Johann König Krankheit – Der Galerist Johann König stammt aus einer Familie von Kunsthistorikern. Trotz seiner starken Sehbehinderung hat er sich in der Branche einen Namen gemacht.
Düsseldorf
Johann König kann die Sekunde genau benennen, in der er aufgehört hat, Kind zu sein. Er ist erst zwölf Jahre alt, aber er benutzt bereits eine echte Schusswaffe für Schießübungen. Sie explodiert und fügt König schwere Augenschäden zu. Seitdem ist er fast blind. Die Jahre danach beschreibt er als stressig. Erst nach dem Abschluss einer Blindenschule konnte er sich wieder orientieren und einen Berufsweg festlegen: Er möchte Galerist werden. Im Handelsblatt-Podcast Mindshift sagt er: „Die Kunst liegt mittlerweile in der Wiege.“
„Ich war naiv und anmaßend, aber ich wusste nun, was ich wollte.“ Seine Mutter Edda Köchl-König ist Illustratorin, sein Vater Kasper war Kurator und später Direktor des Museum Ludwig in Köln, sein Onkel Walter König verlegte Kunstbücher, und sein älterer Halbbruder Leo hatte eine Galerie. Aber ein seniler Kunsthändler?
Wie soll das gehen? Wie will sich Johann König in einer „Gesellschaft der Sehenden“, wie er sie nennt, profilieren? Johann Königs Leben zeigt die Beharrlichkeit, Hartnäckigkeit und ja, auch Naivität eines jungen Mannes, der sich mit 19 Jahren aufmacht, seinen Traum zu verwirklichen. Die Eröffnung der Galerie habe ich vor meinem Vater zunächst möglichst geheim gehalten. Er hat erst vor kurzem mitgemacht.
Sein Nachteil
seine Behinderung. Die Moderation ist für ihn besonders anspruchsvoll, da er häufig zu internationalen Kunstmessen reisen muss. Und das, obwohl er durch eine Operation vor einigen Jahren eine eingeschränkte Sehkraft zurückgewonnen hat. Trotz vieler Fehler und Fehlinvestitionen in seinen frühen Jahren hat King einen großen Vorteil: seinen bekannten Familiennamen. Ich habe mein erstes Geld, das ich verdiente, vor der Finanzkrise in einen Investmentfonds investiert, ohne zu wissen, was ein Investmentfonds macht.
In der neuesten Podcast-Folge erzählt er, wie er dadurch „gelernt habe, nichts zu tun, was ich nicht verstehe“. Nach mehreren erfolglosen Versuchen hatte Johann König schließlich Erfolg. Heute ist er mit 39 Jahren einer der einflussreichsten Kunstexperten Deutschlands und seine Galerie König eine feste Größe in der Kunstwelt. Künstler wie Monica Bonvicini, Katharina Grosse, Jeppe Hein, Michael Sailstorfer, Norbert Bisky und Erwin Wurm sind in der Galerie vertreten.
Zu seinen Kunden zählen mehrere Unternehmer und Startup-Gründer. Er glaubt, dass es ihnen eigentlich «nicht so sehr um das Statussymbol geht». «Sie suchen wirklich nach Bedeutung», sagt King. Wir haben dem Instagram-Mitgründer Mike Krieger viel Kunst verkauft. Und was ihm wirklich wichtig ist, ist die Begegnung mit dem Werk und dem Schöpfer. Für ihn sind weder die Investition noch das soziale Ansehen wichtig.
Weil „das Schöne an der Kunst darin liegt, dass sie so frei ist und keinem wirklichen Zweck dient“, tritt King heute für eine Demokratisierung der Künste ein. Er rümpft die Nase über das elitäre Gebaren der Kunstwelt.
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„Ich kämpfe mit allem, was ich habe, für meinen eigenen Markt“, sagte Hans-Dietrich Reckhaus. Familienunternehmer Hans-Dietrich Reckhaus war ein Genie darin, Insekten schnell und effizient zu töten. Er kommt ihr jetzt zu Hilfe. Die Trendwende ist ein Thema, mit dem er sich in seinem Podcast beschäftigt. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, eine Liberale, die Düsseldorfer Oberbürgermeisterin werden wollte, sagte einmal: „Das Leben ist kein Zuckerschlecken – man muss sich durchsetzen.“ „Wir brauchen mehr Vielfalt“, sagt Theresa Brückner, eine 33-jährige Digitalbäuerin.
Brückner moderiert einen eigenen Podcast, in dem sie über Guerillakriege, ihre Großmütter und sprachliche Rangeleien spricht. Im Podcast erklärt sie, dass die Menschen auch im digitalen Zeitalter noch immer auf der Suche nach Orientierung seien.
König, Johann
König, heute 32, gründete mit gerade einmal 22 Jahren eine der bedeutendsten Galerien für zeitgenössische Kunst in Berlin. Das Besondere an ihm ist, dass sein Vater Kasper König von 1992 bis 2012 Direktor des Museum Ludwig in Köln war. Noch bemerkenswerter ist, dass Johann König nach einem Unfall im Alter von elf Jahren fast sein gesamtes Augenlicht verlor. Trotzdem müssen wir dieses Gespräch führen.
SZ Magazin
Eine riesige Kirche, das. Sie ziehen mit Ihrer Kunstgalerie Johann König um. Manche Leute haben Sie als dumm abgestempelt. Wonach haben Sie gesucht?
Johann König: Dabei ist weniger Leichtsinn als vielmehr Ausdauer gefragt. Konsequenz und Ruhe sind für jeden Baumeister entscheidende Eigenschaften. Unvorhersehbares kann immer passieren. Wie kam es, dass Sie weitermachen konnten?
Nach meinem Unglück musste ich mich entscheiden: meinen Schmerz akzeptieren oder ihn durchstehen. Deshalb habe ich mich für Beständigkeit entschieden.
Wussten Sie, dass ein Risiko besteht?
Absolut nicht. Ich bin bestimmt nicht rausgegangen, um irgendetwas zu manipulieren. Die Startpistole funktionierte nicht richtig. Da ich die Schachtel für etwas anderes brauchte, wie Baseballkarten oder was auch immer, habe ich die Munition in einen anderen Behälter gepackt. Ich war schon immer der Typ, der Sachen im Lager umstellt. Ich habe die Styroporhüllen auseinandergenommen und die winzigen Feuerwerkskörperpellets in eine Bleidose mit Bleipellets ähnlicher Größe gepackt. Ich weiß immer noch nicht, warum das Paket aufplatzte. Es könnte sein, dass etwas überhitzt war, auf Reibung stieß oder sich verklemmt hat.