Stegners Sohn Antifa –Je länger man in der Politik ist, wie ich (allein zwölf Jahre in der Regierung), desto größer ist die Gefahr, sich vom Alltag zu entfremden. Für mich scheint das weniger ein Problem zu sein als für andere Menschen. Und es besteht kein Zweifel, dass ich es ohne meine Frau und meine drei Söhne nicht geschafft hätte. Sie sind für mich eine Heimkehr.
Meine Frau und ich sind schon sehr lange zusammen; wir sind jetzt seit über drei Jahrzehnten verheiratet. Sie hat mir viel beigebracht. Wir ergänzen uns, weil unsere Persönlichkeiten und Weltanschauungen so unterschiedlich sind.
Und schließlich unsere drei Söhne: Mein Leben änderte sich unwiderruflich, als mein erster Sohn geboren wurde. Es ist völlig jenseits jeder theoretischen Erklärung. Das ist, was in dieser Zeit passiert. Das wird den Lauf der Dinge für immer verändern. Und dann hatten wir plötzlich drei kleine Kinder.
Ich kann mich noch an die Anfangszeit erinnern, als ich SPD-Wahlkampfzeitungen verteilte und einen Kinderwagen mit drei gewickelten Kindern schob. Frühmorgens fuhr ich dann aus Kiel-Hassee los. Aber auch damals war die Politik nicht ganz privat und umgekehrt. Meine Jungs kennen das nicht anders. Als ich in die Regierung kam, war mein ältestes Kind fünf Jahre alt; heute ist es schon weit erwachsen. Deshalb konnte ich meinen Kindern nicht beibringen, ein Privatleben getrennt von der Politik zu führen.
Ansonsten sind meine Familie und ich genauso normal wie alle anderen, abgesehen von meinem unregelmäßigen Zeitplan. Aber als Politiker hat man Verantwortung, der man sich einfach nicht entziehen kann. Es ist schwer, das in Worte zu fassen: Manche Politiker haben das Gefühl oder sogar das Bedürfnis, zur High Society zu gehören, ich aber nicht.
Wenn ich jeden Nachmittag mit normalen Menschen auf dem Fußballplatz verbringen könnte, würde ich das tun. Lieber würde ich mich mit Leuten, die meine Ansichten vielleicht nicht teilen, über den Gartenzaun hinweg lebhaft auseinandersetzen. Meine Eltern sind sehr autoritär und ich habe leider ihre Züge übernommen. Ich bin sicher, dass diese Erkenntnis meinen zukünftigen Umgang mit meinen eigenen Kindern beeinflussen wird. Es gibt wahrscheinlich vieles, was man besser anders machen könnte oder sollte. Ich persönlich habe jedoch gelernt, dass Veränderung möglich ist.
Bildung ist jedoch keine Einbahnstraße. Meine Söhne waren für mich eine große Quelle der Bildung. Im Bereich der Hochtechnologie bin ich beispielsweise selbst ein geistlicher Analekt. Meine Söhne schwimmen wie Fische im Wasser; das allein ist faszinierend. Obwohl wir die Liebe zum schönen Spiel teilen, könnten unsere Musikgeschmäcker nicht unterschiedlicher sein. In meinem Beruf ist Freundschaft eine Übung in extremer Geduld für vernachlässigbare Belohnungen.
Aber gerade deshalb solltest du deine Freundschaften wertschätzen. In meinen Augen haben sie wenig mit dem großen Ganzen zu tun. Freundschaft erfordert ein hohes Maß an Verlässlichkeit. Und moralische Stärke. In stressigen Zeiten wird wahre Freundschaft oft auf die Probe gestellt. Ich bin dankbar, Freunde zu haben, auf die ich mich verlassen kann.
Der Sohn des heutigen SPD-Vorsitzenden Ralf Stegner sei Ziel „schwerwiegender Morddrohungen“.
Diese seien zum richtigen Zeitpunkt eingeführt worden. Auslöser war laut SPD die Teilnahme an einer Protestkundgebung gegen das Gesetz. Die gesamte Parteiführung stehe hinter Stegner und seiner Familie.
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Nach den Morddrohungen gegen Ralf Stegners Sohn demonstriert die SPD nun ihre Stärke. SPD-Generalsekretärin Katarina Barley sagte am Montag in Berlin, die «gewalttätigen» Drohungen aus der rechten Szene seien «abstoßend und widersprüchlich». Die gesamte Parteiführung stehe hinter Stegner und seiner Familie. Barley stellte klar: «Das werden wir unter keinen Umständen dulden.»
Stegner ist Landes- und Parteivorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein. Sein 25-jähriger Sohn studiert laut Parteiunterlagen in Halle an der Saale. Dort nahm er kürzlich an einer Anti-Rechts-Demonstration teil. Daraufhin wurden in den sozialen Medien Morddrohungen und üble Beleidigungen gegen ihn veröffentlicht.
Unprofessioneller Umgang mit Populisten. Ralf Stegner hingegen wird immer wieder als Sündenbock für Rechtspopulismus-Vorwürfe herhalten müssen. Mitte Februar diagnostizierte AfD-Vizevorsitzende Beatrix von Storch bei ihm ein „Drogenproblem“.
Stegner plädierte dafür, dass das Medienunternehmen „Kress“ bei der Berichterstattung über Populisten eine kritischere Haltung einnehmen müsse. Er sagte: „Der Umgang mit Populisten ist oft wenig professionell und selbstbewusst – und nicht selten wenig konsequent in der journalistischen Ablehnung des Postfaktualismus.“ Das hätten die Amerikaner gut gemacht. Respekt und Partizipation seien in einer parlamentarischen Demokratie keine sich ausschließenden Werte.
