Todestag von Udo Lindenberg –Udo Lindenbergs Bodyguard ist unerwartet im Alter von 57 Jahren gestorben. Nun nimmt der Sänger auf Instagram Abschied von seinem langjährigen Freund. Auf Instagram teilte Udo Lindenberg eine traurige Nachricht. Auf der Social-Media-Plattform gab er am Dienstagabend bekannt, dass sein langjähriger Bodyguard, Reiseleiter und Masseur Hansi Westerfeld im Alter von 57 Jahren plötzlich gestorben sei. „Lieber Hansi, viel zu früh und viel zu plötzlich bist Du über den großen Fluss gegangen…“ sind einige der warmen Worte, mit denen sich der Sänger an seinen Freund wendet. Der Alltag ist vollgepackt.
„Du wirst uns fehlen“, sagt Udo Lindenberg.
Und doch, schreibt der 76-Jährige, werde Hansi «für immer hier im Herzen unserer Familie Panik» bleiben. Übersetzt heißt das, «Du wirst uns fehlen», also dass wir dich vermissen. Sein Freund sei den ganzen Tag für ihn da gewesen, auch um 16 Uhr, als er noch mit Hansi zurückgelassen wurde. «Vielen Dank. Gute Reise, mein Liebling.» Seine Worte beendet er mit «Lieber Udo». Wo Hansi Westerfeld zu diesem Zeitpunkt gestorben ist, ist nicht bekannt.
In der Kommentarspalte unter dem Bild finden sich auch Beileidsbekundungen von Udos Fans. Hansi bleibe im Herzen und es sei sehr traurig, wenn ein guter Freund und zugleich guter Kumpel plötzlich aus diesem Leben genommen werde. Leb wohl, Hansi. „Es tut mir wirklich sehr leid, aber er geht ‚nur‘ vor uns her“, schreibt ein anderer und versucht, optimistisch zu wirken.
Hamburg – Als 1971 sein selbstbetiteltes Studioalbum „Lindenberg“ erschien, sang Udo Lindenberg noch auf Englisch. Der Durchbruch mit deutschen Texten kam für den Rockmusiker erst deutlich später. Nun, fünfzig Jahre nach „Lindenberg“, präsentiert das Album „Udopium – Das Beste“ ein Best of. Am Vorabend seines 75. Geburtstags (17. Mai 2021) veröffentlicht die Rocklegende 75 Songs.
Es gibt vier neue Songs, der jüngste davon ist «Wieder genauso» vom Album. Darin singt Lindenberg über ein lockeres Gespräch mit einem «alten Freund» (dem Toten), der ihm Fragen über sein Leben stellt. Im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg geht Udo Lindenberg näher darauf ein.
Ich habe letzte Nacht geträumt, dass es vorbei ist. Fiel es Ihnen leicht, sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen? Zu Zeiten experimenteller Drogen sagte Udo Lindenberg: „Den Sensenmann kenne ich schon lange.“ Wir haben ihm allerdings schon einige wirklich fantastische Angebote gemacht. Nachdem er ihn gesehen hat, kommt er in ein paar Jahren wieder. Das Wissen um den Tod hilft mir, bewusster zu leben.
Natürlich verirren sich Abenteurer manchmal, aber dank ihres inneren Kompasses finden sie immer wieder zurück. Auch ich stehe in dieser Richtung zu meinen Idealen und Werten. Die Antwort lautet natürlich: ja. Ein paar Details, sehr privat, nichts für die Öffentlichkeit. Allerdings muss ich sagen, dass im Großen und Ganzen alles glatt gelaufen ist. Wir sind alle fehlbar. Und es gibt winzige Fehler – daraus lernt man und wird nur auf dem Weg zur Selbstverwirklichung besser. Wenn schlechte Zeiten kamen, habe ich sie schnell überwunden. Um die Spindeln im nächsten Vierteljahrhundert bestmöglich in Szene zu setzen, wird die festliche Beleuchtung nach vorne gerichtet sein.
Ich würde alles noch einmal machen – so wie es war. „Und es wäre wieder genauso gut“, sagte sie ihm. Wie schafft man es, auch in schwierigen Zeiten so positiv auf sein Leben zurückzublicken? Ja, ich würde jedem wünschen, dass er nicht ausflippt, wenn er an sein bisheriges Leben denkt. Und ich wünsche jedem so viele Happy Ends, wie ich über weite Strecken mit ihnen erleben durfte. Zur richtigen Zeit und am richtigen Ort trifft man die Top-Damen, die einen durch dick und dünn bringen, aber nicht durch dick und dünn. Minimales Berufsrisiko, aber damit lebt jeder.
„Aber am Ende bin ich immer bereit, weiterzugehen“, sagen Sie am Ende Ihres Lebens ganz klar. Was bewegt Sie?
Dies geschieht kontinuierlich und automatisch mit einer Einspritzpumpe. Vor mir liegt unzerstörbar dieser gnadenlose Optimismus. Mein Glaube gründet sich darauf, dass ich nicht allein bin, sondern zu zweit stark. Das Energiefeld, das dann durch die Wolken bricht und mich erreicht. All das hilft mir, meine Krisen zu überwinden. „Er gibt mir noch ein paar Jahre, bis wir uns wiedersehen“, wie du über den Tod sagst. Bis jetzt habe ich noch einige Geschichten zu erzählen. Hast du noch nach einer Geschichte gesucht?
