Fabian Hinrichs erkrankt –René Polleschs „Glaube an die Möglichkeit einer völligen Erneuerung der Welt“ wird am kommenden Dienstag im Friedrichstadt-Palast zum zweiten Mal aufgeführt und ein großer Erfolg. Eine Sprecherin der Abendstage teilte mit, dass Hauptdarsteller und Co-Regisseur Fabian Hinrichs erkrankt sei. Nähere Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben.
Einführung
Fabian Hinrichs ist ein erfolgreicher deutscher Schauspieler. 2022 sprach er in Interviews über einen schweren Unfall mit gravierenden Folgen
gezogen.
Die Karriere
Hinrichs wirkte bereits in zahlreichen TV- und Filmproduktionen mit.
Der Unfall auf Mallorca
Im Sommer 2022 stürzte Hinrichs auf Mallorca mehrere Meter tief in eine Baugrube. Er erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma, mehrere Knochenbrüche und Hirnblutungen. Sein Zustand war lebensgefährlich.
Die Folgen
Hinrichs überlebte entgegen den Erwartungen der Ärzte. Doch der Heilungsprozess
war langwierig. Er leidet noch immer unter Gedächtnislücken, Konzentrationsproblemen und Sprachstörungen infolge seiner Kopfverletzungen.
Vorausschauen
Trotz seiner anhaltenden Beschwerden ist Hinrichs optimistisch für die Zukunft. Er
befindet sich in weiteren Rehabilitationsmaßnahmen und möchte gerne wieder in die
Mit seinem Schicksal will er anderen Unfallopfern Mut machen
machen.
Hinrichs, der auch im Grusel-„Tatort“ mitwirkte, kann bei der nächsten Vorstellung des Polleschen Stollens am 6. November ein triumphales Comeback feiern. Karten für die ausverkaufte Vorstellung können zurückgekauft oder zurückgegeben werden.
Für den 29. Januar 2020 war ein weiteres Treffen geplant. „Wenn ich den Augenblick wahrnehme“, singt Fabian Hinrichs. „Wenn ich etwas in der Nähe rieche. Das gelingt mir dank meiner Kinder. Wenn ich mit ihnen zusammen bin, spüre ich, wie eine Ewigkeit entsteht, eine Unendlichkeit im Endlichen.“
Haben Sie eine Vision von Gott?
Laut Kant ist Gott sicherlich nicht beobachtbar. Seine Glaubwürdigkeit kann nicht bewiesen werden, aber man kann trotzdem an ihn glauben. Ich habe jedoch ein angeborenes Bedürfnis, anderen Menschen und Dingen nahe zu sein; dieses Bedürfnis nach Intimität ist schließlich ein angeborenes Bedürfnis, das Absolute zu suchen.
Diese gemeinsame Konzentration ist in bestimmten Momenten spürbar: in der Liebe, sogar während einer Theateraufführung. Gelegentlich schätze ich Menschen für ihre pragmatische Darstellung von Gott, wie zum Beispiel: „Ich glaube an Gott, weil es hilft.“ Es tut mir leid, aber ich bin nicht in der Lage, das zu entwickeln.
Herr Fabian Hinrichs
Einer der vielseitigsten Schauspieler im deutschsprachigen Raum ist der 1974 geborene Fabian Hinrichs. Seit 2000 gastiert er an renommierten Theatern wie den Münchner Kammerspielen, dem Schauspielhaus Zürich, dem Burgtheater Wien und dem Deutschen Schauspielhaus Hampton.
Fabian Hinrichs wurde vielfach ausgezeichnet, die Zeitschrift „Theater heute“ kürte ihn zweimal zum „Schauspieler des Jahres“. Seit 2015 ermittelt er in der Reihe Franken-Tatort als Hauptkommissar Felix Voss. Der Mini-Serienteil „Zerv – Zeit der Abrechnung“ und die letzten vier Folgen sind in der ARD Mediathek zu sehen. Fabian Hinrichs aus Potsdam ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Welche Art von Liebe hat Sie mit Freude erfüllt?
Ein anderer: Trotzdem fühle ich mich wie auf der Bühne. Ich bin zumindest teilweise frei von mir selbst, inklusive dieser ständigen Selbstbeurteilung, und das ist sehr entlastend. Ich suche diesen Zustand, wie wahrscheinlich jeder andere auch. Alternativ: Wenn man längere Zeit Fahrrad fährt, hört man sein eigenes Gespräch und die vielen Stimmen.
Ehrlich gesagt finde ich diese Aussage am treffendsten: In einer Krise kann ich mir nur selbst helfen. Und manchmal mache ich einfach weiter. Alternativ würde ich nachdenken und spüren, woher die Krise kommt. Gibt es eine strukturelle oder psychische Komponente? Wann ist der Knall da? Es gibt Dinge, die sich lösen lassen und Dinge, die sich nicht lösen lassen. Die harte Wahrheit, dass das Unveränderliche bestehen bleibt, fällt vielen Menschen schwer. Sie sind selbst schuld, gewisse Probleme bleiben bestehen.
Tragischerweise sehe ich es kommen und denke täglich an den Tod. Während mich die Mahnwachen meiner Kinder an meinen eigenen Niedergang erinnern, bin ich Mitte 40. Vor vielen Jahren wurde ich bei einer Bergwanderung betrogen. Damals lief alles schief für mich, Berichten zufolge war ich damals alleine auf Mallorca, verlor in den Bergen die Orientierung und fühlte mich eine Zeit lang wie im Nirgendwo.
Vor dieser Erfahrung war mir nicht klar, wie viel Nirgendwo es selbst auf Mallorca noch gibt. Von da an ging es nur noch bergab; ich war unvorbereitet und hatte Angst. Ich brach mir den Knöchel und ein paar Knochen im Fuß. Es war wie eine Szene aus einem Film; ich konnte mich tatsächlich verzweifelt an einem Ast festhalten.
