Todesursache von Bernd Clüver – Der ungewöhnliche Start seiner Karriere – die anschließende Einreichung einer Band bei der SWF-Talentshow – wurde nur noch durch die Tragik ihres Endes übertroffen. 2011 starb der Rockstar im Alter von 63 Jahren auf der spanischen Insel Mallorca an den Folgen einer Drogenüberdosis. Dies wird ein voller Erfolg.
Das war Bernd Clüver, der „Junge mit der Mundharmonika“! Das spanische Original von „El chico de la armónica“ war dort 1972 ein Hit. Den deutschen Text schrieb Peter Orloff in einer „Nacht-und-Nebel“-Session. Bernd Clüver blickte auf die Aufnahmesession zurück: Bis die Aufnahme als abgeschlossen gelten konnte, waren noch einige Hürden zu nehmen.
Auch die Gruppe um Vicky Leandros wurde auf den Titel aufmerksam und wollte eine deutsche Version (mit anderem Text) als Single veröffentlichen. Es kam sofort zu Auseinandersetzungen über die entsprechenden Rechte, doch am Ende war das Glück auf Seiten des Neulings. Diese Ungereimtheiten trugen wohl zur anfänglichen Aufregung bei, denn man entschied sich letztlich, nur „Jungen mit der Mundharmonika“ als B-Seite zu veröffentlichen. Die Experten aus Presse, Funk und Fernsehen waren sich einig, dass die neue Single das Potenzial hatte, während der Promotion-Tour ein Riesenerfolg zu werden.
Die Manager erkannten es schließlich und die Rekrutierungsbemühungen für die „Jungs mit der Mundharmonika“ begannen. Das Lied wurde Ende 1972 als Vorschlag bei der „ZDF-Hitparade“ eingereicht, aber schnell abgelehnt. Man nutzte jedoch die Option der Plattenfirma, einen Song zweimal wieder zu veröffentlichen. Der Plan funktionierte reibungslos und im Januar 1973 stellte Bernd Clüver ihm Dieter Thomas Heck vor, der später einer der engsten Freunde des Sängers wurde.
Unaufhaltsamer Erfolg mit tollen Songs
Das lange Warten hat sich gelohnt, und nach neun Monaten Vorbereitung kam der große Durchbruch. Der 25. Geburtstag des Künstlers war ein goldener. Er erhielt von seiner Plattenfirma eine goldene Mundharmonika und andere Auszeichnungen, die noch nie zuvor vergeben wurden. Fast zwei Millionen Exemplare der Single kamen weltweit in die Regale. Kritiker sind jedoch nie weit von einem erfolgreichen Unterfangen entfernt.
Dass Bernd Clüver trotz aller Skepsis der Presse, vor allem der Fachpresse, mehr als ein „One-Hit-Wonder“ war, bewies er. Nachdem er in den 1970er Jahren einen Hit nach dem anderen landete (mit Titeln wie „Der kleine Prinz“, „Bevor Du Schlafen gehst“ und „Das Tor zum Garten Deiner Träume“), gehörte er zu den festen Größen der Bestsellerlisten.
A Anfang der 1980er Jahre trat eine neue Gruppe von Produzenten auf den Plan. Michael Reinecke und Volker Lechtenbrink waren Peter Orloff dicht auf den Fersen. Zu den gemeinsamen Werken gehörte auch das Lied „Rücksicht“. Clüver hatte dieses Lied gemeinsam mit Lechtenbrink geschrieben und wollte es in sein Repertoire aufnehmen, doch die Plattenfirma lehnte ab. Kurz darauf sangen Hoffmann & Hoffmann es beim Grand Prix d'Eurovision de la Chanson, und ihre Aufnahme erfreut sich bis heute großer Beliebtheit.
Dieses Ereignis prägte die Folgezeit, unter der Bernd Clüvers Privat- und Berufsleben litt. In diese Zeit fiel auch die Auflösung seiner ersten Ehe mit Ute. Er ging durch mehrere Plattenfirmen und Produzenten, darunter kurzzeitig auch Dieter Bohlen. Zweimal nahm Bernd Clüver am deutschen Auswahlverfahren zum „Grand Prix d’Eurovision de la Chanson“ teil, seine Hoffnung, Deutschland auf der Weltbühne vertreten zu sehen, erfüllte sich letztlich jedoch nicht. Der Pop-Künstler ist wieder erfolgreich.
