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Diddl Maus Alter

Diddl Maus Alter

Diddl Maus Alter – In den 1990er Jahren war die Diddl-Maus bei Jung und Alt beliebt. Die kleine Maus mit den großen Füßen verkaufte Plüschtiere, Postkarten und Kaffeetassen. Vor etwa zwei Jahren wurde die gesamte Produktion eingestellt, da die Nachfrage nach den hergestellten Produkten nicht ausreichte.

Die heute berühmte Diddl-Maus wurde am 24. August 1990 vom Künstler Thomas Goletz entdeckt. In seinen frühen Skizzen war die Figur allerdings ein Känguru. Erst einige Zeit später schuf Goletz eine Springmaus mit überproportional großen Ohren und Füßen.

Postkarten mit Diddl-Motiven kamen erst etwa ein Jahr später auf den Markt. Viele Alltagsgegenstände wie Bettwäsche, Geschirr und Schreibwaren tauchten Jahre später in den Regalen der Geschäfte auf. Goletz fand neben Diddl noch weitere Figuren, etwa Diddls Freundin Dillina und Teddybär Pimboli. Seit einigen Jahren verschwinden Diddl-Produkte aus den Regalen.

Der Verkauf lief schließlich gut, und die Depesche Distribution, die mit der Ware hie und da ein paar Millionen Dollar verdient hatte, übergab die Kontrolle an Goletz. 2016 ließ er den alten Hype unter dem Markennamen Diddl Forever wieder aufleben. Der Onlineshop ist allerdings seit März dieses Jahres geschlossen.

Ekelhaft und geschmacklos, total zuckersüß. Seit 1990 erobert die Zeichentrickfigur Diddl das Land. Viele Menschen würden dem Säugetiergehege am liebsten entfliehen. Doch immer mehr Menschen verehren sie, und manche schicken sogar seltsame Liebesbotschaften über mutierte Mäuse.

Am 24. August 1990 entsprang eine Monstrosität dem Geist des französischen Grafikers Thomas Goletz. Ein aufrecht stehendes, känguruartiges Wesen mit Overall und riesigen, gedrungenen Füßen. Das Biest, das in einem einzigen Siegeszug in sämtlichen Kinderzimmern der Welt seine Heimat finden sollte, hatte halb geöffnete Augen, ein paar nach vorn gekämmte Haare, eine lange Schnauze und ein nach vorn geneigtes Maul.

Kurz darauf zeichnete Goletz 35 Postkarten. Als Vorbild diente das in den letzten Jahren abgewandelte Modell Kangoura, das den Namen „Diddl“ erhielt. Goletz verzog das Gesicht, rundete Füße und Ohren und rümpfte die Nase. Der Guru verwandelte sich in eine spuckende Katze. Was Goletz damals noch nicht wusste: Seine merkwürdige Maus sollte der Startschuss für eine erfolgreiche Karriere als Grafikdesigner sein.

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Der Markenname Diddl ist mittlerweile weit über die deutschen Grenzen hinaus bekannt. Der Spitzmaus und seine zahlreichen Freunde aus dem Land des Käsekuchens gründeten in Hamburg die Depesche Vertrieb GmbH & Co. KG, die über tausend verschiedene Produkte in 26 Länder exportiert.

Das Diddl-Maus-Universum ist riesig und umfasst Plüschtiere, Sammelkarten, Kalender, Schulsachen, PCs, Videospiele, Kleidung, Schminke, Hygieneartikel, Süßigkeiten, Seife und Lippenbalsam. Und es gibt keine Fußgängerzone, in der nicht irgendwann ein Stand steht, der Postkarten mit Grüßen von Diddl-Maus verkauft.Altern, aber keine Anzeichen reifer Vitalität

Auch sonst fing alles mit Postkarten an. Das erste Produkt der Diddl-Reihe, eine 48-teilige Grußkartenserie, gestaltet von Thomas Goletz, kam im Januar 1991 auf den Markt und war auf Anhieb ein Erfolg. Als das zweimillionste Exemplar verkauft war, war die Entscheidung, den Verkauf anzukurbeln, neue Produkte zu kreieren und der Diddl-Maus eine weibliche Begleiterin, Diddlina, mitzugeben, nur noch Formsache.

