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Titus Dittmann Vermögen

Titus Dittmann Vermögen

Titus Dittmanns Vermögen – „Ich bin kein Unternehmer“, sagte Titus Dittmann oft über sich. Erfolgreich war er allemal: Viele Jahre lang war er unangefochtener Marktführer der deutschen Skatebranche. Sein Erspartes investiert er heute in Oldtimer.
Titus Dittmann, heute 71, gilt als Begründer der deutschen Skatekultur, zu der auch Festivals und Händler für Ausrüstung, Kleidung und Medien gehören. 2010 überließ er das Unternehmen seinem Sohn Julius. Er engagiert sich in seiner gemeinnützigen Organisation Skate Aid, die Kindern in Krisengebieten das Skaten beibringt.

Laufen Sie noch Schlittschuh, Herr Dittmann?

TITUS DITTMANN: Einmal pro Woche fahre ich am Wochenende mit dem Skateboard zum Bäcker. Mein Ziel ist, wieder nach Hause zu kommen, ohne dass mir die Brötchen runterfallen.

Vorstandsexperte

Titus Dittmann ist seit 30 Jahren als „Herr der Bretter“ bekannt. Er verlor das Familienunternehmen, ein Multimillionen-Dollar-Unternehmen, beinahe in einem Börsenrausch, der seine ganze harte Arbeit zunichte machte. Die dramatische Geschichte eines Mannes, dem sein Ego fast die Oberhand gewann. Jahrzehntelang hat er mit dieser turbulenten Vergangenheit gelebt. Da war ein metallisches Rollen, dann ein Klappern und schließlich ein scharfer Fluch. Sein ganzes Leben war dieser Musik gewidmet. Titus Dittmann, ganz in schwarze Cordhose, Kapuzenpullover und Mütze gekleidet, schien sich gut zu behaupten.

Der kleine Mann, den seine Anhänger «Skateboard-Papst» und «Lord of the Boards» nennen, steht auf einer Kiste und beobachtet mit breitem Grinsen die Skateboard-Neulinge. Dittmann, 63, hat die Gelassenheit eines Profi-Surfers aus Malibu. Er pumpt sich auf, schreit den Gang hinunter und stößt dann ein lautes «Gooooil!» aus. Und niemand denkt sich etwas dabei über die jugendlichen Eskapaden des betagten Wirtschaftsmagnaten. Die Skifahrer, die seine Söhne sein könnten, begegnen ihm mit einem mitfühlenden Respekt, der Dittmann ganz im Moment erscheinen lässt.

Ganz neu und einzigartig, Titus Dittmann. Ein unerkannter Verrückter, der vom Lehrer zum erfolgreichen Geschäftsmann wurde, nachdem er das Potenzial des Skateboards als Sportgerät erkannte, zu einer Zeit, als die meisten Leute es noch als Spielzeug betrachteten. Der aus dem Nichts ein großes Unternehmen aufbaute. Der weiterhin Extremsportarten wie Fallschirmspringen, Autorennen und der Besteigung des Kilimandscharo nachgeht. Der sich trotz seines Reichtums als Philanthrop sieht und mit der liebenswerten Naivität eines Teenagers hofft, die Welt ein bisschen besser zu machen.

Dieser Titus, der eigentlich Eberhard heißt, aber aus Überzeugung per Du ist, kann bezeugen, wie tief menschliche Fehlbarkeit reichen kann, wie ein florierendes Familienunternehmen beinahe zerstört wurde und wie gefährlich die Hybris des ständigen Strebens nach oben ist. Sein persönliches Credo war: „Besser tot als Zweiter.“ Nun fügt er ganz selbstverständlich hinzu: „Ich habe es fast geschafft.“

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Die erste Theke ist WGs Küchentisch.

