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Karl Lauterbach Zähne

Karl Lauterbach Zähne

Karl Lauterbach Zähne – Es ist noch nicht einmal eine Woche her, dass die neue Regierung im Amt ist, und schon spricht man über Karl Lauterbachs Zähne und Robert Habecks Frühstück. Schlecht ist das nicht, aber wer irgendwo hin will, sollte woanders hin. Wer Politik mag, kommt um den schmalen Grat zwischen seriösem Journalismus und Klatsch nicht herum.

Deshalb weiß ich, dass Anton Hofreiter gerne Blumen malzt, dass Gerhard Schröder Pantoffeln trägt, wenn er versucht, seiner fünften Frau Klavier vorzuspielen, und dass Friedrich Merz Gerüchten zufolge Schläuche bügeln und Spaghetti kochen kann (na, wer kann das nicht?). Das ist der Preis, den man für völlige Transparenz bei der Informationsbeschaffung zahlen muss, und das ist akzeptabel.

Er wurde 1986 in Polen geboren und wuchs in Berlin auf. Seit 2009 arbeitet er nach dem Studium der Philosophie und Sozialwissenschaften hauptberuflich als freie Autorin. 2018 erschien eine Kolumnensammlung des SPIEGEL und der »taz« mit dem Titel »Die letzten Tage des Patriarchats«.

Mich interessiert nicht oder kaum, wie Politiker essen, was sie kleiden und wie sie von A nach B kommen. Ich kann verstehen, warum das für andere wichtig ist, denn jeder hat andere Bedürfnisse. In den letzten Tagen haben wir, die es wissen wollten und diejenigen, die es nicht wissen wollten, folgende Informationen erhalten:

Statt mit dem Auto fuhr der frisch ernannte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Zdemir die 1,5 Kilometer vom Bundestag zum Schloss Bellevue mit dem E-Bike. Raus hier! Die neue Außenministerin Annalena Baerbock flog zu ihrem Besuch nach Paris, fuhr anschließend aber mit dem Zug zurück nach Brüssel (Zitat aus „der Westen“: „DIESEN Schritt hatten die Hetzer nicht erwartet“).

Der neue deutsche Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck war an diesem Tag nicht gerade sparsam beim Melken der Kühe: „Milch ist alles.“ Ich habe heute Morgen Müsli mit Wasser gegessen und musste nicht niesen. Das zeigt eine WDR-Dokumentation über die Ampel-Verhandlungen und, um es mit den Worten des SPIEGEL zu sagen, „die Härte der Politik“.

Ja, Mann. Ich genieße gerade einen Energydrink zum Frühstück, aber abgesehen davon, wer trinkt das alles? Es ist unvermeidlich, dass wir einige zwielichtige Details über die neue Regierung erfahren, nachdem die Medien ihre Berichterstattungsarbeit erledigt haben und die Politiker ihre Arbeit getan haben, Interviews zu geben und Antworten zu liefern. Aber wie sollten wir diese Daten nutzen? Und wer profitiert davon?

Es ist unmöglich, an einem Tag eine Million Pferde-Selfies zu machen. Das sind die beiden Dinge: Erstens ist es ablenkend und zweitens ist es nicht so verrückt, wie es scheint. Es mag zwar beeindruckend sein, dass Baerbock mit öffentlichen Verkehrsmitteln eine Strecke zurückgelegt hat, die ungefähr der Entfernung zwischen Berlin und Hamburg entspricht, Zdemir nur wenige Meter mit dem Fahrrad zurückgelegt hat und Habeck noch keinen Einkauf getätigt hat, aber das sind nicht alle bemerkenswerten Leistungen, wenn man es mit den Millionen von Menschen vergleicht, die jeden Morgen Haferbrei essen.

Dass die Koalitionsverhandlungen anstrengend werden, war uns allen klar. Man kann nicht den ganzen Tag Selfies mit Pferden machen. Für viele Menschen ist es einfach Teil des Lebens, dass sie sich wegen stressiger Jobs, Kindern oder Krankheiten nicht gut ernähren können.

