Vermögen von Michail Chodorkowskji – Michail Chodorkowskji war der reichste Mensch Russlands. Sein Vermögen wird auf acht Milliarden Dollar geschätzt. Wie viel davon nach seiner Haftentlassung übrig bleibt, ist unklar.
H14ll – Was nützt einem Mann mit einer Milliarde Dollar, einem Milliardenimperium und Verbindungen zu den höchsten Regierungsebenen eine Sammlung wertlosen Schmucks? Wie Michail Chodorkowskji es einmal ausdrückte, sind für ihn „Yachten, Paläste und Diamanten“ (Schiffe, Paläste und Schmuck) alle dasselbe.
Ein Sinneswandel, der Russlands berühmtestem ehemaligen politischen Schwergewicht nun guttun könnte: Chodorkowskjis Freilassung. Von seinem einstigen Milliardenvermögen scheint allerdings bis heute relativ wenig übriggeblieben zu sein.
Zehn Jahre sind vergangen, seit das amerikanische Magazin Forbes Chodorkowskji mit einem geschätzten Vermögen von 8 Milliarden Dollar zum reichsten Mann Russlands ernannte. Sein kometenhafter Aufstieg von Platz 194 auf Platz 101 der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt in nur zwei Jahren ist wirklich erstaunlich.
Im Jahr 2003 erreichte er Platz 26 der Liste. Im selben Jahr gelang es Chodorkowskji angeblich, den Ölpreis „gegen den Willen der OPEC“ niedrig zu halten, was ihm von Forbes die Ernennung zum Mitglied des einflussreichen Milliardärsclubs einbrachte.
Chodorkowskji wurde im Oktober 2003 auf dem Höhepunkt seiner finanziellen und politischen Macht verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Er wurde in seinem Privatflugzeug festgenommen, was bei russischen Oligarchen eine gängige Praxis ist.
Falsche Privatisierung
Vor dem Zerfall der Sowjetunion galt Chodorkowskjis kometenhafter Aufstieg vom kommunistischen Jugendführer zum Ölmagnaten als Erfolgsmodell in der darauffolgenden Ära der wirtschaftlichen Anarchie. Er gründete die Menatep-Bank im jungen Alter von 26 Jahren, nachdem er während seines Studiums als Bäcker und Haushälter gearbeitet hatte.
Das nötige Startkapital hatte der junge Unternehmer aus dem Verkauf seines Computers zusammengespart. Mit dem Geld der Bank kaufte er dann Aktien von Jukos. Er übernahm die Kontrolle über den Ölgiganten durch eine zwielichtige Privatisierung, bei der Firmeninsider Aktien zu Schnäppchenpreisen kauften. Damals begannen Russlands Top-Unternehmer, außerhalb des Gesetzes Reichtum anzuhäufen.
In den folgenden Jahren steigerte Chodorkowskji mit einer aggressiven Geschäftsstrategie den Wert von Jukos um das Vierfache und katapultierte das Unternehmen in die Reihen der fünf größten Öl- und Gasproduzenten der Welt. Es gelang ihm, ausländische Investoren zum Kauf von Anteilen zu bewegen.
Es wurde spekuliert, dass Chodorkowskji britische Anwälte eingesetzt haben könnte, um einen Teil seines Vermögens vor seiner Verurteilung vor der russischen Justiz zu schützen. Wie hoch Chodorkowskjis Vermögen derzeit noch ist, ist unklar.
Da der Großteil des ehemaligen Yukos-Imperiums an den staatlichen Energieriesen Rosneft verkauft wurde, kann sich Chodorkowskjin nicht mehr zu der Sache äußern. Russische Medien hatten zwar immer wieder von einer Summe von 200 Millionen Euro gesprochen. Verifiziert ist das allerdings nicht.
Auf Chodorkowskjis Website wird 2011 seine Antwort auf die Frage zitiert, ob er noch Multimilliardär sei: «Komische Frage. Fragen Sie die Staatsanwälte. Die sind allwissend. Mich würde das auch interessieren.»