Ich war an einem Militärkontrollpunkt. Zwei Wochen vor meiner Ankunft waren zwei Wanderer entführt worden, weil sie keinen Anruf erhalten hatten. Mit meinem externen Tool konnte ich Hilfe rufen. Der fünfstündige Einsatz ist für mich bis heute unglaublich schmerzhaft! Andererseits versuche ich, mich mehr zu zeigen und anders auf die Leute zuzugehen.
Dass wir den anhaltenden Prozess der tiefen wirtschaftlichen und sozialen Spaltung der Gesellschaft und der Zerstörung unserer Lebensbedingungen stoppen können, wäre ein politischer Albtraum. Man könnte diesen Prozess sogar umkehren, wenn ich richtig träume. Ja, wann in der Geschichte war es möglich, etwas zu ändern? Aber wir sprechen hier von Träumen.
Dieses Mysterium verfolgt mich seit meiner Kindheit; ich werde ihm nie entkommen können. Und ich fühle mich einsam, wenn ich keine Verbindung zu den Menschen, Dingen und Erfahrungen um mich herum aufbauen kann.
Als reiner Beobachter betrachte ich die Welt, bin draußen und ruhig. Zum Glück hat mich die Liebe zu meiner Frau und meinen Kindern davor bewahrt, einer dritten Art von Wahnsinn zu verfallen. Dieses Mysterium wurde von ihr komplett ausgelöscht, genau wie unser neues Turbobaby. Hallo René! Bleib stark! Ich werde jeden Tag an dich denken.
Du bleibst jeden Tag in meinem Herzen. Kein Autor hat je schneller, geistreicher und atemberaubender Polemiken geschrieben als du. Auch darin warst du beschränkt; du konntest nichts anderes tun als zu schreiben und anderen zu begegnen, voller Nervosität und völlig offen. Aber du warst der große Dichter, den wir im Theater hatten, und das ist nicht alles.
Ein Leben voller Schmerz und Lust, Sehnsüchte, Träume und Enttäuschungen. Ich habe dich mit all deiner großen Menschlichkeit gesehen. Eins ist sicher, Reserl: Einige Lichter werden immer brennen. Du wirst mir treu bleiben. Dein Fabian!
Eine Schriftstellerin namens Sibylle Berg
Irgendwann waren wir alle dem Tode fern. Ich hatte vergessen, was wir taten, aber René Pollesch, Christoph Schlingensief und ich hüpften herum, hatten Spaß und bildeten eine dreiköpfige Blaskapelle. Sie alle glaubten, sie könnten die Welt ein wenig verändern. An diesem Punkt bin ich nur noch ich; meine Welt hat sich nicht verbessert; und sie hat eine alte Flamme neu entfacht, die nicht erlöschen wird.
Schauspieler Harald Schmidt
Gestern Abend schaltete ich das Handy wieder ein und da passierte etwas wirklich Schockierendes. Ich verstand erst gar nicht, was ich da las. Ich sah es auf Bild.de: 61-jähriger Star-Verdächtiger festgenommen. Dann fing ich schnell an zu weinen, denn ja, das war er definitiv nicht. Genau deshalb hatte ich mich in ihn verliebt.
Man kann keinen Satz über René Pollesch lesen, ohne sofort darüber nachzudenken, was er dazu gesagt haben könnte. Ich kann nichts über ihn schreiben, das ihm gerecht würde. Ich war in zwei seiner Stücke auf der Stuttgarter Bühne: „Drei Western“ und „Wenn die Schauspieler einen freien Abend brauchen, übernimmt Hedley Lamarr“ (ja, „Hedley“ Lamarr, nicht Hedy).
Durch ihn hat sich meine Sicht auf das Leben geändert. Also, lieber René, vielleicht ist es für Dich in Ordnung, wenn ich Dir einen meiner Lieblingssätze verrate, nämlich einen der vielen tollen Sätze, die ich gehört habe: „Ich ging zur Lilli Palmer-Vorlesung, als andere Jungs Fußball spielten.“ Lilith Stangenberg ist Schauspielerin.
René hatte einen tiefgreifenden intellektuellen und organischen Einfluss auf mich. Ich glaube nicht, dass ich dieselbe Person wäre, wenn ich nicht bei ihm gewesen wäre. René schien das Einzigartige in uns zu lieben, das Unvergleichliche, und stellte dabei unser soziales, gesellschaftliches und emotionales Selbstbild und unsere Lebenseinstellung grundlegend in Frage.
Wenn er aus sich herauskam, um einen Gedanken zu erfassen oder sich körperlich zu überraschen, war er immer euphorisch, hungrig und wirklich laut, als ob nur er lachen könnte. René gab mir viel Kraft; er hatte einen starken Einfluss auf mein Verständnis von Liebe, Beziehungen und Schmerz.
Eines der existenziell düstersten Dinge, die ich je in einem Theater gesehen habe, war seine letzte Zusammenarbeit mit Fabian Hinrichs. Sie berührte mich zutiefst, zerstörte meine Hoffnungen und Träume und gab mir meinen Glauben an das Theater als höchste Kunstform zurück.
Oh nein. Du hast in deiner einzigartigen Art deine Fäuste auf die Bühne gebracht, den Spielern ihre Freiheit und die kleinen Dinge zurückgegeben, bist immer wieder zu ihrem Wesenskern vorgedrungen und hast mich so zärtlich geküsst, wie nur du es konntest. In allem, in der Gegenwart und hier warst du immer sehr scharfsinnig. Nicht mehr. Das ist sehr schwer zu ertragen. Sehr schwer zu ertragen. Oh nein.