatibel sind, da sie nur auf „Normalarbeitsverhältnisse“ ausgelegt sind. Laut der Finanzstabilitätsbehörde liegt das durchschnittliche Jahreseinkommen derjenigen, die eine gesetzliche Rente beziehen, bei rund 6.800 Euro.
Zudem sei die Zahl der über 60-Jährigen, die in der Künstlersozialversicherung aktiv versichert seien, um rund 500 Prozent gestiegen, sagte Michael Söndermann vom Institut für Wirtschaftsforschung in Köln nach Auswertung der offiziellen Statistiken und bestätigte die desolate Lage der Künstler. Dies habe gravierende Auswirkungen auf die wirtschaftliche und soziale Lage der alternden Gesellschaft.
Viele Menschen, darunter auch erfolgreiche Schauspielerinnen und Schauspieler, leben im Alter in Armut. Frauen sind hiervon überproportional betroffen, da sie in der Unterhaltungsbranche unterrepräsentiert sind und daher häufiger arbeitslos sind. Erschwerend kommt hinzu, dass der geschlechtsspezifische Lohnunterschied und der Rückgang bei der Besetzung von Hauptrollen mit älteren Schauspielerinnen zu einer mangelnden Unterstützung für ältere Menschen beitragen.
Die GTZ-GEORGE FOUNDATION wurde gegründet, um diejenigen zu unterstützen, die sich für die längst überfällige Änderung der oben beschriebenen Situation einsetzen. Sie hofft, ehemalige Kollegen zu ermutigen, zu sensibilisieren und sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Ja, es ist der Schnurrbart. Diese großen, dunkelhaarigen Frauen.
Die stolz zertrümmerte und zur Schau gestellte Stirn. Die Augen waren von einem wässrigen Blau. Und der Parka und die dazu passende Jeans – das sind die verräterischen Zeichen, die die schockierende Nachricht vom Tod Götz Georges‘ begleiten. Zehn Jahre lang, von 1981 bis 1991, war er der „Schimmi“ als Duisburger „Tatort“-Kommissar, bevor er aufgrund großer Nachfrage nach zwei Jahren 1997 in die Rolle zurückkehrte.
Willié und Gypsies: die seltsamen Angestellten des Unternehmens. Passen diese Mädchen, die großartige Arbeit leisten, aber nie auch nur annähernd das erreichen, was sie sich vorgenommen haben, zu Götz Georges‘ brillantem, aber kurzen Lebenswerk?
Der Kern der Täuschung war die grundlegende Lüge, er sei der Sohn eines großen Schauspielers, des großen Theatermannes Heinrich George, dessen Ruf durch seine Rollen in Nazifilmen wie Jud Süß und Kolberg ruiniert worden war. Der kleine Götz sah seinen Vater zum letzten Mal, als er sechs Jahre alt war, und zwar bevor sein Vater in einem sowjetischen Gefangenenlager starb.
Die Liebe zum Vater Das Trauma und der Antrieb des Heinrich George
Götz George kämpfte sein ganzes Leben lang mit dem emotionalen Trauma, einen gesellschaftlich geächteten Mann zu lieben. Und niemand sprach darüber, welche Rolle selbst die abstraktesten Figuren der modernen deutschen Geschichte bei der Wiedererlangung ihrer Menschlichkeit hätten spielen können. Zumindest sollte ein gewisses Maß an Höflichkeit in Betracht gezogen werden.
Bereits 1977 spielte er den Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß in Theodor Kotullas „Aus einem deutschen Leben“ und den KZ-Psychiater Josef Mengele in Roland Suso Richters „Nichts als die Wahrheit“. Für die Vision dieses Massenmörders vor einem deutschen Gericht, die einer Rehabilitierung gefährlich nahe kam, gab George damals eine Million Mark aus eigenem Geld aus.
Den Filmförderern galt das Projekt als zu ambitioniert. Nach Jahren der Vernachlässigung rückte Götz George vor drei Jahren die Liebe seines Vaters endlich in den Vordergrund, indem er ihn in Joachim Langs Fernsehfilm „George“ verkörperte. Sein Wunsch, das Dokudrama zum neunten Geburtstag seines Vaters auszustrahlen, wurde von den ARD-Verantwortlichen allerdings abgelehnt.
Und zwar im Oktober, statt an seinem eigentlichen Geburtstag (23. Juli), an dem er 75 Jahre alt geworden wäre. Dass in der Sommerpause nur rund zwei Millionen Zuschauer einschalteten, tat sein Übriges; die Ausstrahlung ging negativ auf die Quoten ein.
Dieses Gefühl der Erleichterung dominiert Götz Georges Lebensgeschichte und verdrängt die eher unschuldige Schimanski-artige Figur, die für immer mit seinem Namen verbunden sein wird. Tatsächlich ist George weitaus länger als nur in „Der Totmacher“ beim Film aktiv; 1995, zwischen den beiden Dietl-Komödien, spielte er den Serienmörder Fritz Haarmann in Romuald Karmakars gleichnamigem Film, für den er mehrfach ausgezeichnet wurde.
Ein wütendes, stolzes, jammerndes, herrschsüchtig wirkendes, spielfreudiges, ruppiges Männerbündel stolpert da vor seinen ebenso adrett gekleideten wie völlig versklavten Ermittlern herum; das ist natürlich das erste Bild, das einem in den Sinn kommt, denn es erweckt den Eindruck, als sei der Bahnhof vollkommen bar jeder Spur von Menschlichkeit. Vor allem aber die Stimme von Götz George. Der deutsche Superstar starb am 19. Januar 1945.
1950 gab George sein Bühnendebüt und spielte eine Figur in William Saroyans Inszenierung My Heart's in the Highlands. Obwohl er zwischen 1955 und 1958 gelegentlich das UFA-Juniorstudio in Berlin besuchte, erhielt er zwischen 1958 und 1963 die Grundausbildung, die er für seine Schauspielkarriere benötigte.
Das Deutsche Theater in Göttingen, das von Heinz Hilpert geleitet wurde, besuchte er nur selten, wie es ihm seine Mutter beigebracht hatte. George trat nach Hilperts Tod nie wieder einer festen Theatergruppe bei, trat aber nach Hilperts Tod weiterhin regelmäßig auf Tourneen und als Gaststar auf.
Der Höhepunkt seiner Theaterkarriere war seine Rolle als Danton in Büchners Dantons Tod bei den Salzburger Festspielen 1981. Zum Produktionsteam, das 1986 und 1987 Gogols Der Revisor inszenierte, gehörten George, Eberhard Feik und Helmut Stauss. In seinem letzten Theaterauftritt spielte George die Rolle des Platonow in Anton Tschechows Stück.