Klaus Schwab Mutter – Klaus Schwab, Mitbegründer des Weltwirtschaftsforums, war das Ziel zahlreicher Hetzkampagnen. In einer online verbreiteten Genealogie wurde behauptet, seine Mutter sei eine Rothschild-Mutter gewesen. Ist das der Fall?
Auswertung
Klaus Schwab und die Rothschild-Dynastie sind in keiner Weise verwandt. Hunderte von Facebook-Nutzern sollen seit Ende Juli Klaus Schwabs Stammbaum veröffentlicht haben. Es gibt weit verbreitete Spekulationen, dass Schwab, der derzeitige Vorsitzende des Weltwirtschaftsforums (WEF), von seinem Posten zurücktreten wird.
Der Stammbaum enthält eine mögliche Verbindung zu den Rothschilds, die ebenfalls oft im Fokus antijüdischer Mythen stehen. Klaus Schwabs leibliche Eltern sind im Stammbaum allerdings nicht aufgeführt. Dieser Hinweis reicht ihm nicht aus, um eine Verbindung herzustellen.
An den zahlreichen Brüchen im Baum erkennt man deutlich das „Haus Rothschild-Schwab“. Der aktuelle Vorsitzende des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, soll Gerüchten zufolge ein Nachkomme der Rothschild-Erbin Marianne Schwab sein. Als solcher verkündet er: „Großes Erwachen, nicht Great Reset.“ Zahlreiche Nutzer in vielen Sprachen (darunter Englisch, Französisch, Niederländisch, Ungarisch und Rumänisch) berichteten von denselben Problemen.
Fakten
Um den Namen „Rothschild“ rankt sich eine antisemitische Verschwörungstheorie, die davon ausgeht, dass eine geheime Verschwörung die Weltpolitik lenkt. Antisemitische Anhänger dieser Theorien legen großen Wert auf die Behauptung familiärer Verbindungen zu den Rothschilds. Die dpa hat zudem Gerüchte entkräftet, wonach Hitler und Merkel mit den Rothschilds verwandt seien und Adolf Hitler ein Familienmitglied gewesen sei.
Am 30. März 1938 wurde Klaus Schwab im deutschen Ravensburg geboren. Über seine Eltern gibt es keine offiziellen Angaben. Dem Munzinger-Archiv zufolge stammten beide Vorfahren vermutlich ursprünglich aus der Schweiz und waren beide Schwabs. Der Autor hat ein Buch über das Leben des Ökonomen Eugen Wilhelm Schwab und seiner Frau Erika Epprecht geschrieben.
Immer wieder kursieren Verschwörungstheorien und Geschichten über die Familie Rothschild, die meisten davon haben einen antisemitischen Hintergrund. So soll ein gewisser Richard Rothschild 2015 versucht haben, ein Coronavirus zu patentieren, doch AFP hat diesen Vorwurf bereits widerlegt. Trotz anderslautender Gerüchte kann AFP bestätigen, dass Lynn Forester de Rothschild nicht für ein Ölgemälde von Babys in OP-Kleidung posiert hat.
Die Mythen rund um die jüdischen Rothschild-Bankiers basieren auf der Vorstellung, dass eine reiche und verschwiegene jüdische Elite das Finanzsystem und die Politik im Geheimen kontrolliert und ausbeutet.
In einem Artikel für die Bayerische Landeszentrale für politische Bildung schreibt die Historikerin Juliane Wetzel: „Der Name der Familie Rothschild dient noch immer dazu, eine ausgesprochen jüdische Allmacht über die globale Finanzwelt zu etablieren.“ Im Einklang mit einem antisemitischen Kanon, der jüdische Netzwerke mit Finanzmacht in Verbindung bringt, ist die jüngste Behauptung, Klaus Schwab habe Verbindungen zur wohlhabenden Familie Rothschild, plausibel.
