Sabine Asgodom Kinder –Natürlich verbindet jeder von uns mit Sätzen wie „die besten Pfannkuchen“, „Lesen“ und „endlose Sommersonntage im Garten“ seine eigenen Assoziationen. Doch wie ist es, eigene Stiefkinder zu haben? Sabine Asgodom, Jahrgang 1953, muss nicht lange überlegen, bis sie ihr brav-pointiertes „Exzellent“ abliefert.
Die Journalistin und Rednerin wird von den Älteren als „ganz besonders“ beschrieben und hat sechs Neffen und Nichten im Alter zwischen sechs und zwanzig Jahren. Diesen Rückschlag hat die Münchnerin jedoch mit gewohnt guter Laune und Gelassenheit gemeistert. Ihr Erfolg im Leben und in der Managementausbildung ist auf diese Eigenschaften zurückzuführen. Wer lacht, lernt.
Vor einigen Wochen besuchte sie mit ihren jüngsten Neffen und ihrer Nichte ihr altes Haus in den Niederlanden. Bei dem Ausflug wurden 140 Millionen Jahre alte Dinosaurier-Fußabdrücke entdeckt. Ihr neunjähriger Bruder oder ihre Schwester kommentierte diese Sensation stoisch: „Und was habe ich jetzt davon?“ Selbst die erfahrene Geschichtenerzählerin musste an dieser Stelle ihre Rede unterbrechen. Dann musste sie natürlich lachen.
«Wer lacht, lernt», sagt Sabine Asgodom. Und sie weiß heute, dass die Erwachsenen der Sache in der Vergangenheit vielleicht zu viel Bedeutung beigemessen haben. Zwar sei die Zukunft entscheidend, aber vielleicht noch wichtiger sei die Gegenwart.
Generell kann man von einem Nachwuchs viel Weisheit lernen. Sabine Asgodom gibt auch wirklich nützliche Informationen, etwa wer gerade angesagte Influencer sind oder wie die besten Netflix-Serien heißen. Wie einer meiner Professoren es formulierte: „Enkelkinder sind unsere Verbindung zur neuen Welt.“
Doch es gehe nicht nur um äußere Umstände, sondern auch um innere Befindlichkeiten, erklärt Sabine Asgodom. Meist sei es ein alter Groll, der einen zum Handeln antreibe: Sich selbst genau anzuschauen und den Schmerz zu verarbeiten, den man verspürt. Der Gedanke „Das ist nicht meins“ sei mir schon mehr als einmal aus heiterem Himmel in den Kopf gekommen. Als Kind war das immer so. Dann muss ich über mich selbst lachen.
Anstatt das Kind zu schelten oder zu beschämen, ist es in solchen Situationen wichtig und angebracht, auf einer „Herzensebene“ auf es zuzugehen. Was meint sie damit? Das Kind sollte nicht von oben und unten angefasst werden. Bedenken Sie, dass es in einem Paralleluniversum sehr wichtig wird. Was der Fernseher für meine Kinder war, sind für meine Nichte und meinen Neffen das Tablet und die Videospiele.
Mit Sorgfalt unterstützen
Viele Großeltern arbeiten Vollzeit, nehmen sich aber trotzdem Zeit, um ihren Enkeln zu helfen. So auch die 59-jährige Stuttgarter Akrobatin Sabine Schief. Unsere Patchwork-Familie kommuniziert über eine WhatsApp-Gruppe. Das erleichtere die eigene Wochenplanung, erklärt sie. Ihre Nichten und Neffen sind zwischen sechs Monaten und neun Jahren alt, manche wohnen in der Nähe, andere sind über Ostdeutschland verstreut.
„Ich mag berufstätige Mütter sehr“, sagt Sabine Schief. „Kindergarten, Schule, Beruf, Freizeit und Beziehung unter einen Hut zu bringen, bringt jeden Tag neue Herausforderungen mit sich – eine, die sie mitgestaltet hat und die technisch immer noch in der Struktur verankert ist.“
Die Künstlerin tritt bundesweit als Kabarettistin auf, veranstaltet eigene Shows, ist als Trauerbegleiterin tätig und pflegt ihren Mann, der seit vier Jahren aufgrund einer Gehirnblutung schwerstbehindert ist. Mit ihrem ersten Mann führte sie bereits ein Malergeschäft, als ihre beiden Kinder noch klein waren.
Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und Selbständigkeit und nicht zuletzt auch ihrer Geselligkeit war das Haus des Unfugs immer voller Kinder. „Die Spielkameraden gingen ein und aus“, sagt das Energiebündel. Ich habe zwar immer Wert auf ein paar Grundregeln gelegt, aber ansonsten ging es ziemlich entspannt zu. Und es wurde ständig viel gelacht.
Du redest einfach Unsinn, Mann. Diese Methode wendet sie heute noch an, wenn sie auf ihre Neffen und Nichten aufpasst. Ihre damals fünfjährige Enkelin sagte ihr eindringlich: „Oma, da ist der Spielplatz für Kinder“, als sie mit ihrer Mutter ein Knietrainingsgerät ausprobierte. Du redest einfach Unsinn. Aber die kleine akzeptiert zu Hause die Regel, dass sie das Tablet nicht benutzen darf, wenn sie Sabine Schief besucht.
Dann sagt Oma: „Wünsch dir was anderes, etwas, das wir zusammen machen können“, und die Kreativität beginnt zu fließen. Für sie liegt der Schlüssel zu einem angenehmeren Scheitern darin, zu akzeptieren, dass die Dinge nicht immer gut laufen.
Ich habe aus Erfahrung gelernt, dass es Momente geben kann, in denen absolut nichts passiert. Das stimmt, das Glas ist verkehrt herum. Es gibt Momente, in denen solche Situationen auftreten. Und ein Glas zu zerbrechen ist einfach das Schlimmste.
