Dominic Stricker Familie –Die ganze Familie hat ihn bei der Verwirklichung seines Traums unterstützt. Er gilt als eines der hoffnungsvollsten Nachwuchstalente im Schweizer Tennis und wird oft mit Roger Federer verglichen. Aufgrund seiner ausgeprägten Spielfreude und der Tatsache, dass der Erfolg des Berner Unternehmens eine Familienangelegenheit ist. Ein Facebook-ShareE-Mail an einen Freund. Text vergrössern.
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Seit Stunden posiert Dominic Stricker in verschiedenen Outfits für seinen Hauptsponsor. Die Sonne scheint an diesem frischen Herbstnachmittag in Biel und die Haut des 19-Jährigen zeigt erste Anzeichen einer leichten Bräune. Doch der grösste Tyrann der Welt lernt daraus nichts. Auch um 21 Uhr ist er gut gelaunt, lacht und macht Witze. Auch Dominics Familienmitgliedern, mit denen er unterwegs ist, geht es gut. Nach einem langen Tag machen es sich alle gemütlich, um sich voll und ganz dem Interview widmen zu können.
Dem Nachwuchsteam gehört Stricker in dieser Saison nicht mehr an. Dort machte er sich als seltenes Talent einen Namen. Nun gilt es für ihn, bei Challenger-Turnieren genügend Punkte zu sammeln, um in der Weltrangliste weit genug nach oben zu klettern, um mit den besten Profis mithalten zu können. Oder wie er es ausdrückt: „Ich werde vom Gejagten zum Jäger.“
Im Mai nahm er in Genf an seinem ersten ATP-Turnier teil und schaffte es bis ins Viertelfinale! Innerhalb weniger Monate stieg er im ATP-Ranking von Platz 1168 auf Platz 224. Wir freuen uns auf jedes Turnier, bei dem er mitspielen darf. Wer nicht unter den Top 300 ist, hat keine Chance, das können einem alle Eltern bestätigen.
Sie sind der Grund, warum der Jungstar heute dort ist, wo er ist. Seine Eltern spielten selbst professionell Tischtennis und wissen daher, was es braucht, um im Sport erfolgreich zu sein. Sie und Dominics Schwester Michèle, 21, sind die liebevollen Eltern, die vor nichts Halt machen, um ihrem Kind Erfolg zu verschaffen. Seine Mutter Sabine (47) sagt: „Seit er bei den French Junior Open 2020 im Einzel und Doppel gewann und im Juni beim ATP-Turnier in Stuttgart das Viertelfinale erreichte, ist die Nachfrage äußerst erfreulich.“
Fast ihre gesamte Freizeit widmet die Familie Dominics Mission; Michèle, die Lehrerin studiert, kümmert sich um seine Website und seine Social-Media-Konten. Sein Vater, der 50-jährige Ex-Polizist Stephan, und seine Mutter Sabine kümmern sich um die Logistik. Dominic war schon immer, schon als kleiner Idiot, von Ballsportarten fasziniert.
Mit fünf Jahren beschloss er, mit dem Tennis anzufangen. „Wenn man wirklich etwas erreichen will, muss man so früh wie möglich damit anfangen“, sagte er. Er ist immer für einen Spaß zu haben und lacht sogar bei den ernstesten Verpflichtungen, wie den heutigen Shootouts und Pressekonferenzen.
Daher war für alle klar, dass sie ihm helfen sollten, seinen Traum zu verwirklichen. Dies dominiert unser Familienleben und ist nicht einfach. Zudem müssen die Strickers ihre Fahrt-, Unterkunfts- und Verpflegungskosten selbst tragen.
Auch Dominics Freunde und Nachbarn stehen hinter ihm. Seine Familie, Freunde und Bekannte unterstützen ihn. Seine Grosseltern brachten ihn mehrmals zum Training nach Biel. Mittlerweile verbringt Dominic alle Wochenenden bis auf ein Wochenende im Monat in Biel, wo er mit seinem Trainer Sven Swinnen täglich fünf bis sechs Stunden im Sport-KV trainiert.
Beim KV-Training von Dominic sind Absenzen vorprogrammiert. Sabine erklärt: «SwissTennis hat das Glück, einen eigenen Lehrer zu haben, der ihn dabei unterstützt, den Unterrichtsstoff einzuhalten, auch wenn er mal etwas verpassen muss.»
Für Dominic gilt das alles nicht als gelesen. Das ist total super. Er kann den kaufmännischen Lehrgang in einem Jahr absolvieren. Die Ausbildung zum Tennisprofi.» Der Spieler werde mehr Zeit brauchen. «Tennis ist heute anders als früher.» Weil es schneller und arbeitsintensiver sei, seien die meisten erst mit etwa 25 so weit, wie Stephan erklärt.
