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Benjamin Martin Dibobe

Benjamin Martin Dibobe

Benjamin Martin Dibobe –Während der Weimarer Republik kämpfte der Aktivist Martin Dibobe für die Rechte der Menschen innerhalb und außerhalb der ehemaligen deutschen Kolonien. 1919 sprach er sich für den deutschen Kolonialbesitz aus.

1896 reiste Quane Martin Dibobe nach Deutschland, um an einer Ausstellung namens „Völkerschau“ teilzunehmen. Er war einer von vielen Afrikanern, die sich dem deutschen Publikum als „exotische Attraktion“ präsentieren mussten.

Dibobe wuchs als Sohn eines Duala-Herrn in der damaligen deutschen Kolonie Kamerun auf. In Berlin erregte er nicht nur in der Völkerschau großes Interesse, sondern auch bei Wissenschaftlern, die sich mit seinem Denken und seiner Sprache beschäftigten.

Mehrfach verkehrte er mit deutschen Behörden, insbesondere dem Reichskolonialamt, beispielsweise über die Erlangung einer Heiratserlaubnis für eine deutsche Heirat. Aufgrund des Versailler Abkommens der Siegermächte des Ersten Weltkriegs verlor das Deutsche Reich 1919 seine Kolonialbesitzungen. Weimar ist zu hören.

Diese Petition spiegelte Dibobes Vorstellung einer sozialistischen Version der „halbkolonialen Herrschaft“ (Birthe Kundrus) wider. Dibobe betrauerte den Wechsel der Kolonialführung und schwor den neuen Herrschern Deutschlands Treue.

Er appellierte an das Pflichtbewusstsein der deutschen Regierung, dafür zu sorgen, dass der Kolonialbevölkerung die gleichen Grundfreiheiten und Schutzrechte zugestanden würden wie den Bürgern des Deutschen Reiches. Keine Lynchmorde und Misshandlungen mehr, stattdessen müsse für alle die Schulpflicht eingeführt und die Rassentrennung abgeschafft werden.

Gleichzeitig sollten die Kolonien Selbstverwaltung, ein gewisses Maß an Unabhängigkeit und Freiheit sowie einen ständigen Vertreter im Reichstag erhalten. Dibobes Forderungen entstammen teilweise seiner sozialistischen Überzeugung, dass Vereinigungsfreiheit und gleicher Schutz vor dem Gesetz allgemein garantierte Rechte seien. Hitler wollte nicht nachstehen und nutzte die Petition auch, um gegen die Diskriminierung der Schwarzen im Deutschen Reich zu wettern und Gleichberechtigung und das Recht auf Selbstbestimmung zu fordern.

Das Kolonialamt leitete die Petition nicht weiter. Über Dibobes späteres Leben, insbesondere nach seiner Rückkehr nach Afrika im Jahr 1920, ist wenig bekannt. Seine Petition gilt jedoch als Beweis für eine frühe politische und soziale Auseinandersetzung mit der postkolonialen deutschen Gesellschaft und als frühes Beispiel schwarzen Aktivismus zur Unterstützung politischer und sozialer Gleichheit.

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Trotz Einwänden rechtsextremer Politiker und sogar verärgerter Anwohner, die mit den Vorschlägen zur Umbenennung von Straßen in den Stadtteilen unzufrieden sind, denkt Berlin über seine Verbindung zur Kolonialgeschichte nach.

Die deutsche Hauptstadt Berlin wird im Januar ihre postkoloniale Vergangenheit mit einem neuen, auf fünf Jahre angelegten Projekt namens „Postkoloniale Erinnerung in der Stadt“ neu definieren. Zeitgleich erfolgt die Umbenennung zweier Straßen und eines Platzes im Bezirk Wedding.

Das Berliner Stadtmuseum und drei Nichtregierungsorganisationen (NGOs) arbeiten gemeinsam an einem auf fünf Jahre angelegten Projekt, das neben Veranstaltungen und Ausstellungen in der ganzen Stadt auch ein jährliches Festival zum Thema „Dekoloniale Perspektiven“ und eine digitale Karte der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins umfasst.

Die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) ist eine der an der Initiative beteiligten Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und ist der Ansicht, dass das Thema heute aktueller sei denn je. «Migration wird heute im Kontext der postkolonialen Geschichte gesehen», sagte ISD-Sprecher Tahir Della der DW. Die Länder, die einst Kolonien waren, seien nie wirklich frei gewesen. Abhängigkeitsverhältnisse zwischen dem globalen Norden und Süden, die ihre Wurzeln in kolonialen Projekten und deren Auswirkungen wie Migration hätten, bestünden bis heute fort.

Petersallee, Nachtigalplatz und Lüderitzstraße erhielten 2016 von den örtlichen Behörden vorläufige Namen, nachdem sie für die ISD und andere Gruppen im Wedding viele Jahre lang ein Streitthema gewesen waren. Rund 500 Anwohner hatten sich gegen die Namensänderungen beschwert, was den Prozess verlangsamt hat.