Zahlreiche Frauen werfen Klaus Schwab sexuelle Übergriffe vor. Im Mittelpunkt steht das Projekt „Great Reset“ des Weltwirtschaftsforums zur Umstrukturierung der Wirtschaft im Zuge der Coronavirus-Pandemie. Schwabs Buch „COVID-19: The Great Upheaval“ kann als Sprungbrett dienen. Manche glauben, dass dieser „große Umbruch“ geplant und inszeniert war.
In den Worten des Autors kann durch die „große Disruption“ eine „neue Weltordnung“ aufgebaut werden, indem die globale Finanzelite mit Hilfe von Covid-19 vorhersehbar in die Enge getrieben wird. Diese Verschwörungshypothese war Gegenstand eines früheren AFP-Faktenchecks.
Mitglieder der Familie Klaus Schwab
Klaus Schwab gründete das Weltwirtschaftsforum und leitet derzeit die Organisation, die jedes Jahr die führenden Ökonomen der Welt im schweizerischen Davos zusammenbringt. Seine Eltern heißen weder Fred Schwab noch Marianne Schwab, wie einige Poster vermuten lassen.
Indem er sie beim Vornamen nennt, zollt Schwab in seinem neuen Buch „Stakeholder Capitalism“ seinen biologischen Eltern, Eugen Wilhelm Schwab und Erika Schwab, geborene Epprecht, Respekt. Laut seiner WEF-Biografie wurde Klaus Schwab am 30. März 1938 geboren, und sein Vater, Eugen Wilhelm Schwab, leitete laut der „Berner Zeitung“ ein Escher-Wyss-Werk in Ravensburg.
Details zur Familie Klaus Schwab Die Recherchen der AFP mündeten in einem Urteil des Schweizer Bundesgerichts aus dem Jahr 1950, das bei der Universität Bern online einsehbar ist. Das Urteil bezieht sich sowohl auf Klaus Schwab als auch auf seinen jüngeren Bruder Urs Reiner.
Eine Passage aus dem Buch „Gastgeber der Mächtigen“ des Wirtschaftsautors Jürgen Dunsch beschreibt die Geschichte der Familie Schwab im Einklang mit der Medienberichterstattung, darunter auch die Einbürgerungsbemühungen des Vaters. Am 29. Juli teilte Klaus Schwab, Sprecher des WEF, dies in eigenem Namen gegenüber AFP mit.
Zusammenfassend war die jüdische Abstammung der Auslöser für die aus Hessen stammende Marianne Rothschild, Deutschland zu verlassen und in die USA zu gehen, wo sie Fred Schwab kennenlernte und heiratete. Laut AFP bestritt die Tochter des Paares jegliche Verbindung zwischen ihren Eltern und dem Präsidenten des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab. Schwabs Eltern waren Eugen Wilhelm und Erika (geb. Epprecht) Schwab.
Dies widerspricht den Behauptungen im Sharepic. Sowohl Fred Schwab als auch Marianne Schwab sind aufgeführt, und Marianne ist von Geburt an eine Rothschild. Für beide ist Frankfurt am Main der Geburtsort Deutschlands. Fred Schwab, dessen richtiger Name Friedrich Ernst Schwab war, kam im selben Jahr, 1937, in die Vereinigten Staaten.
Sowohl Marianne Schwabs Großmutter als auch sie selbst flohen 1939 aus Nazideutschland. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass sie zu diesem Zeitpunkt bereits einen Sohn hatte. Stattdessen erfahren wir, dass Marianne Schwab das einzige überlebende Mitglied ihrer Familie ist.
Fred Schwab heiratete Marianne Schwab um 1943 in den USA. Man ging davon aus, dass sie eine gemeinsame Tochter namens Madeleine Gerrish hatten. Auf die Frage der Deutschen Presse-Agentur nach seiner Frau antwortete Klaus Schwab: „Marianne Schwab kenne ich nicht.“ Sie habe mit uns überhaupt nichts zu tun. Er wurde von seinem Vater Eugen Wilhelm Schwab und seiner Mutter Erika Epprecht großgezogen.
