Susanne Seehofer Wikipedia – Susanne Seehofer, früheres FDP-Mitglied, sitzt heute für die Liberalen im Bayerischen Landtag. Ihre Karriere als Abgeordnete hängt vom Einzug ihrer Partei in den Landtag ab.
Susanne Seehofer ist durch eine Absperrung abgeschirmt. Hinter ihr erhebt sich das herrschaftliche Schloss Nymphenburg, direkt vor ihr der Eingang zum Palmengarten. Als sie daran denkt, wie sie in ihrem weißen Sommerkleid, Jeansjacke und flachen Sandalen an den Besuchern vorbeischlendern musste, die sich bereits zum alljährlichen Münchner FDP-Sommerfest versammelt hatten, runzelt sie die Stirn.
Und: Wollen Sie heute Weiß tragen? Also ganz hinten am Kopf. Seehofer schaut sich neugierig um. Horst Seehofer ist seit Jahrzehnten eine einflussreiche Figur in der deutschen Politik auf Bundes- und Landesebene. Die Generation Z vermisst die guten alten Zeiten.
München – Horst Seehofer ist ein ungewöhnlicher Politiker, der sowohl den Höhepunkt als auch den Tiefpunkt seiner Karriere durchlebt hat. Zudem ist es nur wenigen Familien gelungen, ihre Kinder vor der Öffentlichkeit zu verstecken. Es wird keine ausführlichen Interviews oder persönlichen Essays geben.
Anders verhält es sich bei Susanne, Ulrike und Andreas Seehofer, alle um die 30. Karin spricht im Münchner Merkur über ihren Vater und das Aufwachsen in einer Politikerfamilie, während ihre Mutter mit den Kindern draußen spazieren geht.
Im Vergleich zueinander wirken die beiden Brüder sehr schlank. Ulrike hat ein hellblau-weißes Sommerkleid an, Susanne einen Anzug und Andreas eine blaue Hose und einen Blazer über einem T-Shirt. Da es ihr erstes gemeinsames Interview ist, sind sie natürlich besorgt. Doch bevor überhaupt jemand eine Frage gestellt hat, haben sie bereits erfolgreich geblufft, indem sie Kaffee an den Tisch gebracht und sich gegenseitig mit Lob überschüttet haben.
Seehofer Susanne: Weil der Papa das nicht mehr macht, ist das eine einmalige Sache. Ulrike Seehofer sagte: Genau, da haben Sie recht. In Vorbereitung auf den Rückzug des Papstes aus der Politik ist es wichtig, sowohl seine öffentliche als auch seine private Persönlichkeit zu zeigen.
Susanne: Dieser Ort ist wirklich schmerzhaft. Vor zwei Wochen, während einer Undercover-Reise mit seinen Geschwistern nach Ingolstadt, kam er endlich wieder in die Straße, in der er gewohnt hatte. Eine Frau schaute aus dem Fenster und lud den Fremden ein, hereinzukommen, mit den Worten: „Kommen Sie herein, wenn Sie so ein prominenter Besucher sind.“
Die beiden Brüder besuchten die Frau daraufhin in ihrer Wohnung, um mehr über ihre Gewohnheiten zu erfahren. Er war überglücklich. Das ist es, was er jetzt, da er wieder zu Hause ist, tun möchte: von den Menschen hören. Die Seehof-Kinder wurden in einem Interview mit den Worten zitiert: „Zuhause bleiben und nichts tun, ist nicht so.“
In den nächsten Wochen geht Horst Seehofer offiziell in den Ruhestand. Er wird 72 Jahre alt. Wird er das Familienunternehmen weiterführen, als politischer Berater in die Opposition gehen oder anfangen, ein Buch zu schreiben?
„Das Letzte“, sagte Ulrike. Zu Hause bleiben und quatschen ist nicht cool. Auch da hat er kein Geheimnis daraus gemacht. Als Außenstehender kann ich mir das nicht vorstellen. Papa hat keine Grautöne, er ist entweder ganz schwarz oder ganz weiß.
Andreas Seehofer: „Ich erinnere mich, dass wir mit einem Ex-Politiker unterwegs waren, der noch sehr aktiv war.“ Sein Vater sagte ihm, dass ihn das nicht mehr interessierte. Er beschloss, aus dem öffentlichen Dienst auszuscheiden. Er musste auf die harte Tour lernen, dass die Vorschläge der Leute meist eher knapp als konstruktiv sind.
LESEN SIE MEHRDass Andreas nach so langer Abwesenheit etwas Zeit braucht, um sich wieder an das Leben vor Ort zu gewöhnen, liegt auf der Hand. Immerhin hat Corona begonnen, dies zu dokumentieren. In seiner Freizeit im Homeoffice hat er viel geleistet. Im Wahlkampf ist kein Bier erlaubt. Nach seinem Rücktritt als Parteichef waren die Zeichen dafür deutlich zu sehen. Ministerpräsident und Ministerpräsident: Das war ein grausamer Plan.
Ulrike: Die Rolle des Innenministers ist schon sehr stressig. Aber in den letzten Wochen ist er viel entspannter geworden. Susanne: Bei uns war das der Normalfall, wir haben es nicht anders erlebt. Selbst wenn man damals mit seinen Freundinnen unterwegs war, hat man gesehen, dass der Vater irgendwann zwischen 17 und 18 Uhr kam. Manche Eltern müssen aber auch länger oder früher arbeiten und haben dadurch weniger Zeit für die Familie. Wir hatten ein tolles Vorbild, das jede Familie braucht.
