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Rita Süssmuth Erkrankung

Rita Süssmuth Erkrankung

Rita Süssmuth Krankheit –Bleiben Sie wachsam und arbeiten Sie zusammen, das ist alles, was ich sagen kann. Während der Aids-Pandemie war ich eine winzige Frau in einem Meer von Männern, aber ich habe ein riesiges Team angeführt und viele andere davon überzeugt, menschlich zu handeln. Das ist mit Abstand die größte Leistung meines Lebens. Es ist uns endlich gelungen, andere von unserer Sache zu überzeugen. Das schafft niemand ohne Hilfe. Nancy Faeser, SPD-Innenministerin, im Interview mit FRESH.

Ministerin Nancy Faeser (SPD), geboren 1970 im hessischen Bad Soden, bekleidet seit Dezember 2021 als erste Frau das Amt der Bundesministerin des Innern der Bundesrepublik Deutschland. Seit 2021 ist sie Regenbogenfahnen-Beauftragte der Bundesregierung. 2022 übernahm sie zudem die Leitung der Initiative „Come out!“. Stiftung, einem gemeinnützigen Verein.

Um queeren Jugendorganisationen vor allem im ländlichen Raum zu helfen, gründeten Kultsängerin Lilo Wanders und ihre Mitgründer im vergangenen Jahr eine Stiftung. FRESH und die Ministerin diskutierten über aktuelle politische Entwicklungen.

Faeser, sie haben die „One Love“-Geldbörsen in Katar getragen, obwohl die FIFA sie aus der Nationalmannschaft verbannt hat. Darüber hinaus ist das Geräusch von Regenglocken, die in Regierungsgebäuden installiert sind, zur Routine geworden. Die Bundesregierung hat auch einen dramatischen Anstieg von Hassverbrechen gegen LGBTQ-Personen gemeldet, die diese symbolischen Aktionen begleiten. Die Zahl homosexueller Hassverbrechen hat exponentiell zugenommen.

Alle, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität immer wieder Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt sind, verdienen unseren Schutz und unsere Unterstützung. Daran werden wir leider jedes Jahr wieder erinnert, wenn Menschen brutal angegriffen werden, wie letztes Jahr beim Transmann Malte C. beim Christopher Street Day in Münster.

Er wurde brutal angegriffen und erlag schließlich seinen Verletzungen. Polizei und Staatsanwaltschaft müssen queere Hassgewalt als solche erkennen und konsequent verfolgen. Aus diesem Grund haben wir Vorkehrungen getroffen, um eine korrekte Berichterstattung über Straftaten sicherzustellen. Um den Bedürftigen zu helfen, müssen wir Licht in diesen wahrscheinlich sehr dunklen Bereich bringen. Mehr Verständnis, Sensibilität und letztlich Hilfe für die Betroffenen zu schaffen, ist mir wichtig.

Du hast die Leitung der gemeinnützigen Stiftung COME OUT! übernommen. Warum hast du dich entschieden, Schamanin zu werden und was möchtest du mit deiner Stiftung erreichen? Das berührt mich sehr. Die Stiftung COME OUT! unterstützt junge Menschen bei der Suche nach sich selbst. Sie öffnet Schutzräume für LGBTQ-Jugendliche und engagiert sich bundesweit in der Jugendarbeit.

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Ich bin gerne bereit, diese wichtige Aufgabe mit meiner Souveränität zu unterstützen. Wir leben in einem fortschrittlichen und kulturell reichen Land. Diskriminierungen von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität müssen überall in Deutschland ein Ende haben. Sichtbarkeit und Akzeptanz müssen über die Grenzen der Städte hinausgehen.

Auch in ländlichen Gebieten muss es Offenheit und Sichtbarkeit für queeres Leben geben. Aus diesem Grund hoffe ich, dass die Regentenflagge stolz über jedem Stadtplatz und Markt im Land weht, sowie über den Regierungsgebäuden, in denen Regierungsgeschäfte abgewickelt werden.

Leider konnte ich auf Ihrer Website keine entsprechenden Informationen finden. Sind öffentliche Auftritte geplant, beispielsweise Reden auf einem CSD oder Benefizveranstaltungen für die COME OUT Stiftung? Wir sind dieses Jahr erstmals mit einem eigenen Truck auf dem CSD in Berlin.

Unter dem Motto „Wir sind viele“ schwenken meine Kolleginnen und ich vom Regenbogen Netzwerk gemeinsam stolz die Fahne und stehen für eine Gesellschaft, die reich an Vielfalt ist und in der Diskriminierung keinen Platz hat. Es ist höchste Zeit, dass wir uns als staatliche Institutionen mit all jenen solidarisieren, die weiterhin Ausgrenzung erfahren.

Die Regenbogenflagge mit dem Adler ist ein weltweit anerkanntes Symbol für diesen Zweck. Aus diesem Grund war es für mich oberste Priorität, die Regentenflagge zu bestimmten Zeiten über Bundesgebäuden hissen zu dürfen. Indem wir Tage wie den Christopher Street Day feiern, können wir der Welt zeigen, dass die Vereinigten Staaten sich für Vielfalt einsetzen und entschieden gegen Diskriminierung jeglicher Art sind.

Rita Süssmuth, ehemalige Bundestagspräsidentin und Gesundheitsministerin unter Helmut Kohl während der Aids-Krise in Deutschland, sprach am 07.12.22 im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „HIV ist auch weiblich“ mit dem FRESH-Magazin.

