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Fritz Bauer Biografie

Fritz Bauer Biografie

Fritz Bauer Biografie – Der erfolgreiche deutsche Jurist Fritz Bauer wurde 1903 in Stuttgart geboren. Er entstammte einer jüdischen Familie und trat in den 1920er Jahren der SPD bei. Nachdem er die „Machtergreifung“ in einem Konzentrationslager erlebt hatte, floh er zunächst nach Dänemark und dann nach Schweden. Nach dem Krieg arbeitete er als Generalstaatsanwalt in Braunschweig und dann in Hessen, wo er bis zu seinem frühen Tod 1968 lebte.

Bauer hielt es für entscheidend, den Motiven der Nationalsozialisten auf den Grund zu gehen. So setzte sich Fritz Bauer etwa im Rahmen der deutschen Widerstandsbewegung für Aufklärung der Bevölkerung und die Korrektur von Rechtsverstößen ein, als das politische Klima von Passivität und Abwarten geprägt war.

Bauer spielte eine Schlüsselrolle bei der Festnahme von Adolf Eichmann in Argentinien und dem Abschluss des Eichmann-Prozesses 1961 in Jerusalem, indem er dem israelischen Geheimdienst Mossad den entscheidenden Hinweis auf Eichmanns Aufenthaltsort gab.

Der deutsche Rechtswissenschaftler Fritz Bauer. Nach dem Krieg engagierte er sich als Generalstaatsanwalt in Hessen für die Ermittlung und Verfolgung von NS-Kriegsverbrechern. Als „unbesiegter Mahner“ gegen die Unterdrückung der NS-Zeit nimmt er in der deutschen Bundesjustiz der Nachkriegszeit eine Außenseiterposition ein.

Als die Deutsche Demokratische Republik Ende der 1950er Jahre endgültig von den Sünden des nationalsozialistischen Regimes befreit war und die Frage aufkam, woher das Böse kam, das nach Auschwitz geführt hatte, stellte sich diese Frage unter den vielen arbeitsfähigen Bürgern, die der Wehrpflicht entgangen waren und als frischgebackene Demokraten die Aufgabe hatten, die Richtung des Landes zu bestimmen.

Die meisten, die als Voraussetzung für eine Demokratisierung der Gesellschaft eine völlige Abkehr vom bösen Geist des Nationalsozialismus forderten, waren Widerstandskämpfer, die aus Konzentrationslagern oder dem Exil zurückgekehrt waren. Damit störten sie den Wohlstand einer Gesellschaft, die die Nazi-Vergangenheit hinter sich gelassen hatte, sich im Glanz eines „Wirtschaftswunders“ sonnte und ihre Rolle als westlicher Verbündeter im Kampf gegen den Kommunismus genoss.

Fritz Bauer, Mitglied des

Dem Generalbundesanwalt gelang es, das Naziregime vor Gericht als gesetzlose Diktatur darzustellen und Widerstandskämpfer aus den Fängen des sogenannten Landesverrats zu befreien. Er hoffte, dass der Auschwitz-Prozess künftigen Generationen als Mahnung dienen und das deutsche Volk ermutigen würde, „Nein“ zu sagen, wenn es mit staatlich sanktioniertem Unrecht konfrontiert wird.

Mit ihrer Biographie Fritz Bauers hat die Historikerin Irmtrud Wojak diesem außergewöhnlichen Mann einen Ehrenplatz in der deutschen Geschichte eingeräumt. Da Hitlers Machenschaften „Mein Kampf“ die deutsche Literaturlandschaft korrumpieren und Ungebildeten ein legales Mittel zur Indoktrination bieten, ist ihre zufällige Veröffentlichung zu begrüßen.

Die frühere Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Jutta Limbach, bezeichnete Irmtrud Wojaks wissenschaftliche Arbeit als „eine Biographie mit feinem Gespür“. An diesem Maßstab müssten sich auch alle anderen Berichte über Fritz Bauers Leben messen lassen, darunter auch die jüngsten Kinoerfolge, in denen Bauer als Karikatur dargestellt wird.

Dass die Autorin Vernunft beweist, zeigt sich insbesondere darin, dass es ihr gelingt, das Leben Fritz Bauers auf das Wesentliche zu reduzieren: Seine Liebe zur Menschheit, sein unermüdliches Engagement im Kampf gegen Unrecht und sein Eintreten für eine Reform des Strafrechts, die Täter einerseits nach der Schwere ihrer Taten bestraft, ihnen andererseits aber auch eine zweite Chance auf Wiedergutmachung gibt.

Sie nennen ihn einen „freiheitsliebenden“ Anwalt, einen „Kämpfer“ für „Widerstand als Menschenrechte“ und so weiter. Das gefiel nicht jedem. Aufgrund ihrer mangelnden Objektivität wurde sie für die Stelle als ständige Direktorin am Fritz Bauer Institut abgelehnt. Dass die wissenschaftliche Einrichtung ihre Biografie des Namensgebers des Instituts weiterhin ignoriert, ist ein moralisches Versagen und ein politischer Skandal, da das Institut mit öffentlichen Mitteln finanziert wird.

Über die Bemühungen Irmtrud Wojaks als Gründungsdirektorin des sogenannten Münchner NS-Dokumentationszentrums, neben den Opfern auch die Verteidiger der deutschen Sache und vor allem die Täter der NS-Greueltaten beim Namen zu nennen, waren die Münchner Stadtväter so empört, dass sie sie buchstäblich hinauswarfen.

