Sjoeke Nüsken Eltern –Sjoeke Nüsken ist nach Lena Oberdorf die zweitjüngste Spielerin im Kader der Nationalmannschaft von Martina Voss-Tecklenburg. Im DFB.de-Interview vor den Testspielen gegen Frankreich heute Abend (ab 20.55 Uhr, live auf sportschau.de) spricht sie über die nächsten Gegner, ihre Erlebnisse in Pokal und Bundesliga sowie ihr Training bei der Bundeswehr. Die Spiele gegen Frankreich und Chile am Dienstag (15.55 Uhr, live im ZDF) sind für sie geplant.
DFB.de: Sjoeke, hinter Ihnen liegt eine arbeitsreiche Zeit, auch bei der Nationalmannschaft. Sie haben Ihre ersten drei Länderspiele absolviert und dabei jeweils ein Tor erzielt. Sjoeke Nüsken: Das waren unglaublich arbeitsreiche und produktive Monate, in denen ich viel unternehmen und sehen konnte.
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich bin jetzt hungrig nach mehr. Es ist eine gute Idee, in den letzten beiden Länderspielen der Saison noch einmal alles zu geben und dann eine Pause einzulegen, um neue Kraft zu tanken. Vielleicht ist ein Urlaub angesagt.
DFB.de: Als nächste Gegner haben Sie bereits Frankreich und Chile angekündigt. Wie haben Sie sich auf die beiden Meisterschaften vorbereitet? Nüsken: Ich möchte an meine Arbeit aus der letzten Klasse anknüpfen, als wir Australien und Norwegen geschlagen haben und ich ein Tor geschossen habe. Wir wollen einfach ein tolles Spiel machen und als Sieger hervorgehen. Wann immer ich die Chance dazu bekomme, werde ich meine Spielzeit nutzen, um den Bundestrainer zu beeindrucken.
DFB.de: Im DFB-Pokalfinale trafen Sie jüngst auf Eintracht Frankfurt und verloren, allerdings nur mit 0:1 nach Verlängerung. Wie würden Sie Ihren bisherigen Tag charakterisieren? Nüsken: Das erste Mal auf der Finalbühne zu stehen, war ein großartiges Erlebnis.
Das Bitterste an der ganzen Sache war der Ausgleich in den letzten Sekunden der Verlängerung. Ich denke aber, dass wir Grund haben, stolz auf unsere Leistung zu sein, denn wir haben als Mannschaft unglaublich gekämpft und wer weiß: Mit dem Acht-Meter-Putt wäre alles möglich gewesen. Aber unsere oberste Priorität für die kommende Saison ist es, wieder das Finale zu erreichen und den Pokal zu holen.
DFB.de: Sind Sie mit dem bisherigen Playoff-Verlauf zufrieden? Nüsken: Zufriedenheit ist nach einer Niederlage immer blöd, aber wir können mit Stolz auf die Saison zurückblicken, weil wir schönen Fußball gespielt haben. Für mich persönlich hatte es Priorität, mich weiterzuentwickeln. Unabhängig vom Ausgang des Meisterschaftsspiels bin ich mit meiner eigenen Leistung zufrieden. Aber mit der Zeit kann es nur besser werden.
DFB.de: Als wir in der Bundesliga zum ersten Mal für Eintracht Frankfurt gespielt haben, haben wir die Saison auf Platz sechs beendet. Wie fällt Ihr Fazit aus? Nüsken: Wir sind gut gestartet, die ersten fünf Saisonspiele waren wir ungeschlagen. Danach ging es dann durch eine schwierige Phase, in der wir entscheidende Spiele verloren haben. Am Ende des Jahres haben wir uns aber wieder erholt. Am Ende muss man einfach froh sein, dass man sich aus diesem Loch wieder herausgekämpft hat. Das stärkt den Teamgeist.
DFB.de: Sie haben in dieser Saison 22 Spiele absolviert und dabei zwei Tore erzielt. Wie zufrieden sind Sie mit der Saisonbilanz und welche Pläne haben Sie für die Zukunft? Nüsken: Ich habe mich im Laufe der Saison spielerisch gesteigert und einige Plätze gutgemacht. Am Ende konnte ich mir einen Stammplatz im Team sichern und bin erneut für die Nationalmannschaft nominiert worden.
Ich habe das Gefühl, dass ich in letzter Zeit wirklich zugelegt habe. Ich hoffe, eines Tages Mannschaftskapitän zu werden und nach und nach eine größere Rolle in der Organisation zu übernehmen. Aber am Ende gibt es, wie bei allem im Leben, immer noch mehr.
DFB.de: Die Bundeswehr wird Sie auf dem Platz unterstützen, wenn Sie Spiele gewinnen wollen. Wie fügen Sie sich in die Gemeinschaft ein? Nüsken: Richtig, ich bin Mitglied im Sportförderkreis der Bundeswehr für Spitzensportler. Die Bundeswehr wird mir dabei eine große Hilfe sein.
Die Fußballer sind in Warendorf beheimatet. Durch die Nähe zu meinem Wohnort passt das für mich optimal. Wenn ich also nach Hause zu meinen Eltern fahre, kann ich dort unter idealen Bedingungen trainieren und meinen Leistungssport betreiben. Dort stehen mir ein Kraftraum und Physiotherapeuten zur Verfügung.