Können wir bitte aufhören, die Reichen ständig dafür zu loben, dass sie sparsamer sind als die Armen? Was hier passiert ist, ist seit Jahren ein Internet-Witz. Verschiedene Varianten der Frage „Was gilt als billig, wenn man arm ist, aber als edel, wenn man reich ist?“

Beispiele hierfür gibt es viele, unter anderem: die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, das Tragen zerrissener Jeans, ein zweisprachiges Aufwachsen, die Heirat mit dem Cousin, den ganzen Tag Alkohol trinken, Spenden sammeln, bei öffentlichen Veranstaltungen zweimal das gleiche Outfit tragen, Second-Hand-Kleidung kaufen, Leitungswasser trinken, den Kindern ungewöhnliche Namen geben, wenige Möbel besitzen, mehr als zwei Kinder haben und so weiter und so fort.

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Ein Krisenmanagement-Experte über Politiker: „Die Wähler hätten Gummibärchen sofort als Hetze erkannt.“ Den Einsatz von Gummihandschuhen hätten die Wähler sofort als inszenierte Aktion eingestuft, heißt es in einem Interview mit Isabel Barragán.

Wer weniger Geld hat, handelt in Sachen Konsum und Nachhaltigkeit tendenziell verantwortungsvoller als jemand mit mehr Geld, weil er weniger kauft, weniger reist, weniger Energie verbraucht und seine Besitztümer länger pflegt oder häufiger repariert. Verglichen mit dem, was Reiche und Superreiche tun, ist der Einfluss des individuellen Konsumverhaltens auf das Klima vernachlässigbar.

Das heißt nicht, dass man das Problem des Plastikmülls ignorieren darf, aber man kann sich die Zusammenhänge vor Augen halten. Eine Oxfam-Studie schätzt, dass das oberste Prozent der Weltbevölkerung bis 2030 für 16 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich sein wird. Wenn ein Milliardär auf die Flucht geht.

Und nun wird er nicht mehr für seine Modelarbeit verteidigt, sondern für seine politische Arbeit. Wenn er nur dafür sorgen würde, dass die Krankenkassen Brillen, Kontaktlinsen und Zahnbehandlungen statt ganzheitlicher Betreuung bezahlen, wäre es mir egal, wenn er alle Zähne verlieren würde.

Niemand kann sich der Tatsache entziehen, dass Politiker immer danach beurteilt werden, wie sie sich als Menschen verhalten, und das ist völlig vernünftig. Es ist jedoch leicht, das Gesamtbild aus den Augen zu verlieren, wenn man sich zu sehr auf die Details der Politik konzentriert, beispielsweise darauf, wer an welchem ​​Tag mit dem Zug oder dem Fahrrad zur Arbeit gefahren ist oder wer ein kalorienarmes Mittagessen gegessen hat. Politik ist immer eine Inszenierung, und eine übermäßige Beteiligung an diesem Spiel könnte zu unglücklichen Exzessen führen.

Jeder Mensch hat seine eigenen Vorlieben, wenn es ums Essen geht. Der Gesundheitsminister ist da keine Ausnahme. Er isst seit 1987 kein Fleisch mehr und verzichtet seit 1989 komplett auf Salz. Er isst nur natürlich vorkommende Salzrückstände in Gemüse und Obst.

Das heißt, viele Sozialisten haben mit Lauterbach schon ihre eigene „Salzerfahrung“ gemacht, etwa als er in Restaurants sein Essen ohne Salz bestellte. Die Caterer im US-Kongress sind bestens informiert und haben stets ein Gericht ohne Salz auf der Speisekarte.

Karl Lauterbach wird in den sozialen Medien immer wieder mit beleidigenden Kommentaren wegen seiner verfärbten Zähne konfrontiert. In seinem eigenen YouTube-Format „Disslike“ äußerte er sich bereits dazu: „Meine Ernährung besteht hauptsächlich aus Schokolade.“ Auch wenn ich mich also sehr gesund ernähre, sind meine Zähne durch die Schokolade, die ich esse, gelegentlich leicht verfärbt. Die Kombination aus viel dunkler Schokolade mit Kaffee.

