Todesursache von Inge Mutzke – Über sein Privatleben spricht er öffentlich nur selten. Für Max Mutzke sei das «nicht relevant», sagte er. Der 34-jährige Soulsänger verblüffte das Publikum am Mittwochabend mit einem Gespräch über sein Privatleben. Schade, dass dabei nichts Positives herausgekommen sei. Gestern sprach er in der ZDF-Sendung von Markus Lanz über die Alkoholsucht seiner Mutter.
Sie tranken und versteckten sich im Keller. Wie der Philosoph Mutzke einmal sagte: „Die Menschen leben immer so in einer vorsichtigen Haltung.“ Das ist auch gleich schrecklich. Mutzkes Mutter, die Schauspielerin Inge Mutzke, starb im November 2013 im Alter von 61 Jahren. Mutzke, der neben seinen vier Kindern noch fünf Schwestern hat, stellte fest: „Wir sind eine große Familie und haben uns gut verstanden.“
Sein Debüt als professioneller Künstler gab der Sänger vor zwölf Jahren. Damals komponierte Stefan Raab für ihn einen Song namens «Can't Wait Until Tonight». Den Eurovision Song Contest 2004 gewann der deutsche Sänger Max Mutzke. Gegenüber Lanz sagte er kürzlich: «Castingshows fand ich eigentlich immer furchtbar, ein absolutes No-Go.»
Hinzu kommt, dass der Sieg bei einer Talentshow meist eine negative Sache ist. Mutzke behauptet, dass viele Majorlabels und Künstler abspringen würden, wenn er scheitern würde. Bei ihm ist das jedoch klar: Auch heute sind seine Auftritte immer sofort ausverkauft.
VERKAUFEN, Adverb
Derzeit engagiert sich der Soulsänger bei der Antirassismus- und Weltverständigungsorganisation „Wir machen es bunt“. Mutzke, der heute mit einer Frau aus Ostafrika verheiratet ist, trat in einem Musikvideo mit dem Titel „Unsere Nacht“ neben über dreißig weiteren bekannten Gesichtern auf. Anke Engelke, Barbara Schöneberger, HP Baxxter, Olli Dittrich, Sasha und Tim Mälzer sind nur einige der bekannten Namen, die mit diesem Projekt in Verbindung gebracht werden.
Max Mütze wurde nach dem Tod seiner Mutter von seinen Schwestern getröstet.
Max Mutzke, 38 Jahre alt, hat keine Hemmungen, über seine Herkunft zu sprechen. Vor seinem Talkshow-Auftritt vergangene Woche sprach der Musiker ganz privat über sein Leben. Sie starb mit 61 Jahren, doch ihr Alkoholkonsum hatte negative Auswirkungen auf ihre Kinder und Enkel. Max schrieb seinen Schwestern einen Brief, in dem er ihnen mitteilte, dass er eine schreckliche Tortur überlebt habe.
Der Gewinner von „The Masked Singer“ sagte bei Talk am See, er habe von einem geliebten Menschen entscheidende Hilfe bekommen. Der 38-Jährige erklärte: „Jedes Kind, das ich kenne, ist in einer schlimmen Situation“, weil es keinen Bruder „auf Augenhöhe“ habe, mit dem es über solche Dinge reden könne. Die Menschen in seinem Umfeld müssten auf einer Wellenlänge mit ihm sein, um ihm Selbstvertrauen zu geben. Auch der Konsens seiner Angehörigen, alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben, um seiner Mutter zu helfen, sei entscheidend gewesen.
Als ihre Mutter starb, war jedoch ein freundlicher Priester da, um ihr zu helfen. Wir unterhielten uns, als sich ein junger Mann zu ihr setzte und sagte: „Wenn Sie mir erzählen, was Sie in den letzten 20 oder 25 Jahren durchgemacht haben, müssen Sie es anders sehen, denn Sie haben alles durchgemacht.“ Der ehemalige Eurovisionsteilnehmer antwortete anscheinend: „Komm damit klar“, was implizierte, dass es keine andere Wahl gab.
Früher als Max Mutzke bekannt, sagte er einmal: „Meine Mutter war anders als andere Mütter.“ Der Begriff „Chill-Sänger“ wird oft verwendet, um Max Mutzke zu charakterisieren. Der Alkoholismus seiner Mutter machte seine Kindheit alles andere als unbeschwert. Im Laufe des Interviews spricht er über die Auswirkungen, die dies auf ihn hatte.
Max Mutzke startet am Montag eine bundesweite Aktionswoche für Kinder von Suchtkranken. Ein Drittel der unbegleiteten Jugendlichen ist stark suchtgefährdet. Ein Drittel kämpft zudem mit psychischen Problemen oder sozialer Isolation. Nicht einmal zwei Drittel dieser Kinder erreichen das Erwachsenenalter ohne größere gesundheitliche Probleme.
Im folgenden Interview geht er näher auf seine Arbeit bei NACOA (Bundesverband Suchtkranker Kinder e.V.), einer Interessenvertretung für Kinder von Suchtkranken, ein. Robert Wolf von SWR4 sprach mit Max Mutzke über Leben und Karriere des Künstlers. Hören Sie die aktuellen Nachrichten aus dem Audio-Nachrichtenprogramm von Radio SWR. So fühlte es sich als Kind an, eine alkoholkranke Mutter wie Max Mutzke zu haben. SWR Aktuell will es diese Woche wissen:
Wie sind Sie mit der Krankheit Ihrer Mutter umgegangen?