Dittmann ist in dieser Hinsicht nicht anders; wie der Rest von uns wäre er fast gestürzt, aber er riss sich rechtzeitig zusammen, indem er sich die Sache vor Augen führte und erkannte, dass Gier und Angst die falschen Motive für die Führung eines Unternehmens sind. Als Titus auf die Probe gestellt wurde, gab er der Versuchung nach. Die Börse war um die Jahrtausendwende ein Gesprächsthema für alle. Die Welt der Aktien, Derivate und rücksichtslosen Risiken „hat ihm immer Angst gemacht“,

wie er es ausdrückt, doch kampflos würde er das Feld seinen ehemaligen Weggefährten nicht überlassen. Wie heißt es so schön: „Es war Ego, ich wollte nicht verlieren.“ Das veranlasste Titus Dittmann, einen Schritt nach vorne zu machen und zu springen. Ich stolperte und fiel. Glaubt man dem Firmenmythos um den Lehrlingsausbilder Dittmann und seine ersten Erfahrungen auf dem Skateboard am Ufer des Aasees in Münster, so oder so ähnlich muss es Ende der 1970er-Jahre ausgesehen haben.

Obwohl Titus schon fast 30 Jahre alt war, ließ er sich von seinen Fehlern nicht beirren und gründete an seiner Alma Mater eine Skateboard-Firma mit heimlich aus Kalifornien besorgtem Equipment. Da die Wohnung nur 40 Quadratmeter groß war, musste der Küchentisch als Ladentheke herhalten.

Titus hielt dies für die Norm.

Ein paar Jahre später gab Dittmann den Unterricht auf und widmete sich ganz seinem nomadischen Leben. Er gründete die Munster Monster Masters, die offizielle Skateboard-Weltmeisterschaft mit Zehntausenden Zuschauern, und vermarktete Skateboards, Rollen, Achsen und Kleidung. Der hauseigene Katalog war zum Branchenstandard geworden, der Jahresumsatz des 550-Mann-Unternehmens erreichte in der Spitze 90 Millionen Euro. Nach 25 Jahren im Sport hatte Titus Dittmann es endlich geschafft. «Ich bin immer davon ausgegangen, dass 95 Prozent des Marktes ziemlich normal sind», sagt er.

Warum also nicht höhere Ziele verfolgen?

Titus, ein Mann aus Münster, wurde wütend, als zwei ehemalige Kollegen versuchten, Ideen, die er für seine eigenen hielt, an die Öffentlichkeit zu bringen. Er überzeugte Geldgeber, hinter ihm zu stehen, gründete ein börsennotiertes Unternehmen und sorgte für großes Medienecho. „Meine Rockstar-Bedürfnisse waren endlich befriedigt“, sagte er dem Handelsblatt hinterher. Das Problem war nur, dass Titus zwar in der Öffentlichkeit prahlte, sein Unternehmen aber systematisch vorging.

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durch Management von außen zerstört.

Als die Börsenblase platzte, war die Frage des Börsengangs bald geklärt und die Begeisterung der Anleger für den gesamten Markt ließ nach. Sie versuchten, die fette, in die Verlustzone geratene Firma zu kannibalisieren, etwa indem sie die dicken Dittmanns abstoßen wollten, weil die Anleger nun nur noch ihr Geld zurückhaben wollten. Ein Hauch von Dallas wehte in diesen Jahren ins konservative Münster. Wenn Sie Titus fragen: „Es war hart“, wird er Ihnen sagen.

Seine typisch braunen Augen funkeln ein wenig entschlossener als sonst, als er davon erzählt, wie er die Kontrolle über sein eigenes Zuhause zurückerlangte. Er und seine Frau standen eines Abends im Garten, als nichts mehr ging, und er fragte sie: «Brauchen wir das alles?» Das Haus oder die Villa. Den Ruhm und vor allem die Autos. Und sie erinnerten sich an die Genügsamkeit ihrer Studienzeit in der Sahara. «Danach hatten wir keine Angst mehr», erklärt Titus. «Sie hatten Angst vor uns.»

Julius, mein Sohn

Beide Partner nahmen hohe Kredite auf und stellten Sicherheiten, darunter ihre Gebäude- und Altersvorsorgepläne. Sie zahlten Geld, um aus dem Gefängnis zu kommen. Titus wandelte die extrem verlustreiche Aktiengesellschaft in eine GmbH um und bündelte die Geschäfte, auf die er sich konzentrieren wollte, während er die Gesellschafter auszahlte. Seit einigen Jahren sei er «Einzelhändler, Spediteur, Verlag, Fernsehproduzent, Reiseveranstalter und Sportveranstalter», erklärt er. Die neue Philosophie des Familienunternehmens lautete: «Weniger ist mehr.»

