Schlaganfall bei Iris Berben – Die 71-jährige Schauspielerin Iris Berben ist ein Nachrichtenjunkie, der keinen Tag verbringt, ohne sich über das Weltgeschehen zu informieren. Trotz dieses Rückschlags würde sie weiterarbeiten.
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Man kann davon ausgehen, dass die Schauspielerin während des Drehs nichts anderes als das Drehbuch hören und ganz in ihrer Rolle aufgehen möchte. Das liegt aber nicht in ihrer Natur, also greift sie lieber zum Telefon oder zur Fernbedienung. „Meine Gewohnheiten beim Nachrichtengucken sind zu einer Obsession geworden. Ich will wissen, was in der Welt passiert“, sagte die selbsternannte Berlinerin der dpa. „Ich bin ein aktiver Teil des Lebens. Als Schauspielerin kann ich nicht für mich bleiben. Das Leben am Set sei vergleichbar mit dem Eingesperrtsein in einer Blase, sie sehnt sich danach, auszubrechen.“
Erstaunliche Leistung von Iris Berben.
Auch während ihrer Auftritte in Ruben Stlunds satirischem Film «Triangle of Sorrow» las sie weiterhin Nachrichten. Doch Iris Berben glänzte weiter, ihre Leistung wurde vom Regisseur gegenüber dem NDR hoch gelobt: «Iris Berben spielt eine Frau, die selbst einen Schlaganfall hatte und nur diesen Satz sagen kann: 'In den Wolken.'» Auf der abgelegenen Insel hatte sie einmal eine zufällige Begegnung, und dazu kann sie nur einen Satz sagen: Alle sagten: «Das hat sie super gemacht!»
Obwohl der Film am 13. Oktober in die Kinos kommt, müssen sich die deutschen Zuschauer noch etwas gedulden, um Iris Berben in dieser Rolle zu sehen. Hamburg. „Triangle of Sorrow“, Gewinner der Goldenen Palme in Cannes, feierte seine Deutschlandpremiere beim Filmfest Hamburg, bei der Vorführung mit Regisseur Ruben Stlund waren mit Iris Berben und Sunnyi Melles zwei der Darstellerinnen des Films anwesend. Die gebürtige Hamburgerin Berben spielt darin eine Frau, die aufgrund eines Schlaganfalls einen Sprachfehler hat und nichts anderes zu bieten hat, als „über die Wolken“ zu schweben. Diesen Donnerstag startet „Triangle of Sorrow“ in den Kinos.
Nun, ich kannte seine Arbeit. Es war für mich ganz natürlich, mich zu beeilen, als ich erfuhr, dass ich für weitere Vorführungen ausgewählt worden war. Ich sah seine Vorführung von The Square in Cannes. Je mehr ich über ihn recherchierte, desto vertrauter kam er mir vor. Als ich den Anruf bekam, wusste ich, dass es eine großartige Gelegenheit sein würde, mit diesem Regisseur zu arbeiten. Seine Filme geben einen Einblick in die Art und Weise, wie er mit Schauspielern arbeitet. Wenn man sie spielen sieht, merkt man nicht, dass sie Schauspieler sind. Freunde und Bekannte von einem scheinen mit ihm abzuhängen. Es ist, als ob man sie bei normalen Aktivitäten erwischt.
über Walli Müller
«In den Wolken», sagt Iris Berben in Ruben Stlunds «Triangle of Sorrow», der den Hauptpreis der Filmfestspiele von Cannes gewann. Sie moduliert ihren Tonfall je nach Stimmung: von freundlich über ungeduldig und eifrig bis verzweifelt. Da sie nun an einen Rollstuhl gefesselt ist, hat ihre Figur die Fähigkeit verloren, sich auf andere Weise auszudrücken. Ihre Fähigkeit zu sprechen wurde durch einen Schlaganfall beeinträchtigt. Ein Film ohne Untertitel: Improvisiert eine erfahrene Darstellerin wie Iris Berben jemals?
Wenn man mit Ruben Stlund arbeitet, dreht man mit einer Intensität, die ich in 52 Jahren als Filmemacher noch nie erlebt habe. Und ich konnte ganz sicher nicht „einfach so reinspazieren“. Sie spricht über die Arbeit mit dem schwedischen Filmregisseur. „Selbst die kleinste Szene dauert einen ganzen Tag, weil sie so viele Änderungen von Ihrer Seite erfordert. Je nach den Umständen kann diese Zahl bis zu 70 oder 50 betragen. Das ist für mich eine völlig neue Erfahrung an diesem Arbeitsplatz.“
Neue Herausforderungen anzunehmen ist etwas, das Iris Berben begeistert, ebenso wie die einzigartigen Herangehensweisen verschiedener Regisseure an ihr Handwerk kennenzulernen. „Jeder hat eine andere Einstellung“, erklärt sie kichernd. „Einer ist schnell, während ein anderer sich miserabel fühlt; einer schreit, während ein anderer sich zurücklehnt und alles mit kühler Gelassenheit beobachtet.“
Original-Filmausschnitte
Iris Berben hat mit Regisseuren unterschiedlicher Persönlichkeiten zusammengearbeitet. Mit 17 Jahren nahm sie an ihren ersten Kurzfilmdrehs an der Hamburger Kunsthochschule teil. Die Ausbildung hatte sie vor dem Abitur abgebrochen, 1950 in Detmold geboren und in Hamburg aufgewachsen. Die stickige Atmosphäre der von Nonnen geführten Fraueninternate war nichts für sie, entschied sie. Dreimal wurde sie von ähnlichen Schulen verwiesen.
Wenn ja, warum? Berben sagt: „Das ist nicht der Rede wert. Das waren die 60er Jahre, die Zeiten waren ganz andere als heute. Das Korsett war etwas ganz anderes. Aus heutiger Sicht ist das lächerlich.“ An der vielversprechenden Karriere der jungen Iris Berben in der Filmbranche wird wohl niemand mehr vorbeikommen. 1968 zog sie von Hamburg nach München, drehte hier einen Edgar-Wallace-Krimi, dort einen italienischen Western und entschied sich schließlich für TV-Komödien wie „Zwei himmlische Töchter“ und Serien wie „Das Erbe der Guldenburgs“. Ab Mitte der 1990er Jahre war sie in 31 Folgen der ZDF-Krimiserie „Rosa Roth“ zu sehen.
„Die lustigste Klasse der ganzen Schule.“
Iris Berben ist heute eine feste Größe im deutschen Fernsehen und eine jener seltenen Fernsehpersönlichkeiten, die auch als Filmstar verehrt werden. Sie kann den Glanz des roten Teppichs, die Ernsthaftigkeit dramatischer Rollen und das komödiantische Timing einer Komödie mit Leichtigkeit darstellen. Obwohl es sich um eines der anspruchsvollsten akademischen Fächer handelt, ist „Komödie immer noch die erste Liga“, wie Berben es ausdrückt. Ein altes Sprichwort, das ich in meinem eigenen Leben als wahr empfunden habe, besagt, dass es viel einfacher ist, einem Publikum Tränen zu entlocken als Lachen.
Es ist einfacher, die Mechanismen einzurichten.“ 2018 wurde „Der Vorname“ von Iris Berben und Sönke Wortmann verfilmt. Die Praxis, ein Kind Adolf oder wieder zu nennen, wird diskutiert. Die Fortsetzung „Der Nachname“, die am 20. Oktober in die Kinos kommt, handelt von einer Familie, die sich auf einem Ferienhaus versammelt.