Fredl Fesl Krankheit –Bei der bayerischen Musiklegende Fredl Fesl (74, „Der Königsjodler“) wurde Parkinson diagnostiziert. Wir besuchten ihn in seinem Haus in Pleiskirchen. Er schilderte, wie er mit Hilfe seiner Familie seine Krankheit überwand.
Wo: im Raum München/Pleiskirchen Wenn der Feind stark ist und ein großes Unterstützungssystem aufgebaut hat, ist es schwer, eine Niederlage abzuwehren. Fredl Fesl, Musiker und Sänger, hat das letzte Vierteljahrhundert damit verbracht, die Versuche seines eigenen Körpers abzuwehren, ihn zu schwächen und die Kontrolle über seine Musik und Emotionen zu übernehmen. Bislang konnte die Medizin keine Lösung für die Parkinson-Krankheit finden, daher wird dieser Feind Fredl Fesl auf absehbare Zeit erhalten bleiben.
Wo ist Fredl Fesl im Moment? Die Situation werde immer schlimmer, berichtet er am Telefon. Die Handhabung von Utensilien werde immer schwieriger, die Zuckungen kämen immer wieder. Obwohl er keine körperlichen Probleme habe, vermisse er gewisse Dinge. Wenn „die Finger machen, was sie wollen“, verstumme ein Musiker praktisch. Statt Spaziergänge auf dem abgelegenen Hof zu unternehmen, verbringt Fesl seine Zeit lieber im Wohnzimmer, wo er seinen Rollator problemlos manövrieren könne.
Auf die Frage, ob er damit mal nach draußen fahren möchte, antwortet er: „Für draußen ist es nicht stabil genug, ich überlege, ob ich mir eins mit größeren Rädern leisten kann.“ Sein Traum ist es, mit den beiden Kindern einmal über den Bauernhof zu fliegen. Für manche ist das ganze Gelände ein großer Spielplatz voller spannender Herausforderungen.
Seine beiden Lieblingsmenschen sind Karolina, die im Herbst gerade mit dem Abitur angefangen hat, und sein vierjähriger jüngerer Bruder Jeremiah. Der 74-jährige Mann denkt: „Es ist schön, dass das Leben weitergeht, die Familie hält mich am Leben.“ Nichts von dem, was ich tun könnte, wäre ohne die Unterstützung meiner wunderbaren Frau Monika möglich. Trotz Tabletteneinnahme alle vier Stunden (auch nachts), nicht einmal morgens.
Wie früher die Kreativität, bestimmt die Krankheit heute den Alltag. Fredl Fesl verkaufte im Laufe seiner Karriere über eine Million Tonträger, seine letzte Tournee liegt allerdings schon fast zwei Jahrzehnte zurück. Anfang der 1990er Jahre kaufte Fredl Fresl den abgelegenen Bauernhof in Häuslaign bei Pleiskirchen im Landkreis Altötting, bevor bei ihm Parkinson diagnostiziert wurde.
Wie die meisten Patienten musste er zahlreiche Ärzte aufsuchen, bevor jemand feststellen konnte, was mit ihm los war. Nichts hatte einen Geruch oder Geschmack, behauptet er. Er konnte auch nicht mehr richtig Gitarre spielen.
Vor seinen jungen Nichten und Neffen könnte er angeben. Leider ist er bei seinen Enkeln nur als „Opa, der Ruhe braucht“ bekannt. Fredl Fesl, ein Pianist niederländischer und bayerischer Abstammung, wird am 7. Juli 2022 75 Jahre alt. Mitte der 1970er Jahre gelingt es Fredl Fesl, einen Grund zu finden, Konzerte im Münchner Musikclub Song Parnass zu besuchen. Die Gitarre, die über seiner Schulter hängt, verrät sein musikalisches Talent. Der Verrückte bittet ihn, eines Abends zu erscheinen, wenn er einen Auftritt hat. Fredls kitschiger Humor ist sofort liebenswert.
Doch das hält nicht lange: Fredl Fesl, gebürtig aus dem bayerischen Grafenau, wird als exzentrischer Barde und Pionier der aufstrebenden Kabarettszene der Stadt zum Phänomen. Der versierte Künstler und ehemalige Verleger ist ständig mit Arbeit überhäuft.
