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Sophie Scholl Biografie

Sophie Scholl Biografie

Sophie Scholl Biografie – Die deutsche Studentin und politische Anti-Nazi-Aktivistin Sophia Magdalena Scholl nahm während der Nazizeit an der gewaltlosen Widerstandsbewegung der Weißen Rose teil. Sie wurde des Hochverrats für schuldig befunden, als sie und ihr Bruder Hans an der Universität München Anti-Kriegs-Flugblätter verteilten. Für ihre Verbrechen wurde sie mit der Guillotine hingerichtet. Scholls Einsatz gegen die Nazis wird seit den 1970er Jahren weithin gefeiert.

In den letzten Jahren

Scholl wurde in Forchtenberg am Kocher im Freien Volksland Württemberg als Tochter von Magdalena und Robert Scholl geboren, einem liberalen Politiker und glühenden Nazigegner, der zum Zeitpunkt der Geburt ihrer Tochter Bürgermeister war. Scholl wurde als viertes von sechs Kindern lutherisch erzogen. Mit sieben Jahren kam sie in die Grundschule, wo sie hervorragende Leistungen erbrachte und ein glückliches Leben führte. Ihr Vater eröffnete eine Unternehmensberatung in Ulm, sodass die Familie 1930 von Ludwigsburg dorthin zog.

1932

Scholl besuchte 1932 erstmals ein reines Mädchengymnasium. Wie viele ihrer Mitschülerinnen trat sie mit zwölf Jahren dem Bund Deutscher Mädel bei. Ihre anfängliche Begeisterung schlug in harsche Kritik um. Die gegensätzlichen politischen Ansichten ihres Vaters, ihrer Freunde und sogar einiger ihrer Lehrer waren ihr durchaus bewusst. Ihr Bruder Hans, der einst begeistert der Hitlerjugend beigetreten war, war von der NSDAP völlig desillusioniert.

Ihre politischen Ansichten waren inzwischen ein entscheidender Faktor bei der Wahl ihrer Kameraden geworden. Die Verhaftung ihrer Geschwister und Freunde wegen ihres Engagements in der deutschen Jugendbewegung im Jahr 1937 schockierte sie zutiefst.

um

Sie hatte eine natürliche Begabung für Kunst und dies war ihre erste Erfahrung im Umgang mit „entarteten“ Künstlern. Sie war immer eine unersättliche Leserin, aber ihr Interesse an Philosophie und Theologie wuchs mit der Zeit. Scholl hätte im Frühjahr 1940 beinahe das Abitur nicht geschafft, weil sie das Interesse am Unterricht verloren hatte, der größtenteils zur nationalsozialistischen Indoktrination geworden war. Die Arbeit mit kleinen Kindern gefiel ihr jedoch so gut, dass sie eine Stelle als Kindergärtnerin am Fröbel-Institut in Ulm annahm.

Sie wählte diesen Berufsweg auch in der Hoffnung, dass er eine Alternative zum Reichsarbeitsdienst darstellen würde, der damals für ihre Immatrikulation an der Universität erforderlich war. Dies war jedoch nicht der Fall und so trat sie im Frühjahr 1941 ihren Dienst als Erzieherin in Blumberg beim Kriegshilfsdienst an. Nachdem sie den militärisch anmutenden Arbeitsdienstalltag erlebte, überdachte sie ihre politische Perspektive und begann, passiven Widerstand zu leisten.

mehr

Nach sechs Monaten im Reichsarbeitsdienst immatrikulierte sie sich im Mai 1942 als Studentin der Biologie und Philosophie an der Universität München, wo sie mehrere Kommilitonen ihres Bruders Hans kennenlernte. Obwohl dieser Freundeskreis für seine politischen Überzeugungen bekannt wurde, verband sie zunächst ihre Wertschätzung für bildende Künste, Musik, Literatur, Philosophie und Theologie. Sie schätzten auch Bergsteigen, Skifahren und Schwimmen. Sie besuchten häufig Vorlesungen, Theaterstücke und Konzerte.