Laut Klaus Schwab war Eugen Wilhelm Schwab, der im April 1899 als Sohn eines Deutschen und einer Schweizerin geboren wurde, zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe des Paares, Emma Kilian, kam 1927 Hans Ernst Schwab zur Welt. Kurz darauf gerieten Hans Schwabs Eltern in Streit, erzählte Klaus Schwab.
Klaus Schwab behauptet, er sei am 30. März 1938 in Ravensburg geboren worden, acht Jahre nach seinem Halbbruder, und habe die erste Frau seines Vaters nie kennengelernt. Seine leibliche Mutter war Erika Epprecht, eine gebürtige Zürcherin und die zweite Frau von Eugen Wilhelm Schwab. Das Schweizer Unternehmen Escher Wyss war auf Maschinen und Turbinen spezialisiert. Klaus Schwabs Identität als Eugen Schwabs Sohn wird durch in Zeitungen veröffentlichte Artikel weiter untermauert.
Fred Schwab ist hier gewissermaßen aufgewachsen. Er konnte Nazideutschland 1935 verlassen. Seine Frau Marianne war eine gebürtige Rothschild-Frau aus Bad Homburg. Nach dem Pogrom im November 1938 gelangte sie zunächst nach England und dann in die USA.
Das Paar, das eine tiefe emotionale Verbindung zu Frankfurt hatte, beschloss 1992 auf Einladung der Stadt dorthin zurückzukehren. Sie besuchten weiterhin ihre ehemaligen Schulen und sprachen mit ihren alten Freunden und Lehrern. 2013 besuchte Madeleine Bad Homburg, den Geburtsort ihrer Mutter, um an der Errichtung eines Denkmals für die Deportationen teilzunehmen. Ihre Großeltern wurden 1942 von dort deportiert und in Theresienstadt versteckt.
«Wir müssen nach vorne schauen», sagte Fred Schwab. Fred Schwab, der eigentlich Friedrich Ernst Schwab hieß, entstammte einer ganzen Generation Frankfurter Juden. Er wurde 1918 in der Mainmetropole geboren und wuchs in der Rheinstraße 7 im pulsierenden Frankfurter Westend auf, wo er auch das angrenzende Goethe-Gymnasium besuchte. Freds Familie führte viele Jahre lang ein Geschäft in der Moselstraße 4.
Die Familie war tief in der Frankfurter Gesellschaft verwurzelt. Ihre Hochzeitsfeier fand in einem traditionellen Frankfurter Innenhof statt und wurde von christlichen und jüdischen Bekannten besucht. Die Familie praktizierte keine Religion und fühlte sich in den eher säkularen Synagogen des Westends am wohlsten. „Weihnukka“ bezog sich auf die gleichzeitige Feier von Chanukka und Weihnachten.
Als Hitler an die Macht kam, dachte die Familie nicht einmal daran, das Land zu verlassen. Dem Antisemitismus, den die Nationalsozialisten an seiner Schule verbreiteten, schenkte Fred zunächst wenig Beachtung. Der Einjährige, der Realschulabgänger und er selbst verließen 1935 das Goethegymnasium, um eine kaufmännische Lehre zu absolvieren. Die Fixierung der Familie auf die Flucht verstärkte sich mit der Zeit nur noch.
Freds Eltern brachten ihn 1937, als er noch ein Teenager war, in die USA, weil die Arbeitsaussichten in Deutschland begrenzt waren. Sein Vater und sein älterer Bruder Hans (Hank) wurden im November 1938 bei einem Pogrom getötet und Hank nach Buchenwald deportiert. Sie konnten das Lager erst nach vier Wochen verlassen, weil Freds Mutter von einem Onkel in den USA Einwanderungspapiere erhalten hatte. Sein Vater verlor in Buchenwald 30 Pfund und jede Aussicht auf eine Rückkehr in seine Heimat.