Nach dem eher fruchtlosen Jahrzehnt der 80er Jahre begannen die 90er Jahre deutlich vielversprechender. Bernd Clüver lernte den Musiker und Produzenten Chris Flanger kennen und gemeinsam sorgten die beiden für ein erfolgreiches Comeback Clüvers. Unter seinem eigenen Namen geriet „Das mit Dir könnten geh’n“ bei seiner Veröffentlichung 1991 in Vergessenheit. „Es fühlte sich fast wie eine Neuauflage der erfolgreichen 70er an“, sagt Bernd Clüver rückblickend.
Alles in Ihrer Handfläche
Nachdem er während seiner Wehrzeit zunächst Zahnarzt werden wollte und Musik eher als Hobby betrachtete, entwickelte sich der ehemalige Jurastudent zu einem vielseitigen Künstler. Bernd Clüver war Entertainer, Moderator, Komponist, Autor, Produzent, Verleger und später gemeinsam mit seiner Schwester Ingrid Inhaber eines eigenen Plattenlabels.
Zum ersten Mal saß ich auf der anderen Seite des Schreibtischs. Es war ein wunderbares Gefühl, nicht länger von äußeren Einflüssen entfremdet zu sein. Reise nach Mallorca Er hat über 400 Fernsehauftritte absolviert, auf über 6.000 Bühnen im ganzen Land und auf der ganzen Welt gespielt und über 10 Millionen Alben verkauft.
Um dem „normalen Wahnsinn“ zu Hause zu entfliehen, kaufte er sich eine Finca auf Mallorca, die sich als geeigneter Rückzugsort von seinem anspruchsvollen Job erwies. Dort fand er die nötige Einsamkeit, um neue Lieder und Texte zu schreiben. Auch auf der Insel ereignete sich eine Tragödie. Bernd Clüver starb am 28. Juli 2011 an den Folgen eines Sturzes von einem Bohrhammer in seinem Haus. Nach seinem Tod wurde sein Clos
Bernd Clüver Todesursache: Schwere Verletzungen
Clüver erlangte in der deutschen Popszene schnell Berühmtheit. Sein Lebensmotto „Wer immer Glück hat, weiß nicht, was Glück ist“ durchdrang viele seiner Songs. Er trat über vierhundert Mal im Fernsehen auf, gab Live-Shows vor Tausenden von Menschen und verkaufte über zehn Millionen Tonträger.
Er war viele Jahre mit der früheren „Miss Germany“ Anja Hörnich verheiratet. Bierstraßen-DJ Ralli (alias Ralf Bolten) sah den am Dienstag (28.7.) verstorbenen Schlagerstar Bernd Clüver (63) vor wenigen Wochen zum letzten Mal beim Frühstück im „Deutschen Eck“ an der Playa de Palma – und dieser machte keine gute Figur. Er trug einen Regenmantel, die Kapuze war hochgezogen, eine Mütze hatte er sich über Nase und Mund gezogen.
Als wolle er gar nicht erkannt werden. Obwohl Bolten Clüver schon lange kannte und mit ihm schon öfter in der Öffentlichkeit aufgetreten war, war er sich zunächst unsicher, ob es sich bei dem Gesuchten tatsächlich um einen seiner alten Freunde handelte. Dann ließ er Zigaretten und Autoschlüssel liegen. „Ich habe mich gefragt, was mit diesem Idioten los war“, erinnert er sich.
Clüver, der seit Anfang der 90er Jahre viel Zeit auf Mallorca verbracht hatte, hatte in den Wochen vor seinem tragischen Tod offenbar eine schwere Zeit. Er hatte Glück, als er die Karriere, die er sich als berühmter Sänger aufgebaut hatte, hinter sich lassen konnte. Sängerin Nicole (46, «Ein bisschen Frieden»), die Clüver kürzlich auf seiner Finca besuchte, sagte der «Bild»-Zeitung: «Ich hatte eine Vorahnung, dass ihm etwas passieren könnte.»