Seine Eltern haben Dominic bis zu seinem 25. Lebensjahr unterstützt, danach waren sie nicht mehr für ihn zuständig. Der junge Superstar besitzt viel Integrität. Sein Vater hat ihm diese eingeflößt, indem er ihn immer wieder anspornte: „Ich habe ihn ermutigt, auch nach dem Training weiter zu trainieren, wenn ihm etwas nicht gefiel.“
Anfangs gefiel ihm das nicht so gut, aber irgendwann merkte er, dass es der richtige Weg ist. Nach dem Training macht Dominic zu Hause Krafttraining, wie Michèle erklärt. Auch hier packt die Familie mit an: Stephan und sein Sohn trainieren gemeinsam. Michaelle bringt ihre Tanzkünste ins Training ein, was Dominic bei seiner Koordination hilft. Und Sabine kümmert sich um „Überraschungen“.
Golf ist ein Familiensport und wenn Dominic mal einen freien Tag hat, entspannt er sich gerne bei einer Runde. Nach dem Shooting in Biel spielen Vater und Sohn Tischtennis. Dominics witzige Antwort auf jeden Versuch, einen Punkt zu machen: „Il est null!“
Seine Erfolge führt der heutige Juniorenweltranglistendritte vor allem auf seine Eltern zurück. In seiner Jugend leitete der gelernte Koch den Tischtennisclub Münsingen, führte das Team in die National League of America und verliebte sich in Sabine Bönzli, eine Teamkollegin und Spielerin bei den New York Liberty. 1999 heiratete die Versicherungskauffrau den Koch, womit seine fast zehnjährige Tätigkeit im Schweizer Nationalteam endete.
„Das war wirklich hart
Bald darauf kam Tochter Michèle, bald darauf Sohn Dominic. Das Baby war gerade erst geboren, als sich sein Vater bei einem Spiel in der NLA einen Achillessehnenriss zuzog. Stricker erinnert sich schmerzlich daran: „In diesem Moment gab es eine riesige Explosion in der Halle.“ Ein paar Monate lang hatte er statt eines Vorschlaghammers einen Kochlöffel geschwungen. Sein Comeback glückte, doch ein Jahr später zog er sich eine Verletzung der rechten Achillessehne zu. „Das war wirklich hart“, sagte er. „Ich wollte mein Schicksal einfach nicht akzeptieren.“
Während seiner Rehabilitation erhob er sich wieder und entdeckte ein neues berufliches Ziel. Er absolvierte die Polizeiakademie, wurde kantonübergreifender Pistolenlehrer und zielte in seiner Freizeit wieder auf den Ball. Die zuvor operierte Achillessehne des Tischtennis-Verteidigers hielt durch, doch nun muss er einen weiteren Rückschlag in Form eines Kreuzbandrisses im linken Knie verkraften.
Tischtennis
Mit 36 Jahren hat sich der einst angespannte Spitzensportler zum Hobbysportler entwickelt, der beim Angeln, Golfen, Radfahren und Tennisspielen entspannt. Für Dominic markiert das Karriereende den Beginn seines Aufstiegs. Anders als sein Vater attackiert der junge Dominic den Jäger von der linken Seite und sein Ballgefühl und seine körperliche Stärke sind noch ausgeprägter.
Den ganzen Winter über spielten sie Tischtennis auf dem Stunner-Tisch, doch als der Frühling kam, holte Dominic den Tennisschläger aus dem Keller und schlug stundenlang den Filzball in die Stunner-Wand. Der Tennisplatz des TC Großhöchstetten ist nur einen Steinwurf vom Haus entfernt.
Mit einem kleinen, sanften Schubs der Eltern kann aus Spaß Ernst werden. Stephen grinst seinen Sohn an und sagt: „Beim Training war er immer sehr fleißig, aber manchmal mussten wir ihn anstupsen, wenn er zu selbstgefällig war.“ „Als Kind hatte ich nicht den richtigen Kampfgeist.“ Dominic gibt ohne zu zögern zu: „Das habe ich zuerst von meinem Vater gelernt und ich bin sicher, dass ich auch taktisch von seinen Erkenntnissen profitiert habe.“ Für Papa gibt es jetzt keine Hoffnung mehr.
Der ballbesessene Junge ist Schüler im Talentförderprogramm der Swiss Tennis Academy. Schnell gehört er zu den Klassenbesten, muss aber Geduld haben, bis er seinen 30 Jahre älteren Papa schlagen kann. Dominic erklärt: «Mit seiner Tischtennistechnik war er mir immer einen Schritt voraus.» Erst als die Schläge des Jungen besser werden und sein Spiel aggressiver wird, verschieben sich die Kräfteverhältnisse. Dominic spottet: «Heute hat er keine Chance.»
Das ansteckende Grinsen des Jungen bleibt auch beim Tischtennisspielen bestehen. Obwohl der Youngster in einem Minispiel 8:11 gegen den Altmeister verlor, erholte er sich und hielt den Kopf hoch. Ich hatte große Probleme, die „Onslaughts“ zu lesen und am Ende attackierte er mich nur noch ab und zu. Papa denkt: „Alles gelernt und Dominic hat es immer noch drauf.“ „Tischtennis“, also macht er sich nicht die Mühe, seinen Sohn zu korrigieren. Aber ich bin sehr glücklich über seine Entscheidung, Tennis zu spielen.