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Arno Bausemer Wikipedia: Die wenig bekannte Biografie des AfD-Politikers

Arno Bausemer Wikipedia -AfD-Europakandidat Arno Bausemer behauptet, in seinem Leben sei alles in Ordnung. Doch selbst offizielle Aufzeichnungen widersprechen ihm inzwischen. In der Partei kursieren Gerüchte: Arno Bausemer sei festgenommen worden; in den Medien wird von einer „Hetzkampagne“ gegen ihn gesprochen.

Seit t-online zahlreiche Unregelmäßigkeiten im Leben des Polit-Käufers publik machte, steht der AfD-Europakandidat parteiintern unter Druck. Und dieses Diplom? Derzeit keins. Berufserfahrung? Aus vielen kleinen Details zusammengewürfelt.

Wer wird den Vorstandsvorsitz übernehmen? Äußerst unklar. Trotz seiner fragwürdigen Behauptungen haben die AfD-Abgeordneten auf dem Parteitag in Magdeburg dafür gestimmt, Bausemer zum Kandidaten für das Europaparlament zu machen. Er wird voraussichtlich mit einem großen Mandat ins Europaparlament einziehen.

Bausemer reagierte heftig auf die medialen Vorwürfe. Über seine Kritiker in der Partei sagte er: «Sie sind leicht zu entmachten.» Seinen Parteikollegen sagte er im Internet, «diese Form der Subversion unserer Freunde in der Lügenpresse» werde nichts fruchten.

Auch auf Facebook verbreitete er die Nachricht. „Glauben Sie nicht alles, was Sie in der Zeitung oder auf Online-Nachrichtenseiten lesen, die Fake News verbreiten“, sagte der örtliche Landbesitzer. „Ich habe nur Stapel von Eiern, die am nächsten Tag zum Verkauf stehen.“ Gegenüber t-online hatte er zuvor mit rechtlichen Schritten gedroht.

Mit der Universität und dem Lehrplan nicht einverstanden sein

Am Dienstagabend war Bausemer von den Vorwürfen offenbar so schockiert, dass er sich dazu verleitet fühlte, auf Facebook lange Erläuterungen zu seinen Qualifikationen zu posten. Dass sein neunmonatiges Praktikum beim MDR, wie der Absender behauptete und t-online berichtete, keine Berufsqualifikation darstellte, wollte er nicht akzeptieren.

Und er illustrierte die Schritte, die ihn zu seinen Schlussfolgerungen führten. Doch ironischerweise belasten ihn diese weisen Worte nur noch mehr. Bausemer schrieb Wort für Wort: Das Problem mit Bausemers Behauptungen ist, dass sie mit ausreichenden Beweisen widerlegt werden können.

Bausemer verließ die Universität Leipzig 2010 ohne Abschluss seines Studiums, nachdem er ein Vordiplom erworben und ein integriertes Freiwilligendienst-Praktikum absolviert hatte. Allerdings hätte er auch mit nur einem Abschluss ein qualifizierter Redakteur sein können. Die entsprechenden Unterlagen aus dieser Zeit sind auf t-online zu finden und dienen als Beleg dafür.

Dort heißt es kategorisch: „Neben dem Erwerb des Diploms ist die erfolgreiche Absolvierung des Kurzpraktikums Voraussetzung für die Qualifikation als Redakteur/in im Sinne des Kollektivvertrags.“

Auf Nachfrage von t-online zu den bisherigen Regelungen bestätigte das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig diese. Nach dem „Abschluss“ der Schulzeit sei, so könne man nebenbei sagen, die Stelle des Redakteurs übernommen worden.

Eine vorgeschriebene Ausbildung für Journalisten gibt es allerdings nicht. Medienunternehmen können ihre Ansprüche an ihre Mitarbeiter frei festlegen. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) erklärte gegenüber t-online allerdings, dass dies „zumindest im Pressebereich“ nicht mit einem neunmonatigen Praktikum zu erreichen sei.