Chodorkowskjis Anwälte stellten klar, dass er kein Milliardenvermögen mehr besitzt. Sein in New York lebender Sohn Pavel hatte im Oktober dem Moskauer Radiosender Echo erklärt, vom Familienvermögen seien «relativ kleine Beträge» übriggeblieben. Seine Klarheit verbesserte sich nicht.
Michail Borissowitsch Chodorkowski gilt nicht nur als einer der schärfsten Gegner Putins, auch was sein Vermögen angeht, hat er eine wahre emotionale Achterbahnfahrt hinter sich. Aktuellen Schätzungen zufolge wiegt der Ex-Oligarch inzwischen «nur» noch 90 Millionen Euro. Andere Quellen behaupten allerdings, Michail Chodorkowski habe womöglich die Kraft einer Kirchenmaus.
2004 stellte Forbes jedoch fest, dass der Ex-Milliardär damals 15 Milliarden Dollar wert war. 2005 waren von diesem Vermögen nur noch 2,2 Milliarden Dollar übrig. Seine finanzielle Situation verschlechterte sich zweifellos, nachdem er einige Zeit im Gefängnis verbracht hatte. Dennoch kann man sich kaum ein besseres Schicksal wünschen als eine Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung und vorsätzlichen Betrugs.
Einst der reichste Mann Russlands, heute einer der schärfsten Gegner Putins, gezwungen, sich vor der Macht des Staatschefs zu verstecken – solche Geschichten schreibt nur das Leben. Der russische Geschäftsmann und ehemalige Oligarch war einst Chef des bankrotten Ölkonzerns Yukos.
Der Zusammenbruch des Ölgiganten führte nicht nur dazu, dass Michail Chodorkowskjis Budget für den Rest seines Lebens beträchtlich schrumpfte; er verbrachte auch fast ein Jahrzehnt im Gefängnis, bevor er im Dezember 2013 freigelassen wurde.
Vermögen von Michail Chodorkowskji: 90 Millionen Euro (geschätzt)
Die internationale Gemeinschaft hat laut und deutlich erklärt, dass seine Verhaftung möglicherweise politisch motiviert war. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte teilte diese Einschätzung der Situation jedoch schon im September 2011 nicht.
Es wäre durchaus verständlich, wenn Michail Chodorkowskji sein verbliebenes Vermögen vor allem vor Putin verheimlichen würde. Denn der Verdacht besteht, dass Chodorkowskji und sein Geschäftspartner den Ölkonzern über eine Scheinfirma in Gibraltar geleitet haben.
Die Briefkastenfirma GML ist noch immer aktiv und könnte einen hohen Wert haben. Anderen Berichten zufolge besitzt Chodorkowskji jedoch keine GML-Aktien mehr. Was davon wahr ist, kann derzeit nur der ehemalige Milliardär mit Sicherheit sagen.
Michail Chodorkowskjis enormes Vermögen macht ihn als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens vermutlich noch umstrittener, als er es ohnehin schon war. Allerdings hatte Chodorkowskji die schrittweise Privatisierung der Sowjetunion mehr oder weniger illegal für seine eigenen, eigennützigen Zwecke ausgenutzt, um sich seine Ölrechte an Yukos zu sichern.
Der selbsternannte «Räuberbaron» war sich bewusst, dass nicht immer alles mit rechten Dingen zuging. Roman Abramowitsch verfolgte ähnliche Taktiken, blieb aber stets dem Kreml treu und deshalb musste sich niemand um ihn sorgen. Chodorkowskji wird auch für das Versagen verantwortlich gemacht, Russlands Machtstrukturen aus Putins Händen zu befreien.
Da Putin seinem Unmut bereits mehrfach öffentlich Luft gemacht hat und sich offensichtlich nicht damit zufrieden gibt, abseits vom Rest der Welt im Schweizer Exil ein ruhiges Leben zu führen, darf man sich gut fragen, womit der Ex-Milliardär in Zukunft noch für Schlagzeilen sorgen wird.
