Heide Simonis Krankheit – Am Montag hat er vor Beginn der Landtagssitzung Ihrer gedacht. Nach dem Tod von Heide Simonis hatte der schleswig-holsteinische Landtag seine Sitzung am Dienstag mit einer Schweigeminute für die frühere Ministerpräsidentin begonnen. Die frühere Landtagspräsidentin Kristina Herbst sagte über die frühere Regierungschefin: „Sie war eine Inspiration für eine ganze Generation von Politikerinnen, aber auch für Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft.“
Heide Simonis hat sich das Land Schleswig-Holstein „verdient“. Der Schleswig-Holsteinische Landtag verneigt sich vor ihrem Vermächtnis. Mit dem Tod von Heide Simonis verliert Schleswig-Holstein eine bedeutende politische Persönlichkeit und einflussreiche Galionsfigur.
Landtagspräsidentin Kristina Herbst Günther: „Simonis hat die Politik in SH verändert.“
Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, sagte, Heide Simonis sei für viele Menschen im Land, insbesondere für Frauen, ein Vorbild gewesen. Günther sagte: «Sie war eine Politikerin mit dem Herzen am rechten Fleck, mit einer offenen Kommunikationslinie, die nie vor schwierigen Themen zurückschreckte oder sich durch Gruppenzwang beeinflussen ließ, um keine Position beziehen zu müssen.»
Mit ihrem unkonventionellen Ansatz veränderte Heide Simonis die politische Landschaft Schleswig-Holsteins radikal und brach festgefahrene männliche Machtstrukturen auf. Ihr ehrlicher und offener Ton machte sie zum Liebling des Publikums. So verlor sie auch dann nicht die Sympathie, wenn sie schlechte Entscheidungen traf.
Die SPD, Simonis‘ Partei, führte ihre zahlreichen Erfolge bei den Landtagswahlen «nicht zuletzt auf die persönliche Popularität von Heide Simonis» zurück, wie Landtagspräsident Herbst es formulierte. Ein Großteil des verlorenen Vertrauens in die Regierung sei dank der Frau, die 2014 zur Ehrenbürgerin der USA ernannt wurde, zurückgewonnen worden, so Herbst.
Um es mit Autumns Worten auszudrücken: „Heide Simonis‘ persönlicher Ruf hat nie nachgelassen.“
Die amtierende Präsidentin behauptet, die finanziellen Herausforderungen der Regierung Simonis (1993–2005) seien ein wesentlicher Faktor für ihre Wahl in dieses Amt gewesen.
In dieser Zeit habe Heide Simonis «über ihren Weg gelogen, weil sie ihn als die einzige Möglichkeit ansah, die ihr blieb. Und weil sie dies den Bürgern glaubhaft erklären konnte, hat ihr Ruf nie gelitten.» Kommentar zum Tod von Heide Simonis von Elke Dettmer. Dettmers, Elke Sechs User-Bilder gesammelt nach dem Tod von Heide Simonis: Simonis habe seit dem Wahlskandal 2005 «ihre Würde bewahrt» und sagte über das Opfer: «Sie war eine von den Guten.»
Mit Blick auf Simonis' spektakulären politischen Sturz am 27. März 2005 sagte Herbst, er wolle nicht, dass die Ereignisse «die Erinnerung an Heide Simonis' Leistungen und Erfolge überschatten». Simonis sei nach dem Erdbeben «bei Verstand geblieben».
Damals kam es im Anschluss an die Landtagswahl (bei der die SPD eine hauchdünne Mehrheit errang) zu einer siebeneinhalbstündigen Wahlkrise. Simonis' Bestätigung als Ministerpräsidentin wurde in allen vier Wahlgängen abgelehnt, weil ein Abgeordneter ihr den Hammer nicht überreichen wollte.
Bundesinnenministerin Sabine-Sütterlin-Waack (CDU) ordnete an, dass dienstags und freitags alle Nationalflaggen auf halbmast gesetzt werden. Ein Kondolenzbuch für die Kieler Bevölkerung wird derzeit von der Kieler Außenstelle des Bundesinnenministeriums gestaltet.
Viele Ausdrücke der Trauer und Bewunderung
Viele Politiker und Parteien reagierten am Mittwoch mit Trauer auf die Todesnachricht. Unter ihnen waren Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und der stellvertretende Bundestagspräsident der FDP Wolfgang Kubicki. Sie würdigten Heide Simonis.
Die SPD-Politikerin war einst die jüngste Frau im Bundestag und schrieb als erste Frau an der Spitze einer Landesregierung Geschichte. Vor kurzem feierte sie ihren 80. Geburtstag. Simonis, die an Parkinson leidet, hatte sich zuletzt aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen.
Heide Simonis war eine Pionierin, die erste Frau im Amt der Ministerpräsidentin. Ein halbes Jahrhundert lang regierte sie Schleswig-Holstein. Heide Simonis hatte einen großartigen Sinn für Humor und ein Gespür dafür, die verletzlichen Seiten anderer Menschen zu erkennen.
Bei Sozialdemokraten gehen Skepsis und eine gehörige Portion Bescheidenheit Hand in Hand. Denn wer zu weit geht, fliegt aus dem Fenster. Politisch engagierte sie sich in Schleswig-Holstein, einer Region mit einem bemerkenswerten Ökosystem. Das Bundesland gehörte damals der CDU, zumindest wurde es so gesehen.
So sah die nordsozialistische Elite dort oben aus. Ein bisschen merkwürdig und wunderbar, zu Dingen fähig, von denen in Nordrhein-Westfalen oder im Saarland niemand zu träumen gewagt hätte. Bevor Heide Simonis regieren konnte, mussten mehrere dieser Moralisten, meist aus eigenem Antrieb, scheitern und eine Spur der Katastrophe hinterlassen.
