Familie Harald Schmidt – Der deutsche Schauspieler, Kabarettist, Kolumnist, Entertainer, Autor und Fernsehmoderator Harald Franz Schmidt wurde am 18. August 1957 in Neu-Ulm geboren. Zwischen 1995 und 2014 moderierte er die Late-Night-Talkshows Die Harald Schmidt Show und Schmidt & Pocher.
Die nächste Generation
Schmidts Familie musste die tschechoslowakische deutschsprachige Gemeinschaft aufgrund von Diskriminierung verlassen. Seine Mutter Martha Schmidt stammte aus Nikolsburg in Südmähren, sein Vater Anton Schmidt aus Karlsbad in Westböhmen. Schmidt, gebürtig aus Nürtingen, behauptet, seine Familie sei streng katholisch gewesen und er habe einen Großteil seiner Kindheit als Mitglied der katholischen Pfadfinder verbracht.
Später erlangte er nach dem Studium an der Kirchenmusikschule in Rottenburg am Neckar das C-Diplom und begann als Organist an der katholischen Kirche St. Johannes in Nürtingen zu arbeiten. Schmidt machte 1977 sein Abitur, nachdem er das Max-Planck-Gymnasium und das Hölderlin-Gymnasium besucht hatte, wo er ein Jahr wiederholen musste. Schmidt studierte von 1978 bis 1981 Schauspiel an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart, nachdem er Zivildienst in einer katholischen Kirchengemeinde geleistet hatte.
1983 versuchte Schmidt, in der Fernsehbranche Fuß zu fassen, indem er sich an der Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg einschrieb, wurde aber unter rund hundert anderen Bewerbern nicht ausgewählt. Schmidt und seine Lebensgefährtin Ellen Hantzsch haben sich in Köln-Marienburg niedergelassen, wo sie ihre fünf Kinder großziehen.
Theater- und Kabarettproduktionen
Schmidt war 1978 Statist in der Inszenierung von Anton Tschechows Drei Schwestern am Württembergischen Staatstheater Stuttgart. Von 1981 bis 1984 spielte Harald Schmidt am Stadttheater Augsburg. Der zweite Mameluck in Lessings Nathan der Weise, der nur sagen muss: „Komm herein!“, war dort seine erste Rolle. Seine Kabarettkarriere begann Schmidt Anfang der 1980er Jahre unter der Leitung von Lore Lorentz im Komödchen in Düsseldorf, wo er bis 1989 mit Kay Lorentz zusammenarbeitete.
Seine erste Einzelausstellung, die ich hier nicht wiederhole, fand 1985 auf Tournee statt. Overending is everything 1988 und Schmidtgift 1992 waren zwei seiner weiteren Einzelausstellungen. Im Herbst 2001 war Benjamin von Stuckrad-Barre Gast am Berliner Ensemble und brachte den Text Claus Peymann mit, der zuvor als Drama in seinem Stück aufgeführt worden war. Im April 2002 wechselte er in das Ensemble des Schauspielhauses Bochum, um in Becketts Warten auf Godot als Diener Lucky aufzutreten.
Im Sommer 2002 spielte Schmidt in Bochum die Rolle des stellvertretenden Vorsitzenden Montparnasse in Daniel Besses „Die Direktoren“. Während Claus Peymanns Konzertpause 2003 lehnte Schmidt dankend eine Einladung ans Berliner Ensemble ab. Ab 14. Juli 2004 moderierte er gemeinsam mit Manuel Andrack eine eigene zweistündige Kabarettshow mit den Titeln Talking Hours, Objection und Summa Cum.
2007 spielte Schmidt den Doktor Diafoirus in Molières „Der eingebildete Kranke“ auf der Bühne des Bolongaro-Palastes in Frankfurt-Höchst. Seit der Spielzeit 2007 ist Schmidt am Staatstheater Stuttgart, wo er dem Ensemble beitrat. Das Recital Elvis was Alive feierte am 12. Oktober 2007 Premiere. Und stattdessen kann Schmidt den Beweis erbringen. Schmidt war dort auch am 25. Oktober 2008 in der Uraufführung von Christian Breys Inszenierung von Schmidts Hamlet-Musical Der Prinz von Dänemark zu sehen.
Schmidt spielte kürzlich in mehreren Produktionen unter der Regie des Dramatikers René Pollesch mit. Schmidt sprach und spielte die Titelfigur in Mozarts Singspiel Der Schauspieldirektor während einer Deutschlandtournee mit Concerto Köln im Jahr 2012.
Film
1995 spielte Schmidt neben Jürgen von der Lippe in Nicht mit Leo. Im darauf folgenden Jahr, 1999, spielte er in dem Film Late Show die Rolle des Conny Scheffer, des Programmdirektors der Show. Er hatte auch eine kleine Rolle in Otto Waalkes‘ Komödie 7 Zwerge: Männer allein im Wald, in der er neben mehreren anderen Komikern auftrat. In dem Helmut Dietl-Film Vom Suchen und Finden der Liebe spielte Schmidt neben Anke Engelke die Hauptrolle.
Obwohl er zugesagt hatte, in einem RTL-Fernsehfilm über die Hamburger Hochwasserkatastrophe 1962 den Innensenator Helmut Schmidt zu spielen, stieg er kurz vor der Ankündigung seiner neuen ARD-Late-Night-Show Harald Schmidt aus dem Projekt aus. Seit dem Jahreswechsel 2008 verkörperte er in der ZDF-Reihe „Das Traumschiff“ die Rolle des Kreuzfahrtdirektors und Gentleman-Moderators Oskar Schifferle. In Hermine Huntgeburths Fernsehzweiteiler Teufelsbraten spielte er die Rolle eines Unterwäscheverkäufers.
Im November 2009 spielte Schmidt in einer Folge der ZDF-Krimiserie SOKO Stuttgart den Leiter einer psychiatrischen Einrichtung. 2011 moderierte er eine eigene Late-Night-Show im Drama Halt auf Freierstrecke von Andreas Dresen. 2012 spielte er in der Filmkomödie Zettl unter der Regie von Helmut Dietl. Im Februar 2015 wiederholte Schmidt seine Rolle als Kreuzfahrtdirektor in der ZDF-Sendung Das Traumschiff.
Schmidt verkörperte Lord Hurrleton im ZDF-Film Rosamunde Pilcher 2016 „Ein Arzt und drei Frauen“. Schmidt wurde als Hauptkommissar Gernot Schöllhammer besetzt und ergänzte die neuen Ermittler Franziska Tobler, Eva Löbau und Friedemann Berg Hans-Jochen Wagner im Tatort SWR Schwarzwald. Nach reiflicher Überlegung entschied er 2017, dass er die Rolle aus persönlichen Gründen nicht spielen könne.
Schmidt hat die sechsteilige Miniserie Labaule & Erben geschaffen, die 2019 im SWR ausgestrahlt wurde und in der Uwe Ochsenknecht den falschen Erben eines Medienkonzerns spielte. Ab 2022 wird Schmidt Teil der 2021 erschienenen Amazon-Prime-Serie One Mic Stand sein. In der Show treten fünf berühmte Deutsche auf, die noch nie Stand-up-Comedy gemacht haben, bevor sie in einer Adaption eines beliebten US-Konzepts auf fünf deutsche Comedians treffen. Prominente, die noch keine Erfahrung mit Stand-up-Comedy vor Publikum haben, werden von der Anleitung der Comedians profitieren. Einer der Trainer soll Schmidt sein.