Die im Tarifvertrag festgelegte Grundausbildungszeit beträgt zwei Jahre. Damit sind Bausemers‘ Behauptungen endgültig widerlegt. Sein Name ist beruflich nicht gerechtfertigt. Nach nur wenigen Wochen Ausbildung bei der „Allgemeinen Zeitung Uelzen“ wurde er 2015 entlassen.

Der „Freie Journalist“ war nur einer von vielen Kanälen, die er ohne Rücksicht auf Qualität aufbaute. Auch wurden Zweifel geäußert, ob er die Rolle des „Geschäftsführers“ des elterlichen Bauernhofs so lange durchhalten könne. Mehr weiß Bausemer bis heute nicht.

Und auch die Darstellung eines weiteren Themas als befreiend ist nicht ganz richtig. Die Friedrich-Naumann-Stiftung bestätigte inzwischen, dass Bausemer während seines Studiums finanziell gefördert wurde, allerdings nicht mit einem «Hochbegabtenstipendium», wie er 2016 behauptete, als ihn die AfD zum Landeskassenwart wählte.

Als „hochbegabt“ gelten nur wenige Prozent der Bevölkerung, also Menschen mit einem IQ von 130 oder höher. Um sich für solche Stipendien zu qualifizieren, müssen die Bewerber in der Regel außergewöhnliche geistige oder künstlerische Fähigkeiten nachweisen. Die Friedrich-Naumann-Stiftung vergibt solche Stipendien nicht.

Basis schreibt an die Bundeskanzlerin

Stattdessen soll Bausemer während seiner Schulzeit am Begabtenförderungsprogramm teilgenommen haben. Um das Stipendium zu erhalten, müssen die Stipendiaten sowohl akademische Exzellenz (definiert als „gute“ oder „sehr gute“ Noten im Abitur oder in den ersten beiden Semestern ihres Hauptfachs) als auch außerschulisches Engagement (definiert als „liberale, weltoffene Einstellung“) nachweisen. Das Preisgeld. Bausemer, ein ehemaliges FDP-Mitglied, organisierte über mehrere Jahre eine Reihe von Regierungsseminaren für die FDP-nahe Stiftung.

Ein betreutes Ehrenamt ist im Rahmen einer Ausbildung möglich. Ehrenamtliche Tätigkeiten gelten aus Sicht des MDR jedoch nicht als Berufserfahrung. Gestern sagte Bausemer mit der Stimme des Volkes: „Ich lasse mich durch meine Ausbildung nicht lächerlich machen.“ Ich habe zwar nie einen Schulabschluss, aber ein „Vordiplom“ in Publizistik und Politikwissenschaft erworben.

Deshalb habe ich 2010 beim MDR statt eines 18-monatigen Volontariats nur ein neunmonatiges absolviert. Während seiner Probezeit wurde Bausemer 2015 von seinem Arbeitgeber, der „Allgemeinen Uelzener Zeitung“, zu einem Volontariat eingeladen.

Arno Bausemer

Dieser Politiker bekleidet derzeit und in absehbarer Zukunft keine hohe Position in einem nationalen, föderalen oder europäischen Gremium. Kandidaten, die nicht auf der Liste stehen, werden hier nicht berücksichtigt.

Lebenslauf des Bundesvorstands geprüft

Bausemer von der AfD behält seinen EU-Anhörerposten trotz falscher Behauptungen. Seit die AfD ihn für die Europawahl nominiert hat, gibt es Zweifel an Arno Bausemers Herkunft. Diese Zweifel bleiben bestehen, und die Bundesanwaltschaft geht ihnen nach. Arno Bausemer, ein Kommunalpolitiker aus Stendal, hofft auf den Einzug ins EU-Parlament im kommenden Jahr.

Die AfD hat ihn bei ihrer Bundestagswahl auf Platz zehn gesetzt. Nach langem Hin und Her um seine Biografie forderte der Bundesvorsitzende der Partei alle 35 Kandidaten auf, ihre Unterlagen zur Einsicht vorzulegen. Was Bausemer zunächst nicht weiter beeinflusse: Er konnte keine stichhaltigen Beweise vorlegen.

