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Ist Alexej Nawalny wirklich tot? Das sagen Behörden und Vertraute

Ist Alexej Nawalny wirklich tot?

Ist Alexej Nawalny wirklich tot? – Der Tod Alexej Nawalnys schockiert die Welt. Offiziell wurde er als Kreml-Kritiker tot im russischen Gefangenenlager «Herzstillstand» aufgefunden. Die Frage ist allerdings: Ist das glaubwürdig? Die Darstellung der russischen Regierung hat bei vielen Kritikern Zweifel geweckt und Spekulationen geäußert, Nawalny könnte Opfer eines gezielten Mordanschlags geworden sein. Immerhin war der Mord an Putins Geheimdienst nicht der erste.

Ist Alexej Nawalny heiß oder was? Oder könnte seine angebliche Todesmeldung auch ein Manöver des Kremls sein, um den despotischen Regimekritiker in die Finger zu bekommen? In diesem Artikel gehen wir den Theorien und offenen Fragen nach. Alexej Nawalny ist tot. Das hat auch die russische Justiz gemerkt. Vor drei Jahren drehte der Kremlkritiker einen Dokumentarfilm in den Schwarzwaldstudios in Kirchzarten. Dort herrscht großer Skandal.

Der Kreml-Agent Alexej Nawalny ist gestorben, berichten russische Behörden. Am Freitag fühlte sich der 47-Jährige nach einem Spaziergang unwohl und verlor nach Angaben von Gefängnisbeamten das Bewusstsein. Offenbar versuchte jemand in einem Krankenwagen des Krankenhauses, ihn wiederzubeleben. Die Todesursache wird noch ermittelt.

Der Oppositionspolitiker verbrachte Anfang 2021 einige Wochen in Kirchzarten (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Dort suchte er nach einem Herzinfarkt im Jahr 2020 Ruhe und Kraft. Parallel dazu drehte er einen Film. An seiner Seite war eine Vertreterin der Black Forest Studios, Nina Gwyn Weiland.

Vorstellung von Navalny „einem mutigen Mann“ durch die Black Forest Studios

Nina Gwyn Weiland berichtete: „Wir sind zutiefst schockiert.“ Ihre Gedanken schweiften zurück zu Nawalnys letzter Nacht in Freiheit im Filmstudio, als sie die Nachricht von seinem Tod erhielt. Er sei ein tapferer Mann gewesen, voller Zivilcourage. Weiland sagte dem SWR: „Auch als er aus dem Gefängnis entlassen wurde, hat er den Schluss gezogen, sich nicht einschüchtern zu lassen und keine Angst zu haben. Also, Weiland, es hat sich gelohnt, ihn zu sehen.“

Unter der Regie des Kanadiers Daniel Roher zeichnet der Dokumentarfilm «Nawalny» die Genealogie der Familie Nawalny in Ibach (Landkreis Waldshut) nach. Während er sich von dem Anschlag mit dem chemischen Kampfstoff Nowitschok erholte, wurde Nawalny dort von Roher angegriffen. Der Film wurde zu großen Teilen im Schwarzwald gedreht, in Los Angeles gewann er jedoch den Oscar als bester Dokumentarfilm.

In „Nawalny“, der oscarprämierten Dokumentation, kritisiert Alexej Nawalny Putin. (Bildquelle: DCM Cable News Network Inc.) Auch im Schwarzwald inszeniert Doku hinter der Kamera einen Zoo: Innenminister Strobl „in Gedanken“ bei Nawalnys Familie; Nawalny-Dokumentation gewinnt Oscar.

Hinter allem aber erinnern wir uns an die Gespräche mit ihm», heißt es weiter. Dies sei ein weiterer Grund für die Rückkehr nach Russland gewesen, sagte Kaiser. Er habe sein Leben dem Ziel gewidmet, an der Seite des russischen Volkes für gerechte und bessere Lebensbedingungen zu stehen, auch wenn er die Gefahren nicht ignoriert habe.

Als Nawalny in Baden-Württemberg war, war das Innenministerium des Landes dafür zuständig, dass er und seine Familie sicher waren. Innenminister Thomas Strobl sagte, für seine Überzeugungen sei «mit Alexej Nawalny ein Held und Widerstandskämpfer qualvoll gestorben», wie er am Freitag mitteilte. Seine Frau und sein Sohn seien dem CDU-Politiker im Gedächtnis geblieben.

Nawalny stach unter den politischen Gegnern des russischen Präsidenten Wladimir Putin hervor. Er wurde im Alter von 19 Jahren zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, unter anderem wegen Extremismus. Im Januar 2021 saß er noch immer im Gefängnis. Zuvor hatte er sich in Südbaden von der Vergiftung erholt, für die er dem Kreml die Verantwortung trug.