Es war nicht nur ich, sondern wir haben es geschafft, einen zivilisierten Umgang mit der Krankheit zu finden. Das war damals nicht das, was man erwartete. Keiner von uns hätte es allein schaffen können, und es wäre vielleicht schiefgegangen, wenn wir uns nicht zu einer Bewegung zusammengeschlossen hätten. Sogar in unserer Regierung unter Helmut Kohl gab es Stimmen wie die von Herrn Gauweiler, die offen die Möglichkeit eines Arbeitslagers im Ausland in Betracht zogen. Das wäre ein schreckliches Versäumnis gewesen.

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Ich erinnere mich, wie ich 1987 eines Nachts nach den Koalitionsverhandlungen zu Hause war. Es war mein Geburtstag und ich dachte darüber nach, wie ich dieses Jahr noch besser machen könnte als das letzte. Es war eine ziemliche Herausforderung, denn es herrschte große Unsicherheit über die Zukunft der Gesundheitspolitik. Die Krankheit verbreitete sich wie ein Lauffeuer, da wir im Gegensatz zur aktuellen Corona-Pandemie keine Medikamente hatten, um sie zu bekämpfen.

Wenn ich an all die hoffnungslosen Menschen auf der Welt denke, wird mir klar, dass die Angst ohne Medikamente so groß war. Auf der anderen Seite hörte ich nur Fragen wie: „Was zum Teufel ist passiert?“ Sie können sich nicht vorstellen, wie oft ich damals gehört habe, dass das Krankenhauspersonal die Anweisungen zur Kenntnis nehmen und dafür bestraft werden müsse.

Oh Gott, dachte ich, denn ich hatte gerade die schlimmsten Theorien gehört: Schickt sie weg, haltet sie nicht im Land, haltet sie nur in diesen bestimmten Gebieten unter Kontrolle. Bei all ihrem Leid wären sie zu Lügnern geworden, wenn das passiert wäre. Leider hat bisher keine noch so große Überzeugungskraft geholfen.

Sie haben einmal gesagt, Ihre Strategie bestehe darin, die Krankheit selbst zu bekämpfen und nicht die Menschen, die darunter leiden. So fing es an. Wir waren von feindlichen Stellungen umzingelt.

Aus dieser Nachlässigkeit der Menschen entwickelte sich in den Städten und später auch auf dem Land die Aids-Bewegung. Dort wurden Beratungsstellen eröffnet, in denen die Einwohner über die Krankheit und ihre Behandlungsmöglichkeiten aufgeklärt wurden (etwa über die Tatsache, dass man Kranke durch leichtes Drücken auf die Schultern trösten kann).

Ich stimme Leuten nicht zu, die sagen, dass man Menschen nicht ändern kann, weil sie nun einmal sind, wer sie sind. Wenn wir wirklich etwas ändern wollen, müssen wir meiner Meinung nach die Öffentlichkeit mit ins Boot holen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Täuschung möglich ist. Ich bestehe darauf, dass Sie auf Bildung vertrauen, denn Menschen können belehrt werden. Es gab und gibt keinen wirklichen Gesundheitsschutz außer durch die Arbeit mit den Betroffenen.

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Damals gab es dort draußen eine Menge Ärger, und leider ist das auch heute noch so. Aber es gab dort auch Menschen, die sich sehr vom Rest der Gesellschaft unterschieden. Diese Menschen klärten andere auf, organisierten Beratungen bei AIDS-Hilfsorganisationen und sorgten ein Jahr lang für den einzigen damals verfügbaren Schutz – Verhütungsmittel.

Darüber hinaus ist es für mich entscheidend, dass so viele Frauen an der Entstehung der AIDS-Bewegung beteiligt waren. Ohne sie wäre die Solidaritätsbewegung nicht so stark gewesen. AIDS hatte schon immer ein weibliches Gesicht.

Frauen wurden unterdrückt und die Gesellschaft war von Anfang an ungleich. Seit der Weimarer Republik wurden kleine, aber grundlegende Fortschritte erzielt. Die politische Teilhabe von Frauen sollte die Regel und nicht die Ausnahme sein. Obwohl Frauen seit 100 Jahren wählen dürfen, sind nur ein Drittel der deutschen Parlamentarier Frauen.

Wir haben noch einen langen Weg vor uns in unserem Kampf für Veränderungen und die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Politik. Ich muss sagen, dass es im Deutschen Parlament viel zu wenige weibliche Abgeordnete gibt. Schon mit dem Beginn der Legislaturperiode der Grünen kam es zu einem ersten entscheidenden Handgemenge. Als die Grünen gegründet wurden, beschlossen sie gemäß unserer Verfassung, dass sie ein Führungsteam mit Geschlechterparität wollten.

Dank dieser Aufgabe habe ich viel gelernt. Denn Gleichberechtigung ist kein reines Frauenthema, sondern eines, das uns alle betrifft. Aus diesem Grund werde ich mich aktiv an dieser Debatte beteiligen, in der Hoffnung, dass wir gemeinsam positive Veränderungen bewirken können.

Sie hatten vor der Rückkehr der Feindseligkeit in unserer Gesellschaft gewarnt. Der Tod des Transmannes Malte C. beim CSD in Münster im Sommer nach einem queeren Hassangriff war ein Schock für die Community. Was können Strafverfolgungsbehörden und Gesellschaft tun, um solche Taten zu verhindern.

Diese Wut hat mich sehr verstört. Wie konnte das passieren? Wir sind alle Menschen, und sind wir mutig genug, ihnen auf diese Weise zu begegnen? Es erinnert mich an schreckliche Gräueltaten wie jene, die sich in meinem eigenen Land während des sogenannten Dritten Reichs zugetragen haben, aber auch an die Gräueltaten, die derzeit im Iran und in anderen Ländern begangen werden.

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