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Philipp Kutter Familie

Philipp Kutter Familie

Familie Philipp Kutter – Das Recht auf Ehe soll auch für Schwule und Lesben erweitert werden. Philipp Kutter, CVP-Nationalrat, will die Heiratsstrafbestimmungen der Initiative ändern. Seine Frau trägt zu Hause in Wädenswil Hosen. Als Gruppe haben sie einen soliden Leistungsausweis. Philipp Kutter, 43, ist CVP-Nationalrat, seine Frau Anja, 39, ist Kommunikationsberaterin. Gemeinsam haben sie zwei Kinder, Lisa, 7, und Julia, 5, und führen eine Kommunikationsfirma.

Aber meine Frau ist die Chefin und ich bin die Assistentin», scherzt Kutter. «Die Arbeit war mir sehr wichtig», sagt sie. 2003 startete sie ihre journalistische Karriere als Volontärin bei der «Zürichsee-Zeitung» in Horgen ZH, wo sie als Redaktorin arbeitete. Sieben Jahre später, als sie Kutter, damals Politikerin und frisch gewählte Stadtpräsidentin von Wädenswil, interviewte, begannen die beiden eine Beziehung. «Es hat gefunkt.» 2012, an einem verregneten Septembertag, lautet die Antwort: Ja. «An Grossveranstaltungen regnet es immer», scherzt sie.

Die Todesstrafe wird abgeschafft

Die Cutter sind ein Paradebeispiel für die Heiratsstrafe, denn sie verdienen zwar beide Geld, werden aber im Gegensatz zu Singles als Einheit besteuert. Damit steigen sie im Progressionssystem eine Stufe auf. Nun, da sie verheiratet sind, müssen sie mindestens 10 Prozent mehr Bundessteuern bezahlen. «Diese Ungerechtigkeit muss die Schweiz endlich abschaffen», sagt Kutter. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Heiratsstrafe abgeschafft wird, ist grösser denn je.

Letzte Woche erklärte das Schweizer Bundesgericht das entsprechende Referendum vom Februar 2016 für ungültig – ein Novum in der Schweiz. Der Bundesrat hatte versehentlich veraltete Informationen in die Abstimmung einfließen lassen. Die Heiratsstrafe benachteiligt 454.000 Ehepaare mit Doppeleinkommen steuerlich – mehr als fünfmal so viele wie die 80.000, die allein von der Strafe betroffen sind. Die Wähler waren kurz davor, sie abzulehnen.

Die Voreingenommenheit der Ehe

Julia, Kutters Kind, grinst und krabbelt unter den Kaffeetisch, während ihre Eltern auf ihren Laptops über Geschäfte reden. Wegen Kutters häufiger Reisen ist das nur nachts und am Wochenende möglich. Als Gemeindepräsident von Wädenswil vertritt er die Städte vor Gericht. Als CVP will er nach dem Abgang von Frau Barbara Schmid-Federer nun Berner Familien unter die Arme greifen, unter anderem mit der Erhöhung der Kinderzulagen auf 10'000 Franken, die der Nationalrat im März überraschend gutgeheißen hat.

Seine Frau hingegen ist Hausangestellte. «Gott sei Dank ist das möglich, sonst hätten wir ein Betreuungsproblem», zwinkert sie. Die CVP hat den Kampf gegen die Heiratsstrafe gewonnen, steht nun aber vor einem ethischen Dilemma. Dies liegt an der Definition der Ehe im Initiativtext. Als Ehe bezeichnet man in diesem Zusammenhang eine Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau. Als der Plan erstmals präsentiert wurde,

«Die CVP Zürich hat diesen Satz offiziell kritisiert», sagt Kutter, der bis 2018 die CVP-Parlamentsfraktion im Kanton Zürich führte. Weil er zu Unrecht gleichgeschlechtliche Paare ins Visier nehme und weil das Thema zum anderen nichts mit der Definition der Ehe zu tun habe.

Es gibt niemanden, zu dem man aufschauen kann

Kutter hatte keine normale Erziehung mit einem berufstätigen Mann und einer Hausfrau. Er wurde in Altstätten als Sohn von Eltern geboren, die ursprünglich aus dem St. Galler Rheintal stammten. Beide Eltern arbeiteten und er war der jüngste Abteilungsleiter bei Wild Heerbrugg, heute Leica Geosystems. Bevor sie Sekretärin wurde, war sie Flugbegleiterin bei Swissair. Als Philipp sieben Jahre alt war, zogen sie nach Wädenswil.

Nur wenige Gehminuten entfernt liegt Kutters heutiges Zuhause mit seiner Familie, ein renoviertes Holzhaus. Kutters Vater, der noch immer wissen will, warum der Entscheid in Bern fiel, ist oft in politische Diskussionen am Familientisch verwickelt. Zu den Nachteulen gehört er aber nicht. Seinem liberalen Vater attestiert Kutter ein ausgeprägtes soziales Verantwortungsbewusstsein. So definiert er sich jedenfalls selbst.

Er trat der CVP bei, nachdem Freunde ihn darauf angesprochen hatten, die mehr erfahren wollten. Nach der Lektüre des Parteiprogramms kam ich zum Schluss: „Das funktioniert.“ Christliche Grundsätze wie Mitgefühl und Fürsorge für Arme, Alte und Junge sind für ihn Ausdruck bürgerlicher Pflicht.

komm aus deinem Trott heraus

Die beiden jungen Frauen im Haus stellen ihren Eltern tiefgründige Fragen wie: «Wer ist Gott?» Ihre Mutter Anja ist evangelische Christin, sie selbst wurden jedoch wie ihr Vater katholisch getauft. Kutter besucht die Kirche sporadisch, meist an Feiertagen, und findet, dass sie verbessert werden muss. Der Papst müsse mit veralteten Praktiken wie dem Zölibat brechen. Außerdem wirbt er für Inklusion gegenüber Schwulen und Lesben.

«Ich bin für die Ehe für alle Menschen.» Und dafür, dass es auch gleichgeschlechtlichen Ehepaaren möglich ist, Kinder zu adoptieren. «Ein Kind kann von zwei Frauen genauso viel Liebe erfahren wie von zwei Männern.» Viele seiner bürgerlichen Parteikollegen in Bern sollen inzwischen für die «Ehe für alle» eintreten, wie die Sonntagspresse berichtet. «Es ist an der Zeit, dass wir die Stadt-Land-Spaltung in der Gesellschaft überwinden», freut sich Kutter.

Biografie

Philipp Kutter besuchte die Primarschule in Wädenswil, bevor er an der Kantonsschule Wiedikon in Zürich die Matura Typus B erlangte. Nach dem Studium der Geschichte, Medienwissenschaften und Politik an der Universität Zürich arbeitete er als Journalist, zuerst bei der Zürichsee-Zeitung und später als Chefredaktor des Thalwiler Anzeigers. Kutter, der seit 2006 Wädenswils Sicherheits- und Gesundheitsbeauftragter ist, wurde im selben Jahr in den Gemeinderat gewählt. Kutter gewann die Gemeinderatswahl in Wädenswil im Jahr 2010.

Zu seinen Aufgabenbereichen zählen Standortmarketing, Städteplanung, Bevölkerungsdienste, Personalwesen und Informatik. Von Mai 2007 bis Juli 2018 war er Mitglied des Zürcher Kantonsrates und von 2008 bis zu seinem Rücktritt im Juli 2018 Präsident der CVP-Bundestagsfraktion.

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