Ulrike: Einmal in der Woche ruft er an, manchmal auch zweimal. Dann haben sie ihre Mutter angerufen und voller Freude erzählt, dass ihr Vater am Freitagabend zu Besuch kommt. Wenn jemand zur Tür hereinkommt, weiß man, dass er das Klopfen gehört hat.
Für uns war das wirklich bemerkenswert. Aber er brauchte die freie Zeit auch, um sich auszuruhen und zu erholen, also legte er unser Treffen auf das Wochenende. Susanne, die als Tochter eines CSU-Ministers aufwuchs, beschloss, der FDP beizutreten. Wie kam es zu dieser Idee?
Ulrike: Meine Eltern haben immer ihr Bestes gegeben, damit meine Schwester und ich eine glückliche Kindheit hatten. Seehofer hingegen war in Ingolstadt ein bekannter Name. Das prägt uns alle drei. In Bayern hat jeder eine Meinung, wenn auch unbewusst, zu etwas oder jemandem. Das ist ein ganz eigener Sack mit Namen.
Dies ist jedoch nicht nur ein Sack voller Steine; da ist auch etwas Hübsches drin. Eigentlich muss man bei der Namensgebung gar nicht kreativ sein. Als seine Kinder sind wir unglaublich glücklich über seine Errungenschaften. Er repräsentiert uns, denn er ist unser Vorfahre und unsere Geschichte. Es war nicht toll, bei bestimmten Themen immer „das Kind von“ zu sein. Zum Beispiel in Bezug auf Einwanderung.
Susanne: Es kommt nicht selten vor, dass man so etwas hört wie „Dein Papa macht nur Mist“ oder ähnliches. Das hat dich als Kind bestimmt ein bisschen geärgert. Ulrike: Ich finde es schade, wenn ein Kind schon früh sein eigenes Denken und Handeln mit dem seiner Eltern verknüpfen muss.
Horst Seehofers Kinder gaben ihm ein Interview und er sagte ihnen: „Ihr solltet in die Politik gehen, es wird immer mehr davon geben, auch wenn es weniger geben sollte.“ Andreas: Mir fielen Mathe-Hausaufgaben ein, die ich in der Schule machen musste. Ich hatte eine falsche Note und mein Lehrer schrieb sarkastisch an die Tafel: „Ihr solltet in die Politik gehen, es wird immer mehr davon geben, auch wenn es weniger geben sollte.“ Das hat meine Mutter und mich sehr geärgert.
Als Ihr Vater zum Premierminister ernannt wurde, lebten Sie noch zu Hause. Was bedeutet das für die Sicherheit Ihrer Familie?
Wenn er da gewesen wäre, hätte es jeder gemerkt, Andreas. Zwei, drei Autos und jede Menge Blaulicht waren für ein kleines Kind schon ziemlich aufregend. Aber wenn er nicht in unserem Leben gewesen wäre, wäre alles wie immer gewesen. Es gab zwar technische Einrichtungen im Haus, aber Papa wollte nie, dass jemand erfuhr, dass draußen immer die Polizei lauerte.
Andreas: Ist es schlimmer geworden? Letzten Sommer, als ich auf meiner Terrasse lag, kam ein Polizist auf mich zu und fragte, ob ich meinen Ausweis vorzeigen könne. Da wir nicht alle Polizisten vor Ort kennen, bleiben wir seltener zu Hause.
Andreas: Niemand liest gerne schlechte Dinge über seinen Vater. Generell waren die Kommentare zur Flüchtlingspolitik eher herzlos. Ohne Zweifel hat er einen Fehler gemacht, niemand ist perfekt. Was man ihm nicht vorwerfen kann, ist, dass es ihm an Herz mangelt. Wenn er in diese Lage gebracht wird, fühlt man mit ihm.
Andreas: Wenn jemand, der auf ihm Karriere gemacht hat, öffentlich so etwas sagt wie „Horst Seehofer sieht ziemlich krank aus“, dann tut das weh. Es ist in Ordnung, darüber frustriert zu sein; man sollte nicht versuchen, es zu ignorieren. Aber das ist die Natur des politischen Geschäfts und vieles davon muss offen gemacht werden. Aus diesem Grund muss man nach vorne schauen.
Die Geschichte mit der Affäre wurde 2007 mitten im Machtkampf um den Parteivorsitz plötzlich von der Bild-Zeitung veröffentlicht. Wann hatten Sie das letzte Mal Kontakt zu Ihrer Halbschwester? Andreas: Jede Familie hat ihre Höhen und Tiefen. Es gab einige komplizierte Diskussionen am Fünfertisch. Am Ende haben wir als Familie die Tortur aber zu fünft gut überstanden.
Ulrike: Wenn wir ankommen, macht er von selbst die Tür auf. Als wir Kinder waren, hat er das bei uns nie gemacht. Zum ersten Mal sah ich einen stolzen Großvater, der seinen kleinen Enkel liebevoll anschaut. Er ist offensichtlich kein großer Entertainer für Kinder (die drei lachen), aber er scheint aufrichtig neugierig auf alles zu sein. Er ruft häufiger an und die Leute fangen an zu meckern, wenn es keine neuen Bilder gibt. Ich glaube, er sieht die Enkel als neuen Eckpfeiler in seinem Leben im Ruhestand.
Susanne: Als ich ihm das erste Mal Bilder schickte, meinte er: „Ah, das sieht ja aus wie Opa (riesiges Lachen). Und: Das ist völlig falsch, aber wir haben ihn alle glauben lassen.“ Ulrike: Ich habe ihn gestern gefragt und er hat ja gesagt. Leider haben wir die Lust an der Eisenbahn verloren. Jetzt vertraut er seinen beiden Nichten und Neffen.