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Petra Pau Krankheit: Die Politikerin und ihr Kampf gegen Stimmversagen

Petra Pau Krankheit

Petra Pau Krankheit – Petra Pau ist eine der bekanntesten Politikerinnen der Linkspartei und seit vielen Jahren fest im Deutschen Bundestag. Was viele nicht wissen: Pau leidet an einer seltenen Krankheit, die ihr zeitweise die Stimme raubt. In diesem Artikel schildern wir Petra Paus Kampf gegen den Stimmverlust und wie sie trotz dieser Herausforderung ihre politische Arbeit fortsetzt.

Eine seltene Krankheit mit schwerwiegenden Folgen

Petra Pau leidet an einer Abduktorenparese, einer Lähmung der Stimmbänder. Bei dieser Krankheit versagt ihr plötzlich die Stimme und sie kann nicht mehr sprechen. Für eine Politikerin, deren Job von Reden und Debatten abhängt, ist das eine enorme Herausforderung. Doch Petra Pau lässt sich von ihrer Krankheit nicht unterkriegen und hat gelernt, damit umzugehen.

Der Schock des ersten Stimmversagens

Das erste Mal versagte Petra Pau die Stimme während einer Rede im Bundestag im Jahr 2010. Mitten im Satz brach ihre Stimme und sie konnte nicht mehr sprechen. Für Pau war das ein Schock, denn sie wusste zunächst nicht, wie ihr geschah. Erst nach umfangreichen medizinischen Untersuchungen wurde bei ihr eine Abduktorenparese diagnostiziert.

Therapie und Umgang mit der Erkrankung

Nach der Diagnose begann für Petra Pau ein langer Weg der Therapie und der Aufarbeitung ihrer Krankheit. Sie musste lernen, ihre Stimme zu schonen und gezielt einzusetzen. Regelmäßige Übungen und Behandlungen helfen ihr, die Symptome in den Griff zu bekommen. Doch die Angst vor einem erneuten Stimmausfall bleibt. Pau hat gelernt, damit zu leben und offen mit ihrer Krankheit umzugehen.

Unterstützung von allen Seiten

Petra Pau erfährt große Unterstützung von allen Seiten – von ihrer Partei, ihren Bundestagskollegen und auch von politischen Gegnern. Als sie 2012 für das Amt der Bundestagsvizepräsidentin kandidierte, erhielt sie Unterstützung aus allen Parteien, auch aus der CSU. Diese Solidarität bedeutet Pau viel und gibt ihr die Kraft, weiterzumachen.

Eine Stimme für die Schwachen

Trotz ihrer Krankheit bleibt Petra Pau eine starke Stimme für die Schwachen in der Gesellschaft. Unermüdlich kämpft sie für soziale Gerechtigkeit, Bürgerrechte und gegen Rechtsextremismus. Durch ihre eigenen Erfahrungen mit Stimmverlust ist sie sich der Probleme von Menschen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten bewusst geworden. Pau nutzt ihre Position, um auf deren Anliegen aufmerksam zu machen.

Vorbild im Umgang mit Krankheit

Petra Pau ist ein Vorbild für den offenen und selbstbewussten Umgang mit Krankheit. Sie versteckt ihre Stimmbandlähmung nicht, sondern spricht offen darüber. Damit macht sie anderen Mut, die ebenfalls von Krankheit oder Behinderung betroffen sind. Pau zeigt, dass man trotz gesundheitlicher Einschränkungen erfolgreich sein und seine Ziele verfolgen kann.

Petra Paus Kampf gegen den Stimmverlust ist eine Geschichte von Mut, Durchhaltevermögen und dem unbedingten Willen, sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen. Ihre Erfahrungen mit der seltenen Krankheit Abduktorenparese haben sie geprägt, aber nicht aufgehalten.

Pau bleibt eine engagierte Politikerin, die ihre Überzeugungen mit Leidenschaft vertritt. Gleichzeitig ist sie ein Vorbild für alle, die mit gesundheitlichen Herausforderungen zu kämpfen haben. Petra Pau beweist, dass man auch mit einer Krankheit ein erfülltes und erfolgreiches Leben führen kann. Monatelang kämpfte die Grünen-Frau um ihre Stimme. Unerwartete Hilfe bekam sie von einem CSU-Mann.

Petra Pau steht vor hundert Kindern in der Mensa der Peter-Pan-Grundschule im Ostberliner Stadtteil Marzahn. Sie spreche von einer «ganz wichtigen Politikerin in Deutschland», sagt die Schulleiterin. Pau, die zu ihrer beigen Hose Helm und Turnschuhe trägt, legt sich hin, ohne Schwäche zu zeigen. «Tom, der THW-Helfer» ist das Buch, das sie als nächstes liest.