1987 brach die CDU-Regierung jäh zusammen. Mit einem unvorstellbaren Aufschrei endete 1987 die scheinbar endlose Herrschaft der CDU. Ministerpräsident Uwe Barschel hatte es mit dem schwersten Skandal der Bundesrepublik seit ihrer Gründung zu tun. Einer seiner Männer für die Schweinemast sprach mit dem «Spiegel» über die Schweinefarmen, in denen er für den SPD-Oppositionskandidaten und Steffenschul-Abiturienten Björn Engholm arbeitete.
Barschel kehrte in sein Hotelzimmer in Genf zurück und starb in der Sauna. Eine seltsame, aber wahrscheinlich wahre Geschichte. Bis heute ist unklar, ob er Selbstmord beging oder Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Beide Seiten behaupten, dies sei wahr.
Björn Engholm, das Opfer, wurde sehr schnell zu einem hellen Stern am Himmel. Pfeifenraucher, Künstler, Freund von Günter Grass; er erweckte den Eindruck, Politik sei nicht alles, was natürlich auch der Fall war. Bald darauf wurde Engholm nicht nur neuer Ministerpräsident, sondern auch SPD-Chef und potenzieller Kanzlerkandidat. Und er war es, der Heide Simonis aus dem Bundestag holte und sie zur Finanzministerin in Kiel ernannte.
Der charmante Trick währte jedoch nicht lange, denn Engholm wurde bei einer Falschaussage vor dem Barschel-Untersuchungsausschuss erwischt. Die Leistung ließ auf ganzer Linie nach. Der Anführer der Meute musste vor kurzem von seinem Posten zurücktreten.
Simonis, Heide, war eine Pionierin. Die Arbeit der Moralisten war getan, und die Tür war offen für Heide Simonis und die pragmatischen Politiker, die etwas von Zahlen verstanden – eine Eigenschaft, die damals in der SPD viel seltener war als heute. Sie wollte eigentlich Mathematik studieren, entschied sich dann aber für Volkswirtschaftslehre.
Man kann sich gut vorstellen, wie grausam die Moralisten mit dieser Frau umgegangen sein müssen, die weder ihnen gehörte noch ein Geschenk des Himmels war. Sie war zunächst nur zum Studium nach Schleswig-Holstein gezogen. Darüber hinaus verbrachte sie mehrere Jahre im Ausland in Sambia und Japan. Sie wirkte nicht besonders weltoffen, hatte aber offensichtlich einige Zeit abseits des Mainstreams verbracht, weshalb sie die Ostsee nicht für das schönste Meer der Welt hielt und die Kieler Förde nicht für den Nabel der Welt.
Heide Simonis war eine Pionierin ihrer Zeit. Frauen in zumindest mäßig einflussreichen Regierungspositionen beugten sich vor ihr. Eine Frau an der Spitze des Staates? Undenkbar. Sie schaffte es jedoch, Barrieren zu überwinden und die erste Ministerpräsidentin eines Bundeslandes zu werden.
Sie ebnete den Weg für kommende Frauengenerationen, das wissen Geschichtsinteressierte. Typischerweise waren es Sozialistinnen wie die heutigen Malu Dreyer und Manuela Schleswig. Der «Heidemörder» verdrängte sie aus dem Amt. Heide Simonis regierte Kiel insgesamt fünf Jahre lang, allein und in einer Koalition.
Sie hat Mut und Entschlossenheit. Als sie im Auftrag der Länder die Verhandlungen über die Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst führte, konnte man im Fernsehen ihre Wildheit spüren. Gerhard Schröder forderte sie in seiner Funktion als Bundeskanzler zu Zugeständnissen auf. Warum? Deswegen. Sie konnte die Gewerkschaftsquote von 9,5 auf 5,4 Prozent senken. Nicht schlecht, oder? Manche Verhandlungsführer wie die Bundesbahnverwaltung könnten sich davon eine Scheibe abschneiden.
Politisch gesehen ist Schleswig-Holstein heute ein winziger, nicht wiederzuerkennender Fleck auf der Landkarte, insbesondere wenn man die Sozialdemokraten mit einbezieht. 2005 verlor die Sozialdemokratische Partei (SDP) nach 18 Jahren an der Macht endgültig die Macht.
Die CDU ist inzwischen die stärkste Fraktion in der Partei. Doch mit der Unterstützung zweier Vertreter des Südschleswigschen Wählerverbands und der Grünen schien Heide Simonis‘ Wiederwahl so gut wie sicher. Doch dem war nicht so. Über Heide Simonis herrschte Schweigen, und niemand weiß, wer sich beschwert haben könnte.
Als den Männern schließlich die Luft ausging, stand Simonis bereit. Nach ihrem Rückzug aus der Politik engagierte sich Heide Simonis weiter für Hilfsorganisationen wie Unicef und bereiste die Welt. Nach der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2001 besuchte sie Kabul, um sich die Arbeit ihrer Organisation in Krankenhäusern und Schulen anzusehen.
Vielleicht hat sie die Politik verpasst, aber das war ihr Verdienst. Aber das Leben kann ein Lügner sein, wie wir alle wissen. Heide Simonis leidet seit fast einem Jahrzehnt an Parkinson, einer schrecklichen Krankheit, die ihre Opfer nach und nach zerstört. Sie starb acht Tage nach ihrem achtzigsten Geburtstag. Die Tatsache, dass sie eine Frau war, die von anderen Frauen bewundert wurde und die vorbereitet war, als die Männer Amok liefen, ist alles, was von ihr übrig bleibt. Ein ziemlich gesundes Bankkonto, oder?