Danach kehrte er auf seinen Hof zurück. Fredl Fesl kann seinem Zustand nicht entkommen, versinkt aber nicht in Selbstmitleid. Sein Status als sogenannter „Hirnschrittmacher“ ermöglicht ihm die uneingeschränkte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.
Fredl Fesl, ein Pianist niederländischer und bayerischer Abstammung, wird am 7. Juli 2022 75 Jahre alt. Der berühmte Textdichter Fredl Fesl ist schon lange nicht mehr live aufgetreten. Aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung kann er sich nicht dazu verpflichten. Seine frühen humorvollen Melodien und unbeschwerten Parodien haben ihm einen Platz unter den Großen gesichert. In wenigen Monaten wird er 75 Jahre alt.
Fredl Fesl tritt nicht mehr öffentlich auf, macht aber weiterhin keine Kompromisse. Vor 25 Jahren zeigten sich bei dem niederbayerischen Liedermacher und Kabarettisten Symptome der Parkinson-Krankheit. Am kommenden Dienstag feiert er seinen 75. Geburtstag.
Der Geist stellt hohe Ansprüche an den Körper, der Körper bleibt hinter diesen zurück. Deshalb musste Fesl 2006 in den Ruhestand gehen. Aufgrund seiner Krankheit kann er viele seiner früheren Aktivitäten nicht mehr ausüben, was ihm das Leben «sehr schwer» mache, wie es ein gebürtiger Niederbayer ausdrückt. Dazu gehören Aktivitäten wie Darts, Eichhörnchen jagen und Musizieren auf der Bühne.
Geburtstage sind ein Fest. Mit 75 Jahren sei für ihn nichts anderes als mit jeder anderen Zahl, sagte er kürzlich der Deutschen Presse-Agentur. Geburtstage werden allerdings anders behandelt als andere Tage. Fesl und seine Frau Monika sind mit ihrem markierten Hund und dem neugeborenen Kätzchen längst auf einem abgelegenen Bauernhof in der Stadt Pleiskirchen im oberbayerischen Landkreis Altötting zu Hause. Der Fotograf taucht auf, als die Fesls noch am Tisch frühstücken.
Fredl-Fesl-Krankheit: Parkinson-Krankheit
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Nach dem Ende der Show muss bezahlt werden. Fredl Fesl kommt wieder herein, diesmal auf seinem Gitarrenstuhl sitzend. Er drückt seinen massigen Körper fest nach unten und hebt ihn an, bis seine Beine parallel in der Luft sind. Eine Hand legt er auf die Sitzfläche und die andere auf die Stuhllehne.
Der Schauspieler braucht einen Moment, um seine Fassung wiederzuerlangen, dann bricht das Publikum in Jubel aus, der ihn über seine mutige Geste freut. Er ist 56 Jahre alt und hat viel zugenommen, aber er hat immer noch die Fähigkeit, dies zu tun.
«Der Mensch erlebt eine innere Zwietracht, die sich rasch vertieft und schließlich in hoffnungslose Verzweiflung mündet», schreibt Parkinson über die Krankheit. Seine körperliche Langsamkeit werde immer schlimmer und betreffe nicht nur Muskeln und Sehnen, sondern den gesamten Körper.
Ich brauche dringend Schlaf, aber er ist unregelmäßig, unruhig und kommt nur langsam. Mein Kopf schmerzt und fühlt sich an, als ob ein Fliegenschwarm darauf herabgestiegen wäre, was mich benommen und verwirrt zurücklässt. Aus unbekannten Gründen schmerzen alle meine Glieder.
Als Thomas Mann vor einem Jahrhundert in seinen „Buddenbrooks“ diese Zeilen über Parkinson schrieb, dachte er wohl, er schreibe über Fleckfieber. Die Krankheit hat inzwischen einen Namen, ist aber noch immer unheilbar.