Titus Dittmanns Nettovermögen: 90 Millionen Euro (geschätzt)

Titus konzentrierte sich auf die Stärken des Unternehmens, zu denen der Einzelhandelsverkauf von Skateboards und Kleidung in dreißig stationären Geschäften, ein Katalog und eine Online-Site gehörten. Innerhalb eines Jahres verwandelte sich ein Verlust von vier Millionen Euro in einen massiven Gewinn von zweieinhalb Millionen Euro, trotz eines Umsatzrückgangs von 25 Prozent. Das Unternehmen war gerettet, sein Ruf wiederhergestellt und eine Katastrophe abgewendet. Aber eine katastrophale Bruchlandung wäre beinahe vermieden worden.

In der Krise sagte Dittmanns Sohn Julius einem Branchenblatt: „Die Firma Titus ist nicht nur Titus, sondern die Familie Dittmann, also auch ich.“ Damit sich der Senior auf die Initiativen seiner gemeinnützigen Organisation „Skate-Aid“ konzentrieren kann, hat der Jüngere, der selbst Skater ist, die Rolle des Geschäftsführers der GmbH übernommen. Heute glaubt Titus Dittmann, aus der schwierigsten Zeit seiner Karriere drei Dinge mitgenommen zu haben. Erstens: Lass dich nicht von deinem Stolz verführen.

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Zweitens: Behalte immer deinen Glauben! Und schließlich: Keine Angst! Um den heiklen Balanceakt zu vollführen, der Titus‘ Job ist, brauchst du nur ein schnelles Skateboard. Wie der Herr der Bretter zu einem Schüler sagen würde, der gerade in seinem zugigen Klassenzimmer auf die Nase gefallen ist: „Steh auf und versuche es noch einmal!“

Biografie

Dittmann wurde im Westerwald geboren, ging dort auf eigene Initiative bis zum Abitur 1968 zur Schule und zog dann 1971 nach Münster, um an der Westfälischen Wilhelms-Universität Geographie und Sportwissenschaften zu studieren. Mit vier Jahren gab ihm sein Bruder den Spitznamen „Titus“, „weil er aussieht wie ein römischer Kaiser“ und seither ist er unter diesem Namen bekannt. Während seiner Schulzeit änderte er seinen Vornamen offiziell in einen Namen seiner Wahl.

Nach Abschluss seines Lehrerstudiums in Münster 1977 konnte er endlich die Sportart ausprobieren, von der er zwar in den Medien gehört hatte, die er aber als „Kinderspielzeug“ und vorübergehende Modeerscheinung abgetan hatte. Er besuchte das Wilhelm-Hittorf-Gymnasium in Münster und begann dort 1978 sein Referendariat. Skateboarding ist eine in den USA populäre neue Sportart, die ihn und seine Schüler faszinierte. Seine Diplomarbeit zum Thema „Skateboarding im Schulsport“ verhalf ihm 1980 zum Bestehen seines zweiten Staatsexamens.

Da Titus Dittmann keinen Gewerbeschein als Lehrer erhielt, beantragte seine Frau Brigitta Dittmann im Jahr 1978 den Gewerbeschein und gründete ein Reisegewerbe und einen Skateboardladen unter dem Namen Titus. [6] Er reiste regelmäßig nach Kalifornien, um Boards und andere Werkzeuge zu kaufen, weil er in Europa nicht finden konnte, was er brauchte. Sein erster Laden, Titus Rollsport im Keller von Münster, war einer der ersten Skateshops in Europa.

Das Geschäft wurde vom Einzelhandel und Versandhandel auf das eigene Design und Pressen von Kartons ausgeweitet. Dittmann gründete 1980 Deutschlands ersten Outdoor-Skatepark. Das „Titus Show Team“ wurde von ihm und seinem Skaterkollegen Claus Grabke aus Gütersloh gegründet; sie waren die erste Skateboard-Crew in Europa. Die Munster Monster Mastership, sein erster Halfpipe-Wettbewerb, fand 1982 auf dem Parkplatz des Münsteraner Ostbads statt. Daraus entwickelte sich schließlich ein großer internationaler Skateboard-Wettbewerb.

Titus Dittmann Vermögen – so reich ist Titus Dittmann wirklich