Störungen des Trainings meines Vereins oder der Nationalmannschaft werden unter keinen Umständen geduldet. Zudem erhalte ich finanzielle Unterstützung und kann vor Ort arbeiten. Im Juli muss ich noch einen vierwöchigen Grundlehrgang absolvieren. Das wäre im Juli letzten Jahres passiert, aber da war ich verletzt und konnte nicht hin. Deshalb gehe ich dieses Jahr noch einmal in die Schule, um eine gute Grundlage zu bekommen.
DFB.de: Sie arbeiten Vollzeit bei der Bundeswehr und gehen Vollzeit zur Schule… Nüsken: Ich studiere Bauingenieurwesen an der renommierten Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden. Alles, was sonst im Unterricht stattfindet, wurde aufgrund der aktuellen Corona-Situation in ein anderes Format verlegt.
Ich arbeite daher von zu Hause aus und nehme an Online-Kursen teil. Auch hier erhalte ich tolle Unterstützung von Organisationen wie der Deutschen Sporthilfe. Wenn ich einen Kurs nicht besuchen kann, kann ich ihn zu einem anderen Zeitpunkt nachholen oder die Arbeit online abgeben.
Über ihr Privatleben verrät Sjoeke Nüsken nicht viel. Auf Instagram postet sie häufig fußballbezogene Bilder. Dort macht sie jedoch hin und wieder neue Erfahrungen und Eindrücke. So posierte sie 2022 mit ihrer Schwester vor einem blühenden Kirschbaum und drückte mit Emojis aus, wie sehr sie es genießt, an einem strahlenden Tag Zeit mit ihren Liebsten zu verbringen.
Sjoeke Nüsken ist eine 20-jährige Deutsche und lebt in Frankfurt am Main. Im Sommer 2021 studiert sie im vierten Semester Bauingenieurwesen an der Universität Frankfurt am Main. Sjoeke Nüsken erklärt: „Es liegt in der Familie und ich konnte vor Beginn meines Studiums ein Praktikum in diesem Bereich absolvieren.“
Ausbildung in diesem Bereich. Im Gespräch mit ihrem Berufsberater Bernd Brückmann entschied sich die Spitzensportlerin für das Studium an der HSRM. Obwohl sie heute Fußballspielerin bei Eintracht Frankfurt ist, reicht ihre Leidenschaft für den Sport bis in ihre Kindheit zurück. Ich wurde von meiner Schwester Hjördis zum Spiel eingeladen.
Meine Mutter nahm mich immer zu ihren Spielen mit, weil ich immer spielen wollte. Da die Mannschaft meiner Schwester für ein Spiel unterbesetzt war, wurde ich stattdessen einberufen. „Am nächsten Morgen wachte ich auf und fragte meine Mutter, wann ich wieder spielen könnte“, erinnert sich Nüsken.
Sie begann im zarten Alter von fünf Jahren mit dem Fußballtraining. Bevor ich 18 wurde, verbrachte ich viel Zeit damit, mit den Jungs zu spielen. Normalerweise kann man nur bis zur B-Junioren-Klasse in der Schule bleiben, aber ich bekam eine Ausnahmegenehmigung bis zur A-Junioren-Klasse.
Als Mitglied der „Football Insiders“ konnte sie von der „Sonderregelung“ profitieren, die es ihr ermöglichte, auf einen Mannschaftswechsel zu verzichten. Der Übergang in einen frauendominierten Kader würde umgehend erfolgen. Als Höhepunkte ihrer bisherigen sportlichen Karriere kann Sjoeke Nüsken ihren U17-Europameistertitel, ihre WM-Teilnahme und ihr Debüt mit der niederländischen Nationalmannschaft im Februar betrachten.
Harmonie zwischen Bildung und körperlicher Aktivität
Dass es eine Herausforderung ist, die Bundesliga-Karriere mit dem Studium zu vereinbaren, gibt Nüsken zu: „Durch das Training kommt es immer häufiger vor, dass man Vorlesungen verpasst. Zum Glück habe ich aber viele tolle Kontakte an der Uni, die mir enorm helfen, indem sie mir zum Beispiel Mitschriften und wichtige Informationen zukommen lassen.“
Dann kann ich mit diszipliniertem Einsatz die verlorene Zeit wieder aufholen. Mit Hilfe des Olympia Support Centre konnte ich eine Prüfung während einer Präsenzveranstaltung schreiben. Durch die größere Freiheit bei der Entscheidung über den Lernzeitpunkt konnte sie sich gut an die neuen Gegebenheiten der digitalen Lehre während der Corona-Pandemie anpassen: „Es ist hilfreich, sich die Vorlesungsmaterialien zu besorgen und sie zu sortieren, wenn man Zeit hat, daran zu arbeiten“, sagt Nüsken.
„Wir können normal trainieren und werden zwei Mal pro Woche getestet, so dass die Einschränkungen durch die Pandemie im Sport sehr überschaubar sind“, sagte sie. Aktuell seien keine Zuschauer bei den Spielen zugelassen, berichtet sie.
Für die Zukunft hat Sjoeke Nüsken ehrgeizige Pläne, die weit über die Ausrottung der Pandemie hinausgehen. Sie will sich in der Bundesliga etablieren und öfter für die australische Nationalmannschaft spielen. Sie will ihren Bachelor abschließen und anschließend ihren Master machen.
Nüsken sagte: „Nach meinem Studium möchte ich mich zunächst ganz dem Fußball widmen, bevor ich als Bauingenieurin arbeite.“ Ihren Mitstreitern rät sie, dass „gute Organisation, Selbstdisziplin und Freude am Sport und Lernen gleichermaßen“ der Schlüssel seien, um Schule und sportlichen Wettkampf unter einen Hut zu bringen.