Die Fliege, die Karl Lauterbach trägt, begleitet ihn seit Jahrzehnten. 2019 trennt er sich endgültig von ihr; auch, weil seine Töchter Vorbehalte gegen das Accessoire hatten und darauf beharrten, Fliegen seien aus der Mode gekommen. Der Deutschen Presse-Agentur sagte er, in seiner Wohnung habe er über hundert Zigaretten in verschiedenen Stangen versteckt.

Doch wie kam es überhaupt zu diesem Logo? Die Fliege sei ein Relikt aus seiner Zeit als Arzt in den USA. Er hatte bereits erklärt, dass das Krankenhauspersonal das Kleidungsstück als Erkennungszeichen an den verschiedenen Stationen der Einrichtung nutze.

Eine Krawatte zu tragen wäre unhygienisch, deshalb kommt diese Option nicht in Frage. Salz und Fleisch können die Rheinländer wohl auch verzichten, beim Wein aber zeigt Lauterbach seine wahre Leidenschaft. Dem „Spiegel“ sagte Lauterbach, er gönne sich diesen Genuss täglich. Er räumte ein, dass er zu wenig schlafe und sich sehr unregelmäßig ernähre.

Der heutige Politiker ist ein selbstgefälliger Haufen von Doktortiteln und Professuren. Auf seinem Weg zum akademischen Erfolg musste er jedoch mehrere Hindernisse überwinden. Obwohl er in der Grundschule keine Probleme hatte und akademisch brillierte, erhielt er nur eine Empfehlung für die Mittelschule.

Er interpretierte es als Voreingenommenheit aufgrund seiner eigenen Diskriminierungsgeschichte. Sein Vater war ein einfacher Molkereiarbeiter. In seinem Buch „Bevor es zu spät ist“ beschreibt er die Situation folgendermaßen.

Doch das hielt den jungen Karl nicht davon ab, aufzugeben. Zu Beginn seiner Mittelschulzeit hatte er Schwierigkeiten in der Schule, so dass er zunächst auf die Realschule und dann aufs Gymnasium wechselte, bevor er 1983 schließlich seine Schulzeit mit dem Abitur abschloss. Seine Stelle behielt er während seiner gesamten Schulzeit. Das hatte Auswirkungen auf die Standortentscheidung, wie er in einem Fragebogen für die Süddeutsche Zeitung erklärte: „Von Anfang an die letzte Bank.“

Dank seines guten Notendurchschnitts konnte Lauterbach eine Karriere als Arzt einschlagen. Doch wie kam es zu dieser Berufswahl? Ein traumatisches Erlebnis aus seiner Jugend ließ seinen Wunsch, in den medizinischen Bereich zu gehen, bereits erahnen. Im Alter von 13 Jahren diagnostizierte ein Arzt einen Knochentumor in Lauterbachs Knie. Die schlecht ausgebildeten Ärzte erklärten ihm fälschlicherweise, dass eine Operation notwendig sei und sein Bein womöglich amputiert werden müsse.

Zudem kam es bei den darauffolgenden Krankenhausaufenthalten zu einem schwerwiegenden Behandlungsfehler. Eines wurde dem jungen Karl in dieser Zeit sehr deutlich, wie er in seinem Buch schildert: „Diese Erlebnisse haben meinen beruflichen Werdegang geprägt.“

Sportliche Betätigung hat für Politiker einen hohen Stellenwert. Während seiner Schulzeit spielte er Tischtennis, Handball und Fußball, mittlerweile postet er in den sozialen Medien nur noch ab und zu ein Foto von sich und seiner Tochter nach dem Joggen. Position: während des Sturms „draußen gelassen“.

Dies tat er sowohl im Team des BC Oberzier als auch in seiner Freizeit im Unterricht. Als „Stürmer in Alltagsschuhen, mit einem Tennisball, der zugleich als Fußball diente, im Unterricht und auf dem Steinboden des Schulhofs“, wie es der Rheinländer beschrieb.

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