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Ernst Gennat Biografie

Ernst Gennat Biografie

Ernst Gennat Biografie – Ernst August Ferdinand Gennat, geboren am 1. Januar 1880 in Plötzensee und gestorben am 21. August 1939 in Berlin, war Regierungs- und Kriminalrat bei der Berliner Kriminalpolizei. Fast 30 Jahre lang war er einer der erfahrensten und erfolgreichsten Kriminalbeamten Deutschlands und arbeitete in dieser Zeit unter drei verschiedenen politischen Systemen. Zu seiner Zeit wurde er legendär, weil er mit dem Klischee des spießigen preußischen Beamten brach.

Hinter seinem Rücken wurde er von seinen Kollegen scherzhaft und bösartig als „Buddha der Kriminalbeamten“ und „absolut seriöser Mensch“ bezeichnet. Er wurde auch „Der dicke Mann vom Alexanderplatz“ genannt, weil sich dort sein Büro befand. Seine enorme Körpergröße war Inspiration für diese humorvollen Spitznamen.

Gennat, der Junge

August Gennat sen. war Oberinspektor und Direktor des „Neuen Gefängnisses“ in Plötzensee, besser bekannt als „Ploetze“. Dadurch war Gennat schon in jungen Jahren den wirtschaftlichen und sozialen Nöten der Armen ausgesetzt. Im Jahr 1880 bewohnte die Familie Gennat eine Personalwohnung im „Neuen Gefängnis“, wie aus ihrem Eintrag im Adressbuch des Gefängnisses hervorgeht. [3]Gennat schloss sein Abitur am 13. September 1898 am Königlichen Luisen-Gymnasium in der Berliner Turmstraße 87 ab.

Über die drei Jahre zwischen Abitur und Immatrikulation am 18. Oktober 1901 ist nicht viel bekannt. Seine Wehrpflicht erfüllte er, da Gennat in der Universitätsmatrikel unter der Rubrik „künftiger Beruf“ nur „Militär“ eintrug. Anschließend studierte er acht Semester Jura an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin. Noch vor Semesterende am 15. August 1905 exmatrikulierte er sich am 12. Juli. „wegen Krankheit“; offiziell stand als Grund „aus Gleichgültigkeit“.

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Nach dieser Methode galt Gennat nicht als „fleißig“; tatsächlich brach er das College ohne Abschluss ab. Dies lag daran, dass er beschloss, zur Polizei zu gehen und in der Kriminalpolizei zu arbeiten.

Gennats „Adelsclub“ in Berlin.

Gennat trat 1904 in die preußische Polizei ein. Der Kriminalanwärter legte am 30. Mai 1905 die Prüfung zum Kriminalkommissar ab und wurde am 32. Mai zum Hilfskommissar und am 1. August zum Kriminalkommissar befördert. Das 1886 bis 1889 erbaute große Polizeipräsidium aus rotem Backstein am Alexanderplatz in Berlin-Mitte beherbergte bis zu seinem Abriss 1960 die Leitung und die wichtigsten Dienststellen der Berliner Polizei.

Offiziere, die aus finanziellen Gründen das Militär verlassen mussten, waren vor dem Ersten Weltkrieg unter anderem die Hauptquelle der Bewerber für Stellen im höheren und höheren Kriminaldienst vom Kriminalkommissar aufwärts. Nachkommen finanziell angeschlagener Adelsfamilien waren eine weitere wichtige Quelle von Kandidaten für diese Positionen. Für die Stelle des Kommissars war ein Abitur erforderlich. Die Mehrheit der Bewerber verfügt über einen Hochschulabschluss oder nicht.

Viele Menschen folgten nicht ihrem Herzen und gingen ins Strafjustizsystem. Viele College-Studenten und junge Absolventen, darunter auch Doktoranden, mussten aufgrund der Inflation während der Weltwirtschaftskrise und der darauf folgenden Konflikte die Universität verlassen. 1932 besaßen 22 der 132 Kriminalinspektoren einen Doktortitel.#

Die „Mordinspektion“

Den 14 regionalen Inspektionen wurde keine große Bedeutung beigemessen, und Beamte, die beim Amt in Ungnade gefallen waren, wurden manchmal dorthin „verbannt“. Pläne, den lokalen Kontrollen mehr Autonomie zu verleihen, kamen erst am Ende der Weimarer Republik auf. Als Gennat 1904 zur Polizei kam, gab es noch keine offizielle Mordkommission. Am 25. August 1902 richtete die Kriminalpolizei einen „Mordbereitschaftsdienst“ ein, der zu jeder Tages- und Nachtzeit Beamte an Tatorte schicken sollte.

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Zuvor hatte es bis zu mehreren Stunden gedauert, bis die Polizei am Tatort eintraf, bevor es der Unternehmensleitung endlich gelang, geeignete Ermittler zu finden. Das Fehlen eines angemessenen Systems zur Aufklärung von Verbrechen in Preußen wurde auch durch die Gründung des Landeskriminalamts am 1. Juni 1925 nicht behoben.

An diesem Tag im Jahr 1926:

Gennat wurde mit seinem ersten Diensttag am 1. Januar 1926 zum Leiter der Inspektion A ernannt und es war wesentlich seinem Einsatz zu verdanken, dass sich der Sanitätsdienst zu der heute so gut etablierten „Zentralen Mordinspektion“ entwickeln konnte. Nur aufgrund dieser Tatsache wurde er 1925, im Alter von 45 Jahren, zum Kriminalpolizeikommissar ernannt. Trotz seiner unbestreitbaren Erfolge prägte er seine Karriere mit seiner demokratischen Haltung und der Bereitschaft, Missstände offen zu kritisieren.

Dr. Ludwig Werneburg, der in den 1920er Jahren die Inspektion B für Gennat leitete, war zuvor stellvertretender Leiter der Inspektion A.

Das bedeutet, dass

Infolgedessen erlangte die Zentrale Mordkommission Bekanntheit und wurde sogar von anderen Ländern nachgeahmt. In seiner neuen Rolle als Inspektor beaufsichtigte Gennat nicht nur die Mordkommissionen, sondern wählte auch die qualifiziertesten Ermittler aus und beaufsichtigte alle Mordermittlungen. Die Mordkommission bestand aus einer „aktiven“ Mordkommission und zwei „Reserve“-Mordkommissionen.

Zur aktiven Mordkommission gehörten ein älterer und ein jüngerer Kommissar, die die sogenannte „Mordheirat“ beaufsichtigten, vier bis zehn Kriminalbeamte, eine Stenoschreibmaschine und in Extremfällen ein Hundeführer sowie der Erkennungsdienst. In ihren Zuständigkeitsbereich fielen sämtliche Mord- und Totschlagsfälle in Berlin. Jede der beiden Reservekommissionen erhielt einen Kommissar, zwei bis drei Ermittler und eine Stenoschreibmaschine. Dabei wurden Beamte verschiedener Inspektionen eingesetzt, die alle vier Wochen wechselten, damit jeder von den Erfahrungen profitieren konnte.

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