Mirjam Kottmann Krankheit 2020 –Überraschung für alle Mirjam Kottmann-Fans: Die beliebte TV-Moderatorin hat 2020 ein Kind zur Welt gebracht. Und zwar mit dem bekannten Problem Brustkrebs. Als Mirjam Kottmann gerade einmal 45 Jahre alt war, erhielt sie die
Chirurgische Diagnose. Seitdem kämpft die Powerfrau tapfer gegen die Krankheit und hofft, anderen Betroffenen helfen zu können. Erinnern wir uns an Mirjam Kottmanns Leben und ihre Krebsdiagnose. Um BR24, das Nachrichten-Flaggschiff des BR Fernsehens, zu verstärken, verstärkt Mirjam Kottmann ab Montag, 12.
Februar 2024, jeweils um 16:00 Uhr und 18:30 Uhr, das Nachrichtenteam von BR24. Die 49-Jährige ist damit die erste deutsche Fernsehmoderatorin, die regelmäßig im Rollstuhl eine Nachrichtensendung präsentiert. Aufgrund ihrer Multiplen Sklerose ist sie seit zwölf Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen.
1997 begann die gebürtige Münchnerin ihre Karriere beim Bayerischen Rundfunk bei der Rundschau, dem Vorgängerformat von BR24. Während ihrer Zeit bei BR24 berichtete sie vor allem über internationale Nachrichten und verstärkte kontinuierlich die ARD-Studios in Rom und Wien. Die Hörfunksendung „Leben mit Behinderung“ wurde ein Jahr lang von Mirjam Kottmann konzipiert und moderiert. Sie ist Autorin zahlreicher Magazinbeiträge und Fernsehreportagen.
Noch nie wurden im deutschen Fernsehen die Nachrichten aus einem Rollstuhl präsentiert. Mirjam Kottmann gibt jetzt ihr exklusives Debüt in der Nachrichtensendung „BR24“ des Bayerischen Rundfunks. Karneval ist gut. Was an diesen kalten Februartagen auf der Südhalbkugel der Republik geschah und am Faschingsdienstag auf dem Münchner Viktualienmarkt kulminierte, war, dass ein paar Markthändler menschlich tanzten.
Und gerade in der Nachrichtenredaktion des Flaggschiffsenders „BR24“, einst bekannt als „Rundschau“ – draußen in Freimann –, wo der Bayerische Rundfunk seine Fernsehnachrichten bestellt, findet Mirjam Kottmann durchaus die richtigen Worte, um diese, ja, Beinahe-Reise zu beschreiben.
Ein Zeichen für gelebte und unkomplizierte Inklusion setzen“ und „vielen Menschen Mut machen“ – das möchte der BR mit Mirjam Kottmann erreichen. Die 49-jährige Journalistin ist nicht nur die erste Moderatorin des Bayerischen Rundfunks, die aus dem Rollstuhl berichtet, sondern hat vor 75 Jahren auch Geschichte geschrieben. Und zwar zum letzten Mal überhaupt im deutschen Fernsehen.
Warum ist es beispielsweise bei der BBC nicht üblich, dass Moderatoren und Nachrichtensprecher im Rollstuhl durch das Bild laufen oder im Rollstuhl sitzen, um über das Weltgeschehen zu berichten? Frank Gardner, der im Juni 2004 von saudischen Al-Kaida-Kämpfern ins Bein geschossen wurde, kann heute nicht mehr gehen, aber immer noch vor der Kamera arbeiten.