Der wahre Abenteurer weiß nie im Voraus, was er erreichen wird. Wie die großen Entdecker Christoph Kolumbus, Vasco da Gama und James Cook durchpflügten sie die dunkelsten Labyrinthe und aßen manchmal dort, wo sie herkamen. Und zur zusätzlichen Sicherheit habe ich den oben erwähnten Kompass immer zur Hand. IHR NAME: Udo Lindenberg wurde am 17. geboren.
Mai 1946 in Gronau (Westdeutschland). Er begann als Schlagzeuger und wurde zum Rockstar mit deutschen Texten. Für sein Lebenswerk erhielt er 1992 den Musikpreis Echo. Das Comeback des Sängers und sein erstes Nummer-eins-Album im Jahr 2008, «Stark wie Zwei», markierten einen Wendepunkt in seiner Karriere.
Es gab ein Musical über seine Lieder („Hinterm Horizont“) und einen Kinofilm („Lindenberg! Mach Dein Ding“) über seine Jugend. Er lebt im Hamburger Hotel „Atlantic“ und hat eine Leidenschaft abseits der Musik: Er ist bekannt für seine „Likörelle“-Gemälde mit Likörfarben. Einheiten von dpa.
Obwohl Udo Lindenberg sich über die genaue Zahl seiner außerirdischen Kinder und deren Identitäten nicht im Klaren ist, ist er ungemein stolz, Vater zu sein. Vielleicht gebe es welche in anderen Ländern, scherzte er in einem Interview. Dass er aber zumindest einen Sohn mit einem „Mädchen aus Ostberlin“ hat, steht außer Frage.
Autobiographie von Udo Lindenberg
Udo Gerhard Lindenberg ist eine Legende in Musik, Literatur und Kunst. Das ursprüngliche Instrument war eine Trommel, die sich zu einem Schlagwerk entwickelte. Allerdings handelt es sich hier nicht um ein herkömmliches Schlagzeug; Udos Eltern konnten sich keins leisten (sein Vater war Klempner). Stattdessen erhielt sein Vater ein einzigartiges Instrument aus Petrolfisch.
Hingabe zum Rock & Roll statt Kellner
Udo Lindenberg begann eine Kellerlehre in Düsseldorf und spielte nach Feierabend Schlagzeug in den Altstadtkneipen, alles nur, weil er es für nötig hielt – oder waren es seine Eltern? –, mal etwas weniger Eitleres als Schlagzeug zu lernen. Keine Angst, denn den richtigen Hammer hatte er damals schon; die alten Zapfsäulen waren leer.
Udo brach seine Ausbildung ab, als er die Chance bekam, mit einer bebrillten Band auf Tour zu gehen, aber eine Ausbildung im Keller ist für einen Musiker und Künstler offensichtlich nicht die richtige Wahl. Bis zu seinem siebzehnten Lebensjahr genoss er den Rock'n'Roll-Lebensstil, inklusive Alkohol, Frauen und allerlei Verderbtheit. Er musste eine Pause machen, sich von all dem Whiskey erholen und zu Hause neue Kraft schöpfen.
Ein Boom in den 1980er Jahren
Er wollte es endlich einmal ausprobieren, als er wieder in alter Form war. In Zusammenarbeit mit anderen Musikern entstanden eigene Schallplatten von Udo Lindenberg. Die ersten beiden fielen durch, doch «Alles klar auf der Andrea Doria» – das dritte Album – sollte sein bis dahin größter Hit werden und Anfang der 1970er Jahre erscheinen.
Danach ging alles rasend schnell: eine Deutschlandtournee mit seinem Panich Orchestra, eine Hit-Single nach der anderen und ein überaus produktives Songwriting. In den 1980er Jahren wurde er zu einem der, wenn nicht der einzige, berühmteste Rockstar Deutschlands.
Der überraschende Rückzug
In den 90er Jahren wurde es allerdings ruhiger um Panik-Udo. Zwar war er noch immer produktiv, schrieb Songs und veröffentlichte Alben, doch der kommerzielle Erfolg blieb aus. Erst 2008 gelang ihm mit „Stark wie zwei“ sein erstaunliches Comeback. Auch sein Lebensstil hatte sich geändert: Er rauchte nicht mehr unzählige Zigaretten und trank viele Flaschen Whisky. Zudem eroberte sein Musical „Hinterm Horizont“ nach seiner Premiere in Berlin Anfang 2011 schnell die Szene.
Der Mann, der auf der Welle des Erfolgs reitet
Wie kein anderer schafft es Udo Lindenberg, sich über die Zeit hinweg weiterzuentwickeln und dennoch einzigartig zu bleiben. Von der Zusammenarbeit mit Künstlern wie Yvonne Catterfeld, Jan Delay, Annette Humpe, Silbermond, Freundeskreis, Helge Schneider und Clueso profitieren beide Seiten gleichermaßen und die musikalischen Ergebnisse sind stets sichtbar.
„Stronger than Time“, das 2016 erschienene Album des Mannes mit Hut und Sonnenbrille, setzte seine Erfolgswelle fort und landete wie sein Vorgänger auf Platz eins der deutschen Albumcharts. Natürlich inklusive einer Tour zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Auch seine Live-Alben „MTV Unplugged – Live aus dem Hotel Atlantic (2011)“ und „MTV Unplugged 2: Live aus dem Atlantik“ (2018) fanden beim Publikum enormen Anklang und erreichten die Spitze der Musikcharts. Und damit ist noch lange nicht Schluss.