Max Mutzke: Dass es ein Problem gibt, wusste ich schon als Kind, lange bevor ich mir überhaupt vorstellen konnte, dass es eine Krankheit sein könnte. Zum Glück betraf es nur meine Mutter. Die Sprösslinge von Süchtigen finden oft neue Lösungen für das Problem des Drogenmissbrauchs ihrer Eltern. Mein Vater legte Wert darauf, zu jedem unserer Geburtstage und zu Weihnachten eine große Party zu veranstalten. Es wurde in großen Mengen gesammelt.
Allerdings wurde diese Mutterfigur stark falsch dargestellt. Meine urkomische und unglaublich kluge Mutter wird als Erste zugeben, dass es Momente gibt, in denen sie sich wünscht, sie hätte eine andere Mutter. Die Reaktionen der Leute, als sie herausfanden, dass wir sie alle kannten, waren so etwas wie: „Wow, sie ist wirklich die coolste Frau auf dem Planeten.“
Sobald die Tür jedoch geschlossen ist und man allein ist, breiten sich die Schatten aus. Wer sich so entwickelt, kämpft häufig mit Bindungsproblemen. Denn sie hat sich nicht die Zeit genommen, die Menschen kennenzulernen, die ihr wirklich etwas bedeuten sollten.
Max Mutzke spricht im SWR-Interview über seine alkoholkranke Mutter und seine Kindheit. Im Bild: (SWR). In einem aktuellen Interview im SWR-Studio sprach Max Mutzke über seine schwierige Kindheit und die Alkoholkrankheit seiner Mutter. „Ich hatte keine Lust, mich täglich um mich selbst zu kümmern, zu Hause zu bleiben oder anderen zu helfen. Bei mir zu Hause herrschte meist reges Treiben mit Freunden und ich unternahm die verschiedensten Aktivitäten, von Motocross über Klettern und Skateboarden bis hin zum Paragliden.“
SWR Aktuell diese Woche: Mittlerweile ist er Vater, das Paar hat vier eigene Kinder großgezogen. Welchen Einfluss haben Ihre eigenen frühen Erinnerungen darauf?
Mutzke: Das ist schon beachtlich, vor allem wenn man bedenkt, wie wichtig uns als Kindern das Gefühl von Geborgenheit war. Der Tag beginnt damit, dass die Kinder aus dem Schlaf geweckt werden, über den Kopf laufen, angezogen und zum Frühstückstisch begleitet werden. Wie schlimm das ist, habe ich erst richtig begriffen, als ich erfahren habe, dass es häufig zu Abtreibungen kommt. Und so ist es, als hätte das für meine Kinder oberste Priorität.
Das gibt mir tatsächlich ein Gefühl der Sicherheit, wenn auch auf eine seltsame Art und Weise. Dass meine Familie der Mittelpunkt meines Lebens ist, hat meiner Karriere große Vorteile gebracht. Und dass meine Grundbedürfnisse erfüllt sind, ermöglicht es mir auch, bei der Arbeit zu entspannen. Eine Karriere ist ein Mittel zum Zweck, aber die Familie ist der Anfang von allem.
Low-Light-Foto von Max Mutzke (Uwe Zimmermann/SWR).
Max Mutzke komponiert Musik, singt und schreibt Lieder. Beim Eurovision Song Contest 2004 nahm er als Vertreter Deutschlands teil und wurde Achter. Ihre Mutter starb 2013, wie SWR Aktuell diese Woche berichtete. Welche Eindrücke haben Sie heute von ihr?
Mutzke: Ich kann Alkoholismus nicht als Krankheit sehen, weil ich zu sehr von ihrem Trinken geprägt war, das sie ihr Leben lang trank. Und weil wir uns immer gefragt haben: „Wie kann das sein, dass du sechs Kinder und einen liebevollen Mann hast und wir das offensichtlich nicht wertschätzen, also hör doch einfach auf.“ Da sie dazu nicht in der Lage war, habe ich das sehr persönlich genommen.
Nach ihrem Tod verstand ich endlich, was mir ein weiser Mann gesagt hatte: dass unsere Bemühungen, unsere Gefühle der Liebe und des Hasses für sie in Einklang zu bringen, vergeblich waren. Wie er es ausdrückte: „Sie müssen die Möglichkeit akzeptieren, dass dies die einzige Möglichkeit war, wie Ihre Mutter ihr Leben hätte leben können.“ Sie haben damit nichts zu tun.
Es ist wichtig, dass auch unterdrückte Menschen dies verstehen. Dann wird die Ursache der Krankheit ermittelt. Dadurch erhalten wir eine neue Perspektive auf die Situation. Alle Rechte vorbehalten. Foto von Christoph Czada (c) von der SWR Big Band mit Max Mutzke.
Mit Max Mutzke am Pult der SWR Big Band
SWR Aktuell diese Woche: Sie sind der Platzhirsch der Organisation in Deutschland. Was macht NACOA? Sie organisieren Aktionswochen, sagte Mutzke. Zudem sei man für alle Außenstehenden unsichtbar. Süchtige seien Meister im Ausweichen und fielen selten auf. Wehrlose und schutzlose Kinder hätten kein Gehör, so der Verein NACOA. Es sei ein großes Stigma, über Alkohol zu sprechen.
Unfähig, etwas zu tun, zu schwach und von der Gesellschaft vergessen, brauchen diese Menschen ohne Stimme eine Stimme. Doch das geschieht in Deutschland bei weitem nicht mehr so oft wie früher. Leider müssen wir jetzt handeln, denn viele andere werden wahrscheinlich anfangen zu trinken, wenn sie ihre betrunkenen Eltern sehen. Es ist dringend erforderlich, dass Kinder gerettet werden.