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Ronja Fankhauser Krankheit

Ronja Fankhauser Krankheit

Ronja Fankhauser Krankheit –Aufgrund seiner Erkrankung muss Bluesmusiker Philipp Fankhauser eine sechsmonatige Auftrittspause einlegen. Sein letzter Auftritt ist laut seinem Management am 8. Juli. Myelofibrose ist eine Blutkrebserkrankung, an der Fankhauser leidet.

Dies führt dazu, dass das Knochenmark nicht mehr genügend rote Blutkörperchen produzieren kann. Betroffene haben Atembeschwerden, weil ihr Blut nicht genügend Sauerstoff aufnehmen kann.

Fankhausers Behandlung am Universitätsspital Zürich wird voraussichtlich Mitte Juli beginnen und vier bis sechs Wochen dauern. Für seine Transplantation werden ausschliesslich gesunde Stammzellen verwendet.

Ronja Fankhauser lebt in der Grossstadt und schreibt ihrer Mutter alle zwei Wochen einen Brief. Sie ist zwanzig Jahre alt, kommt von einem Bauernhof auf dem Land im Kanton Bern und studiert derzeit am Literaturinstitut Biel in der Schweiz. Ich bin nervös, Nelly.

Mit 17 Jahren wurde ich von einem schwarzen, alles verschlingenden Groll zerfressen. Sein blendendes Licht trieb mich schließlich auf die Straße. Ich war frustriert über die Situation um mich herum, aber noch frustrierter war ich über die Erwachsenen, die mich eigentlich beschützen sollten.

Ich war auf ihren Trick hereingefallen. Ohne mein Wissen oder meine Zustimmung hatten sie mich in eine Welt voller Gift und Gefahr geworfen. Sag es jetzt mit mir: „Wach auf!“, fragte ich dann nach dem Schreien: „Wie konntest du nur?“ Ihr habt Kinder in eine zerstörte Welt gebracht; ihr habt die Not der Sterbenden ignoriert; ihr habt Öl ins Meer gegossen; ihr habt Plastikwasser getrunken; und jetzt erwartet ihr von uns, dass wir sie retten.

Ich habe mit 23 meine Kreditkarten gekündigt. Noch heute empfinde ich Verbitterung gegenüber der kapitalistischen Ordnung. Die Welt erscheint mir so verwirrend, dass ich mich frage, ob sie schon immer so war und wenn ja, warum.

Meine Eltern zogen weg, weil es in der Gegend eine hohe Aids-Rate gab, weil sie meine Schwester und mich unbeaufsichtigt im Wald spielen ließen. Ich versuchte, meinen Vater über den Computer im Haushalt davon zu überzeugen, dass der Klimawandel real sei, indem ich mit meinen Mitschülern aus der sechsten Klasse Gmail-Nachrichten austauschte. Die moderne Schweizer Jugend ist mit Begriffen wie „Pandemie“, „Face ID“, „Livestream“ und „CO2-Fußabdruck“ bestens vertraut und besitzt ein eigenes Smartphone mit unbegrenztem Datenvolumen.

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Unsere Gesellschaft hat es sich zur Gewohnheit gemacht, die Verantwortung für das Wohlergehen der nächsten Generation zu ignorieren. Kinder galten als die Zukunft. Doch wenn diese Analogie stimmt, dann sind Erwachsene die Gegenwart. Wir müssen im Hier und Jetzt leben und handeln, denn nur im Hier und Jetzt ist Veränderung möglich.

Ich versuche, die Erfahrungen derer zu verstehen, die vor mir kamen. Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob ich Ihnen etwas ehrlich sagen kann. Hatten Sie wirklich Schuldgefühle? Was gibt Ihnen überhaupt den Mut, mich so wütend zu behandeln? Sie wirken erschöpft.

Viele meiner Zuhörer mittleren und höheren Alters reagieren defensiv oder trotzig, wenn ich davon spreche, wie schwierig die Zeiten für viele junge Männer sind, wie häufig psychische Erkrankungen unter Teenagern sind (insbesondere in der Zeit nach einer Pandemie), wie Nihilismus in Mode gekommen ist und welch starkes Gefühl des bevorstehenden Untergangs die Gesellschaft durchdringt.

Als Gegenangriff versuchen wir, uns nicht gegenseitig zu beklagen. Wir haben auch einige frühe Versuche unternommen, Änderungen vorzunehmen. Wie Sie sehen werden, hat das keine Ergebnisse gebracht. Auch wir mussten es ertragen; das war alles, was wir tun konnten.

Nicht jammern ist die erste Verteidigungslinie. Es ist fantastisch und du hast keine Ahnung. Wir haben damals viel Grauen erlebt. Im Unterricht wurde uns noch die Rute aufgezwungen. Nie zuvor konnten wir so frei über sensible Themen wie Rassismus, Sexismus und Geschlechtsidentität sprechen. Leiden ist für die persönliche Entwicklung unabdingbar.

Diese Kommentare nach dem Motto „Ich war glücklich, also solltest du es auch sein“ grenzen an Rachsucht. Warum sind sie so arrogant? Das öffentliche Schulsystem der Schweiz ist nicht perfekt, aber es hat sich seit den 1950er Jahren stark verbessert.

Auch wenn Vorurteile in der modernen Kultur immer noch weit verbreitet sind, können wir zumindest darüber reden. In den 1980er Jahren gab es noch Erziehungsratgeber, die empfahlen, ein schluchzendes Kind in einem anderen Zimmer als dem der Eltern schlafen zu legen.

Die Absicht war, den Kindern zu helfen, zu lernen, für sich selbst zu sorgen. Menschen meiner Generation haben erschreckend viele traumatische Kindheitserlebnisse. Das Leid bleibt unbemerkt, weil es zur Normalität geworden ist. Heute ist Bigotterie überall weit verbreitet, aber zumindest können wir offen darüber sprechen», fügt der Autor hinzu.