Das klingt verdächtig nach Selbstmord, doch tatsächlich starb der Sänger bei einem Unfall. Am Vorabend hatte Clüver mit einer größeren Gruppe im Haus eines Freundes gegessen, der in Illetes als Schönheitschirurg arbeitet. Dort soll er Alkohol getrunken haben, allerdings nicht übermäßig, da er sich auf die Fahrt zurück zu seiner Finca in Llucmajor freute. Als die Uhr Mitternacht schlug, soll er seine Sandalen ausgezogen, Socken angezogen und die steile Treppe hinuntergegangen sein, die zum Wohnhaus führt.
Mehrere Bewohner des Hauses sind wach. «Ich habe einen Krankenwagen gerufen», sagte ein deutscher Mieter. Der mit Clue befreundete Arzt sollte Erste Hilfe leisten. Ein Krankenwagen brachte Cluver nach Son Espases, wo der Sänger im Krankenhaus starb. Der Ausgang der Obduktion ist noch ungewiss.
Schon vor seinem tragischen Unfall war es still geworden um Bernd Clüver. Der einst gefragte Chartstürmer, der seit den 1980er-Jahren regelmäßig in der Diskothek Oberbayern an der Playa de Palma auftrat, war nicht mehr gefragt. Er war früher brillant gewesen, aber das Publikum hatte sich abgewandt. Clüver wurde vor 25 Jahren von Beatrice Ciccardini nach Oberbayern geholt.
Jetzt, sagt sie, «kommen mehr junge Leute, die keine Popmusik mehr wollen.» Vor etwa fünf Jahren sei er ins kleinere Bolero und dann zu Salsa Rossa gewechselt. Ciccardini erklärt: «Da gehen die Leute hin, die tanzen wollen.» Das Management der Diskotheken entschied schließlich, dass Sänger dort nicht mehr auftreten dürften. Im Frühjahr 2010 gab Clüver dort seinen letzten Auftritt. Ciccardini, den Clüver jahrelang fast jede Woche gesehen hatte, entschuldigt sich: «Er war enttäuscht, aber wir müssen machen, was das Publikum will.» Wir wurden dicke Freunde.
Als Clüver, der aus dem niedersächsischen Hildesheim stammt, Anfang der 1990er Jahre mit seiner damaligen zweiten Frau Anja nach Mallorca zog, bat er Ciccardini um Hilfe bei der Wohnungssuche. Das kinderlose Paar zog von Cala Blava auf eine kleine Finca bei Llucmajor, wo sie vier Welpen großzogen.
Auch nach der Katastrophe im März sind die Clevers offenbar dort geblieben. Es war eine kluge Idee, die Finca zu verkaufen und nach Deutschland zurückzukehren. Viele seiner Freunde waren erstaunt über seine Entscheidung, seine Frau Anja, eine ehemalige Miss Germany (1986/1987), zu verlassen. Laut Ciccardini «waren die beiden immer ein und dasselbe».
Diese Meinung teilt auch Eddie Lange, ein ehemaliger Gesellschaftsreporter der Mallorca-Zeitung, den Clüver mehrfach interviewt hat. Sie seien ein wirklich süßes Paar gewesen, sie hätten sich gegenseitig in ihren Sätzen ergänzt, als wären sie eine Person. Sie hätten nie aufgehört, Händchen zu halten.
Viel Zeit und Energie widmete Clüver sozialen Projekten in Lateinamerika, vor allem denen der Ashaninkas, einem indigenen Volk im peruanischen Amazonasgebiet. Mehrere Reisen dorthin unternahm er. Er bat Freunde und Familie um Spenden, um den Bewohnern von Urwald Dorf eine dringend benötigte Umformmaschine zu besorgen. Clüver sagte: „Ich habe in meinem Leben so viel erreicht, dass ich etwas von meinem Glück mit anderen teilen möchte.“
Der große Durchbruch kam für den Schlagerstar mit seinem ersten Auftritt in Dieter Thomas Hecks ZDF-Hitparade im Jahr 1973. Mit seinem Song „Der Junge mit der Mundharmonika“ stürmte er die Charts und hielt sich beispiellose 27 Wochen an der Spitze.