Für Spitzenpolitiker sind Lesetage zum Glück Pflicht. Wer eine Kita oder eine Schule betritt, darf Fotos machen. Doch bei Petra Pau ist alles anders. Dass die Linkspartei-Politikerin überhaupt hier steht, grenzt schnell an ein Wunder. Von dort läuft ein Kabel über ihren Rücken zu einem Verstärker an ihrer Röhre, auf ihrem Mund sitzt das kleine, bunte Mikrofon. Ohne das müsste sich Paus Stimme an diesem November-Termin damit begnügen, die halbe erste Reihe des Saals zu füllen.

Manchmal klingt es sogar mit Mikrofon, als ob die Notizen einem Kaninchen über den Schnabel gerutscht sein sollten, bevor sie ihren Weg nach draußen finden. Während der Vorbesprechung hatte der Schuldirektor gefragt: „Fühlen Sie sich unwohl?“

Einstieg in den Bereich öffentliches Reden

Es geschah am 5. Mai 2010, kurz nach 14 Uhr. Pau hatte gerade als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags die Leitung der neuen konstituierenden Sitzung eines Untersuchungsausschusses zum Internet übernommen. «Sofort war die Stimme vor laufenden Kameras verstummt», sagte sie später in ihrem Wahlkreisbüro.

Petra Pau hat lange auf das Treffen mit dem Reporter gewartet. Sie möchte eigentlich nicht über ihre Krankheit sprechen. Das Video von damals dokumentiert einen fünfminütigen Kampf. Zuerst ist Pau einfach nur genervt, doch dann wird ihre Stimme immer lauter. Zum Glück gerät sie nie völlig außer Kontrolle und Pau meistert das Drama geschickt. Doch am Ende, als sie den neuen Untersuchungsvorsitzenden übergibt, sieht man kurz die Fassungslosigkeit hinter ihr.

Probleme mit ihrer Stimme habe sie vorher nie gehabt. Im Gegenteil, behauptet Pau: „Ich hatte schon immer eine schöne Altstimme.“ Im Rahmen ihrer Ausbildung zur Deutsch- und Kunstlehrerin musste sie einen Logopädiekurs absolvieren, den sie überspringen konnte. Ihre Bundestagskollegen, die besonders zarte Stimmen hatten, taten Pau immer leid. Sie selbst war von Anfang an im Sprecherberuf aktiv. Zunächst als Lehrerin, später als Politikerin.

Nach einem Jahr humpelte sie praktisch.

Nach der Wahl wurde die gebürtige Ostberlinerin PDS-Vizevorsitzende in Berlin und später Bundesvorsitzende der Partei. Einem größeren Publikum wurde die tugendhafte Politikerin mit dem roten Bart (Spitzname «Pumuckl») 2002 bekannt, nachdem die PDS an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert war und nur Pau und Gesine Lötzsch als Direktkandidaten für den Bundestag antraten.

Nachdem die Bundestagsabgeordneten den Grünen-Kandidaten Lothar Bisky viermal nicht wählen konnten, wurde Pau 2006 zur Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages gewählt. Jeder Fraktion steht ein Stellvertreterposten zu. Im ersten Wahlgang erhielt Pau 385 Stimmen. Von da an leitete sie die regulären Sitzungen.

Ich warte bis zum 1. Mai. Danach unternahm sie noch einige Versuche. Es endete in Tränen. Der erste Arzt, der die Patientin untersuchte, vermutete eine Nervenstörung der Sprechmuskulatur. Er konnte nicht helfen. Nach einem Jahr war Petra Pau praktisch tot.

Dass er links steht, davon ging Eduard Oswald nicht aus. Der 65-jährige Augsburger ist seit über 50 Jahren Mitglied der CSU, für die er seit 1987 im Bundestag sitzt. Pau war bereits vor seiner Ernennung zum Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages im März 2011 erkrankt.

Oswald mag den direkten Ansatz. Also rief er einfach Pau an und bat ihn, den Grund zu erklären. «Frau Pau war sehr diskret», sagt Oswald. Seitdem versucht der CSU-Mann, seine linken Kollegen im Präsidium um sich zu scharen. Während sie sprach, achtete er darauf, dass ein Glas Wasser neben ihr stand. Und er bot ihr seine Ablösung an, als er sah, dass sie Mühe mit ihrer Stimme hatte.

Wenn Pau beschreibt, wer ihr in ihrer schwierigen ersten Zeit im Bundestag geholfen hat, fällt ihr sofort der Name Oswald ein. Das Kompliment ist ihm fast unangenehm. «In so einem Fall ist mir die politische Einstellung egal», sagt er. «Das ist die logische Kunst des Helfens.» «Er hätte das für jeden seiner Kollegen genauso gemacht», betont Oswald.

„Sie ließ sich nicht entmutigen“, kommentiert Eduard Oswald und ergänzt: „Ich habe immer die Energie bewundert, mit der Petra Pau gegen ‚ihre Behinderung‘ gekämpft hat. Ob eine schwerbehinderte Vizepräsidentin noch lebensfähig ist, wurde im Vorstand nie diskutiert“, so Oswald.

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