Regierungsgegner Michail Chodorkowskji verfügt vermutlich noch immer über das Vermögen, das er vor Jahrzehnten als reichster Mann Russlands angehäuft hat. Eine öffentlich zugängliche Schätzung darüber, wie viel Geld Yukos nach der Pleite des einst größten russischen Ölkonzerns noch übrig hat, gibt es allerdings nicht.
In russischen Medien kursierte eine geschätzte Summe von 245 Millionen Franken. Verifiziert ist diese allerdings nicht. Da bei der Verteidigung von Russlands berühmtestem ehemaligen Gefangenen so viel auf dem Spiel steht, drängt sich die Frage nach dem Vermögen unweigerlich auf. Teure PR-Firmen arbeiten seit langem daran, dass der ehemalige Yukos-Chef in seinem „Informationskrieg“ mit der russischen Regierung wenigstens einen Punkt machen kann.
Auf Chodorkowskjis Website wird 2011 seine Antwort auf die Frage zitiert, ob er noch Multimilliardär sei: «Komische Frage. Fragen Sie die Staatsanwälte. Die sind allwissend. Mich würde das auch interessieren.»
Chodorkowskjis Anwälte stellten zwar klar, dass er kein Milliardenvermögen mehr besitze. Dies allerdings angesichts der massiven Forderungen Russlands, das Chodorkowskji in einem umstrittenen Prozess wegen Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Öldiebstahls verurteilt hatte.
Der in New York lebende Pawel Chodorkowskjold sagte im Oktober dem russischen Radiosender Echo Moskau, das geschätzte Vermögen seines Vaters von 15 Milliarden Dollar im Jahr 2003 sei auf «relativ kleine Beträge» geschrumpft. Als einfacher Häftling hatte sein Vater während seiner Haftzeit Zugriff auf mehrere Tausend Rubel (rund 30 französische Francs). Michail Chodorkowskjold hatte großen Einfluss in Russland. Doch wie sieht es nach 3709 Tagen Haft aus? Beobachter können nicht ausschließen, dass er vertraulichen Bedingungen zugestimmt hat.
Am Freitagmorgen, kurz nach Mitternacht, erwachte Michail Chodorkowskji im Gefängnis von Segescha. Es war Tag 3709 und, völlig unerwartet, seine letzte Beute. Nach einer spektakulären Freilassungszeremonie war er am frühen Nachmittag im Berliner Hotel „Adlon“ wieder er selbst. Sie ist Chefredakteurin der russischen Zeitung „New Times“. Ihr sagte Chodorkowskji am Telefon: „Es gibt noch viel zu tun, die Freilassung der noch inhaftierten Spione, vor allem Platon Lebedew.“ Sein Geschäftspartner Lebedew muss seine Haftstrafe noch bis April absitzen.
Chodorkowskj habe Albats' Quelle gesagt, «das Wichtigste im Moment sei Freiheit, Freiheit, Freiheit». Putins Sprecher Dmitri Peskow zufolge soll Trump dem russischen Präsidenten bis zum 12. November ein Gnadengesuch und einen ausführlicheren Brief schicken. Chodorkowskj hatte am Samstag seinen Sohn Pawel getroffen, der aus den USA angereist war, um ihn zu besuchen.
Unsere Familie ist endlich vereint. Laut RIA Novosti drückte Pavel die überwältigende Freude seiner Familie aus. Chodorkowskjis Eltern sind aus Russland nach Berlin ausgewandert, seine zukünftige Frau stammt aus der Schweiz. Er plant, am Sonntag mit den Medien zu sprechen.
Reflexionen über Oppositionelle aus der Sowjetzeit
Es erinnerte an sowjetische Dissidenten, die nach ihrer Freilassung sofort ins Exil geschickt wurden. Chodorkowskji allerdings sei «frei, nach Russland zurückzukehren», wie Putins Sprecher Peskow am Samstag betonte. Doch was würde ihn dort erwarten?
Vor zehn Jahren wurde der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Yukos wegen Verbrechen verurteilt, die mit seiner Entscheidung zusammenhingen, als Oligarch in die Politik zu gehen, was ihn von seinen Oligarchenkollegen unterschied. Er half bei der Finanzierung der Opposition und vertrat eine klare Position für Modernisierung und demokratische Reformen.