Alina Marzi Wikipedia – Die gebürtige Burgunderin Alina Marzi ist seit 2022 Teil des Sportkommentatorenteams von „Servus TV“. Im Interview vom Januar 2021 spricht die achtplatzierte Italienerin über den Menschen, der ihr Leben in den letzten Monaten positiv beeinflusst hat und der sich aus diesem Grund schon seit ihrer Kindheit eine eigene Sportsendung wünscht. Vor der Kamera zu stehen, war schon immer ein Wunsch von mir. Dass sich das alles so ergeben hat, ist toll. Zu meiner Karriere gehört auch die Zeit auf dem Regiestuhl.
Für mich ist Fernsehen eine Teamaktivität und die Qualität des Endprodukts ist die Summe seiner Teile. Daher ist es großartig zu wissen, was hinter der Kamera vor sich geht, da es einem hilft, Ereignisse besser zu organisieren und zu verstehen.
Aber ich bin sehr glücklich, dort zu sein, wo ich jetzt bin. Das vergangene Arbeitsjahr hätte ganz anders verlaufen sollen. Wegen Corona bin ich letztes Jahr zu Pulse 24 gewechselt. Diese Herausforderung habe ich gerne angenommen, weil ich finde, dass es wichtiger denn je ist, die Botschaft zu verbreiten. Darüber hinaus ist es für mich eine große Ehre, diese Verantwortung übernehmen zu dürfen.
Dass ich nicht so früh aufstehen muss, ist ein Pluspunkt. Der Wecker im Cafe Puls klingelt seit drei Jahren immer zur selben Zeit, nämlich genau um 2:15 Uhr. Ich muss zugeben, dass das kurzfristig super war, weil die Arbeit so spannend war. Allerdings wird es schwieriger, je mehr Zeit vergeht.
Deshalb habe ich großen Respekt vor meinen Kollegen, die schon zehn, fünfzehn oder mehr Jahre dabei sind. Unsere Nachrichtensendung startet derzeit im Morgendienst um 9 Uhr, da schlafen die meisten Leute um 7 Uhr schon. Das ist durchaus machbar. Wir sind ein Panel aus drei Moderatoren, die wöchentlich zwischen der Morgen-, Nachmittags- und Abendsendung wechseln, es sieht also jede Woche anders aus.
Ich war total aufgeregt. Damals fand die Nationalratswahl 2017 statt. Und ich war zum ersten Mal als Reporterin in der Hofburg für eine Live-Übertragung im Einsatz. Als ich anfing, zuzuschauen, hatte ich großen Respekt vor den Live-Moderatoren, denn man weiß, dass die Zuschauer zu Hause sofort sehen, was auch immer passiert.
Es entwickelte sich schnell zu etwas, das mir unvorstellbare Freude bereitete. Noch heute bevorzuge ich Live-Präsentationen, da sie mehr Authentizität vermitteln. Heute ist den Menschen die Wichtigkeit dieser Methode mehr denn je bewusst und die Ergebnisse sind dadurch oft zufriedenstellender. Das erste Mal stand ich beim Live-Schnitt vor der Kamera. Es war wie ein Sprung ins kalte Wasser.
Eigentlich gab es von Anfang an nicht viel Planung. Trotzdem halte ich es für wichtig, dass wir diese Chancen nutzen. Und wir haben hier einige wunderbare Kollegen, die uns schon oft mit hilfreichen Ratschlägen zur Seite standen.
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste an Ihrer Arbeit als Moderator?
Aufrichtigkeit ist in dieser Position das A und O. Der Zuschauer bemerkt es besser, wenn sich das Motiv vor der Kamera wohler fühlt. Die Aufgaben eines Nachrichtensprechers sind bis zu einem gewissen Grad inbegriffen, aber ich versuche, mir von ihnen nicht vorschreiben zu lassen, wie ich die Nachrichten rüberbringe.
Ich möchte bei meiner Arbeit meinen Sinn für Individualität bewahren. Darüber hinaus lege ich Wert auf eine sorgfältige Aufbereitung der Daten. Es ist wichtig, die Botschaft zu strukturieren und sich der Ernsthaftigkeit dieser Verantwortung bewusst zu sein, und nicht nur mit eingängigen Phrasen die Aufmerksamkeit des Publikums zu erregen.
Wie würden Sie sich selbst beschreiben? Wäre es positiv?
Generell ja. Ich bin mehr ein Grammophon als ein Mensch. Es war ein hartes Jahr, daran besteht kein Zweifel. Es ist nicht einfach, vor allem wenn man bedenkt, wie viele schlechte Nachrichten es gibt.
Sehr viel. Und gleichzeitig nichts. Ich glaube, im Lockdown 3 sind sich endlich alle einig: Ich bin vorsichtig, ich verstehe die Situation und ich bringe mein eigenes Gepäck mit. Es ist anstrengend, und in gewisser Weise fühlt es sich an, als wäre das echte Leben auf Eis gelegt, während man mit der wahnsinnigen Intensität des Alltags klarkommen muss.
