Ehemann von Tini Kainrath –Wenn Tini Kainrath am 29. Juni in der Pielachtalhalle Ober-Grafendorf „Elvis meets Priscilla“ mit Ron Glaser, „dem besten Elvis seit Elvis“, aufführt, wird das ein „Feuerwerk der Gefühle“. Die beiden Musiker haben 2010 eine lebenslange Ehe geschlossen. Da stellt sich die Frage, wie viel Emotion auf der Bühne echt und wie viel inszeniert ist.
„Natürlich ist alles echt“, erklärte Glaser im Interview mit der Lokalzeitung. „Wir singen live, die Band spielt live und auch die Emotionen sind echt.“ Der Titel sei allerdings mit einem Augenzwinkern gewählt worden. Mittlerweile hat sich das Paar getrennt. „Aber wir machen kein Beziehungsdrama daraus“, versicherte Kainrath.
Neben Emotionen verspricht die Show leidenschaftliche Rhythmen und gefühlvolle Balladen aus dem Repertoire von Elvis und seinen Zeitgenossen, darunter Otis Redding und Aretha Franklin. Der Auftritt ist im Grunde eine Rückkehr an den Ort, an dem das Programm entstand: Kainrath war 2010 gemeinsam mit dem St. Pöltner Musiker Mika Stokkinen Kapitän des Glaser Landeshauptstadtballs.
Zu dieser Zeit suchte Stokkinen angeblich einen Sänger für ein Elvis-Programm. Er wurde zusammen mit Glaser aufgespürt, der die Elvismanie im Alter von fünf Jahren als „wie eine Kinderkrankheit, die nie verging“ beschrieben hatte.
Pölten kommt bei Glaser vielleicht noch stärker zum Tragen: Er habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, nach St. Pölten zu ziehen, heißt es in der Anfrage. „Vielleicht sieht man mich ja in Zukunft hier.“ Klassisch österreichisch und absolut global, unverwechselbar, authentisch, bezaubert Tini Kainrath mit dem reichen Timbre ihrer facettenreichen Stimme und der Aufrichtigkeit ihrer sympathischen Aura. Soul, Rock, Blues, Wienerlied, Gospel, Jazz, Pop – und sogar die alte Synchronkunst – gehören zu ihrem musikalischen Repertoire.
Als Tini Kainrath, Lynne Kieran und Kim Cooper 1993 die Rounder Girls gründeten, waren sie alle Mitglieder der Rocktheatergruppe Hallucination Company. Das Trio ist vor allem für seinen unvergesslichen Auftritt beim Grand Prix de la chanson Eurovision 2000, auch bekannt als Eurovision Song Contest, in Stockholm bekannt.
1993 kam die Soul-Diva bei der Produktion „Wiener Lust“ erstmals mit der Wiener Liedmusik in Berührung und entschloss sich 2001, Herrn Hojsa-Emersberger bei der Auseinandersetzung mit der Duplo-Kunst zu unterstützen.
Zu ihren erfolgreichen Filmrollen zählen Tatort (1999), Wanted (1999), Dolce Vita (2001), Silentium (2005), Schnell ermittelt (2010) und Muttertag (1993, Harald Sicheritz). Kaisermühlenblues (1997, Harald Sicheritz) war eine weitere. Tini Kainrath war 2003 Jurymitglied bei Starmania und tanzte 2009 mit Manfred Zehender in der ORF-Tanzshow Dancing Stars. Von 2010 bis 2016 trat sie alljährlich bei den Sommerspielen in Melk auf und spielte 2017 bei den Sommerspielen in Marchegg die Titelrolle in Macbeth.
Zahlreiche Künstler und Musiker haben mit Tini Kainrath zusammengearbeitet, darunter: The Rounder Girls, Joe Zawinul, Gloria Gaynor, Willi Resetarits, Alegre Corrêa, das Jazzorchester Oberösterreich, Karl Ratzer, Hubert von Goisern, Josef Hader, Alfred Dorfer, Roland Düringer, Lukas Resetarits und Wolfgang Ambros.
Die Tage waren kalt und grau, zeitweise fiel Schnee und dann war er da: der erste Frühlingstag! Tini Kainrath saust aus der Tür und parkt ihr beeindruckend schwebendes Auto in einer sehr engen Parklücke. Sie hat eine starke Rückenfrisur, eine dunkle Seitenfrisur und einen wunderschönen Heiligenschein. Wir hatten uns im Beethovenpark in Döbling verabredet.
Von der Donau aus gesehen ist es die Hälfte des Weges nach Grinzing. Hier ist Tini Kainrath aufgewachsen. Wieder einmal geht sie den Weg, den sie besser kennt als jeder andere: den Weg zu ihrer Schule. Die Sängerin, Entertainerin und Schauspielerin Tini Kainrath ist 52 Jahre alt.
Bekannt wurde sie mit der Hallucination Company durch Auftritte in Serien wie „Muttertag“, „Silentium“ und „Tatort“. Im Jahr 2000 nahm sie als Österreichs Vertreterin mit den „Rounder Girls“ am Song Contest teil. Ihr Wienerliederalbum „Im Woid“ wurde übrigens unter freiem Himmel aufgenommen und kommt 2019 in den Handel.
