David Kubatzkis Frau – Der Pole Dawid Kubacki hat mit einem unglaublichen Sprung den neuen Schanzenrekord aufgestellt und den ersten Skisprung-Wettbewerb des Jahres 2021 gewonnen. Da Karl Geiger die Gesamtführung behält, verpassen die deutschen Skispringer das Podium. Skisprung-Champion und Titelverteidiger Dawid Kubacki hat den Neujahrs-Springwettbewerb 2021 gewonnen. Dawid Kubacki sprang im ersten Durchgang 139 Meter und im zweiten Durchgang 144 Meter und brach damit den Schanzenrekord.
Der Norweger Halvor Egner Granerud, der die Vierschanzentournee mit Weiten von 137 und 136 Metern gewonnen hatte, musste sich dem Polen mit 282,1 Punkten und 274,9 Punkten geschlagen geben. Ein weiterer polnischer Athlet landete auf einer Medaillenposition, diesmal Piotr Zyla mit 129,5 und 137 m; 260,4 Pkt. Nach dem ersten Durchgang schien es, als würde Granerud gewinnen. Zur Halbzeit führte der Norweger vor Kubacki und Kamil Stoch. Doch unter härteren Bedingungen konnte Granerud Kubackis beste Leistung des Tages nicht überbieten und der Pole gewann mit einem komfortablen Vorsprung von 7,2 Punkten.
Geiger überholen
Zur Halbzeit des ersten Durchgangs lag Karl Geiger mit knapp 131 Metern auf einem dürftigen 14. Platz. Der Sieger des Auftaktsprungs mit 138 Metern verbesserte sich im Finale jedoch noch auf Platz fünf und wahrte damit seine Hoffnungen auf den Gesamtsieg. „Dass es so weit kommen würde, hätte ich nicht gedacht“, folgte eine Erklärung von Geiger. Markus Eisenbichler hingegen fiel in der Meisterschaft vom vierten auf den siebten Platz zurück.
Eisenbichler meinte: „In der Luft war es schon ungewohnt, es hat mich nicht mehr so getragen wie beim Sprung davor.“ Trotzdem habe er eine zufriedenstellende Bilanz ziehen können: „Ich habe zu diesem Zeitpunkt schon schlechtere Sprünge gemacht.“
Im Finale standen sich fünf Skispringer des DSV
Von den neun am 1. Januar gemeldeten DSV-Skispringern schafften es nur fünf in die Finalrunde. Neben Eisenbichler und Geiger komplettierten Martin Hamann (11.), Pius Paschke (16.) und Richard Freitag (27.) ihr Weltcup-Bilanz. „Ehrlich gesagt bin ich mehr als zufrieden, wir haben wieder wie eingespielt gespielt. Auch wenn wir heute nicht gewonnen haben, war unsere beste Mannschaft noch im Rennen um den Sieg“, sagte Stefan Horngacher. Die sechs Spieler, die für die Vorrunde und das Halbfinale der Vierschanzentournee nach Österreich reisen, hat der Bundestrainer noch nicht nominiert.
Wieder einmal widerstandsfähiges Eschenholz
Platz sechs ging an den besten Österreicher Philipp Aschenwald, der mit Weiten von 130 und 136,5 hinter Geiger ins Ziel kam. „Die Aufholjagd läuft. Ich habe zwei tolle Wettkämpfe absolviert und kann Österreich kaum erwarten“, ergänzte der 25-Jährige, der als hoffnungsvollster Österreicher der Tournee gilt und aktuell auf dem sechsten Gesamtrang liegt. Teamkollege Stefan Kraft hatte hingegen deutlich bessere Ergebnisse erwartet und stürzte im zweiten Lauf vom 13. auf den 28. Platz ab.
Weitere bemerkenswerte Athleten, die es in die Top 10 schafften, sind der wiedererstarkte Ryoyu Kobayashi aus Japan (8.) und Johann Andre Forfang aus Norwegen (9.). Andrzej Stekalas zehnter Platz krönte eine beeindruckende Leistung des polnischen Teams.
Wettbewerb in vier Gruppen um den ersten Platz
Nach zwei von vier Events zeichnet sich ein Vierkampf um den Tour-Titel ab. Der Abstand zwischen dem erstplatzierten Granerud und dem viertplatzierten Kubacki beträgt nach der Neujahrstournee 8,6 Punkte, also weniger als fünf Meter. Markus Eisenbichler liegt zwar auf Platz fünf, hat aber 23,5 Punkte Rückstand auf Granerud. Am Samstag setzen die Skispringer ihren Wettkampf in Österreich fort, das formelle Training beginnt um 11.15 Uhr, die Qualifikation findet um 13.30 Uhr statt. Alles live auf skisprung.com.
Innsbruck ist die dritte Station der Vierschanzentournee. Im Laufe der 68-jährigen Geschichte der Vierschanzentournee wurden viele kuriose Geschichten erzählt. skisprung.com blickt zurück und erfährt vielleicht etwas über angeheiterte Finnen, einen falschen Sieger, Schweizer Flossenhandschuhe, „Eddie the Eagle“ und einen Stromausfall zu Beginn.
BARPREISE
Finden Sie es beeindruckend, dass David Kubatzki die Vierschanzentournee gewann und 18.400 Euro mit nach Hause nahm? Nachdem Therese Johaug am Vortag die Tour de Ski im Langlauf gewann und 50.000 US-Dollar erhielt, konnte sie nur ein schwaches Grinsen zustande bringen. Auch für Karl Geiger und Marius Lindvik, die es bis zum vorletzten Sprung spannend gehalten hatten, blieb das Podium leer.
Es war eine Vorzeigetour mit umfangreicher Werbung in voll besetzten Stadien und hohen Einschaltquoten im Fernsehen. In Deutschland waren es in der Spitze über 7 Millionen Zuschauer, in Polen bis zu 8,8 Millionen und in Österreich am letzten Tag über eine Million Zuschauer, allesamt bei der Abschlussshow in Bischofshofen. Der SV-Präsident rühmt sich der boomenden Wirtschaft des Landes. Warum haben die Hauptfiguren am Ende so wenig?
Erst seit drei Jahren gibt es in Skandinavien die RAW-AIR Skisprung-Serie. Sie deckt die erforderlichen Preisgelder für die einzelnen Weltcups ab und bietet den drei Bestplatzierten jeweils ein finanzielles Schmankerl mit Checks über 60.000, 30.000 und 10.000 Euro. Dieses Jahr liegt das Preisgeld für den dritten Platz im Slalom am Ganslernhang in Kitzbühel um rund 50 Prozent höher als das, was der Sieger des Skisprung-Wettbewerbs mit nach Hause nimmt.
Anlässlich des 80-Jahr-Jubiläums des Hahnenkamms werden satte 725.000 Euro Preisgeld ausgeschüttet. Geld für die Athleten auszugeben, statt eine Party zu schmeißen, ist auch ein klares Zeichen. Geld gibt dem Leben Sinn. Schön war es nie, aber seinen Zweck hat es immer erfüllt. Das Skispringen hat viele geografische und wirtschaftliche Grenzen verschoben. Doch von dem Segen kommt bei der Tournee nicht genug bei den Athleten an; die Zweit- und Drittplatzierten gehen noch immer leer aus.
Warum wird so viel weniger bezahlt als es wert ist? Die Skispringer verfügen offensichtlich beim SV, beim DSV, bei der FIS oder beim Vermarkter INFRONT nicht über eine ausreichend starke Lobby, um ihr einzigartiges Produkt dort zu platzieren, wo es hingehört.