Die Dinge haben sich etwas beruhigt und die Menschen schätzen wieder das Wesentliche: die Tatsache, dass es allen gut geht, die Möglichkeit, Zeit mit den Liebsten zu verbringen und zumindest wieder gelegentlichen Kontakt zu Freunden aufzunehmen. Der Einzelne beginnt, sich wieder auf sich selbst zu konzentrieren. Seit kurzem haben wir einen Hund.
Du hast auf Instagram einen süßen Hund namens Ben gepostet. Er ist eigentlich ein Labrador-Mischling. Das hast du eigentlich „Puls 4“ zu verdanken. Ich durfte damals „Cafe Puls“-Moderator Andi Schmid bei seiner Suche nach einem Studiohund am Set begleiten. Wir haben viel Zeit mit Hunden und Welpen verbracht und ich habe viel Zeit mit „Cookie“ (Andi Schmids Studiohund und Begleithund; Anm. d. Red.) verbracht. Ich weiß schon lange, dass ich mir einen Hund zulegen möchte.
Für diejenigen, die beruflich ihre Zeitpläne kurzfristig anpassen müssen, kann das eine Herausforderung sein. Glücklicherweise ist ein Hund auch der Lebenstraum meiner Mutter. Wir entschieden im Oktober, dass es soweit ist, nach nur einem Jahr sorgfältiger Überlegung. Wir fuhren in einen Zoo im Süden von Burgund.
Extrem wichtig. Ich würde gerne glauben, dass ich schon immer ein Familienmensch war. Ich war als Kind ein paar Monate im Internat und das war völlig normal. Es ist mir sehr wichtig, dass wir in regelmäßigem Kontakt bleiben. Sie sind mein Unterstützungssystem, meine größten Fans und auch meine schärfsten Kritiker.
Meine Familie ist diejenige, auf die ich mich immer verlassen kann, wenn ich Angst habe oder verwirrt bin. Mein Lebensgefährte war auf meinem Weg zum Mann immer für mich da und hat mich die ganze Zeit unterstützt. Er ist mein Friedensstifter und mein bodenständiger Einfluss, und er holt mich immer schnell wieder in die Realität zurück. Ich weiß das sehr zu schätzen.
Welche Bilder müssen Sie sich vorstellen, wenn Sie Kritik an einem geliebten Menschen hören?
Ich bin im Burgenland geboren, da rollte das „R“ in meinem Namen. Das war schwierig, erforderte viel Training und dauerte etwa ein Jahr. Um die Authentizität zu wahren, musste ich die Sprache durchgehend verändern. Das war am Anfang eine Herausforderung. Meine Lieben haben es verstanden, aber sie sagten auch Dinge wie: „Du klingst nicht mehr wie du selbst.“
Auch im Berufsleben ist das Aussehen wichtig. Meine Mutter sagt mir immer die Wahrheit, wenn ich mir bei einem Outfit unsicher bin: „Das steht dir einfach nicht“ oder „Das passt nicht, schau nochmal.“
Ein Achtel Ihrer Vorfahren sind Italiener. Haben Sie noch eine Verbindung zu Ihrem italienischen Erbe?
Meine Großmutter mütterlicherseits war Halbitalienerin. Leider sind meine Kenntnisse begrenzt und ich kann mich nicht auf Italienisch verständigen. Das ist schade, denn ich würde am liebsten gezwungen werden, Italienisch zu lernen. Jedes Mal, wenn wir in Italien Urlaub machten, suchten wir nach ihren Kindheitsfotos. Es ist interessant herauszufinden, woher man kommt.
Was hilft Ihnen, abzuschalten, wenn das Leben hektisch wird?
Wenn ich die Möglichkeit habe, verbringe ich gerne einen entspannten Abend zu Hause mit Lesen, Spielen oder einem Film. Das ist eine Zeit, die unsere volle Aufmerksamkeit erfordert. Zeit mit meinem Liebsten zu verbringen, gehört zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Alina Marzi, eine österreichische Journalistin, Moderatorin und Redakteurin, absolvierte dieses Jahr ein Praktikum im Café Puls für den Radio- und Fernsehsender Puls 4.
Das österreichische Magazin „Journalist:in“ kürte sie 2021 zu einer der Top 30 Journalistinnen und Journalisten unter 30 und würdigte sie damit als vielversprechendes journalistisches Nachwuchstalent. Alina Marzi schloss 2019 ihr Bachelorstudium für Information, Medien und Kommunikation an der FH Burgenland ab. Seit Ende 2019 ist sie als Moderatorin für Puls 24 und Puls 4 tätig.
Im deutschen Fernsehen trat sie in Sendungen wie „Meilensteine: Live vom Ballhausplatz nach Ibiza“ und „Café Puls“ auf. Auch mehrere Dokumentationen trugen zu ihrer Bekanntheit bei. Neben „Die Corona-Krise – Trumps Desaster?“, „Das Rennen um den Impfstoff“ und „Vorbild Alaba“ waren auch diese unter den Titeln. Die Moderatorin prahlt damit, dass sie sich mit Hingabe und Enthusiasmus weiterentwickeln wolle. Ihr langfristiges Ziel werde es sein, mehr originelle Inhalte zu schaffen, die sich an ein jüngeres Publikum richten.