Irmtrud Wojak erzählt auf Umwegen die Geschichte von Fritz Bauer, den die politische Elite, wenn sie die Möglichkeit dazu gehabt hätte, zum Mond geschossen hätte, dessen Tod ihre Vertreter jedoch nicht daran hinderte, mit ihm zu plaudern und seinen Namen wie ein Ehrenzeichen am Revers zu tragen.

Der Vorschlag, eine kommentierte Ausgabe von Hitlers „Mein Kampf“ als Lehrplan für öffentliche Schulen zu verwenden, ist das jüngste Beispiel für die Absurdität, die unsere Kultur durchdringt. Und natürlich die Fritz-Bauer-Biografie von Irmtrud Wojak. Junge Menschen können davon lernen.

Die genaue Todesursache von Bundesanwalt Fritz Bauer ist bis heute unbekannt. Wie auch immer sein Tod am 30. Juni 1968 im zarten Alter von 64 Jahren ausfiel, er wurde viel zu früh von uns genommen und sein Körper war erheblich geschwächt.

Fritz Bauer war ein vorbildlicher Bürger mit herausragender Zivilcourage. Memoiren von Jean Luc Bellanger, Band 849, Heft 1 (Januar 2011), Seiten 9 ff. Mehr als vier Jahrzehnte nach seinem Tod wird Fritz Bauer nun Gerechtigkeit widerfahren. Die ausführliche Biographie von Irmtrud Wojak erschien letztes Jahr im CH Beck Verlag.

Die Welt, 17. Februar 2010, Eckhard Fuhr

Diese Lücke schließt Irmtrud Wojaks erste Biographie des renommierten Strafverfolgers Fritz Bauer wirkungsvoll. Allein die Einblicke in die Streitereien, Eheprobleme und den täglichen Überlebenskampf politisch aktiver Exilanten sind den Kaufpreis dieses Buches wert.

Wojak zeichnet ein düsteres Bild der Nachkriegsatmosphäre. Wojaks gut recherchierte und lyrisch geschriebene Biografie ist mehr als nur die Lebensgeschichte eines Mannes; es ist die Biografie einer ganzen Ära nach einem katastrophalen Ereignis.

September 2009 Ausgabe der Literatur von Jürgen Zimmerer

Wer die Biografien von Persönlichkeiten wie Willy Brandt oder Herbert Wehner nicht kennt, findet einige neue und überraschende Informationen über die Auswanderung nach Skandinavien und die linke Opposition gegen Hitler. (…) Irmtrud Wojaks hervorragendes Buch wird hoffentlich dazu beitragen, Deutschlands Status als Fritz Bauers ‚Feindland‘ zu beenden.“

Erschienen in der Zeit am 18. Juni 2009 von Hans-Martin Lohmann

„Wie viel Engagement, Einfluss und Enttäuschung sich hinter solchen Daten verbirgt“, schreibt Irmtrud Wojak in ihrer Biographie. Ein Urteil über den schwachen Humanisten, radikalen Aufklärer und politischen Juristen Fritz Bauer (1903–1968) ist längst überfällig.

Grundlage dieser Bewegung ist die Bildung und Selbstbildung des deutschen Volkes, um den Wiederaufbau einer demokratischen Rechtsordnung zu ermöglichen. Nach der Lektüre dieser Biographie wird uns allerdings klar, dass der 76. Jahrestag unserer Demokratie, die nicht zuletzt durch ihre kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit so blüht, auch ihm zu verdanken ist.

Radio Deutschland Kultur, Carsten Hück, 20. Mai 2009

Sie schreibt bewegend und kompetent über einen Mann, der die Verwirklichung der Menschenrechte und die Aufklärung der Vergangenheit zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat. (…) Ihre Biographie Fritz Bauers gelingt es nicht nur, sein Werk zu würdigen und ein eindrucksvolles Porträt zu zeichnen.

Stattdessen vermittelt sie den Lesern ein umfassendes Verständnis des Nationalsozialismus und seiner Folgen. Dass es ihr gelingt, gleichzeitig die Aura der westdeutschen Wirtschaftswundergesellschaft und die Abwehrhaltung der Adenauer-Ära zu vermitteln, spricht für die Komplexität ihrer Recherche. Eine brillante und bemerkenswerte Biographie, die viele Leser begeistern wird.

Quelle: Marlis Jos, SWR 2, 18. Mai 2009

Doch für alle gilt, was Bauers Biografin Irmtrud Wojak über seinen spektakulärsten Prozess sagt: «Die Bedeutung des Auschwitz-Prozesses lag und liegt zunächst einmal darin, dass es überhaupt zu dieser Ausgestaltung kam.»

Hannes Schwenger, The Daily Telegraph, 6. April 2009

Welchen Beitrag Bauer zur Wiederherstellung des Rufs der schwachen deutschen Justiz leistete, zeigt eine hervorragende Biografie. Autorin ist Irmtrud Wojak, 45 Jahre alt und eine ausgewiesene Expertin ihres Fachs. Die Historikerin, die sich mit umfangreichen Studien zur NS-Zeit einen Namen gemacht hat, ist seit kurzem Direktorin des Münchner NS-Dokumentationszentrums.

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