Bernhard Grzimek Biografie – Der deutsche Zoodirektor, Zoologe, Autor, Herausgeber und Tierschützer Bernhard Klemens Maria Grzimek 24. April 1909 – 13. März 1987 gestorben am 13. März 1987.
Kindheit und frühes Lernen
Grzimek wurde in der Stadt Nysa in Preußisch-Schlesien geboren. Margarete Margot und Paul Franz Constantin Grzimek waren die Anwälte und Notare, die ihn (geb. Wanke) aufzogen. Grzimek promovierte 1933, nachdem er 1928 sein Veterinärstudium zunächst in Leipzig und dann in Berlin begonnen hatte. Am 17. Mai 1930 heiratete er Hildegard Prüfer und das Paar hatte drei Kinder: Rochus, Michael und Thomas.
Nach dem Tod seines Sohnes Michael im Jahr 1959 heiratete Bernhard Grzimek Michaels Witwe Erika Grzimek und adoptierte dessen beiden Söhne Stephan Michael (geb. 1956) und Christian Bernhard (geb. 1959).
Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs
Während des Zweiten Weltkriegs war er als Tierarzt für die Wehrmacht und das Reichsernährungsministerium des Dritten Reichs in Berlin tätig. Anfang 1945 durchsuchte die Gestapo Grzimeks Berliner Wohnung, weil sie ihn verdächtigte, regelmäßig versteckte Juden mit Lebensmitteln versorgt zu haben. Grzimek gelangte schließlich von Berlin in die von den Amerikanern besetzte Stadt Frankfurt.
US-Behörden ernannten ihn im April 1945 zum Polizeipräsidenten von Frankfurt, doch er lehnte die Position ab. Ende 1947 beschuldigte die US-Militärregierung Grzimek, Mitglied der NSDAP (Nazi-Partei) zu sein, was er entschieden bestritt. Er wurde daraufhin bestraft und zur Entnazifizierung geschickt, nachdem er von seinem Posten als Direktor des Frankfurter Zoos abgesetzt worden war. Am 23. März 1948 wurde er für nicht schuldig befunden.
Kategorie 5; entlastet. Die US-Regierung setzte ihn 1949 wieder in seine Position als Zoowärter ein, doch der Schaden an seinem Ruf war bereits durch die Aufzeichnungen der NSDAP angerichtet, in denen er als Kandidat und nicht als Mitglied aufgeführt war. Nowak behauptet, Grzimek sei der Partei beigetreten, um der Angst zu entgehen.
Direktor eines Zoos
Am 1. Mai 1945 wurde Grzimek zum Direktor des Frankfurter Zoologischen Gartens ernannt. Obwohl der Zoo in Trümmern lag und bis auf 20 Tiere alle getötet worden waren, gelang es ihm, die endgültige Schließung des Frankfurter Zoos zu verhindern und den „CenterZoo“ an die Peripherie zu verlegen. Am 1. Juli 1945 wurde der Zoo, nachdem Bombenlöcher gestopft und Gebäude teilweise wiederhergestellt worden waren, wieder für die Öffentlichkeit geöffnet.
Grzimek lockte die Frankfurter mit Festen, Tänzen und Künstlern, und die provisorische Regierung und die US-Streitkräfte erlaubten ihm, den Zoo offen zu halten. Nach 29 Jahren an der Spitze ging er am 30. April 1974 in den Ruhestand. Er wurde in einen großen deutschen Zoologischen Garten aufgenommen. Gleichzeitig stand er über vierzig Jahre lang dem Zoologischen Verein Frankfurt vor.
Die Gesellschaft, die sich an ähnlichen Gruppen in London und New York orientiert, betreut mehrere Initiativen zum Schutz der Tierwelt in Deutschland und anderswo. Am bekanntesten sind dabei die laufenden Bemühungen der Gruppe zum Schutz der Serengeti-Umwelt in Tansania.
Die Praxis der Erhaltung unter anderem
1954 gründete er die Agentur für Natur-, Wissenschafts- und Tierfotografie Okapia. Christian Bernhard Grzimek, Bernhard Grzimeks Enkel, leitet heute die von seinem Großvater gegründete Agentur. Grzimek ist bekannt für seine Bemühungen um den Schutz der Serengeti. Gemeinsam mit seinem Sohn Michael verbrachte er mehrere Jahre dort, um die gewaltigen jährlichen Wanderungen der Tiere der Region zu beobachten und zu zählen. Der Dokumentarfilm Serengeti Must Not Die von Bernard und Michael Grzimek gewann 1959 den Oscar für den besten Dokumentarfilm.
Michael starb im selben Jahr bei einem Absturz seiner Dornier Do 27 nach einer Kollision mit einem Gänsegeier. Grzimeks Bestseller „Serengeti darf nicht sterben“ erschien 1959 ursprünglich auf Deutsch und wurde seitdem in 20 weitere Sprachen übersetzt. Die Entwicklung des Serengeti-Nationalparks war vor allem durch die Popularität des Parks motiviert. Im Text heißt es:
Das Wachstum der Megastädte wird anhalten. In den kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten werden die Menschen die staubigen Städte verlassen, um die letzten Gebiete auf der Erde zu sehen, in denen Gottes Geschöpfe friedlich leben, anstatt sich technische Wunder anzusehen. Regierungen, die sich die Zeit und Mühe genommen haben, solche Stätten zu bewahren, werden der Neid der Welt sein und riesige Scharen von Besuchern anziehen. Berühmte Wahrzeichen sind nicht mit der Freiheit wilder Tiere zu vergleichen.