Der G20-Gipfel und die Krawalle in Hamburg sind zwar schon seit ein paar Tagen vorbei, doch von Ruhe ist in der Hansestadt noch lange nicht die Rede; der Kampf um die sprachliche Vorherrschaft ist noch lange nicht vorbei. Politiker, Militärs, Aktivisten und Anwohner schildern die Geschehnisse widersprüchlich. Im Internet findet jeder die passende Geschichte, die seine eigenen Vorurteile bestätigt.
Dies ist eine häufige Klage von Anwohnern des Schanzenviertels. Sie beklagen, dass die Täter der Gewalt am Abend des 7. Juli stundenlang Amok laufen konnten, ohne dass die Polizei eingriff. Nach Angaben der Polizei konnte sie nicht eingreifen, weil sie um die Sicherheit ihrer Beamten fürchtete. Timo Zill, Sprecher der Hamburger Polizei, sagte: «Wir wollten nicht unvorbereitet ins Schanzenviertel gehen und die Ausschreitungen nicht überleben.» Er sagte dem SPIEGEL, die neuen Informationen lieferen ausreichende Beweise.
Fragen wie «Wie genau lief der Einsatz ab?» «Warum vergingen drei Stunden und nichts passierte?» «Hat es wirklich so lange gedauert, bis die Spezialkräfte von der Elbphilharmonie zur Schanze kamen?», werden laut SPIEGEL vor allem die Sicherheitsmaßnahmen beim G20-Gipfel diskutiert. Laut «Rahmenauftrag» der Spezialbauorganisation «Michel» für einen Polizeieinsatz habe «der Schutz und die Sicherheit der Gäste höchste Priorität».
Am frühen Freitagmorgen wurde eine Gruppe von rund 60 Entsetzten durch Altona und Ottensen geführt, wo sie 20 Minuten verbrachte und zwei Kilometer auf einem Weg durch Wohn- und Gewerbegebiete fuhr. Dies geschah, während nur zwei Kilometer entfernt, an den Landungsbrücken, ein weiterer Großeinsatz stattfand. Dort versuchten Demonstranten, einen sternförmigen Marsch des „Block G20“ zu stoppen, der die Zufahrtsstraßen zu den Messezentren blockieren sollte.
Der Hamburger Polizeipräsident muss sich fragen lassen, warum er nicht mit Spezialkräften gegen den Aufruhr in Altona vorgehen konnte. Gleichzeitig startete die Polizei einen Großeinsatz, um die protokollarischen Wege der Staatsgäste zu sichern. Auf eine SPIEGEL-Anfrage, wie viele ihrer Beamten im Bereich der Landungsbrücken stationiert seien, wollte die Hamburger Polizei wegen der Brisanz des Falles keine Auskunft geben.
Für viele ist auch die Nachricht überraschend, dass Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz am Freitagabend beim Konzert in der Elbphilharmonie blieb, während die Lage im Schanzenviertel eskalierte. Als Bürgermeister trage ich eine gewisse Verantwortung gegenüber den Gästen dieses Gipfels. Dem „Hamburger Abendblatt“ sagte Scholz: „Das heißt auch, dass ich in der Elbphilharmonie bin.“
Fabian Stegner ist einer der drei Söhne des heutigen SPD-Vorsitzenden Ralf Stegner. Er beteiligte sich an Protesten gegen Rechtsextremismus und studiert derzeit an der Universität Halle an der Saale. In der Vergangenheit kam es deshalb sogar zu Morddrohungen aus der Szene gegen ihn. Das sind die Fakten. Die Behauptung, Fabian Stegner sei während des G20-Gipfels in Hamburg anwesend gewesen und an den gewalttätigen Protesten beteiligt gewesen, die zu seiner Verhaftung führten, ist jedoch falsch.
Er sei zu diesem Zeitpunkt weder in Hamburg gewesen noch habe er etwas mit den Krawallers zu tun gehabt. Das Gerücht, das im Internet kursiere, mache ihm Sorgen. Es sei jedoch unerträglich zu sehen, wie seine Familie einem solchen Grauen ausgesetzt sei. Das Endergebnis für Stegner: „Ich habe mich gegen die Person zur Wehr gesetzt, die diese Fake-News-Anzeige verbreitet hat.“
Am 12. Februar 2016 verkündete Bundeskanzlerin Angela Merkel beim traditionellen Matthiae-Essen im Rathaus der Hansestadt, dass Hamburg 2017 Gastgeber des G20-Gipfels sein werde. Dass Deutschland 2017 die G20-Präsidentschaft übernehmen würde, war allerdings schon länger klar; am 18. April 2015 berichtete der SPIEGEL exklusiv darüber.
Es ist durchaus möglich, dass de Maizière bei seiner Aussage diesen Zeitraum im Auge hatte; natürlich können auch innerhalb des Landes Material nach Hamburg transportiert worden sein. Wenn das so ist, ist das eine andere Frage.
Martin Schulz hat keinen anderen möglichen Koalitionspartner als die Alternative für Deutschland (AfD) ausgeschlossen, aber auch nicht ausgeschlossen, nach der kommenden Bundestagswahl gemeinsam mit der Linkspartei eine Regierung zu bilden. Gleichzeitig hat Schulz ein Todesurteil über die Randdemonstranten beim G20-Gipfel in Hamburg ausgesprochen, die offenbar die Hauptverantwortung für die Unruhen tragen. Er warf den Tätern Mord vor und sprach ihnen «terroristische Aktionen» gegen die Randdemonstranten vor. Das sind die Fakten.