Aber wissen Sie, was passiert, wenn jemand beim Sprechen den Bauch einzieht? Ein anderer Mann atmet. Und dann ist kaum noch Luft übrig und die Lautstärke wird immer höher. Mein Publikum dachte sich wahrscheinlich: „Warum lacht der dicke Typ auf der Bühne so viel?“
Geschichten des Scheiterns von Sabine Asgodom
Sie haben wahrscheinlich schon bemerkt, wie unterhaltsam Scheitern sein kann, zumindest wenn es jemand anderen betrifft. Doch laut dem Experten hängt Erfolg im Leben von mehr ab, als nur an die eigene Fähigkeit zu scheitern zu glauben. Es ist genauso wichtig, dass wir andere Menschen unterstützen, die Probleme haben. Sind Sie aufgeregt? Jetzt können wir zur Sache kommen, oder?
Die erste Geschichte betrifft das Bauchgefühl. Ich hatte mal eine Kollegin, die ich jeden Tag im Treppenhaus sah. Sie trug irgendwann ein indisches Kleid. Ich warf einen Blick auf sie und dachte, sie sei schwanger. Also ging ich lächelnd auf sie zu und fragte: „Herzlichen Glückwunsch, wann ist es soweit?“ Meine Arbeitskollegin war mir eine große Hilfe. Meine Wangen waren ganz rot und ich entschuldigte mich schnell. Das Bauchgefühl ist also nicht immer zuverlässig. Danach wurden wir beste Freundinnen, weil wir lachen und über alles reden konnten.
Diese Erfahrung hat Sabine Asgodom zu einem zentralen Coaching-Grundsatz gemacht. Ihr Motto lautet: „Fragen statt schwafeln“. In einem späteren Coaching lernte die Expertin einen zukünftigen Formel-1-Rennfahrertrainer kennen. Zunächst hatte sie Zweifel. Dann fragte sie ihn, was ihn auf die Idee gebracht habe. Sie verrät, dass er ihr während ihres Vortrags seine Lebensgeschichte erzählte und tatsächlich Benzol im Blut hatte.
Panikzone
Im zweiten Märchen hat Sabine Asgodom ihren allerersten Fernsehauftritt. Sie beschreibt ihn wie folgt: Er ist jetzt 24 Jahre alt. Etwa zu dieser Zeit schrieb ich mein erstes Buch, in dem es um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ging. Meine Buchvorstellung sollte im Rahmen einer Talkshow in Hamburg stattfinden. Ich stellte mir eine Zukunft vor, in der ich erfolgreich, bekannt und glücklich bin.
Und was habe ich als Erstes getan? Ich habe mir ein Fernsehkleid gegönnt und mir damit einen Lebenstraum erfüllt, nämlich ein grünes Seidenkleid auf dem Fernseher zu tragen. In diesem Kleid fühlte ich mich wie eine Märchenprinzessin. Es war eine riesige Investition, aber ich wusste, dass es sich am Ende auszahlen würde. Manchmal muss man Geld in seinen eigenen Erfolg investieren. Was ich nicht bedacht hatte, war, wie empfindlich Seide als Material ist.
Und so stieg Sabine Asgodom in Hamburg mit flatternder Unterhose und Kleid aus dem Flugzeug. Sie erklärt: „Der Längeneffekt war weg und mein Selbstwertgefühl sank auf null.“ Ich schwitzte wie verrückt im Fernsehstudio. Und was soll nasse grüne Seide? Die wird schwarz. Unter meinen Armen bildeten sich breite Schweißstreifen.
An diesem Punkt hatte ich genug vom Leben. Der Tontechniker des Studios lud mich ein, zuzuhören. Es war ja eine Live-Sendung. Und so zog der Trümmerhaufen munter weiter. Sabine Asgodom hat aus ihrem desaströsen Talkshow-Auftritt allerdings viel gelernt. Hier sind die drei Lektionen, die sie mit euch teilen möchte:
Nutze die Chance, du selbst zu sein
Verschwenden Sie keine Zeit damit, in ein bestimmtes Schema zu passen oder vorzugeben, jemand zu sein, der Sie nicht sind. Sabine Asgodom: „Seitdem weiß ich, dass man auf der Bühne nie etwas anschauen sollte, was man lange nicht mehr anhat.“ Scherzhaft ausgedrückt: Glauben Sie sich bitte nicht, dass Sie durch die Umstellung Ihrer inneren Organe ein besserer Mensch werden. Und manchmal ist es eben so.“
Gehen Sie das Risiko ein, unvollkommen zu sein
Während ihres Interviews sagte die Expertin: „Ich habe beobachtet, dass Menschen glauben, sie müssten etwas perfektionieren, bevor sie es tun. Weil es immer noch nicht gut genug ist, tun sie nichts. Wenn wir alle einfach aufhören könnten, perfekt sein zu wollen, stellen Sie sich vor, wie viel mehr Liebe und Freude wir auf der Welt verbreiten könnten. Denn es wird immer jemanden geben, dem es materiell, körperlich oder beides besser geht.
Nutze die Chance auf Glück
Zum Abschluss gibt dir Sabine Asgodom noch einen Rat mit auf den Weg: „Gehe das Risiko ein, in deinem Leben glücklich zu sein.“ Das wünsche ich dir auch! Wir können dir nur beipflichten und hoffen, dass der Vortrag von Sabine Asgodom bei dir genauso gut angekommen ist wie bei uns. Frauen werden in Deutschland mit 52,5 Jahren Großmütter, Männer mit 55,5 Jahren Halbgroßmütter.