Und wie wäre es mit Matthew Bassett, Steve Brown und Sophie Morgan, die bei National Geographic mehrere BBC-Sendungen moderieren? „Vielleicht gibt es nicht so viele Journalisten, die im Rollstuhl sitzen und gerne moderieren würden“, mutmaßt Mirjam Kottmann auf unsere Nachfrage, und sie weiß nicht, warum. „Oder es hat sich bisher noch niemand getraut.“
Dass sie gelogen hat, hat nicht nur damit zu tun, dass ihre Freundin in London lebt und auf ihren Bildern die oben genannten BBC-Kollegen zu sehen sind, sondern auch damit, dass sie 1974 in München geboren wurde. Wenn das in England klappt, so argumentiert Mirjam Kottmann, warum sollte das nicht auch hier passieren? Aus diesem Grund hat sie sich zu dem Satz inspiriert: „Ich bin der Typ, der sagt: Das geht nicht, das gibt es nicht.“
Man kann es nicht hoch genug hängen“ (Mit dieser mutigen Frau beginnt ein neues Kapitel deutscher Fernsehgeschichte). Nur „unkompliziert“ sei es bislang nicht gewesen. Auch in ihrem eigenen Leben spricht die Pionierin von „einem Prozess“. Nur zur Klarstellung: Der Turm im „BR24“-Studio (das 2017 grundlegend umgebaut wurde) war nicht das größte Hindernis.
Mirjam Kottmann sagt: „Dass jemand im Rollstuhl die Nachrichten präsentieren kann, war in den Köpfen der Leute einfach noch nicht angekommen.“ Eine Alternativfrage sei gewesen: „Wie wollen Sie denn sitzend hinter dem Tisch hervorschauen?“ „Aber das ist doch kein Hexenwerk“, antwortete sie, „es gibt ja immer technische Lösungen!“
Ihre Lösung des Problems ist ein speziell angefertigter Rollstuhl, dessen Sitz sie ohne Hilfe hochfahren kann, sodass sie auf Augenhöhe mit einem stehenden Menschen von etwa 1,75 Meter Größe sein kann. Ein Hightech-Begleiter kostet rund 15.000 Euro und ist damit zweifelsohne deutlich mehr als das Ding aus dem 3D-Drucker, aus dem der NDR seine „Sesamstraßen“-Persönlichkeit Elin erschaffen hat. Zum Glück hat Kottmanns Rentenversicherung die Kosten übernommen (da ihr Arbeitgeber bereits aus dem Rennen ausgestiegen war).
Es dauerte allerdings eine Weile; Mirjam Kottmann selbst brauchte Zeit, um das Bild einer Rollstuhlfahrerin vor der Kamera mental zu verankern. Seit zwölf Jahren ist dieses Hilfsmittel ihre erste Wahl. 1997 wurde sie zur Königin des BR gekrönt.
Nach dem Abitur als Volontärin beim BR versuchte sie sich beim Fernsehen und Reporterin war ihr Traumberuf. Nach einem Journalistik-Studium, weiteren Praxiserfahrungen (u.a. beim Rosenheimer Regionalfernsehen) und ehrenamtlichen Tätigkeiten (u.a. als Assistentin bei der Süddeutschen Zeitung) blieb sie ihrem Heimatsender als Reporterin erhalten. Immer wenn etwas passierte – Hochwasser, Blitzeinschläge, Unfälle aller Art – wurde sie weggeschickt. „Mirjam, du bist eine Bank“, sagte er ihr ab und zu.
Ende 1998 erfuhr sie schließlich, dass sie Multiple Sklerose hat, eine Krankheit mit tausend Gesichtern, die unterschiedlich schnell und unterschiedlich verlaufen kann. Aus Angst schwieg die junge BR-Reporterin lange. Innerhalb der Gruppe der MS-Neubetroffenen hieß es: „Sagen Sie es Ihrem Arbeitgeber nicht, sonst werden Sie mit dem Argument abgekanzelt, Stress täte Ihnen nicht gut und es sei besser, sich zu schonen.“
Überlegen Sie mal? Es gibt keine spannenderen Geschichten mehr, in denen alles verrückt wird. Schließlich hatte sie gerade erst angefangen zu arbeiten! Auch Kottmann kam vorbei. Ihr Fuß schmerzte und sie sagte, dass ihr von den Schmerzen schlecht sei.
Sie gehen wieder an die Arbeit, als sei alles normal gewesen, nach ein paar Kortison-Infusionen. Es könnte noch Jahre laufen. Sie fungierte als Studiobotschafterin im ARD-Studio Rom und berichtete live für Sendungen wie die „Tagesschau“, als Papst Johannes Paul II. starb.