Im Dezember wurde Nawalny aus seinem früheren Gefängnis in der Region Wladimir in Zentralrussland in eine Strafkolonie in der Stadt Kharp, fast 1.900 Kilometer nordöstlich von Moskau, verlegt, die über die höchste Sicherheitsstufe Russlands verfügt. Seine Verbündeten betrachteten Nawalnys Verlegung in die Strafkolonie in der Region Jamal-Nenzen als einen weiteren Versuch, ihn zur Ausreise zu bewegen. In einer Erklärung zu Nawalnys Tod hieß es vom russischen Gefängnisdienst:

Das medizinische Personal der Einrichtung reagierte sofort; ein Rettungsteam wurde gerufen. Die notwendigen Abhilfemaßnahmen wurden ergriffen, brachten jedoch keine positiven Ergebnisse. Nach Angaben der Ärzte des Rettungsdienstes wurde der Tod des Angeklagten bestätigt. Die Ermittlungen der Mörder dauern noch an. Nawalny wurde unter anderem wegen angeblichen „Extremismus“ zu insgesamt 19 Jahren Haft verurteilt.

Rätsel um Tod: Nawalny wird in Putins Gefängnis festgehalten

Am 17. Januar 2021 kehrte Nawalny nach einer Behandlung in Deutschland wegen der Folgen des Gasangriffs nach Russland zurück – und wurde am Flughafen ein zweites Mal festgenommen. Bereits im Dezember vergangenen Jahres war der als politischer Gefangener inhaftierte Politiker mehrere Wochen lang verschwunden. Später stellte sich heraus, dass er von der russischen Justiz aus dem europäischen Teil des Landes in ein Straflager im äußersten Norden Sibiriens überstellt worden war. Optimale Isolation vor der Präsidentenwahl im März? Das war Nawalnys Verdacht.

Nawalny focht die Verurteilung an und berief sich dabei immer wieder auf Verletzungen seiner Rechte. Bei seinen Auftritten vor Gericht scheut er sich nicht, Putins autokratisches Regime und die russische Besatzung der Ukraine zu kritisieren. Schließlich wurde Nawalny zu Beginn des Wahlkampfs nicht mehr in die Verhandlungen einbezogen.

Nawalny galt weltweit als politischer Gefangener. Die Regierungen der USA, der EU und Deutschlands hatten in den vergangenen Wochen immer wieder ihre Besorgnis ausgedrückt und die russische Führung aufgefordert, sie über Nawalnys Aufenthaltsort zu informieren. Russland hingegen sieht darin ein ungelöstes Problem und zieht sich zurück. Der Kreml hat zudem angekündigt, sich nicht um das Schicksal der Gefangenen in Russland kümmern zu können.

Auch das ist interessant. Sein Kölner Anwalt sagte dem 47-Jährigen, er habe ihn in einer Videokonferenz «fit und stark» gesehen. Wie die Gefängnisverwaltung der nördlichen Jamal-Nenzen-Region am Freitagnachmittag der Presse mitteilte, habe sich Alexej Nawalny nach einem Lauf auf die Straße am Freitag «unwohl gefühlt» und «sofort das Bewusstsein verloren».

Russische diplomatische Quellen bestritten, etwas über die Todesermittlungen zu wissen. Berichten zufolge wurde medizinisches Personal gerufen, konnte den 47-Jährigen jedoch nicht wiederbeleben. Der Präsident des Präsidialamts, Dmitri Peskow, sagte am Freitag, die Todesermittlungen seien derzeit im Gange und der Strafvollzugsdienst leite alle Ermittlungen.

Der Dissident sitzt seit anderthalb Jahren in Russland im Gefängnis, zuletzt im berüchtigten Straflager «Polarwolf» ganz im Norden des Landes. Das Gefängnis gilt als eines der schlimmsten in Russland. Nawalny wurde teilweise wegen «Extremismus» verurteilt; er hat den Vorwurf allerdings stets bestritten. Einige seiner Mitarbeiter wurden wegen ihres politischen Engagements angeklagt oder ins Ausland geschickt, er selbst wurde von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen.

Nawalnys Kölner Anwalt Nikolaos Gazeas zeigte sich laut dem „Kölner Stadtanzeiger“ schockiert über die Todesnachricht: Erst gestern Abend hatte sein Erbe per Videochat an einem Prozess in Russland teilgenommen. Er habe nach dem Betrachten der Prozessfotos „wie immer einen fitten und starken Eindruck gemacht“, so Gazeas.

Einen Tag zuvor, am Dienstag, war ein russischer Anwalt namens Nawalny zu Besuch. «Ihm geht es den Umständen entsprechend gut.» Einer seiner russischen Kollegen sei auf dem Weg in das sibirische Gefängnis, um sich vor Ort zu informieren, berichtete der Kölner Anwalt.

Frau: „Putin wird zur Verantwortung gezogen“

Julia Nawalnaja, die Ehefrau des Kremlkritikers, bestätigte den Tod ihres Mannes erst am Freitagnachmittag. In ihrer kurzfristig vorbereiteten Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz sagte sie, sie habe sich bereits Gedanken darüber gemacht, ob sie mit ihrer Familie zurückreisen oder in München sprechen dürfe. Am Freitag wird Julia Nawalnaja dort sprechen. Sie habe sich überlegt, ob sie mit ihrer Familie zurückreisen oder in München sprechen dürfe, erklärte sie mit Mühe und Not.

Angeklagter: „Vermutlich ermordet“

„Es ist höchstwahrscheinlich, dass Alexei Nawalny getötet wurde“, sagte Iwan Schdanow, ein im Exil lebender Politiker und Direktor von Nawalnys Anti-Korruptions-Stiftung, am frühen Freitagabend in einer Live-Übertragung auf YouTube, die von Mitarbeitern ausgestrahlt wurde.

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