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Die Kritik junger Leute am System lässt bei älteren Menschen, die wahrscheinlich nie ähnliche Bedenken geäußert haben, die Alarmglocken schrillen. Auch ihre Hilferufe wurden ignoriert. Ich schulde es den Menschen, die vor mir kamen, mich zu entschuldigen.

Ronja Fankhauser Krankheit: Myelofibrose, eine Blutkrankheit

Sie haben nicht nur ihren Kummer geerbt, sondern auch deren Kummer. Traumata, die die Knochen betreffen, können behandelt werden. Sie sind vielleicht durch Ihre Erfahrung gewachsen, aber das macht sie nicht wert, sie zu teilen. Wie die Wissenschaft gezeigt hat, ist Schmerz nicht der einzige Weg zur Selbstverbesserung.

In Wirklichkeit ist der Kontrast zwischen beiden weniger ausgeprägt. Natürlich gibt es keine „Erwachsenen“, „Kinder“ oder „alten Menschen“. Unsere Persönlichkeit wird von einer Reihe von Umständen geprägt, darunter auch von der Zeit, in der wir geboren wurden.

Eine der vielen menschlichen Erfindungen, die uns helfen, die Welt zu verstehen, ist das Konzept der Generationen und ihre Einteilung in Gruppen wie die Babyboomer, die Millennials und die Generation XYZ. Die Frage ist, welche sozialen Strukturen uns gemeinsam dem Ziel näher bringen, das Leben unserer Nachbarn und zukünftigen Nachbarn zu verbessern.

Nach längerem Nachdenken bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Generationenmentalität typischerweise mehr Schaden als Nutzen anrichtet. Es hat keinen Sinn, sich jetzt darüber Gedanken zu machen, da ich ohnehin zu alt bin, um die Verantwortung dafür zu übernehmen.

Der Generationenbegriff bricht auseinander und zeichnet ein düsteres Schwarz-Weiß-Bild der dunklen Seiten der Geschichte. Sofort bricht eine Schlägerei zwischen Jung und Alt aus. Dabei vergessen wir, dass die meisten von uns mit den gleichen Problemen kämpfen.

Unzählige Stunden arbeiten, obwohl es Belege dafür gibt, dass eine 24-Stunden-Woche besser für Gesundheit, Produktivität und Umwelt wäre; Stabilität und Sinn finden in einer Welt, die sich viel zu schnell verändert; in einem Wirtschaftssystem leben, das nur auf Entwicklung abzielt. Alle zwei Wochen schickt Ronja Fankhauser einen Brief aus der Grossstadt an ihre Mutter nach Hause. Sie ist 21 Jahre alt, auf einem Bauernhof in einem ländlichen Teil des Kantons Bern aufgewachsen und besucht derzeit das Literaturinstitut in Biel.

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Meinem 17-jährigen Ich würde ich raten, nicht seiner Generation die Schuld für die globale Erwärmung zu geben, sondern vielmehr mit dem Finger auf die wenigen egoistischen Menschen zu zeigen, die verantwortungslos Reichtum horten, Profit über Ethik und Umwelt stellen, den wissenschaftlichen Fortschritt behindern und Politiker kaufen.

Sie sind diejenigen, die im Handumdrehen den Kohlebergbau schließen und Wohnungen für Bedürftige bauen können. Jeff Bezos aus der Babyboomer-Generation, die Koch-Brüder aus der Silent Generation und Mark Zuckerberg aus der Millennial-Generation sind nur einige Beispiele für die Konzernmagnaten jeder Generation.

Solange wir damit beschäftigt sind, uns gegenseitig zu bekämpfen, werden wir nicht in der Lage sein, uns zu vereinen und die Machtstruktur zu bedrohen, die das derzeitige Regime stützt. Ich möchte, dass die Menschen, die nach mir kommen, wissen, dass das Alter nicht annähernd so wichtig ist wie der Weg, den man im Leben einschlägt.

Ich hoffe, mein Nachwuchs wird meine Bemühungen zu schätzen wissen. Ich habe eine neue Ladung Medizin, die dich zum Lächeln bringen wird, Mama. Derzeit gibt es vier verschiedene Sorten, darunter eine große rosa Sorte, eine kleinere blaue Sorte und zwei weiße Sorten.

Ich habe vier einzelne Ordner, einen für jeden Wochentag, und bewahre sie in einer Plastikbox auf. Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag morgens und abends. Angesichts Ihrer starken Abneigung gegen Medikamente ist es ironisch, dass Sie ein Kind haben, das so viele Medikamente nehmen muss.

Ihr Körper kann darauf trainiert werden, im Sommer mit begrenzter Feuchtigkeit zurechtzukommen, indem Sie dasselbe Verfahren anwenden, mit dem Sie Tomatensetzlinge im Frühling an eine trockene Umgebung gewöhnen. Ich kann mir solche selbstgefälligen Gedanken nicht erlauben. Selbst der gesündeste Bauer ist gegen einige Krankheiten hilflos.

Philipp Fankhauser (59), der bekannteste Bluesmusiker der Schweiz, ist gestorben. Das Management des Künstlers teilte der Öffentlichkeit in einer Medienmitteilung mit, dass der Musiker an einer unheilbaren Myelofibrose leide.

Fankhausers erste Diagnose erfolgte erst nach mehreren Jahren, doch dank sorgfältiger Überwachung, Pflege und gezielter Medizin konnte sie ein relativ normales Leben führen. Allerdings verschlimmerte sich die schreckliche Krankheit in letzter Zeit langsam.

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