Doch endgültiger ging es nicht. Die Krankheit schritt voran, ihre Beine wurden schlimmer. Einen Skiunfall brauchte sie nicht mehr, um ihr Hinken zu erklären. Also schenkte sie ihrem damaligen Chef etwas Wein ein. Nach ihrer verständnisvollen Reaktion bot er ihr einen Parkplatz direkt auf dem BR-Gelände an, damit sie sich die Anfahrt auf Dauer ersparen konnte.
Auf ihren Wunsch hin wurden ihr weitere Aufgaben im Büro übertragen. Ein Wechsel, der für sie ebenso schmerzhaft war. „Ich musste erst lernen und akzeptieren, dass es eine Krankheit gibt, die mich zurückhält und dass ich andere Prioritäten setzen muss.“ Das sei das Geheimnis der Reporterin, sagt sie, wenn sie rausgeht und mit den Leuten spricht:
Aus der rasenden Frau wurde eine rollende Reporterin, die ihre eigene Schüchternheit vor der Kamera zunächst überwinden musste. Mirjam Kottmann erinnert sich vielleicht noch daran, dass sie während einer «Tagesschau»-Szene vor der Gerichtsverhandlung um das Zugunglück von Bad Aibling mit ihrem Team beriet, wie man sie am besten positionieren und filmen könne, damit der Rollstuhl nicht zu sehen sei. («Ich wollte nicht, dass die Leute meine Behinderung sehen.») Später, nach einigen Live-Einsätzen, dachte sie: Ist doch egal. Das wollen ja auch alle sehen.
«Manche Menschen haben schlechte Augen und tragen eine Brille», sagt sie jetzt selbstbewusst. Wegen meiner schwachen Beine bin ich auf einen Rollstuhl angewiesen. «Na und?» «Man wird leider immer in die Ecke gedrängt, ach, zurückgelassen, vielleicht noch eine Krankheit, die muss man schützen.»
Es ist nicht zu übersehen, dass eine Reportage wie „Alpenüberquerung mit Dialysepatienten“ (die Kottmann gerne gemacht hätte) schlicht nicht mehr gesendet wird, weil die Moderatorin selbst keine Alpenüberquerung durchführt. Damit stand die Journalistin vor einer neuen Herausforderung.
2018 gab ihr der deutsche Sender ARD alpha erstmals die Möglichkeit, sich als Moderatorin zu beweisen. Im Konzept der Talkshow „alpha-demokratie“ (leider ab 2023 eingestellt) wäre der Moderator dabei und die Gäste stünden Seite an Seite. Die anfängliche Idee, Kottmann auf einem Hochstuhl am Pult sitzen zu lassen, scheint unrealistisch.
Live, eine halbe Stunde lang, ohne Teleprompter, über wirklich komplizierte Themen (wie dieses) diskutieren – da konnte sie sich nicht einmal darauf konzentrieren, nicht vom Stuhl zu fallen. Die Redaktion baute ihr ein Podest mit Rampe für ihren Rollstuhl. Das war der zweite Schritt hin zu gelebter Inklusion im On.
Und dann dauerte es noch ein bisschen bis zum dritten Schritt, den Nachrichten. Ein Platz musste erst frei werden. Erst als Sandra Rieß ab 21:45 Uhr mehr Moderationsaufgaben bei „BR24“ übernahm und bei Tagesschau24 in Hamburg startete, konnte Mirjam Kottmann ihren Platz in den 16- und 18-Stunden-Runden zurückerobern.
Andererseits: Die Nachrichten werden nicht direkt präsentiert? Sehr unwahrscheinlich, es sei denn, Sie hängen bei WELT oder ntv herum. Um die Sache noch ironischer zu machen, wurden sie in der Anfangszeit deutscher Nachrichtensendungen gefressen.
Jahrzehntelang waren die «heute»-Moderatoren und «Tagesschau»-Prediger Persönlichkeiten ohnegleichen. Am 25. Oktober 2015 brach Jan Hofer erstmals seit 63 Jahren mit der Tradition und trat vor die «Tagesschau»-Redaktion, um Bein zu zeigen (natürlich in Shorts). Das wurde schnell zur Revolution.