Alle drei Stätten befinden sich im sogenannten Afrikanischen Viertel im Wedding, einer Ansammlung von 25 Straßen und Plätzen, deren Namen einen Bezug zu Afrika haben. Einige von ihnen sind nach afrikanischen Ländern und Städten benannt, während andere, wie die drei oben, nach deutschen Kolonialbeamten benannt sind, die in den 1880er und 1890er Jahren maßgeblich an der deutschen Kolonisierung Ostafrikas beteiligt waren und dabei oft Gewalt anwandten. Der berüchtigtste der drei ist Carl Peters, der die Deutsche Ostafrikanische Kompanie gründete und Gebiete im heutigen Tansania, Ruanda und Bu erwarb.

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Deutsche rechtsextreme Gruppen haben sich gegen die Politikänderung ausgesprochen. Der US-Historiker Bruce Gilley wurde im Dezember von zwei Mitgliedern der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) nach Berlin eingeladen, um einen Vortrag über den deutschen Kolonialismus zu halten. Gilley, Autor des umstrittenen Buches „The Case for Colonialism“ aus dem Jahr 2017, argumentiert, dass das Deutsche Reich im Vergleich zu anderen Kolonialmächten großzügiger war und letztlich zum Wohlstand Ostafrikas beitrug.

«Das zeigt, dass die politische Rechte versucht, dieses Problem herunterzuspielen», stellte Della fest. Der Ruf nach einer «differenzierteren Sicht auf den Kolonialismus» führe unweigerlich zu einer Verharmlosung der im Namen des Imperialismus begangenen Gräueltaten. Damit würden die negativen Folgen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit geleugnet.

Auch die Tatsache, dass das Deutsche Reich nie die Größe anderer europäischer Staaten wie Großbritannien, Frankreich, der Niederlande oder Spanien erreichte, trug dazu bei, dass die imperialistische Vergangenheit des Landes weitgehend in Vergessenheit geriet.

Dies mindere jedoch Deutschlands kriminelles Verhalten in keiner Weise, so Della. Auf die Frage, wer den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts begangen habe, antwortete er: «Wir müssen nur schauen, wer ihn begangen hat: Das war Deutschland in Namibia.» Deutschland habe für diese Gräueltat «bis heute keine angemessene Verantwortung übernommen».

Die berüchtigte Berliner Konferenz von 1884 unter Führung von Reichskanzler Otto von Bismarck regelte die Kolonisierung Afrikas durch Europa und leitete eine Periode enormer imperialistischer Aktivität ein, die Berlins Platz in der afrikanischen Kolonialgeschichte festigte. Martin Dibobe, geboren am 31. Oktober 1876 in Kamerun, starb 1922 in Berlin. Während der Zeit des Deutschen Kaiserreichs arbeitete er als Eisenbahnschaffner.

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Er soll nach 1922 in Liberia gestorben sein. Er wurde in Bonaprise, Kamerun, geboren.[1] Die Missionare gaben ihm den Namen Martin Dibobe, obwohl sein Geburtsname Quane a Dibobe war. Sechs Monate verbrachte er als „Ausstellungsstück“ auf der Ausstellung, zusammen mit Dutzenden anderer Afrikaner, die damals alle Bürger deutscher Kolonien waren. Nach dem Ende der Messe blieb er in Berlin und begann eine Ausbildung zum Industriemechaniker bei der Firma Conrad Schultz in Strausberg.

Sie heirateten 1900 gegen den Widerstand der deutschen Kolonialbehörden, nachdem er sich Anfang des Jahres mit Helene Noster, der Tochter seines Vermieters, verlobt hatte. 1902 begann er als Fahrdienstleiter bei der Berliner U-Bahn und stieg schnell zum Lokführer erster Klasse auf. Dies machte ihn schnell berühmt. Dibobe hielt den Kontakt zu seiner Nation aufrecht und setzte sich nach dem Ersten Weltkrieg für die Rückgabe der von den Deutschen besetzten Gebiete ein.

Dibobe Martin

Er ergriff öffentlich Partei für die deutschen Sozialdemokraten und kämpfte für das Recht der Afrikaner auf Gleichbehandlung. Am 27. Juni 1919 reichten er und siebzehn weitere Afrikaner aus den ehemaligen Kolonien eine Petition beim Reichstag ein, in der sie Unabhängigkeit und Bürgerrechte für alle Menschen in und aus diesen Gebieten forderten.

Gedenktafel zu Ehren der Prenzlauer Bergers, Kuglerstr. Frustriert vom Rassismus in Deutschland kehrten er und seine Familie 1922 nach Afrika zurück und reisten zur Vorbereitung ins damals unter französischer Herrschaft stehende Kamerun.

Die Franzosen ließen ihn nicht von Bord, weil sie befürchteten, er könnte einen Aufstand zur Unterstützung der Deutschen anzetteln. Er musste weiter nach Liberia, da er nirgendwo anders hinkonnte. Es gibt keine weiteren Informationen über ihn und man geht davon aus, dass er in Liberia starb.

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