Wie die jüngsten Ereignisse gezeigt haben

Trotz Lügen über seine Biografie kandidiert der Stendaler Kommunalpolitiker Arno Bausemer weiter als AfD-Kandidat für das Europaparlament. Laut AFP traf der Bundesvorsitzende der Partei am Montagabend eine entsprechende Entscheidung.

Der Ausschuss hatte sich bereits zuvor über Unklarheiten zum Hintergrund Bausemers und eines weiteren Kandidaten aus Brandenburg Sorgen gemacht. Bausemer räumte ein, dass er einige der in den Biografien aufgestellten Behauptungen nicht beweisen könne.

Es hieß, dies würde keine unmittelbaren Auswirkungen haben, da eine Neuwahl erforderlich sei. Bei der Vorstandssitzung am Montagabend wurde jedoch entschieden, derartige Auswirkungen zu einem späteren, weniger konkreten Zeitpunkt zu besprechen.

Der Vorstand äußerte die Befürchtung, dass das bisherige Vorgehen einen Präzedenzfall schaffen könnte, der potenzielle Kandidaten in Zukunft dazu ermutigen könnte, ihre Qualifikationen zu übertreiben. Schon beim Nominierungsparteitag zur Europawahl Ende Juli/Anfang August in Magdeburg hatte die Partei großen Wert darauf gelegt, Kandidaten mit unpolitischer Berufserfahrung zu nominieren.

Die AfD wollte sich damit offen von den Berufspolitikern der etablierteren Parteien abgrenzen. Erst vergangene Woche war Arno Bausemer in der Fußgängerzone von Stendal unterwegs und machte Wahlkampf. Der 40-Jährige hofft auf eine Wahl ins Europaparlament 2019.

Der Lokalpolitiker rückt trotz der anhaltenden Kontroverse um seine Vergangenheit ins Rampenlicht. «Ich habe nichts, wogegen ich mich wehren müsste», sagt er. Natürlich habe er dem Bundesvorsitzenden seiner Partei bis zum 11. September die nötigen Unterlagen vorgelegt und damit seinen beruflichen Aufstieg nachgewiesen.

Die Parteispitze um Tino Chrupalla und Alice Weidel wird nicht nur seine Aussagen, sondern auch die der anderen 34 AfD-Kandidaten zur Europawahl prüfen. Ein Urteil wird Anfang nächster Woche erwartet. Achtung: Bausemers ehrenamtliches Engagement ist keine Berufsausbildung

Sowohl Arno Bausemer, der nach eigenen Angaben einen Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union fordert, als auch Mary Khan-Hohloch, eine Kandidatin aus Brandenburg, machten Schlagzeilen, weil ihre Lebensläufe fehlerhaft waren.

«Mein Lebenslauf ist, wie er ist und daran wird sich auch nichts ändern, nur weil irgendeine Nachrichten-Website, die offensichtlich in hetzerischer Manier umherreist, eine Meinung über mich äußert und mir gewisse Dinge zu verstehen geben will», sagt Bausemer. Kurz nach der Nominierungsabstimmung auf dem Parteitag in Magdeburg Ende Juli hatte das Portal t-online berichtet, dass er entgegen Bausemers Behauptungen keinen Studienabschluss habe.

Beim MDR 2010 habe ich als Volontär mitgemacht. „Ich sehe keine Probleme mit der Prüfung“, sagt Bausemer. Er habe die Ausbildungsvereinbarung, den Ausbildungsplan und die Bescheinigung über den Freiwilligendienst zurückgeschickt. „Für mich war es eine tolle Ausbildung. Die Ausbildung ist nicht der Grund, warum ich im Journalistenberuf geblieben bin, aber das lasse ich mir von niemandem einreden.“

In der MDR-Pressestelle Leipzig heißt es dazu: „Arno Bausemer hat im Jahr 2010 ein neunmonatiges freiwilliges Praktikum beim MDR absolviert. Im Rahmen einer Ausbildung ist ein betreutes Freiwilligendienst möglich. Ein Freiwilligendienst gilt aus Sicht des MDR nicht als Berufserfahrung.“

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