Wenn ein Palast in einem Krieg zerstört wird, kann er wieder aufgebaut werden, aber wenn die Tiere der Serengeti ausgelöscht werden, gibt es keine Macht auf Erden, die sie zurückbringen kann.
Tod
1987 verstarb Grzimek während einer Zirkusvorstellung mit einer Kindergruppe in Frankfurt am Main. Nach seinem Tod wurden seine sterblichen Überreste eingeäschert und im Ngorongoro-Krater in Tansania, in der Nähe des Grabes seines Sohnes Michael, beerdigt. Zu Lebzeiten äußerte er den Wunsch, dass sein Körper nach seinem Tod Aasfressern auf den afrikanischen Ebenen zum Opfer fallen solle.
Publikationen
Neben seiner Tätigkeit als Chefredakteur verfasste Grzimek zahlreiche Artikel für Grzimeks Animal Life Encyclopedia. Die deutsche Originalausgabe erschien 1968; die englische Version, die 13 Bände umfasst, wurde 1975 veröffentlicht und behandelt alles von den niedrigsten bis zu den höchsten Lebensformen auf der Erde, einschließlich Ökologie, Ethologie und Evolution. Das Werk, das 1975 zunächst als Hardcover und dann in einer günstigeren Taschenbuchausgabe erschien, etablierte sich schnell als Referenzklassiker.
Die Säugetierbände wurden nach Grzimeks Tod überarbeitet und auf Deutsch und später auf Englisch neu aufgelegt. Michael Hutchins übernahm 2004 die Chefredaktion und beaufsichtigte eine vollständige Neufassung und Erweiterung der Enzyklopädie. Alle Ausgaben der Enzyklopädie spiegeln eine tiefe Liebe und Sorge für das Tierwohl sowie eine klare und überzeugende Prosa wider.
Von überregionaler Bedeutung waren seine Tätigkeiten als Mitherausgeber des damals größten deutschen Tier- und Naturmagazins „Das Tier“ (zusammen mit dem österreichischen Nobelpreisträger Konrad Lorenz) sowie als Moderator einer sehr beliebten Fernsehserie über Wildtiere.
1960er und 1970er Jahre
In den 1960er und 1970er Jahren war er der beliebteste Tierexperte des Hessischen Rundfunks. Sein Dokumentarfilm Serengeti darf nicht sterben gewann 1960 einen Oscar – als erster deutscher Film seit dem Zweiten Weltkrieg. Zu Beginn seiner Publikationstätigkeit verwendete er außerdem das Pseudonym Clemens Hoffbauer.
Familie
Bernhard Grzimek wurde am 18. September 1859 in Sisterwitz als Sohn der Rechtsanwälte und Notare Paulfranz Paul Franz Constantin Grzimek, Rechtsrat in Neiße, und Margarete Margot Wanke, Trägerin des Verdienstkreuzes für Kriegshilfe, geboren. Geboren wurde er am 4. April 1876 in Rybnik, Deutschland, er starb am 11. Oktober 1936 auf der Durchreise durch Leipzig, Deutschland. Brigitte 1903–1937, Franziska Notker 1905–1945 und Ansgar 1907–1986 waren seine vier Vollgeschwister; sein Vater hatte außerdem eine ältere Halbschwester namens Barbara aus einer früheren Ehe.
Laut Grzimeks Autobiographie von 1974 erhielten nicht nur er und seine Geschwister alle den päpstlichen Familiennamen, sondern Grzimek selbst erhielt als Vornamen den vollen Namen des heiliggesprochenen Wiener Redemptoristen Klemens Maria Hofbauer. Sein Großvater mütterlicherseits, Bernhard, war der Initiator der Namensgebung dieses Sohnes. Hildegard Prüfer, die Tochter von Professor Max Prüfer und seiner Frau Meta Fritsche, heiratete Frau Grzimek am 17. Mai 1930 in Wittenberg, als er dort noch studierte. Rochus, Michael und Thomas Grzimek waren die Kinder von Bernhard und Hildegard
Im Januar 1959 starb Michael Grzimek bei einem Flugzeugabsturz während der Dreharbeiten zum preisgekrönten Dokumentarfilm „Serengeti darf nicht sterben“. 1980 nahm sich Thomas Grzimek das Leben. 1973 ließ sich Bernhard Grzimek von seiner ersten Frau scheiden. Er adoptierte die Kinder seines Sohnes Michael, nachdem er am 30. Mai 1978 Erika Schoof (31. Juli 1932 – 9. Februar 2020), die Witwe seines Sohnes, geheiratet hatte. Aus Grzimeks langjähriger außerehelicher Affäre gingen zwei Kinder hervor, Monika Karpel (geboren 1940) und Cornelius (geboren 1945).
Studium und Lehre
Grzimek besuchte von 1915 bis 1919 die Grundschule und von 1919 bis zu seinem Abitur Ostern 1928 die weiterführende Schule in seiner Heimatstadt. Unter seinen Altersgenossen war er als „Igel“ bekannt. Er machte ihn zu seinem persönlichen Maskottchen und ließ ihn sogar auf eine Krawatte sticken. Nach dem Tod seines Vaters vor 15 Jahren galt er als erwachsen und übernahm die Verantwortung für die Geflügelfarm und Spargelplantage der Familie in der Nähe von Erkner.
Ab 1928 besuchte er die Tierärztliche Hochschule in Berlin, wo er im Herbst 1932 das Staatsexamen ablegte und im Februar 1933 mit einer Arbeit über Das Arteriensystem des Halses und des Kopfes sowie über die Vorder- und Hinterextremitäten von Gallus domesticus zum Dr. medical vet promoviert wurde.