Scholl hatte wertvolle Kontakte zu Künstlern, Schriftstellern und Philosophen in München, darunter Carl Muth und Theodor Haecker. Wie man sich in einem totalitären Regime verhält, war das zentrale Thema. Scholl wurde im Sommer 1942 zum Dienst in einem Stahlwerk in Ulm eingezogen. Ihr Vater saß inzwischen im Gefängnis, weil er gegenüber einem Arbeiter Kritik an Adolf Hitler geäußert hatte, und wurde inhaftiert.

Die ersten weißen Rosen

Hans Scholl, Scholls Bruder und ehemaliges Mitglied der Hitlerjugend, begann zwischen 1940 und 1941, die Ideologie und Politik der Nazis in Frage zu stellen. Da er statt Medizin Religion, Philosophie und Kunst studieren wollte, wechselte Hans sein Studienfach, nachdem er an der Universität München zwei römisch-katholische Männer per Brief kennengelernt hatte. Mit Hilfe seiner Freunde Alexander Schmorell, Willi Graf und Jürgen Wittenstein, die seine Ansichten teilten, entwickelte er einen Plan des passiven Widerstands gegen die Nazis. Sie veröffentlichten Flugblätter, die zum Sturz des Nationalsozialismus aufriefen, und gaben sich den Namen Weiße Rose.

Die Aktivitäten der Weißen Rose begannen im Juni 1942. Die ersten vier Flugblätter wurden zwischen Ende Juni und Mitte Juli 1942 von Hans Scholl und Alexander Schmorell geschrieben. Die Autoren selbst stützten sich daher stark auf Zitate aus der Bibel, von Aristoteles und Novalis sowie von Goethe und Schiller, den ikonischen Dichtern des deutschen Bürgertums. Diese Flugblätter wurden per Kurier an andere Campusse verteilt und auch in Telefonbüchern in öffentlichen Telefonzellen platziert.

Obwohl Sophie angeblich im Juli desselben Jahres zum ersten Mal von der Weißen Rose erfuhr, erinnert sich Fritz Hartnagel, dass Sophie ihn im Mai desselben Jahres fragte, ob er ihr einen Passierschein für den Kauf eines Kopiergeräts besorgen könne, was darauf schließen lässt, dass sie vielleicht schon früher von der Aktion wusste als bisher angenommen. Da die SS eine Frau weniger willkürlich stoppte, war sie für die Bande eine Bereicherung, wann immer sie auftauchte.

Anklage und Tötung

Sophie und Hans Scholl verteilten am 18. Februar 1943 Flugblätter an der Ludwig-Maximilians-Universität. Mit einer Tasche voller Flugblätter eilten die Scholls zum Hauptgebäude der Universität und verstreuten sie in den leeren Fluren, damit die Studenten sie finden konnten, wenn sie aus den Hörsälen kamen. Als die Scholls bemerkten, dass sich noch zusätzliche Exemplare in ihrem Koffer befanden, reichten sie diese herum, bevor die Vorlesungen zu Ende waren. Sophie warf die restlichen Flugblätter aus dem dritten Stock in den darunter liegenden Lobbybereich. Der Hausmeister der Universität und glühende Nazi Jakob Schmid, der 1937 der NSDAP beigetreten war, war Zeuge des Vorfalls.

Nazi-Agenten verhafteten Hans und Sophie Scholl. Bei Hans Scholls Verhaftung fand die Gestapo einen Entwurf des siebten Flugblattes, geschrieben von Christoph Probst. Hans versuchte, den Entwurf des letzten Flugblattes zu zerstören, indem er es zerriss und zu verschlucken versuchte, während Sophie Scholl kurz vor ihrer Verhaftung belastendes Beweismaterial in einem leeren Klassenzimmer verstecken konnte.

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