Das wachsende Produktangebot richtete sich an vorpubertäre Kinder, wobei sich die rosafarbenen Poesiealben, Federmäppchen und Uhren direkt an junge Mädchen richteten. Mithilfe des monatlich erscheinenden „Käseblatts“, der interaktiven Website „Diddls Käsepäitsch“ und der infantilen Sprache mit ihren zahlreichen albernen Neologismen und Verkleinerungsformen konnten junge Springmaus-Fans spielerisch in die rosafarbene Phantasmagorie der Serie eintauchen.

Die Folge war, dass die internationale Diddl-Epidemie in beispiellosem Tempo zunahm. Diddls internationale Websites erreichen fast 700.000 Benutzer, und die Auflage seines dreisprachigen „Boulevardblatts“ beträgt 341.000 Exemplare. Wenn Diddl einen Malwettbewerb veranstaltet, nehmen Tausende von Kindern daran teil.

Zarte Liebesgrüße aus dem Land der Maus

Allerdings hat und erreicht die Diddl-Maus auch ein älteres Publikum. Vor allem Erwachsene sammeln sehr gerne Postkarten. Hier zeigt sich die Idiotie der Mäusehysterie: Obwohl auf den Grußkarten einige erwachsene Themen (z.B. Liebe) angesprochen wurden, blieben die Ausdrücke und Abbildungen auf den Karten gleich.

Diddl Maus Alter: 33 Jahre (24. August 1990)

Doch welcher Mann würde es zulassen, dass eine lustige Maus, deren Aussehen einer Kreuzung aus Ratte und Elefant ähnelt, Liebesgrüße in sein Herz trägt? Und das in einem grenzwertig unverständlichen Kauderwelsch der Art „Du machst mich prickelnd-krabbelnd-Lametta-flatternd-Lolli-leicht-verliebt“? Man mag es kaum glauben, aber diese absolut schrecklichen Liebesprophezeiungen werden zu Tausenden aufgekauft.

Aus eigener Kraft an die Spitze

Es ist fast beunruhigend, dass die mutierte Maus durch ihre eigene Kraft und Anstrengung berühmt geworden ist. Anders als die meisten Comics erlangten die Kreaturen von Cheesecake Country ihre Popularität nicht durch Massenmedien wie Fernsehen oder Comics, sondern durch den direkten Verkauf im Einzelhandel.

Die Maus kann es sich leisten, alle Formen der Werbung zu ignorieren und trotzdem die Konkurrenz auszustechen. 2005 überquerte sie sogar den Atlantik nach Kalifornien, dem Staat, in dem Mickey Mouse und seine Bande leben.

Im Gespräch mit dem „Käseblatt“ liefert Erfinder Thomas Goletz eine eher nüchterne Erklärung für Diddls Erfolg: Er nennt die „Vielfalt der Motive, Grüße, Geschichten und Interaktionen mit den Fans“. Die Ratte sei ein „Wesen, mit dem sich Jung und Alt identifizieren können“, sagt er. Der Erfolg liege zweifelsohne darin begründet, dass viele Werke in streng limitierten Auflagen erscheinen. Aufgrund ihrer begrenzten Verfügbarkeit und fortlaufenden Seriennummern eignen sich die Produkte hervorragend zum Sammeln und Tauschen.

Goletz genießt seinen Ruhm nicht nur im Stillen, er tritt auch selten in der Öffentlichkeit auf (bis auf das obligatorische Interview im „Käseblatt“). Es gibt keine leicht zugänglichen Fotos von ihm und sein aktueller Aufenthaltsort ist unbekannt. Doch in einem winzigen bayerischen Dorf haben seine Fans allen Grund, ihn zu verdächtigen.

Dabei könnte er vielleicht mit unerschütterlichem Stolz auf eine Tatsache zurückblicken, die trotz der Polarisierung seiner Erfindung Bestand hat: Eine in freier Wildbahn lebende Frühlingsmaus hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von etwa sieben Jahren.

Die meisten Menschen hätten wahrscheinlich nichts dagegen, wenn ihr Haustier den von der Natur vorgegebenen Standards entspräche. Doch Goletz' Nagetier ist noch weit davon entfernt. In diesem Jahr wird es das Erwachsenenalter erreichen; in Mäusejahren ist es bereits ein ausgewachsenes Tier, ein Methusalem.

