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Walter Reusser Familie

Walter Reusser Familie

Familie Walter Reusser – Walter Reusser hat sich in der Alpinbranche vom Chef des Skikonzerns Stöckli bis zum heutigen Präsidenten des Schweizer Skiverbandes hochgearbeitet. Der Schweizer Ski-Konzern Swiss-Ski hat mit Walter Reusser einen neuen Alpin-Direktor. Auf den Rücktritt von Stéphane Cattin Ende Juni folgte per 1. Dezember die Ernennung eines 43-jährigen Luzerners. Die Bedingungen für die Schweizer Skifahrer sind derzeit ausgezeichnet. Und langfristig? Die Resultate der Neuausrichtung 2019 sind bereits sichtbar. Doch wie sieht der Aktionsplan des Konzerns aus?

Matthew Germann

An den Olympischen Winterspielen in Peking räumten die Schweizer Skirennfahrer ab: fünfmal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze. Die Olympiasieger hießen Corinne Suter, Lara Gut-Behrami, Michelle Gisin, Beat Feuz und Marco Odermatt. Odermatt war zudem der erste Schweizer, der seit 2000 den Gesamtweltcup gewann. Die Schweizer, die weltbesten Skifahrer? Das ist keine leichte Aufgabe. Immerhin hat uns Österreich im Weltcup-Nationencup wieder überholt.

Dies geschah nach zwei Jahren, in denen Swiss-Ski in seinem „Titel“ schwelgte. Bundespräsident Urs Lehmann sagt: „Das tut weh.“ Neben den weiteren 300.000 Franken, die der Club verlieren wird, gehe ihm das auch auf die Nerven. Nein, auch der psychologisch bedeutsame Aspekt, das Duell mit dem Nachbarn zu gewinnen, spiele dabei eine Rolle. Der Frühling steht vor der Tür. Angesichts dessen sei dringend angeraten, eine Pause einzulegen, um Abklärungen zu verlangen.

Irgendwann ist der Champagner alle und Peking nur noch eine schöne Erinnerung. Wie sehen Sie die Zukunft des Skisports für uns? Wo steht die Schweiz in Sachen Nachwuchs? Wie sind die Aussichten, in den nächsten Jahren mit Österreich mithalten zu können? Oder noch besser, zu punkten? Diesen Themen widmet sich Walter Reusser seit seinem Amtsantritt 2019. Die Förderung des Nachwuchses liegt dem Schweizer Alpindirektor besonders am Herzen.

„Die Schweizer Skifans müssen keine Angst haben“, sagt er selbstbewusst. „Wir haben nicht die Reserven, um uns Fehler zu erlauben“, betont Reusser. Das sei ihm bewusst, vier der fünf Schweizer Olympiasieger seien älter als 27. „Man kann nicht ewig Ski fahren. Deshalb müssen wir uns vorbereiten“, so Reusser. Vor sieben Jahren hatte Österreich im Weltcup-Ranking mehr als doppelt so viele Punkte wie die Schweiz, die Schweiz war mit 4.962 Punkten nur Vierter geworden. So eine Situation dürfe man nie wieder zulassen. Sie wird wiederkommen.

Doch wie sieht der Angriffsplan von Swiss-True Ski aus? Welche Veränderungen haben Sie in den letzten zehn Jahren vorgenommen, die den Unterschied ausgemacht haben? Wohin wird die letzte erfolgreiche Expedition in nicht allzu ferner Zukunft führen? BLICK identifiziert die wichtigsten Bausteine.

Wie alt bist du? Das ist doch völlig egal!

So sah die Altersstruktur der B- und C-Kader lange aus. Es scheint eine vernünftige Höhe zu sein, um sich nach oben zu schieben. Diejenigen, die in naher Zukunft keinen Erfolg haben würden, wurden eliminiert. Natürliche Auslese am Werk: Nur die Stärksten überleben. Swiss-Ski interessiert sich nicht mehr dafür. Pyramidensysteme gehören der Vergangenheit an. Während wir die Vor- und Nachteile jeder Person abwägen, müssen wir uns daran erinnern, woher sie kommen. Für einen erfahrenen Sportler ist es ein häufig positives Ergebnis, nach einer Verletzung wieder nach vorne zu kommen.

«Gleichzeitig sollen auch die ganz Kleinen mal ins Grösste reinschnuppern», sagt Reusser. Man müsse alle schützen und unnötige Hitze vermeiden. In der Vergangenheit habe man dieselben Fehler gemacht und die Nachwuchsathleten unnötig gestresst, was sich verheerend auf ihre Entwicklung ausgewirkt habe.

Keine Angst!

Letztes Jahr war ich bei einem Europacuprennen, bei dem unsere Damen-Slalommannschaft antrat. Sie wollte davon nichts wissen und meine Neugier war geweckt. Da stand ich also, beobachtete die einzelnen Teilnehmerinnen bei ihren Vorbereitungen für das Rennen und mir wurde klar: Sie haben Angst. Reusser denkt über seine „Angst vor dem Versagen“ nach. Reusser hätte den verantwortlichen Trainer feuern können, schickte ihn aber stattdessen zur Weltmeisterschaft. Warum? Die anderen Trainer dort würden ihm als Assistenten und Mentoren dienen, sodass er von ihnen lernen könnte.

Ich für meinen Teil habe Vertrauen in die Spieler und Trainer unseres Teams. Spitzenleistungen im Sport nehmen die Angst vor dem Unerwarteten. Ich wünsche allen viel Spaß, probiert Neues aus, arbeitet aber auch konsequent hart“, so Reusser.

Gesunder Wettbewerb ist ein Erfolgsgarant für Unternehmen.

Anfang 2019 zählte Swiss-Ski 76 Athleten im C-, B-, A-Kader und Nationalteam. Heute sind es insgesamt 101. Ich habe immer gesagt, es müssen mindestens 30% mehr Skirennfahrer sein. 110 zu erreichen, ist eines meiner Ziele. Sie motivieren sich gegenseitig, indem sie Vorbild sind und Fortschritte austauschen. Diese Dynamik ist laut Reusser unbezahlbar. Für den ehemaligen Stöckli-Chef steht der C-Kader im Mittelpunkt: «Es darf keine Blockaden mehr in der Entwicklung eines Fahrers geben. Auch wenn er kein Junior mehr ist, lassen wir ihn manchmal mit ein oder zwei Jahren mehr an ihm vorbeiziehen. Trotzdem soll er erkennen, dass dies kein Freibrief zum Faulenzen ist.»

Jeder macht das! Inwieweit ist das immer noch der Fall?

6000 qualifizierte Skirennfahrer gibt es in der Schweiz. Auch diese Zahl will Reusser erhöhen. Fest steht: Jeder, der auf höchstem Niveau mitfahren will, soll die Möglichkeit dazu bekommen. „Bei der Umstellung vom Kinder- zum Erwachsenenrennsport zögern noch viel zu viele Leute“, so Reusser. „Im Kopf denken sie: ‚Da bin ich zu weit weg!‘ Kann das ein 16-Jähriger wirklich wissen? Aus gesellschaftlicher Sicht ja. Es ist von Vorteil, mindestens bis zum 18. Lebensjahr dabei zu sein.“

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