Diese Straße zwischen Villa und Kirche beschreibe ihre Kindheit gut, sagt Kainrath: „Und ich war mittendrin.“ Die Familie Kainrath wurde zu dem, was wir heute als Mittelschicht bezeichnen würden. Ihr Vater war Beamter, ihre Mutter Grafikdesignerin. „Ich hatte reiche Freunde und auch Freunde, die es mal eng hatten“, sagt sie. Sträucher und Äste rücken in die Straßenmitte, nachdem wir vor ihrem alten Haus angehalten haben.
Ron Glaser ist der Ehemann von Tini Kainrath.
Ein Holzwagen trennt rechts ein Grundstück von der Straße. Kainrath dreht den Kopf zum Zaun und geht leicht in die Knie, um schneller zu werden. Ihr ganzes Bild vervollständigen die vielen Lücken, sagt sie, wenn sie so rennt. In der Mitte steht die Kreisky-Villa, benannt nach dem hier verstorbenen Altkanzler. Als Kind fand Kainrath den Baum schön. Jetzt erzählt sie Geschichten darüber. «Es ist eine Libanon-Zeder», erklärt eine Frau im Pelzmantel.
Vorbei am Heurigen kommt man zum Pfarrplatz. „Die Autos werden größer, aber die Straßen bleiben gleich“, versichert Kainrath, als ein großer SUV vorbeirauscht. Trotzdem sei es hier wie in einem Dorf. Dann sieht sie auf der anderen Straßenseite ihre alte Berufsschule.
Während er durch ein Fenster zusieht, klettert Kainrath auf ein Stück Beton. Der Boden ist derselbe, ruft sie. Das hat sich hier in 35 Jahren, wie vieles, nicht verändert. Eine einzigartige Swinging Big Band mit siebzehn Ausnahmemusikern unter der Leitung des legendären Richard Oesterreicher. Das Herz von Wien – Las Vegas Sound. Keep swinging.
Die Richard Oesterreicher Big Band, die „Sir Richard Oesterreicher“ (wie ihn seine Mitmusiker liebevoll nennen) 1981 gründete, konzertierte mit Künstlern wie Udo Jürgens, Peter Alexander, Bill Ramsey, Caterina Valente, Kurt Sowinetz, José Carreras, Edita Gruberova, Marianne Mendt und vielen mehr. Während seiner Karriere als Percussionist und Jazzmusiker arbeitete er mit internationalen Stars wie Viktor Gernot, Herb Ellis, Toni Stricker, Fritz Pauer, Erich Kleinschuster, Paul Kuhn, Peter Herbolzheimer, Art Farmer und vielen mehr zusammen.
Swing und originelle Weihnachtslieder wie „Es wird scho glei dumpa“, „I’m dreaming of a white Christmas“ oder „Have yourself a merry little Christmas“ werden von Tini Kainrath und der Big Band gesungen. Bekannt wurde sie unter anderem durch ihre Mitgliedschaft in der Band Hallucination Company, die sie von 1988 bis 1995 innehatte.
Als Schauspielerin trat sie in Muttertag – Die härtere Komödie, Tatort, Silentium und weiteren Produktionen auf. Ihr Beitrag „All To You“, gesungen von The Rounder Girls, belegte beim Eurovision Song Contest 2000 den vierzehnten Platz. In der fünften Staffel der Show Dancing Stars, an der Kainrath 2009 teilnahm, belegte sie den vierten Platz.
Außerdem konzertierte sie mit dem Upper Austrian Jazz Orchestra (mit dem Programm „Wine, Women & Song“ und der dazugehörigen CD), Gloria Gaynor, Karl Hodina, Wolfgang Ambros, Harri Stojka, Hubert von Goisern, Lukas Resetarits, Josef Hader, Alfred Dorfer und Roland Düringer.
Der „Bundeshymnen-Skandal
Vor April 2002 wurde der Text der österreichischen Nationalhymne „Heimat bist du große Söhne“ vom Wiener Liedermacher Helmut Emersberger, der mit Tini Kainrath und Doris Windhager von den Neuwirth Extremschrammeln und Thomas Hojsa die 1. Wiener Pawlatschen AG gründete, in „Großer Töchter, große Söhne“ geändert. Friedrich Stickler, der neu ernannte Präsident des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB), wollte das Ritual des Singens eines Sololiedes vor dem Spiel der österreichischen Nationalmannschaft gegen Kamerun in seinem ersten Nationalmannschaftsspiel „amerikanisieren“.
Er bat die Sängerin der Rounder Girls, Tini Kainrath, vor diesem Spiel am 17. April 2002 im Wiener Ernst-Happel-Stadion die österreichische Nationalhymne zu singen, nachdem er eines ihrer Konzerte gesehen hatte. Vor 32.000 Fußballfans auf dem Spielfeld und über einer Million Menschen vor den Fernsehern „war die Mannschaft [diese Version] auf merkwürdige Weise der Praxistest“ (Augustin, 03/2010[3]) dank Kainraths Interpretation der geschlechtsneutralen Textfassung von Emersberger.
Zwar sang Kainrath den entsprechenden Text offenbar mit, doch weder der frühere Nationaltrainer Hans Krankl, der bei der Hymne bei einem Sit-in in den USA seinen Respekt mit der rechten Hand auf dem Herzen demonstrierte, noch die ÖFB-Funktionäre ließen sich davon beeinflussen. Doch schon am nächsten Tag geriet der ÖFB aufgrund einer überwältigenden Zahl von Protestanrufen und E-Mails unter Druck, und Präsident Stickler entschuldigte sich in einer Presseaussendung öffentlich bei den „Zuschauern“.