Pocher Eltern Zeugen Jehovas – Auch der ehemalige Zeuge Jehovas Oliver Pocher hat sich zu der grausamen Amokfahrt in Hamburg geäußert. Er spricht den Trauernden und ihren Familien sein tiefstes Mitgefühl aus. Zahlreiche Reporter haben nach dem schrecklichen Vorfall in Hamburg den ehemaligen Zeugen Jehovas Oliver Pocher aufgesucht. Auf Instagram veröffentlichte der Komiker eine Botschaft. „Mein herzlichstes Beileid an alle Betroffenen, ihre Familien und alle, die diese grauenhafte Tat miterleben mussten“, ist alles, was Pocher an dieser Stelle sagen kann.
Zeugen Jehovas
Ein ehemaliges Mitglied der Glaubensgemeinschaft im Hamburger Stadtteil Alsterdorf hatte am Donnerstagabend das Feuer eröffnet und mehrere Menschen getötet, bevor es sich selbst das Leben nahm. „Früher besuchte er heimlich die Treffen der Zeugen Jehovas, aber jetzt weiß das niemand mehr über ihn. Ich kenne diese missliche Lage“, resümiert Pocher in seiner Story. „Es gab zweifellos großes Leid.“
„Das kann ich bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, obwohl es natürlich keine Entschuldigung für das ist, was Sie versuchen“, gibt der Komiker zu bedenken. Und weiter: „Zeugen Jehovas gehen ziemlich streng mit denen um, die der Organisation nicht beitreten dürfen. Sie werden schon jetzt ausgegrenzt“, erklärt Pocher. Das sei ein „hartes Szenario“, aber er habe „kein Motiv“, sagt er.
Er war eines der Mitglieder des Clubs.
In der RTL-Sendung „Absolut Oliver Pocher“ spricht der Komiker offen über seine Kindheit in einer fundamentalistisch-christlichen Gesellschaft. „In eurer Kultur werden keine Feiertage gefeiert, nicht einmal Geburtstage. Auch den Muttertag feiern wir nicht“, so der Komiker dort. Schon als Schüler habe er hautnah miterlebt, dass die Teilnahme an vielen Elementen des Lebens verboten sei. Auch Exkursionen im Klassenraum seien nicht erlaubt.
„Es gibt eine Reihe von Dingen, die man nicht macht – und die einen zum absoluten Außenseiter machen“, ergänzte Pocher. Pochers Ass im Ärmel: „Ich hatte von Anfang an die Chance und das Glück, dass ich eine wirklich ausgeprägte Persönlichkeit hatte und dem dann mit Humor und Comedy etwas entgegensetzen konnte“, sagte er in der Dokumentation.
Biografie
Er wurde in Hannover als Sohn seines Vaters Gerhard Pocher, eines Buchhalters, und seiner Mutter Jutta, einer Versicherungskauffrau, geboren und verbrachte seine prägenden Jahre im nahegelegenen Isernhagen-Altwarmbüchen. Nach seiner dreijährigen Ausbildung zum Versicherungskaufmann bei der Versicherungsgesellschaft „Signal“ engagierte sich Pocher, Abiturient des Isernhagener Gymnasiums, eineinhalb Jahre ehrenamtlich beim Arbeiter-Samariter-Bund Hannover.
Während seiner Ausbildung legte er in Nachtclubs und auf privaten Partys auf und arbeitete für viele Radiosender. Außerdem trat er in einer Show von Birte Karalus und als Mitglied der Comedy-Gruppe Holla-Bolla auf. Seine Familie ist religiös, da sie ihn als Zeugen Jehovas erzog. Pocher war bis zu seinem 18. Lebensjahr Zeuge Jehovas; er evangelisierte auch von Tür zu Tür und wurde von seinen Glaubensbrüdern nie gemieden. Heute hat er Vorbehalte, ist aber nicht völlig dagegen.
Jobs in der Fernsehbranche
Am Nachmittag des 28. Oktober 1998 hatte Pocher seinen ersten Fernsehauftritt in der Talkshow von Bärbel Schäfer. Pocher lieferte einen fünfminütigen Auftritt, in dem er das Publikum zum Lachen bringen und sein komödiantisches Können unter Beweis stellen wollte. Er ignorierte die Buhrufe seiner Zuhörer und sprach weiter. Anschließend versicherte er der Moderatorin, dass er eigentlich ziemlich witzig sei und hart an einer Zukunft im Fernsehen arbeite.
Am 29. September 1999 wurde Pocher vom VIVA-Musiksender-Moderator Hans Meiser für eine Woche als Gastmoderator für die Sendung Interaktiv engagiert. Dort moderierte er 2002 Sendungen wie „Chart Surfer“, „Trash Top 100“, „Was geht ab“, „Planet VIVA“ und „Alles Pocher, … oder was?“. Er spielte Fred in der ARD-Serie Star Catcher, die am 25. Mai 2002 Premiere feierte. Hire a Pocher lief vom 3. April 2003 bis zum 13. April 2004.
April 2006 auf ProSieben, mit ihm als Moderator während der gesamten Laufzeit. Pocher und Brainpool, die später seine Vermarktung übernahmen und an denen er neben der Raab TV Productions GmbH einen Drittelanteil hielt, gründeten im September 2003 die Pocher TV GmbH. 2008 wurde das Unternehmen formell liquidiert. Am 6. Oktober 2005 wurde bekannt gegeben, dass Pocher den Comet Music Prize für Live-Comedy erhalten hatte. Im Rahmen von Rent a Pocher wurde er im selben Jahr zum Nationaltrainer der sansibarischen Fußballnationalmannschaft ernannt.
Neben dem FIFI Wild Cup 2006 und einem Match gegen deutsche Promis war er als Teammanager für zahlreiche weitere Wettbewerbe tätig. So moderierte Pocher im Oktober 2005 das große Tanz-Event von ProSieben, lange bevor die erste Staffel von Let‘s Dance bei RTL startete. Im selben Jahr, in dem er sich mit Werbespots für MediaMarkt einen Namen machte, wurde Pocher zum offiziellen WM-Botschafter der Stadt Hannover ernannt.
Der Quatsch Comedy Club war eine weitere seiner Auftrittsstätten. Vom 3. April 2006 bis zum Beginn der WM 2006 moderierte Pocher auf ProSieben den WM-Countdown. Seine Debütsingle Black and White, die offizielle DFB-Fanhymne, erschien im April. Am 26. Juli war Pocher in der Hörspielverfilmung Hui Buh zu sehen. Er übernahm die Rolle eines jungen Fahrstuhlführers aus dem frühen 20. Jahrhundert. Seine erste große Rolle spielte er 2007 als Simon Peters in der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Tommy Jaud.
Intime Sphäre
Pocher war von 2002 bis 2004 mit Annemarie Warnkross liiert, von 2005 bis 2009 dann mit Monica Ivancan. Nach der Trennung Mitte 2009 begann er eine Beziehung mit Sandy Meyer-Wölden. 2010 heirateten die beiden. Im selben Jahr kam eine Tochter zur Welt, 2011 kamen Zwillinge zur Welt. Im April 2013 wurde die Trennung bekannt gegeben. Die Tennisprofi Sabine Lisicki und Pocher waren von 2013 bis 2016 ein Paar. Seit 2016 ist er mit der professionellen Visagistin Amira Aly zusammen, 2019 heirateten die beiden.