Allein in Deutschland leiden zweihunderttausend Menschen an Parkinson. Viele berühmte Persönlichkeiten, darunter der ehemalige Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel, der Sänger Peter Hofmann, der Schauspieler Michael J. Fox, der Boxer Muhammed Ali und höchstwahrscheinlich auch der Papst, leiden an Parkinson.
Auch Fredl Fesl, ein beliebter Volkssänger aus Bayern, leidet an Parkinson. Wenn alles nach Plan liefe, müsste er seine Auftritte sofort abbrechen und den Rest seines Lebens zu Hause verbringen, sich verstecken und verschwinden. Die Feuchtigkeit dringt tief in die Muskeln und Sehnen ein und verursacht Schmerzen im Gehirn.
Doch Fredl Fesl macht weiter und bringt die Leute zum Lachen. Und das seit 25 Jahren. Warum sollte er aufhören? Nur zweimal in seiner Karriere musste er einen Auftritt krankheitsbedingt absagen: einmal wegen einer leichten Lungenentzündung und ein anderes Mal wegen einer Schnittwunde am Finger.
„Ich schlucke meinen gesunden Menschenverstand runter, schreie den Hund an, er solle die Katze loslassen, und in genau diesem Moment komme ich zur Besinnung.“ Nur weigern sich jetzt seine Finger, irgendetwas zu tun, was er befiehlt.
Fredl Fesl spielt Tuba auf seinem Balkon und schaut dabei zu, wie die Sonne untergeht. Wer den weiten Weg auf sich nimmt, um ihn zu finden, wird begeistert begrüßt. Wegen seiner einschüchternden Größe wird der rottweilerartige Wachhund hinter dem Holzzaun eingesperrt. Der Nachbar ist ein Idiot.
Der Bauherr jedoch wirkt gelassen, wenn er vom Balkon aus über das Anwesen blickt und sagt: „Der würde vor lauter Freude jeden lecken“, wenn es ernst wäre. Vor 13 Jahren hat sich Fredl Fesl auf einem „abgeschiedenen Bauernhof“ im malerischen Dreieck hinter Mühldorf niedergelassen, direkt an der Grenze zwischen Nieder- und Oberbayern.
Wenn der Obstgarten im Sommer reif ist, versperrt er den Blick auf die benachbarten Straßen, aber die weißen und blauen Berge machen das wieder wett. Die kahlen Bäume sehen jetzt, da der Winter gekommen ist, wie Erscheinungen im Nebel aus. Das Herrenhaus ist ein bisschen laut; wir sind draußen auf dem Land. Es gibt viele Dachsparren, einige leere Schränke und einige Fensterbänke, die verlängert wurden.
Unter der Veranda lagern Maschinen, die Fesl selten benutzt, Ersatzteile, ein Traktor, den er zum Pflaumenpflücken braucht, und ein richtig großer, ausgewachsener Bagger. Fredl Fesl wirft ihn und es macht knallendes Gepolter. Kein Nachbar ist ein Idiot. Über den lokomotivförmigen Krater brüllt er: „Allein die Länge des Schaufelarms beträgt acht Meter.“
Ein wahrer Virtuose der ersten Sekunde, trägt Fredl Fesl stolz den Titel „Jäger der Natur“, denn er hat der Wildnis auf seinem Grundstück den Regen zurückgegeben und in selbst angelegten Teichen eine Herde von dutzenden Schafen sowie einige Fische und gegen seinen Willen einen Bison gezüchtet.
Und noch ein etwas älterer Titel: Zweimal wurde er oberbayerischer Juniorenmeister im Gewichtheben. Sport war sein Leben, sonntags ging er, als gäbe es kein Morgen, zum Bergsteigen oder Freestyle-Roping. Alles, was Anstrengung erforderte, brachte ihn ins Schwitzen. Die Bundeswehr begann nur dann zu jammen, wenn jemand in der Kantine die falsche Gitarre spielte.
Fesl hatte noch nie zuvor eine Gitarre in der Hand gehabt, doch sein Vater hatte ihn mit allem ausgestattet, was er für die Marschmusik brauchte. Schnell stellte Fesl seine Gitarrenkünste unter Beweis und spielte die einst vorgefertigten Akkorde wie von selbst.