Doch Diddls Ende ist noch lange nicht in Sicht. Nach über 25 Minuten Gespräch taucht der Chef endlich auf. Ich wünschte, er wäre gar nicht erst aufgetaucht. Er hat sich jahrelang aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, indem er keine Interviews gab.

Die Leute kennen ihre Produkte, aber nicht sie selbst. Kjeld Schitz, heute um die 60, gründete und leitet Depesche, einen großen europäischen Anbieter von Grußkarten und anderen Geschenkartikeln. Berühmt wurde das Unternehmen in den 1990er Jahren durch die Erfindung von Diddl, einem weißen Springmaus mit unverhältnismäßig großen Füßen und Ohren.

Depesche hat über 10.000 Diddl-Maus-Artikel hergestellt und verkauft, bis das Unternehmen 2014 die Lizenz dafür aufgab. Nach 15 Jahren des Verkaufs von Diddl-Millionen ließ der Boom schließlich nach und Depesche konzentrierte sich auf die Selbstverbesserung.

Zu den bekanntesten Produktlinien des Unternehmens zählen „Miss Melody and Horses Dreams“, „Dino World“, „Ylvi and the Minimoomies“ und „Topmodels“. Jede dieser Produktlinien umfasst ein breites Sortiment an Schreibwaren und Geschenkartikeln wie Notizblöcke, Skizzenbücher, Stickeralben, Beutel, Rucksäcke, Tagebücher und Tragetaschen.

Merchandise-Linie von beliebten YouTubern

Während sie sich in den letzten Jahren auf ihre eigenen Charaktere konzentriert haben, erweitern sie nun ihr Angebot und bringen eine Merchandise-Linie auf Basis der Internetsensationen Lisa und Lena heraus. Die Zwillinge, beide 16, gehören zu den beliebtesten Personen auf der Video-Sharing-App TikTok, wo sie Videos posten, die sie selbst gedreht und bearbeitet haben. Mehr als 14 Millionen Menschen folgen ihnen auf Instagram und schätzungsweise 30 Millionen haben ihre Videos auf der Tanz- und Playback-App TikTok gesehen.

Heute ist das berühmte Schwein überall in Geschäften zu finden, wo es die Rolle eines lebensgroßen Produktvermarkters übernimmt. Zwillingsmädchen beschriften Handtaschen, Kosmetiktaschen, Haarbürsten, Wasserflaschen und Sporttaschen mit dem stilisierten Auge und dem unverwechselbaren Jimo-Schriftzug, der auf Haitianisch „Zwilling“ bedeutet.

Da es sich bei den beiden um einäugige Zwillinge handelt, wurde das „i“ in ihrem Geburtsdatum durch eine „1“ ersetzt, wodurch die Zahl „71“ entstand. Was das bedeutet, musste Kjeld Schitz erst einmal erklären. Obwohl er mit dem Lisa-und-Lena-Phänomen nicht vertraut war, zweifelte er nicht daran, dass sich ihre Ware verkaufen würde.

Eine Offenbarung, die seinen Kurs für immer ändern würde

So war es von Anfang an. Seit Kjeld Schitz in Hamburg gelandet ist (oder „gestrandet“ ist, wie der dänische Ex-Seemann es manchmal nennt), betrieb er ab 1985 mit seiner Frau ein Modeaccessoires- und Grußkartengeschäft in Dänemark.

Nach einem Messebesuch in Frankfurt kehrte das Paar nach Dänemark zurück, als sich auf der A7 hoch über Hamburg eine Tragödie ereignete, die seine Frau zum Weinen brachte. Viel zu früh und weit weg von zu HauseKjeld Schittz muss manchmal den Kopf schütteln, wenn er sich daran erinnert, wie es damals war.

Kein Handy, kein Internetzugang. Seine Frau wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, nachdem er aus einer beliebigen Telefonzelle neben der Autobahn um Hilfe gerufen und die Nummer des dänischen Generalkonsulats gefunden hatte. Drei volle Tage. Drei Tage lang hatte Kjeld Schitz die Idee, in Hamburg ein Unternehmen zu gründen.

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